Video vom IS-Kalifen al-Baghdadi veröffentlicht

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Heute veröffentlichte die offizielle Nachrichtenagentur al-Furqan des Islamischen Staates ein Video, welches eine scheinbar aktuelle, 18-minütige Rede des Anführers des Islamischen Staates, dem selbsternannten Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi, enthält. Darin betont er den Kampfgeist der eigenen Dschihadisten und den Willen, nicht zu kapitulieren. Das Wiederauftauchen nach fünf Jahren zerstreut die immer wieder auftauchenden Meldungen vom Tode al-Baghdadis und wirft vor allem die Frage auf, wo er sich derzeit befindet. Die Gerüchte dazu reichen von der syrischen Wüste in der Provinz Homs bis nach Pakistan. In dem Video

In dem Video betont er die Opfer, die Kämpfer des Islamischen Staates für das Fortbestehen ihres Kalifats gebracht haben. Aufgrund dessen wurde kein Territorium „aufgegeben“, sondern man starb dabei es zu verteidigen. Dieser Narrativ des Nicht-Kapitulierens durchzieht das gesamte Video, al-Baghdadi selber befindet sich neben drei weiteren Personen im Video in einem Raum, in der Nähe seine Waffe, um wohl die eigene Kampf- und Aufopferungsbereitschaft auszudrücken. Auch handelt es sich um die gleiche Waffe (eine AKS-74U), die in etlichen Videos von Osama bin Ladens und Abu Musab al-Zarqawis aufgetaucht ist.

Zudem thematisiert er die Geschehnisse in Afrika, dem Sudan und von Sri Lanka, ein Beleg für die Aktualität des Videos. Im Falle von Sri Lanka bezeichnete er die Angriffe als Vergeltungsakte für al-Baghouz, der ehemals letzte Ort des IS in Syrien, und nicht im Zusammenhang mit Christchurch, wie es die Regierung von Sri Lanka getan hat. Es ist fünf Jahre her, seitdem sich al-Baghdadi in der Öffentlichkeit zeigte, zuletzt war es in der al-Nuri-Moschee in Mossul, wo er das Kalifat proklamierte. Vereinzelt wurden immer wieder Sprachnachrichten veröffentlicht, jedoch keine Videos.

Die immer wieder in internationalen Medien auftauchenden Berichte vom Tode des Kalifen waren bereits insofern fragwürdig, da sie das Wesen des islamistischen Extremismus negierte. Das Märtyrertum wird sowohl beim Islamischen Staat als auch in anderen Bewegungen glorifiziert, dass ein Anführer getötet werden könnte sieht man nicht als Verlust an. In der Vergangenheit verkündete man immer den Tod von wichtigen Mitgliedern, z.B. galt Abu Mohammed al-Adnani als der Meister der Propaganda und die Nummer Zwei des Islamischen Staates bis er im August 2016 getötet wurde. Die Taliban wagten es einmal den Tod von Mullah Omar erst zwei Jahre später zu veröffentlichen/bestätigen, das Ergebnis war eine regelrechte Demoralisierung und Enttäuschung der Kämpfer. Der IS in Afghanistan (bzw. Khorasan) nutzte dies geschickt für seine Propaganda aus und verhöhnten die Taliban.

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