Die „Ruhe“ vor dem Sturm

Seit dem Rückzug russischer Truppen aus der Nordukraine hat sich eine neue vorübergehende Phase im Ukrainekrieg eingerichtet, die von einer Intensität eines bevorstehenden Sturms geprägt ist. Russische und ukrainische Truppen werden von den ehemaligen Brandherden im Land in die Ostukraine verlegt, wo sich nun der entscheidende Kampf zwischen der russischen Armee und der ukrainischen Regierung anbahnt. Mobilisierungen, Scharmützel und Reorganisierung prägen in den letzten Tagen die militärische Situation in der Ukraine. Russische Truppen können im Donbass unter hohen Verlusten langsam vorrücken, während die ukrainische Gegenoffensive auf die Großstadt Kherson im Süden zu einem Stillstand gekommen ist und die ukrainischen Verteidiger der einmonatigen Belagerung in Mariupol weiterhin standhaft bleiben. In den kürzlich wiedereroberten Gebieten türmen sich die Berichte von Plünderungen, Missbrauch und willkürlichen Ermordungen durch russische Soldaten.

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Showdown in der Ostukraine

Nach dem mehr oder weniger geordneten Abzug russischer Truppen aus dem Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew geht der Rückzug in anderen Gebieten des Landes weiter. Konkreter formuliert handelt es sich um die Nordukraine, die Oblaste Sumy und Chernihiv, die derzeit einen großen Exodus russischer Soldaten erlebt, nachdem das russische Verteidigungsministerium vor inzwischen einer Woche angekündigt hatte, ihre Operationen in die Ostukraine zu verlagern. Die Entscheidung dafür wurde auf der Basis der ausbleibenden militärischen Erfolge und der enormen Verluste getroffen, welche die offensiven Kapazitäten schmälerten. Nun werden alle russische Kräfte im Osten des Landes konzentriert, wo Russland noch weiter Hoffnungen und Ambitionen besitzt, die Region unter seine Kontrolle zu bringen und die festgefahrene Situation zu seinem Gunsten entscheiden zu können. Damit wird die Brutalität und Intensität der Schlacht um die Ostukraine weiter zunehmen, die sich als das entscheidende Gefecht in diesem Krieg herausstellen könnte.

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Die Massaker der Nordukraine

Eigentlich war der Abzug russischer Truppen aus Teilen der Nordukraine und insbesondere aus der Region der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein kurzer Lichtblick und Moment zum Aufatmen von Millionen Menschen, die nur unweit der einst hart umkämpften Frontlinien ihr Zuhause hatten. Stattdessen aber wird der russische Rückzug von dem überschattet, was die Außenwelt aus den nun wiedereroberten Gebieten erfährt: In jeder Stadt und jedem Dorf kam es zu regelrechten Massakern an der ukrainischen Zivilbevölkerung, auf den Straßen und in den Kellern türmen sich Leichen, die teilweise vermint sind und Spuren von Folter oder Vergewaltigungen aufweisen. Die Anzahl der scheinbar willkürlich getöteten Personen reicht bis in den vierstelligen Bereich, ein Großteil der wiedereroberten Orte konnte noch nicht mal betreten werden. Zusammen mit den immensen Plünderungen ergibt sich ein apokalyptisches Szenario, welches nur zu gut an die russischen Taktiken im Tschetschenienkrieg erinnert.

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Das Ende vom Anfang des Ukrainekrieges

Die ukrainischen Streitkräfte können mehrere erfolgreiche Gegenoffensiven durchführen und die Schlacht um Kiew für sich entscheiden, der Rückzug Russlands aus der Nordukraine ist in vollem Gange, die Schlinge um Mariupol zieht sich immer weiter zu und ukrainische Kampfhubschrauber dringen tief in Russland ein: Die letzten Tage waren von entscheidenden Entwicklungen im Ukrainekrieg geprägt, die zugleich als Aufatmen für die Bevölkerung, als auch als böses Omen für die Zukunft gedeutet werden können. Der ursprüngliche Plan Russlands, mithilfe eines schnellen Blitzkrieges die wichtigsten ukrainischen Orte zu erobern und die Regierung zu zerschmettern, ist kolossal gescheitert. Stattdessen werden nun die verbliebenen Ressourcen auf eine Region konzentriert, was im Umkehrschluss eine Verlängerung des Krieges bedeutet. Für die Ukraine ist aber zumindest ein erster Etappensieg geschafft, ein Ende des Krieges ist aber noch lange nicht in Sicht.

