Russland bombardiert vermehrt Ziele in Idlib

In der letzten noch von islamistischen Kräften kontrollierten Provinz Idlib im Nordwesten Syriens kam es seit Anfang September zu einer massiven Zunahme militärischer Aktionen aller involvierten Fraktionen, insbesondere die russische Luftwaffe nahm nach einer mehrmonatigen Pause wieder ihre Luftschläge auf die gesamte Region auf. Das Säbelrasseln führte bei den beiden größten internationalen Unterstützern der jeweiligen Seite, also Russland und der Türkei, zur Verlegung neuer Truppen entlang der Frontlinien, die seit über einem Jahr von einer wackeligen Waffenruhe geprägt sind. Bisher ist jedoch unklar, ob die nun seit langem mehrmals heraufbeschworene Idlib-Offensive endlich realisiert wird, oder es sich um einen „isolierten“ Vorfall handelt, der keine militärischen oder politischen Konsequenzen nach sich ziehen wird.

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Neues Islamistenbündnis bedroht pro-türkische Allianz in Nordsyrien

Entgegen dem allgemeinen Trend des syrischen Konfliktes kam es innerhalb der letzten Jahre kaum zu nennenswerten neuen oder reformierten Bündnisankündigungen innerhalb der syrischen Opposition, die äußerst selten geeint auftritt. Diese Entwicklung scheint nun vorerst gestoppt zu sein: In der von türkischen Streitkräften kontrollierten Territorien Nordsyriens erklärten mehrere Milizen den Zusammenschluss zur sogenannten „Syrischen Befreiungsfront“ (SLF), welche in der Namensform bereits zweimal in Syrien existierte. Das neue Bündnis ist paradoxerweise vor allem Ausdruck von Spannungen innerhalb pro-türkischer Kräfte, die offiziell unter der „Syrischen Nationalarmee“ (SNA) organisiert sind und der Türkei direkt unterstehen, die meiste Zeit aber mit oppositionsinternen Gefechten beschädigt sind. Darin liegt auch die Gefahr für die Türkei, die insbesondere islamistische Kräfte ausnutzen könnten.

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Daraa final unter Regierungskontrolle

Endlich scheint eine finale Lösung für den vor zwei Monaten erneut ausgebrochenen Konflikt zwischen syrischer Regierung und ehemaligen Rebellen sich anzubahnen, nachdem Hunderte Aufständische im sogenannten „Geburtsort der Revolution“, die südsyrische Großstadt Daraa, kapitulierten und beide Seiten sich diplomatisch einigen konnten. Die Situation in der gleichnamigen Provinz war zuletzt von schweren Konflikten geprägt, nachdem Ex-Rebellen Stellungen und Checkpoints der syrischen Streitkräfte attackierten und dabei Dutzende töteten oder gefangen nahmen. Die Regierung wiederum pochte auf eine militärische Lösung in der Frage, welcher aber nach ständigem Hin und Her und mehreren gebrochenen Verträgen durch russische Diplomatie verhindert werden konnte.

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Israelische Luftwaffe attackiert Damaskus

In der Nacht zum Donnerstag flogen israelische Kampfjets mehrere Luftangriffe auf Ziele innerhalb des Nachbarlandes Syrien, insbesondere auf die Hauptstadt Damaskus. Die geschickt den libanesischen Luftraum ausnutzende Luftwaffe Israels startete nach bisherigen Informationen mehrere Raketen auf das Jumairah-Forschungslabor nordwestlich von Damaskus, welches seit 2013 das regelmäßige Ziel israelischer Luftangriffe ist und oppositionellen Medien zufolge für die Entwicklung von neuen Waffensystemen, inklusive Chemiewaffen, zuständig ist, wofür jedoch keine Beweise existieren. Eine der syrischen Luftabwehrraketen landete in der israelischen Hauptstadt Tel Aviv, was kurzfristig für Alarm und Panik sorgte.

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Einigung für Südsyrien?

Neue Entwicklungen in Südsyrien nähren die Hoffnung eines endgültigen Friedens: Nach einem monatelangen Hin und Her, unterbrochen von vergebenen Friedensverhandlungen und schweren Gefechten, scheint es nun eine Einigung zwischen der syrischen Regierung und Aufständischen in den südlichen Vierteln jener Stadt gekommen zu sein, die als der Geburtsort des syrischen Bürgerkrieges gilt. Unter russischer Führung sollen demnach „neutrale Kräfte“ die einst von Ex-Rebellen kontrollierten Gebieten einnehmen, während einem Großteil eine Generalamnestie und ein möglicher Abzug in die letzte, noch von Islamisten kontrollierten Provinz Idlib angeboten wird. Dennoch befinden sich die Verträge bisher auf wackeligen Füßen, einige der involvierten Gruppen sehen ein Ende lieber in der Schlacht, als am Verhandlungstisch.

