Syrische Jets bombardieren türkischen Militärkonvoi

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Die Luftwaffe der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) soll einen türkischen Militärkonvoi attackiert haben, nachdem er sich in Richtung auf das stark umkämpfte Khan Sheikhoun im Süden der Provinz Idlib begab. Nach mehreren Warnschüssen wurden islamistische Kämpfer attackiert und getötet, welche integraler Bestandteil des türkischen Militärkonvois darstellen und unter der Obhut der türkischen Streitkräfte versuchen, Verstärkungen in die fast vollständig umkreiste Stadt zu bringen. Der Konvoi begab sich in Richtung Nord-Hama südlich von Khan Sheikhoun, wo sich ein türkischer Observierungspunkt befindet und derzeit bedroht wird, ebenfalls belagert zu werden. Eine militärische Reaktion der Türkei könnte zu schweren Konsequenzen für die derzeit andauernde Idlib-Offensive der SAA führen.

Bisherigen Berichten zufolge wurden bis zu zwei Kämpfer der islamistischen Miliz Faylaq al-Sham getötet und ein dazugehöriger Pick-Up zerstört. Unter dem türkischen Militär gibt es keine Berichte von Verlusten oder beschädigten Fahrzeugen. Derzeit steckt der Konvoi rund elf Kilometer nördlich von Khan Sheikhoun fest, türkische Kampfjets sollen mehrmals ohne weitere Aktionen den syrischen Luftraum verletzt haben. Die türkischen Observierungspunkte wurden ursprünglich zur Überwachung der in den Sotschi-Gesprächen ausgehandelten Waffenruhe genutzt, dienten aber auch zum eigenen Einflussausbau in Idlib und der langfristigen Verhinderung einer syrischen Offensive. Es gibt Berichte darüber, dass der Militärkonvoi weitere Observierungspunkte in dem fast umkreisten Gebiet errichten wollte, um wohl weitere Fortschritte der syrischen Armee zu verhindern.

Russland und die Türkei einigten sich im letztem Jahr gemeinsam auf eine etwa 15 bis 20 Kilometer breite „demilitarisierte Zone“ entlang der Frontlinien in den Provinzen Idlib, Hama und Aleppo. Diese Pufferzone soll eine militärische Eskalation der derzeitigen Situation in Idlib verhindern, die letzte von der Opposition bzw. Islamisten gehaltene Provinz in Syrien. Die Kontrolle sollen dann türkische und russische Patrouillen in einem Gebiet übernehmen, welches vom Latakia-Gebirge bis an die Großstadt Aleppo reicht. Mit diesen Verhandlungen konnten beide Länder eine lange vorbereitete und angekündigte Großoffensive der Syrisch-Arabischen Armee zumindest vorerst aufhalten. Jedoch zeigten sich schnell von beiden Seiten ein Desinteresse an einer Waffenruhe und mit kurzweiligen Unterbrechungen kommt es wieder zu intensiven Gefechten entlang des gesamten Frontabschnittes.

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