Der Jemenkrieg findet seinen Weg in die Ukraine

Selbstverständlich bewegt sich der Ukrainekonflikt, welcher inzwischen in seinen vierten Monat geht, nicht in einem isolierten Mikrokosmos, sondern bedient sich stattdessen aus den Lehren bisheriger Konflikte in der ganzen Welt. Neueste Technologien wie Angriffsdrohnen bilden ein wichtiges Rückgrat der jeweiligen Streitkräfte, so wie es der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan oder der lybische Bürgerkrieg bereits eindrucksvoll die Bedeutung von Drohnen beweisen konnten. Diese Waffenarten könnten nun zumindest auf ukrainischer Seite einen noch höheren Stellenwert einnehmen, denn vor zwei Tagen ereignete sich der erste bestätigte Einsatz einer Kamikazedrohne gegen eine feindliche Raffinerie, tief im Territorium Russlands. Die Inspiration dafür rührt aus dem jemenitischen Konflikt, wo die Houthi-Rebellen seit Jahren erfolgreich ganz Saudi-Arabien ins Visier nehmen. Das Resultat könnte vernichtend sein.

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Das Rätsel von Sievierodonetsk

Das Hauptaugenmerk des Ukrainekrieges konzentriert sich derzeit auf eine einst 100.000 Einwohner zählende Stadt im äußersten Osten des noch von der Ukraine gehaltenen Territoriums. Seit einer Woche kommt es in der Schlacht um Sievierodonetsk zum brutalen Häuserkampf, obwohl es zu Beginn erst völlig anders aussah: Zunächst von ukrainischen Soldaten verlassen, konnten russische Truppen einen Großteil des Ortes übernehmen, bevor sie in einer überraschenden Gegenoffensive wieder vertrieben werden konnten. Seitdem ist die Stadt zweitgeteilt, der Nebel des Krieges lässt die Frontlinien verschwimmen, welche sich jede Stunde zu ändern scheinen. Von beiden Seiten wird der Ort inzwischen als kriegsentscheidend für den Donbass bezeichnet, obwohl Sievierodonetsk in Wirklichkeit von nur relativ geringer Bedeutung ist, ein Sieg bzw. Niederlage dort würde den Kriegsverlauf nur insignifikant verändern.

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100 Tage Ukrainekrieg

Seit 100 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine. Was von allen Seiten als ein kurzer, maximal eine Woche andauernder Krieg zwischen Russland und der Ukraine angenommen wurde, bewegt sich inzwischen auf den vierten Konfliktmonat zu. Bisher ist davon auch kein Ende in Sicht, denn in der ostukrainischen Donbassregion konzentrieren beide Seiten den Großteil ihrer Streitkräfte, jedes Dorf und jeder Hügel wird derzeit brutal umkämpft. Die russische Armee konsolidiert ihre Positionen entlang des Donets-Flusses, welcher sich auf ukrainischer Seite zum effektivsten natürlichen Bollwerk gegen die vorrückenden russischen Einheiten in der Region entpuppt. Russland hingegen kann auf die schiere Masse des eigenen Militärs setzen, welches sich vor allem im Bereich der Artillerie ausdrückt. Schwere Gefechte in den urbanen Zentren des östlichen Donbass prägen aktuell das Geschehen in der Ukraine.

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Die Schlinge der Donbassfront

Der Krieg im Osten zwischen der Ukraine und Russland geht unvermindert weiter, den hohen Verlusten zum Trotz können die russischen Streitkräfte in der vergangenen Woche wichtige Bodengewinne verzeichnen. Die ersten Gefechte finden in den letzten urbanen Zentren des Oblast Luhansk statt, welches bald vollständig unter russischer Kontrolle fallen könnte. An vielen Abschnitten der Front bröckelt die Verteidigung, auch wenn sie insgesamt hält und die russischen Versuche einer Einkesselung bisher verhindert werden konnten. Ankündigungen von neuen westlichen Waffensystemen birgt vor Ort die Hoffnung, größere Niederlagen vermeiden zu können. Am Ende von alledem steht ein brutaler Abnutzungskrieg, der noch mehrere Monate andauern wird.

