Arabische Koalition „pausiert“ Offensive im Jemen

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Ein Regierungssprecher der Vereinigten Arabischen Emirate verkündete eine Pausierung der derzeit andauernden Militäroperation entlang der jemenitischen Küste mit dem Ziel, die sehr wichtige Hafenstadt al-Hodaydah von den verfeindeten Houthi-Rebellen zu erobern. Als Begründung für den Halt der Offensive werden diplomatische Versuche mithilfe der UN genannt, wonach die Stadt und der Hafen unter der Kontrolle der UN gestellt werden und es somit langfristig zu einer Waffenruhe kommen wird. Diese Waffenruhe soll eine Woche andauern. Tatsächlich aber konnte die Koalition in den letzten Wochen keinerlei militärische Erfolge erzielen und musste sich an den Außenbezirken der Stadt gegen die Houthis geschlagen geben.

Al-Hodaydah nimmt dabei eine relevante Rolle für das gesamte Land ein, durch den dortigen Hafen werden etwa 90% aller humanitären Hilfsgüter importiert und ein Großteil aller produzierten Waren in der Vergangenheit exportiert. Neben der Vertreibung von Hunderttausenden Einwohnern würde dadurch die ohnehin schon existenten Hungersnöte und Epidemien weiterhin verstärkt werden. Bisher aber können die Houthis gestärkt aus den Gefechten hervorgehen und die Stadt erfolgreich vor allen Angriffen verteidigen.

Bereits zuvor gab es intensive UN-Verhandlungen zwischen den beiden Seiten mit dem Ziel, diese wichtige Lebensader nicht zu gefährden. Die Houthis, ebenfalls bekannt unter dem Organisationsnamen „Ansar Allah“, unterstützten dieses Vorhaben bereits vor Monaten, erst die militärischen Rückschläge für die Arabische Koalition zwangen auch die Golfstaaten und die Hadi-Regierung dazu, den Plan zu unterstützen. Zuvor warf man den Houthis vor, durch den Hafen iranische Waffen und Raketen in das Land zu schmuggeln, trotz einer landesweiten Blockade.

Im Mai startete die Arabische Koalition, hauptsächlich bestehend aus Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate, die Operation „Goldener Sieg“, in dessen Folge die gesamte jemenitische Küste im Westen erobert werden sollte, darunter mit al-Hodaydah auch die drittgrößte Stadt des Landes. Unterstützung leistete dabei die Armee der jemenitischen Hadi-Regierung, sudanesische Söldner und südjemenitische Unabhängigkeitskämpfer. Nach den ersten beachtlichen Erfolgen gelang es den Houthi-Rebellen, die vorrückenden Truppen am Flughafen von al-Hodaydah aufzuhalten und die einzige Nachschublinie Dutzende Kilometer weiter südlich zu durchtrennen und damit effektiv zu belagern.

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