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Russland zieht sich aus der Nordukraine zurück

Der erste kleinere Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland ist ein Hoffnungsschimmer und Eingeständnis zugleich: Russland hat sich auf eine Beendigung der Militäroperationen in der nordukrainischen Region von Kiew und Chernihiv geeinigt, wo sie zuletzt auf enormen Widerstand gestoßen sind, obwohl die Gebiete nur etwa 50 bis 100 Kilometer von der Grenze nach Belarus und Russland entfernt liegen. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Entscheidung aus einer reinen humanitären Perspektive zum Vertrauensaufbau getroffen wurde. Vielmehr entspricht es dem gegenwärtigen Trend, wonach Russland aufgrund der immensen Verluste ihre Militäroffensive nur noch regional begrenzt weiterführen wollen und können, konkret bedeutet das die Eroberung der ostukrainischen Region des Donbass. Die bereits vor einer halben Woche formulierte Theorie einer Exit-Strategie für Russland aus dem Ukrainekrieg nimmt dadurch weiter an Fahrt auf.

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Ukraine startet im ganzen Land Gegenoffensiven

Einen Monat seit der russischen Offensive in der Ukraine können beide Seiten noch weiterhin beachtliche Kräfte entlang der gesamten, weite Teile des Landes umschließende Frontabschnitte mobilisieren und somit diesen Krieg ungemindert weiterführen. Erstmals beginnen die ukrainischen Streitkräfte derweil mit lokal begrenzten Gegenoffensiven im Norden und Süden des Landes, dort wo Russland bereits erhebliche Verluste erlitten hat und vermehrt verbündeten Gruppierungen einsetzt. Diese sind bisher eher kleinerer Natur, jedoch beweisen sie die immer noch vorhandenen Militärkapazitäten auf ukrainischer Seite, nachdem Russland behauptete, die Ukraine innerhalb weniger Tage „demilitarisiert“ zu haben. Diese Gegenangriffe können bisher bereits erste Erfolge vorweisen, unklar sind jedoch die tatsächlichen Erfolgsaussichten.

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Russlands insgeheimes Eingeständnis der Niederlage

Stolz verkündet das russische Verteidigungsministerium, bisher sämtliche Ziele im Kontext der „Spezialoperation“ in der Ukraine erfüllt und somit die erste Phase erfolgreich ausgeführt zu haben, wodurch man jetzt in die nächste Phase – die Eroberung der Ostukraine – übergehen werde. Diese Darstellung der russischen Streitkräfte beherbergt dabei nicht nur mehrere Erfindungen, sondern auch das Eingeständnis, die ursprünglichen Ziele völlig verfehlt zu haben: Obwohl noch zu Anbeginn des Ukrainekrieges dem Land jegliches Souveränitätsrecht abgesprochen und eine allumfassende Militäroffensive mit dem Ziel der „Entnazifizierung“ und „Demilitarisierung“ gestartet wurde, lautet es nun, man sei stets nur an der Eroberung der Ostukraine interessiert gewesen. Man hatte demnach nie die Absicht verfolgt, größere Städte des Landes und andere Regionen zu erobern, geschweige einen Regierungswechsel vorantreiben zu wollen. Diese Behauptung ist nur schwer mit der Realität des letzten Monats vereinbar und zeigt, wie sehr sich Russland in seinem Krieg verrannt hat.

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Russland in der Defensive

Seit einem Monat schon wütet ein immer brutaler werdender Krieg in der Ukraine, nachdem die russischen Streitkräfte in der Nacht zum 24. Februar eine groß angelegte Militäroffensive gestartet haben. Was eigentlich nur eine kurzfristige Mission werden sollte, entwickelt sich immer weiter zu einem bodenlosen Fass für die russische Armee: Keine der wichtigen Städte oder Etappenziele konnten erreicht werden, stattdessen dominieren schwere Verluste und moralische & logistische Probleme. Nach dem Verlust der Initiative soll nun einigen Indizien zufolge das russische Militär in einen defensiven Modus wechseln, nur noch punktuell Offensiven starten und ihre eroberten Gebiete entlang der Grenze konsolidieren, Ausdruck der bisher verfehlten Militärziele.

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Schließt sich Belarus dem Ukrainekrieg an?

Ob Nord, Süd oder Ost: Fast einen Monat seit Anbeginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine herrscht der Modus des Stillstandes, beide Seiten können innerhalb dem kurzen Zeitraumes der letzten Tage kaum neue Territorien erobern bzw. zurückgewinnen. Nun werden wieder Gerüchte gestreut, wonach das nördliche Nachbarland Belarus als neuer Kriegsteilnehmer sich dem Konflikt anschließen würde, um dieses scheinbare Kräftegleichgewicht für die russische Seite zu entscheiden und eine neue Front zu eröffnen, die die Nachschublinien zwischen NATO und der Ukraine gefährden würde. Jedoch wäre dieser Krieg äußerst unbeliebt innerhalb der weißrussischen Bevölkerung, welche erst vor zwei Jahren das Land mithilfe von riesiger Protestwellen lahmlegte. Zudem ist das belarussische Militär in einem desaströsen Zustand, die Aussicht auf Erfolg verschwindend gering.