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Russland stößt im Donbass vor

Nach mehrwöchigen Misserfolgen und Rückschlägen für die russischen Streitkräfte in der Ostukraine scheint ihnen nun in den letzten 48 Stunden ein großer Coup gelungen zu sein: Seit der Eroberung der Garnisonsstadt Popasna, welche zugleich auf einer Anhöhe liegt und dementsprechend von strategischer Bedeutung ist, ist der russischen Armee ein Durchbruch durch die ukrainischen Verteidigungsstellungen gelungen, die nun die östlichsten Positionen der Ukraine durch eine mögliche Einkesselung gefährden. Derzeit finden unweit der letzten Straße zum Rest der Ukraine brutale Gefechte statt, Russland kann jeden Tag mehrere Dörfer in der Region erobern und damit die Schlinge immer fester zu ziehen. Ein russischer Sieg hier würde nicht nur die Umkreisung mehrerer ukrainischer Einheiten und ihrer über lange Zeit befestigten Verteidigungen bedeuten, sondern auch zur Eroberung des Oblast Luhansk führen. Dies wäre der erste größere Militärsieg neben Mariupol für Russland.

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Russland plant Annexion ukrainischer Gebiete

Während der Krieg an den Frontlinien der Ostukraine weiter andauert und von brutaler Intensität geprägt ist, plant Russland trotz ihrer eher für wenig Optimismus sorgenden Situation bereits die Nachkriegszeit: Die Militärverwaltung im südukrainischen Kherson veröffentlichte die Bitte an Wladimir Putin, Teil der Russischen Föderation zu werden und somit dem Vorbild der Krim zu folgen. Trotz regelmäßiger Anschläge pro-ukrainischer Partisanen ist dieser forcierter Wandel im vollem Gange, die ukrainische Sprache wurde in der Bildung verbannt und die Bevölkerung an das russische Internet/Intranet angeschlossen. Derweil muss Russland die wohl verlustreichste Niederlage seit den ersten Wochen des Krieges im Donbass erleiden, mehrere russische Verbände wurden regelrecht ausgeschaltet.

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Schwere Verluste für Russland in der Ostukraine

Seit fast drei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine, seit fast drei Monaten ist die östliche Hälfte des Landes von brutalen Gefechten und großer Zerstörung geprägt. Aktuell können die Ukraine und Russland beiderseits territoriale Verluste und Erfolge vorweisen, jedoch bleibt von der einst großangekündigten 2. Phase der „Demilitarisierungs-“ und „Denazifizierungsoperation“ wenig übrig, der Teilerfolg von der Eroberung der Donbass-Region liegt in weiter Ferne, stattdessen herrscht ein brutaler Abnutzungskrieg. Nun tauchen auch immer mehr Videos auf, die die Zerstörung russischen Equipments zeigen, welche unmöglich zu kompensieren sind. Ein langfristiger Erfolg scheint immer unwahrscheinlicher, auch wenn Russland erhebliche Reserven vorweisen kann.

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Sand im Kriegsgetriebe

Die Frontlinie hält, die Versorgung aus dem Westen ist nachhaltig gesichert und eine zunehmende Anzahl an ukrainischen Angriffen auf russischem Territorium: Für die Ukraine vergeht kein Tag seit Anbeginn des Angriffskrieges von Russland, der nicht von mehreren Erfolgsmeldungen gekrönt ist. Auch in der zehnten Woche des Konfliktes konzentriert sich die Gewalt auf den Osten des Landes, wo Russland seit mehreren Wochen (erfolglos) versucht, durch die ukrainischen Verteidigungslinien zu preschen und zumindest mit der Eroberung der Donbassregion einen Teilsieg verkünden zu können. Hinter den Frontlinien arbeiten unermüdlich Saboteure, Artillerie und Drohnen, die in einem brutalen Abnutzungskrieg täglich wohl Dutzende Fahrzeuge eliminieren, zuletzt wurden erneut mehrere Boote der russischen Flotte zerstört. Ein Ende dieser Brutalität ist nicht in Sicht, die sich nun auch auf russische Gebiete ausufert.