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Syrische Opposition feiert Sieg der Taliban

Flagge der syrischen Opposition neben dem Shahada-Symbol, welches von den Taliban ebenfalls genutzt wird

Mit dem Sieg der Taliban in Afghanistan sehen sich islamistische Kräfte in dem ebenfalls von einem Krieg betroffenen Land Syrien bestärkt in ihrer Haltung, trotz ausbleibender Gewinne den Dschihad hier und woanders weiterzuführen. In der gesamten nordwestsyrischen Provinz Idlib, welche als Letzte ausschließlich von der syrischen Opposition kontrolliert wird, kam es zu Paraden und Feierlichkeiten, aus jeder Moschee ertönten Freudenrufe. Gerade die größte islamistische Gruppierung in Syrien, Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra, nationaler al-Qaida-Ableger), weiß die Situation für sich moralisch und propagandistisch auszunutzen. Nichtsdestotrotz könnte der Sieg der Taliban mittel- und langfristig die syrische Opposition schwächen, abhängig von den konkreten Politiken in Afghanistan.

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Kein Frieden für Südsyrien in Sicht

Ende Juli brachen in der südsyrischen Provinz Daraa erstmals seit drei Jahren schwere Gefechte zwischen der syrischen Regierung und Aufständischen in einer Region aus, welche zwar offiziell unter der Kontrolle der Armee steht, faktisch aber ex-oppositionelle Gruppierungen weitgehende Autonomierechte besitzen. Nach einem kurzen militärischen Fiasko erklärten sich beide Seiten zu Gesprächen über eine Waffenruhe bereit, die aber im Sande verlaufen sind. Dadurch sind nun neue Kämpfe ausgebrochen, in denen es um Macht und Einfluss in einer strategisch wichtigen Region geht, in der auch ausländische Partner wie der Iran oder Russland eine unrühmliche Rolle spielen. Bis heute ist kein Ende der Spannungen in Sicht, die Fronten sind weiterhin verhärtet.

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Desaster für die syrische Armee in Südsyrien

Die Situation in der südsyrischen Provinz Daraa eskalierte in den letzten zwei Tagen zunehmend, nachdem die syrische Armee eine Offensive zur Eroberung der letzten oppositionellen Exklaven in der Region startete, die in Folge von Friedensverhandlungen unter russischer Schirmherrschaft zwischen den zwei Seiten entstanden sind und seit jeher ein Dorn im Auge der syrischen Regierung ist, auch da es neben dem regelmäßigen Schmuggel zu Anschlägen und Attentaten durch Aufständische kommt. Als Reaktion auf die Militäroperation starteten die „Ex-Rebellen“ einen Gegenschlag und konnten prompt mehrere Kontrollpunkte und Städte überrennen, eine Militärbasis erobern, den Grenzübergang zu Jordanien sichern, Kampfpanzer erbeuten und dabei über 50 Soldaten gefangen nehmen. Von diesen offensiven Kapazitäten überrascht, kehren beide Seiten zum Verhandlungstisch zurück.

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USA bombardiert irakische Milizen in Syrien

Nach wochenlangem Zögern reagiert die USA nun erstmals auf die zunehmenden Angriffe von irakisch-schiitischen Gruppierungen auf US-Soldaten in Syrien und dem Irak mit einem eigenen Luftschlag auf einen Logistik-Konvoi unweit der syrisch-irakischen Grenze. Anlass für den neuesten amerikanischen Militärschlag waren die in den letzten Wochen enorm zunehmenden Anschläge auf US-Militärbasen in den zwei Nachbarländern, zeitweise kam es innerhalb von 24 Stunden zu Angriffen auf drei Stützpunkte. Da der Vergeltungsschlag der USA nur derart gering ausgefallen ist, gibt es erhebliche Zweifel an der tatsächlichen Abschreckungswirkung, neue Angriffe auf US-Truppen könnten nur eine Frage der Zeit sein, bestärkt durch ausbleibende Reaktionen und dem Drang, die „Besetzung“ ihres Landes zu beenden.

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4 Angriffe in 24 Stunden: US-Soldaten im Irak in Gefahr

Erbil, Bagdad, al-Asad und al-Omar: In ganz Irak und Syrien sehen sich amerikanische Soldaten einer nie zuvor dagewesenen Menge und Qualität an Angriffen durch irakische Milizen gegenüber, die inzwischen mehrmals am Tag stattfinden. Mit modernen Raketenwerfern und Drohnen wird die Präsenz der US-Truppen in ihrem Heimatland attackiert, die zumindest in diesem Monat keine Reaktionen zeigen. Der amerikanische Präsident Joe Biden drohte vor kurzen den verschiedenen Widerstandsbewegungen im Irak mit Vergeltungsschlägen, sollten sie nicht ihre Angriffe auf das US-Militär beenden. Diese Warnung scheint aber eine kontraproduktive Wirkung gehabt zu haben, stattdessen sehen sich in dieser Abschreckungstaktik die schiitischen Organisationen bestärkt, mit iranischer Unterstützung ihren Kampf weiterzuführen.