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Ukraine hält weiterhin wichtigsten Orte

Auch die letzten Tage zeigen wenig territoriale Veränderungen im Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Der Stillstand der letzten Wochen markiert den neuen Status Quo, die ukrainischen Streitkräfte kontrollieren alle wichtigen Großstädte entlang der ukrainisch-russischen Grenze wie Tschernigow oder Charkiw, während russische Einheiten im belagerten Mariupol und der Donbass-Front auf Offensive gehen. Russland ist weiterhin mit den Problemen einer niedrigen Moral, hohen Verlusten, Versorgungsproblemen und dem Widerstand der Bevölkerung konfrontiert, während die Ukraine teilweise Gegenoffensiven starten kann und neue stetig neue Waffensysteme aus dem Westen erhält, allen voran von den USA. Die nächsten Tage könnten von einer besonderen Intensität der Gefechte geprägt sein.

Die USA haben der Ukraine ein neues und sehr großes Waffenpaket bereitgestellt, welches wohl wahrscheinlich schon auf dem Weg in das Kriegsgebiet ist. Dieses umfasst neben regulären Equipment wie Schutzwesten, Helme, Munition und Handfeuerwaffen auch einige Seltenheiten, unter anderem eine unbekannte Anzahl an neuen Flugabwehrsystemen und bewaffnete Drohnen aus US-Produktion. Dabei soll es sich vor allem um die sogenannten „Switchblade“-Drohnen handeln, die als moderne Kamikazedrohnen funktionieren und dabei in erster Linie nicht gegen Fahrzeuge, sondern Personengruppen eingesetzt werden. Zudem sollen neue und alte russische Luftabwehrsysteme aus Osteuropa an die Ukraine übergeben werden, unter anderem die S-300-Batterien der Slowakei und Griechenlands. Im Austausch dafür erhalten diese Länder neue Systeme, die unter anderem von Deutschland bereit gestellt werden. All das zeigt, dass die westlichen Staaten die Ukraine nicht aufgeben wollen und auch einen militärischen Sieg als mögliche Option erachten.

Denn Dieser hat sich in den letzten 72 Stunden erneut als nicht unwahrscheinlich herausgestellt. Im Norden gibt es regelmäßige Gefechte und Scharmützel zwischen den beiden Seiten, hier gelangen Russland seit Wochen keine nennenswerten Fortschritte, die Schlacht um Charkiw soll man inzwischen aufgegeben haben. Im Süden startete die Ukraine eine lokale Gegenoffensive, die in der Umgebung von Mikolajew zum Rückzug russischer Truppen und der Einnahme einiger Dörfer führte, z.B. der Ort Posad-Pokrovskoye, welcher auf halber Strecke zwischen Mikolajew und Kherson liegt. Etwa 30 Kilometer südlich liegt mit Kherson die größte Stadt, die Russland derzeit unter Kontrolle hat. Dessen Flughafen wurde von ukrainischen Luft- und Artillerieangriffen erheblich zerstört, sodass der strategische Ort nicht mehr nutzbar für Russland ist. Dabei verloren sie etwa 15 Kampfhubschrauber und unzählige Trucks etc. zur Versorgung.

Einzig im Osten der Ukraine, dort wo der Krieg am ehesten den typischen Bedingungen eines Konfliktes mit starren Frontlinien verläuft, konnten russische Einheiten mit Unterstützung der Separatisten einige Erfolge erzielen. Die Stadt Izium ist seit Tagen schwer umkämpft, aktuell befindet sie sich in russischer Hand. Sollte man von dort weiter nach Süden vorrücken, müsste sich Ukraine aus einem großen Teil der Donbass-Front zurückziehen, um nicht eingekreist zu werden. Dort halten die seit acht Jahren aufgebauten Verteidigungslinien größtenteils, auch wenn die Kämpfer der Volksrepubliken einige Dörfer sichern konnten.