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Die „Ruhe“ vor dem Sturm

Seit dem Rückzug russischer Truppen aus der Nordukraine hat sich eine neue vorübergehende Phase im Ukrainekrieg eingerichtet, die von einer Intensität eines bevorstehenden Sturms geprägt ist. Russische und ukrainische Truppen werden von den ehemaligen Brandherden im Land in die Ostukraine verlegt, wo sich nun der entscheidende Kampf zwischen der russischen Armee und der ukrainischen Regierung anbahnt. Mobilisierungen, Scharmützel und Reorganisierung prägen in den letzten Tagen die militärische Situation in der Ukraine. Russische Truppen können im Donbass unter hohen Verlusten langsam vorrücken, während die ukrainische Gegenoffensive auf die Großstadt Kherson im Süden zu einem Stillstand gekommen ist und die ukrainischen Verteidiger der einmonatigen Belagerung in Mariupol weiterhin standhaft bleiben. In den kürzlich wiedereroberten Gebieten türmen sich die Berichte von Plünderungen, Missbrauch und willkürlichen Ermordungen durch russische Soldaten.

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Showdown in der Ostukraine

Nach dem mehr oder weniger geordneten Abzug russischer Truppen aus dem Norden der ukrainischen Hauptstadt Kiew geht der Rückzug in anderen Gebieten des Landes weiter. Konkreter formuliert handelt es sich um die Nordukraine, die Oblaste Sumy und Chernihiv, die derzeit einen großen Exodus russischer Soldaten erlebt, nachdem das russische Verteidigungsministerium vor inzwischen einer Woche angekündigt hatte, ihre Operationen in die Ostukraine zu verlagern. Die Entscheidung dafür wurde auf der Basis der ausbleibenden militärischen Erfolge und der enormen Verluste getroffen, welche die offensiven Kapazitäten schmälerten. Nun werden alle russische Kräfte im Osten des Landes konzentriert, wo Russland noch weiter Hoffnungen und Ambitionen besitzt, die Region unter seine Kontrolle zu bringen und die festgefahrene Situation zu seinem Gunsten entscheiden zu können. Damit wird die Brutalität und Intensität der Schlacht um die Ostukraine weiter zunehmen, die sich als das entscheidende Gefecht in diesem Krieg herausstellen könnte.

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Die Schlacht um Kiew beginnt

Der russische Einmarsch in die Ukraine geht in seinen zweiten Tag hinein. Innerhalb der ersten 24 Stunden gab es bereits den Tod Hunderter Soldaten auf beiden Seiten und Dutzender Zivilisten zu vermelden, trotz erheblichen Widerstandes durch ukrainische Militärverbände konnte Russland an mehreren Fronten durchbrechen und strategische Ziele sichern. Eines davon ist Kiew, wo sich derzeit russische Einheiten mit der ukrainischen Armee, Nationalgarde und Milizen eine Schlacht an den nördlichen Toren der Millionenstadt liefern, nachdem sie aber die Kontrolle über einen Flughafen nordwestlich einbüßen mussten. Auch anderswo ergibt sich ein ähnliches Bild, die massive Feuerkraft der russischen Streitkräfte scheint dem moralischen Widerstandswillen der Ukraine bisher überlegen, auch wenn Russland erhebliche Verluste zu vermelden hat und Gerüchten zufolge das Ziel des ersten Tages verfehlen musste.

