Zivilisten und Islamisten fliehen aus Ost-Ghouta, neue Proteste gegen Aufständische

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Aufgrund militärischer Fortschritte der syrischen Streitkräfte ist das „Verteidigungsnetz“ der Opposition durchbrochen und damit sind auch mehrere Schlupflöcher entstanden, die von Dutzenden Zivilisten genutzt werden. Bereits zu Beginn der Offensive flohen mit der Unterstützung des Roten Kreuzes zwei pakistanische Staatsbürger, wurden aber wahrscheinlich auch mit der Unterstützung der Aufständischen entlassen. Einige Tage darauf nutzten zwei Kinder den von der syrischen Regierung und Russland eingerichteten „humanitären Flüchtlingskorridor“ bei al-Wafidin.  In dem dazu veröffentlichten Video sieht man ganz klar wie die fliehenden Kindern von der Opposition beschossen werden, sollte sich das Video als wahr herausstellen. Am Tag darauf sollen zwei weitere Kinder geflohen sein. Am Donnerstag floh eine dreiköpfige Familie nach der Eroberung von Beit Sawa.

In Folge der bevorstehenden Spaltung von Ost-Ghouta eröffnete die Armee einen weiteren Korridor zur Flucht südlich von Jisreen, wo es auch bisher zu keinen Gefechten zwischen den beiden Fraktionen gekommen ist. Eine Gruppe von Zivilisten nutzte daraufhin diesen Fluchtmöglichkeit und sagte zudem, dass Hunderte Zivilisten sich in ihren Häusern verstecken. Außerdem verließen während der Kämpfe in Beit Sawa einige Personen ihre Häuser. Die Situation erinnert an Ost-Aleppo, wo erst nach den Erfolgen der syrischen Armee die Zivilisten die Möglichkeit hatten, sich in Sicherheit zu begeben.

Am Samstag verließen 13 Kämpfer und ihre Familien, insgesamt zwischen 50 bis 100 Personen, Ost-Ghouta. Es ist nicht ganz klar ob sie freiwillig kapitulierten oder Bestandteil der derzeitigen Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der islamistischen Gruppierung „Jaish al-Islam“ sind. Diesen Gesprächen nach werden Gefangene von „Tahrir al-Sham“ (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat al-Nusra und Fateh al-Sham) nach Idlib gebracht. In einem von dem sogenannten „Council of the Revolutionary Command of Damascus“ veröffentlichten Statement wurden die Zivilisten davor gewarnt, ihre Häuser zu verlassen, Kontakt mit der Regierung aufzunehmen oder zu fliehen.

Derweil dauern die Proteste gegen die „bewaffneten Aufständischen“ in einigen Teilen Ost-Ghoutas weiter an. Auf dem zentralen Marktplatz von Hamouriyah weht die Flagge der syrischen Regierung, während die meisten Menschen unbeirrt ihrem Alltag nachgehen. Mehrere Personen stimmen lautstark im Chor „Was wollen wir? Wir wollen Assad!“ und „Wir wollen diese Aufständischen nicht“ ein, was wohl die Meinung vieler Personen repräsentiert, die in Ost-Ghouta von den oppositionellen Kämpfern gefangen gehalten werden. In den Städten Sabqa und Misraba soll sich ein ähnliches Bild ergeben, auf den Straßen soll die syrische Fahne zu sehen sein. Am zweiten Tag kam es erneut zu Protesten in Hamouriyah und Kafr Batnah. Besonders in der letzten Stadt scheint sich inzwischen eine lautstarke Menge auf die Straße zu trauen (siehe Video). Zusammen symbolisieren sie Eines: Den Willen nach Frieden und die Ablehnung der Islamisten in der breiten Bevölkerung.

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Syrische Armee erobert erste Stadt in Ost-Ghouta | Neue Proteste gegen die Opposition

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Zehn Tage seit Anbeginn der Operation „Damaszener Stahl“ konnte man beachtliche Gewinne verzeichnen und über 40% aller Gebiete in Ost-Ghouta sichern, die zuvor unter der Kontrolle der Opposition standen. Erstmals befindet sich darunter auch eine Stadt, nachdem fast sämtliche landwirtschaftlich geprägten Territorien unter der Kontrolle der SAA fallen.