Mariupol am Asow’schen Meer ist weiterhin am stärksten umkämpft. Unter hohen Verlusten können russische Truppenverbände, unterstützt von den pro-russischen Separatisten und der tschetschenischen Nationalgarde, Straße für Straße und Haus für Haus für sich erobern. Die unbekannte Anzahl der ukrainischen Verteidiger, ein nicht irrelevanter Teil davon sind Kämpfer des faschistischen Asow-Battalions, wird immer weiter in Richtung Zentrum und den südlichen Vierteln am Meer zurückgedrängt, genauere Details existieren nicht. Dementsprechend unklar ist auch, wie lange die Gefechte vor Ort andauern könnten.

Leidtragende sind wie üblich aber die verbliebenen Zivilisten, die in Folge der Kämpfe nicht fliehen konnten. Die Grundversorgung ist schon lange nicht mehr gewährleistet, Massengräber existieren überall vor Ort. Aufgrund der Brutalität des urbanen Häuserkampfes vermischen sich zivile und militärische Ziel in Mariupol, jedes Gebäude könnte als militärischer Posten fremdgenutzt werden. Deswegen sind russische Angriffe auf örtliche Krankenhäuser nicht unüblich, auch wenn bisher keinerlei Beweise für eine militärische Nutzung dieser Gebäude existiert. Zuletzt wurde das fernab der Frontlinien befindliche Nationaltheater zerstört, welches von Flüchtlingen als Schutzraum genutzt wurde. Die Überreste des Theaters blockieren nun die Zugänge zum Schutzkeller, in dem sich über 1.000 Personen aufhalten sollen.

Dass die Situation in der Ukraine im Monat Februar erneut eskalieren würde, war bereits früh abzusehen. In den Monaten zuvor verlegte Russland einen Großteil seiner mobilen Streitkräfte an die ukrainisch-russische Grenze. Dies wurde mit den alljährlichen Trainingsmanövern begründet, jedoch war diese Entwicklung äußerst ungewöhnlich: Übungen werden normalerweise mit den vorhandenen Truppen innerhalb der insgesamt fünf Militärbezirke durchgeführt, in diesem Falle wurden jedoch russische Soldaten aus dem ganzen Land zusammengezogen, vor allem auch aus Sibirien. Mindestens 200.000 Soldaten sind daran laut dem OSZE beteiligt, darunter auch einige Einheiten der Nationalgarde wie tschetschenische Gruppierungen rund um den Verbündeten Ramsan Kadyrow. Zudem wurden die Truppenverlegungen auf Belarus und die Krim erweitert, wo sie in behelfsmäßig errichteten Militärquartiere unweit der Ukraine stationiert wurden, wie Satellitenbilder beweisen.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete zwar, das nach dem Ende der Truppenübungen die involvierten Streitkräfte wieder abgezogen und zu ihren Heimatbasen zurückkehren sollte. In Wirklichkeit geschah jedoch das Gegenteil: Ununterbrochen wurden weitere Truppenverbände in die Nähe der Ukraine gebracht, zudem wurden zwar die für die „Übungen“ errichteten Militärbasen teilweise verlassen, Militärverbände stattdessen aber nur näher an die Grenze transportiert. Insbesondere in der Region um Belgorod und Kursk gab es erhebliche Truppenbewegungen zu verzeichnen. Dieses Szenario ähnelt dem Georgienkrieg im Jahre 2008, wo fünf Tage vor Anbeginn des Konfliktes Russland ebenfalls verkündete, in Folge eines abgeschlossenen Trainings ihre Soldaten abziehen zu wollen.

Im Donbass folgten daraufhin eine Reihe von False-Flag-Aktionen durch die Volksrepubliken, die bei der russischen und lokalen Bevölkerung die Motivation für weitere Eskalationen und den Krieg heben sollten. Diese wurden auch entsprechend dankbar von medialen Narrativen übernommen, obwohl darunter sehr offensichtliche Inszenierungen waren: Über die polnischen Spezialeinheiten die ein Ammoniaklager sprengen wollten, über Videobeweise die bereits zehn Tage vor der Tat aufgenommen wurden, ukrainische Selbstmordattentäter im Zentrum von Donezk oder ukrainische Einheiten, die problemlos separatistische Gebiete durchqueren konnten, nur um dann russisches Territorium zu betreten und dort getötet zu werden geht die Liste lang. Auch hier gilt wie in jedem Krieg: Die Wahrheit stirbt zuerst.

Selbst der Süden scheitert

Auch das Ende der dritten Kriegswoche verspricht keine Hoffnung auf Frieden in der Ukraine, nachdem das Land Ende Februar das Ziel einer groß angelegten Militäroffensive Russlands geworden ist. Trotz der optimistischen Haltung der Diplomaten beider Länder befindet sich keine Waffenruhe in Aussicht, stattdessen ist der Alltag der Ukraine weiterhin von Zerstörung und Gewalt geprägt. Nachdem der russischen Armee Tag für Tag die offensiven Kapazitäten schwinden und man sogar in der einst aussichtsreichen Südfront in die Defensive gezwungen wird, scheint das russische Militär stattdessen in neue Taktiken überzugehen: Zermürbung und Demoralisierung mithilfe von schweren Artillerie-, Flughafen und Raketensalven sollen die bisher verteidigen Städte zur Aufgabe zwingen. Russische Reserveeinheiten werden dafür aus dem ganzen Land zusammengezogen.