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Russische Verbände vor Kiew

Russische Truppen vor den Toren Charkows

Der 24. Februar markiert einen Wendepunkt in der modernen ukrainischen Geschichtsschreibung, mit dem Einmarsch Russlands sieht sich die Ukraine in ihrer Souveränität und Selbstbestimmung wie seit 100 Jahren nicht mehr bedroht. Im gesamten Land sind durch russische Raketensysteme Explosionen zu vermelden, während Russland auf dem Boden zusammen mit weißrussischen Kontingenten vorrückt und erste Gebiete im Donbass besetzen kann. Auch wenn das ukrainische Militär unter anderem die erfolgreiche Abwehr von mehreren Raketen und den Abschuss mehrerer Kampfjets vermeldet, steht es aufgrund der schieren Masse des Feindes mit dem Rücken zur Wand. Das mussten teilweise bereits die ersten Zivilisten spüren, die innerhalb den ersten vier Stunden des Krieges in Folge von russischen Luftschlägen getötet wurden, trotz der Behauptung nur militärische Ziele angreifen zu wollen. Der Ausgang von alledem ist ungewiss.

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Russland marschiert in die Ukraine ein

Das lang befürchtete Szenario ist nun eingetroffen: Der Krieg zwischen Russland und ihren ostukrainischen Stellvertretern und der Ukraine hat begonnen. Kurz vor Mitternacht veröffentlichte der Vorsitzende der Donezker Volksrepublik ein Dekret an die Außenwelt, dessen Inhalt Europa verändern wird: Die Bitte einer militärische Intervention Russlands in dem über mehrere Jahre ruhig gewordenen Ukrainekonflikt. Nun rollen über die gesamte russisch-ukrainische Grenze diejenigen Truppen, die etwa 75% der russischen Streitkräfte ausmachen und bereits erste Gebiete in der Ukraine besetzen. In der andauernden Chronologie der letzten Wochen ist offensichtlich, dass dieser finale Schritt eine lang geplante Choreographie von Russland war und dementsprechend als Aggressor identifiziert werden kann, nachdem ein Orchester aus vermeintlichen False-Flag-Aktionen, ukrainischen Aggressionen und Kriegsrhetorik den Narrativ vielerorts bestimmten und somit Stimmung für einen Krieg in der Ukraine gesorgt haben.

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Das Ende ist noch lange nicht erreicht

Das offizielle Ende des Minsker Abkommens und der damit verbundenen diplomatischen Lösung ist eingeläutet: Mit der Anerkennung der zwei ostukrainischen Volksrepubliken durch Russland ist der nächste Schritt im großen Spiel um die Ukraine genommen worden, womit auch der neueste Kriegsgrund geschaffen wurde. Denn auch wenn einige Leute vielleicht aufatmen und einen Zenit erreicht sehen, spricht die Realität auf dem Boden eine völlig andere Sprache. Die Volksrepubliken beanspruchen nämlich den gesamten Donbass, obwohl sie nur rund die Hälfte der Region selber kontrollieren. Nach den abgeschlossenen Bündnisverträgen mit Russland und der nun offiziell bestätigten Präsenz russischer Truppen in Donezk und Lughansk bahnt sich damit bereits die nächste Katastrophe an, denn das Ultimatum steht bereits – Für einen Krieg um die Ukraine.

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Im Angesicht des Krieges

Die Situation in der Ostukraine scheint sich in den letzten Stunden und Minuten auf den Zielgeraden eines Krieges zu befinden. Während sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein Kabinett zu einer Sondersicherheitssitzung im Kreml trifft und dabei über die Situation in der Ostukraine berät, fordern die Volksrepubliken des Donbass die russische Anerkennung an, was in Russland auf offene Ohren stößt. Putin und Minister scheinen sich darin einig, dass das Minsk-Abkommen und damit eine diplomatische Lösung ein jähes Ende findet. Auch militärisch gibt es signifikante Entwicklungen: Nachdem über die letzten Tage hinweg der Großteil der russischen Armee sich in Angriffsbereitschaft an der ukrainischen Grenze positioniert hat, behauptet Russland nun einen Infiltrationsversuch ukrainischer Spezialeinheiten in Russland aufgedeckt und eliminiert zu haben. Demnach wurde ein Sabotageteam „neutralisiert“, fünf ukrainische Soldaten wurden getötet. Parallel dazu werden immer neue Videos von angeblichen ukrainischen Anschlägen, Angriffsplänen und Infiltrationen veröffentlicht, die allesamt höchst fragwürdig wirken.

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