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US-Militär in Syrien und Irak mehrfach angegriffen

Innerhalb von 72 Stunden wurde die amerikanische Militärpräsenz in den Ländern Syrien und Irak mindestens drei Mal attackiert, einigen Berichten zufolge kam es sogar zu vier Vorfällen. Diese Zunahme an Angriffen liegt der gegenwärtigen Eskalationsspirale zwischen irakisch-schiitischen Milizen und den USA zugrunde, wobei Erstere die anhaltende „Besetzung“ bzw. Militärpräsenz in ihren Ländern ablehnen und dabei durch iranische Unterstützung Zugang zu moderneren Raketen und Drohnen erhalten. Sowohl zwei Stützpunkte, als auch die US-Botschaft in Bagdad wurden demnach von bisher unbekannten Tätern beschossen. In letzter Zeit haben sich derartige Vorkommnisse erheblich vermehrt, seit Juni kam es insgesamt zu mindestens zwölf Militärschlägen gegen die USA, während die amerikanische Luftwaffe ebenfalls mehrmals reagierte und Kämpfer in der syrisch-irakischen Grenzregion bombardierte.

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Konfrontation in Dara’a

In der südsyrischen Region Dara’a mit der gleichnamigen Provinzhauptstadt verhärten sich die Fronten zwischen lokalen Akteuren, ehemaligen Aufständischen und Verbündeten der syrischen Regierung. Nach ständigen Überfällen, Attentaten und allgemeiner Anomie riegelte das syrische Militär weite Teile der südlichen Hälfte von Daraa, auch als Daraa al-Balad bekannt, ab und belagern es faktisch seit über einer Woche. Den Ex-Rebellen wurde im Zuge der Friedensverhandlungen vor fast drei Jahren eine weitgehende Autonomie zugesprochen, die immer wieder zu Plänkeleien mit der Zentralregierung führt. Nun brachen in ganz Südsyrien Proteste in Solidarität mit den Belagerten aus, auf beiden Seiten bereitet man sich auf einen bewaffneten Konflikt vor.

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US-Streitkräfte in Syrien mit Raketen angegriffen

Nur wenige Stunden nach den US-Luftschlägen auf irakisch-schiitische Milizen im Grenzgebiet von Syrien und Irak reagierten ebendiese Gruppierungen mit Vergeltungsschlägen auf eine amerikanische Militärbasis im Osten Syriens. Mehrere Dutzend Raketen schlugen auf einen Stützpunkt in der ölreichen Provinz Deir ez-Zor nieder, das US-Militär reagierte mit Gegenangriffen auf die Startpositionen, die einen Kämpfer töteten. Der Vorfall ist die neueste Zuspitzung im Stellvertreterkrieg zwischen amerikanischen und iranischen Interessengruppen, die um Macht und Einfluss in der irakisch-syrischen Grenzregion buhlen und offenbart, dass beide Seiten jederzeit ihre Drohungen und Warnungen wahr machen werden.

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USA bombardiert irakische Milizen an syrisch-irakischer Grenze

Zum zweiten Mal in diesem Jahr flog die USA mehrere Militärschläge im syrisch-irakischen Grenzgebiet gegen zwei schiitisch-irakische Milizen, die in der Vergangenheit immer wieder an Angriffen auf die amerikanische Militärpräsenz im Irak beteiligt gewesen sein sollen. Immer öfters kommt es zu Raketen- und Drohnenangriffen auf US-Militärbasen im Land, die eine ernsthafte Gefahr für die weiterhin bestehende Armee-Präsenz darstellt, obwohl die irakische Regierung seit Jahren einen Abzug der Truppen fordert. Wie bereits im Februar wurden nun mehrere Gebäude am einzigen Grenzübergang zwischen Irak und Syrien zerstört, der US-Angaben zufolge zum Waffen- und Warenschmuggel unter iranischer Obhut dient. Ursprünglich wurde angenommen, dass die neue Regierung unter Joe Biden wesentlich zurückhaltender im Nahen Osten auftreten würde, was sich als falsch herausstellte und in der Zukunft für größere Eskalationen in der Region sorgen könnte.

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Dschihadistische Gruppierung erweitert ihren Einfluss in Syrien

In der letzten, noch von islamistischen Kräften kontrollierten Provinz Idlib dominiert seit Jahren die dschihadistische Organisation „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS) das Geschehen, mit türkischer Unterstützung konnten sie ihr Einflussgebiet erheblich ausweiten und z.B. den gesamten Wirtschaftssektor der Region kontrollieren. Seit neuestem versucht der ehemalige al-Qaida-Ableger aber, seine Geltung auf andere oppositionelle Territorien in Syrien auszuweiten und damit in direkter Konkurrenz zu türkischen Stellvertretern zu treten, die mit schrumpfenden Einfluss aufgrund ausbleibender Bezahlungen durch die Türkei zu kämpfen haben. Diese Maßnahme ist Bestandteil des neuen Reformprogramms von Tahrir al-Sham, in dem man sich unter anderem auch als „moderate Kraft“ innerhalb der Opposition inszenieren und dadurch vom Westen Unterstützung erfahren möchte.

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