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Die Hölle von Mariupol

Seit fast drei Wochen dauert der Krieg in der Ukraine an, auch die letzten Tage waren dabei von einer erfolgreichen Verteidigung durch die ukrainischen Streitkräfte und dem zunehmenden Einsatz schwerer Waffen auf russischer Seite geprägt, nachdem die ursprünglichen Eroberungspläne vereitelt wurden. Einzig im Süden kann Russland diverse Erfolge einfahren, unter anderem die Errichtung einer Landbrücke zwischen dem Donbass und der Krim. Jedoch befindet sich dort ein Hindernis im Weg: Die Hafenstadt Mariupol. Zwar wurde der Ort vor mehreren Tagen umkreist, jedoch sind die eingeschlossenen Ukrainer zu einem entscheidenden Widerstandskampf entschlossen, trotz der wachsenden Zerstörungswut Russlands, die bisher zum Tod von Tausenden Zivilisten geführt haben soll. Anderswo reagiert Moskau zudem mit der brutalen Niederschlagung der ukrainischen Bevölkerung.

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Syrische Kämpfer für den Ukrainekrieg?

Anschuldigungen und Gerüchte zwischen der Ukraine und Russland unterbreiten den Verdacht, dass der jeweilige Gegner angeworbene Söldner aus Syrien für seinen Kampf nutzen würde. Bisher mangelt es Beweisen für diese Unterstellungen, jedoch ist der zukünftige Einsatz syrischer Kämpfer durchaus vorstellbar: Bereits die letzten Konflikte wie im Kaukasus oder Libyen belegen den exzessiven Einsatz von syrischen Kämpfern als Stellvertretergruppe, Russland bildet seit Jahren bewaffnete Gruppen in Syrien aus, ebenso tut es der ukrainische Verbündete der Türkei. Aus dem russischen Verteidigungsministerium ertönt es nun sogar schon, dass bis zu 16.000 Freiwillige aus dem Nahen Osten für den Konflikt in Osteuropa mobilisiert werden könnten. Die Konsequenzen von solch einem Schritt wären immens, die Globalisierung des Ukrainekrieges, welche mit der Zeit nur zunehmen wird.

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Russland fehlen die Erfolge

Fast zwei Wochen schon dauert der Krieg zwischen Russland und der Ukraine an. Was auf russischer Seite nur ein kurzer und schneller Offensivsieg werden sollte, entwickelt sich immer weiter zu einer massiven Fehleinschätzung. Auch in den letzten Tagen konnten russische Einheiten wenig Boden gut machen und keine wichtigen Orte oder Gebiete erobern, viele russische Einheiten haben mit Logistikproblemen und geringer Moral zu kämpfen, während die Ukraine massive internationale Unterstützung erhält, Polen soll sogar sowjetische Kampfjets an ihr ukrainisches Pedant übergeben wollen. Die zweite Woche des Konfliktes ist bisher geprägt von weitgehendem Stillstand und der Hoffnung, dadurch ein jähes Ende finden zu können. Im Hintergrund dauern die Friedensverhandlungen weiter an, die Ukraine erklärte sich Gerüchten zufolge zu Zugeständnissen bereit.

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Russland im Wettlauf mit der Zeit

Eine Militäroffensive die nicht wie geplant verläuft, schwere Verluste, erheblicher Widerstand und ausbleibende Erfolge in den letzten Tagen: Die Invasion der Ukraine erweist sich für Russland zu einem kostenspiegeln Unterfangen ohne einen absehbaren Sieg. Mit jedem verstrichenen Tag werden die eklatanten Probleme der russischen Streitkräfte offensichtlicher, trotz einer Übermacht kämpft das Militär mit fehlender Lufthoheit, enormen Logistikproblemen, dem Widerstand der lokalen Bevölkerung und scheint bisher darauf keine Antworten zu finden. Innen- und außenpolitisch spitzt sich die Situation für die russische Regierung ebenfalls zu. Zwar hat der Krieg erst begonnen und ein Ende ist dementsprechend schwer diagnostizierbar, feststeht aber, dass Russland nicht die militärische Macht darstellt, als die es sich nach außen porträtiert.

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