Die inzwischen nahezu wöchentlich auftretenden Drohnen- und Raketenangriffe auf zivile und militärische Flughäfen im Süden Saudi-Arabiens durch die jemenitischen Houthi-Rebellen entwickeln sich zu einem enormen Problem für den Luftverkehr im Land, welcher immer öfters unterbrochen werden muss. In über 20 Drohnenangriffen auf die Flughäfen von Abha, Najran und Jizan ziehen die Houthis eine erfolgreiche Bilanz: Neben der Zerstörung kritischer Infrastruktur wurden Dutzende Menschen verletzt und Einer verletzt, ein Ausdruck des anhaltenden Abwehrpotentials im Kampf gegen Saudi-Arabien, welches vor vier Jahren im jemenitischen Konflikt auf Seiten des Gegners intervenierte.
Das Verteidigungsministerium Saudi-Arabiens berichtet, mehrere Drohnenangriffe auf Abha und Jizan erfolgreich an der jemenitischen Grenze abgewehrt zu haben, ungeachtet davon trafen viele der dem Typ „Qasef-2k“ zugeschriebenen Drohnen ihr Ziel. Zuletzt wurden neun Zivilisten bei Angriffen auf Abha verletzt, insgesamt steigt die Anzahl der verletzten Personen im Abha-Flughafen auf 41 über die Drohnenoperationen hinweg. Der Flugverkehr war für mehrere Stunden unterbrochen.
Der erste Paukenschlag für die eigens produzierten Drohnen begann im Januar mit der Entwicklung und dem direkten Einsatz der „Qasef-2K“, eine laut eigenen Angaben selbst im Land hergestellten Kamikaze-Drohne mit tödlicher Wirkung. Die Qasef-2k-Drohne folgt einem stets gleichen Muster: In einer Höhe von maximal zehn bis zwanzig Metern wird die Drohne detoniert, die dadurch verursachten Schrapnelle durchbohren alle Ziele in einem Radius von etwa weiteren zehn Metern. Die nötige Technologie stammt hauptsächlich aus dem Iran, welche durch die Erbeutung amerikanischer Drohnen selber eine Führungsrolle in der Welt einnehmen und ein ähnliches Modell namens „HESA Ababil“ besitzen. Sie wurde bereits medienwirksam im Land selber eingesetzt, demnach wurde eine Militärparade nahe der provisorischen Hauptstadt Aden und zwei Militärlager sudanesischer Söldner und Soldaten, bei der Militärparade auf dem sicher geglaubten Militärstützpunkt al-Anad wurde auch der Minister des jemenitischen Nachrichtendienstes ermordet.
Raketen- und Drohnenangriffe der Houthis auf die Infrastruktur Saudi-Arabiens sind nichts ungewöhnliches. Bereits in der Vergangenheit setzten die Houthis immer wieder Kampfdrohnen gegen feindliche Ziele ein, darunter befanden sich auch eine Aramco-Erdölraffinerie in der saudi-arabischen Provinz Jizyan oder bei Riad. Die meisten Angriffe beschränken sich aber auf die Grenzregion, Bombardierungen von einer Entfernung sind bisher sehr selten gewesen, dort wurden bevorzugt Raketen genutzt. Auch wurde der Internationale Khalid-Flughafen der Vereinigten Arabischen Emirate im vergangenen Jahr mithilfe einer Drohne attackiert, ein Jahr später wurden Kameraaufnahmen veröffentlicht, welche die Zerstörung mehrerer LKWs auf dem Flughafengelände zeigt. Die „Drohnenflotte“ der jemenitischen Aufständische entwickelt sich zunehmend zur gefährlichsten Waffe im Kampf gegen die Mitglieder der Arabischen Koalition im jemenitischen Konflikt.
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