Nach tagelangen Kämpfen konnte die Stadt Beit Sawa erfolgreich von der syrischen Armee erobert werden, ein Ort im Zentrum der Enklave liegt. Es handelt sich um die erste Eroberung im „urbanen Teil“ von Ghouta, zuvor waren lediglich kleinere Dörfer im Osten von der Offensive betroffen. Zuvor befand sich der Ort unter der Kontrolle von Faylaq al-Rahman und Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra). Zwischen dem Militärstützpunkt in Harasta und Beit Sawa existiert ein 1,5 Kilometer breiter Korridor, würde Dieser durch die Armee gekappt werden wäre Ost-Ghouta in zwei Teile gespalten.

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Aufstände in Ost-Ghouta

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Einwohner von Saqba halten die Flagge der syrischen Regierung

Seit über einer Woche dauert nun die Operation „Damaszener Stahl“ der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und verbündeter Milizen nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an, wo man derzeit versucht oppositionelle Kräfte aus der Enklave in Ost-Ghouta zu vertreiben. Nach den enormen militärischen Erfolgen scheint sich innerhalb der dortigen Bevölkerung ein Widerstand gegen die Opposition zu bilden, der zur großen Gefahr werden könnte. Nun wurde in dem kleinen Städtchen Hamouriyah die Flagge der Syrischen Arabischen Republik gehisst und es gibt Sprechchöre die die Rückkehr von Assad und den Abzug der „bewaffneten Aufständischen“ verlangen.

Auf dem zentralen Marktplatz von Hamouriyah weht die Flagge der syrischen Regierung, während die meisten Menschen unbeirrt ihrem Alltag nachgehen. Mehrere Personen stimmen lautstark im Chor „Was wollen wir? Wir wollen Assad!“ und „Wir wollen diese Aufständischen nicht“ ein, was wohl die Meinung vieler Personen repräsentiert, die in Ost-Ghouta von den oppositionellen Kämpfern gefangen gehalten werden. In den Städten Sabqa und Misraba soll sich ein ähnliches Bild ergeben, auf den Straßen soll die syrische Fahne zu sehen sein. Woanders sollen weiße Flaggen zu sehen sein, zusammen symbolisieren sie Eines: Den Willen nach Frieden und die Ablehnung der Islamisten in der breiten Bevölkerung.

Bisher scheinen die bewaffneten Kämpfer von Faylaq al-Sham und Tahrir al-Sham noch nichts gegen diese Aufstände unternommen zu haben, wobei es in den nächsten Stunden dazu kommen könnte. Denn ähnliche Fälle gab es in ganz Syrien, sei es damals in Ost-Aleppo, Idlib oder Da’il. Die Frage bleibt, ob die Opposition überhaupt noch genügend Ressourcen besitzt um zugleich die Armee zu bekämpfen und innere Aufstände niederzuschlagen. Derweil sollen die jeweiligen Städte Beziehungen mit der syrischen Regierung aufgenommen haben, um eine friedliche Übergabe zu garantieren. Sollten sich diese Meldungen bewahrheiten wäre zumindest teilweise ein brutaler Häuserkampf vermieden worden.

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Syrische Armee erobert über 40% von Ost-Ghouta

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Nach der einwöchigen Operation „Damaszener Stahl“ konnten die syrischen Streitkräfte knapp 40% aller Gebiete sichern, die zuvor unter der Kontrolle der Opposition standen. Derweil treffen neue Hilfslieferungen in den „belagerten“ Gebieten ein.

Nach tagelangen Kämpfen konnte der Ort al-Shifunyah unter die Kontrolle der syrischen Armee gebracht werden. Das Dorf befindet sich an einem vitalen Verkehrsknotenpunkt zwischen der Stadt Douma und den weiter südlich gelegenen Damaszener Vierteln unter der Kontrolle der Opposition. Nach der Eroberung der Farmen südwestlich von al-Shifunyah befindet man sich nur noch etwa drei Kilometer von der Militärbasis in Harasta entfernt, ein schmaler Korridor welcher bei der Eroberung zur Spaltung der Enklave führen würde. Zudem wurde im Südosten das Dorf Bayt Naim im Südwesten erobert. Durch die letzten Fortschritte ist das Kontrollgebiet der islamistischen Gruppierung „Jaish al-Islam“ nur noch auf die Ortschaften Douma und al-Rayhan beschränkt.

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Opposition schießt in Ost-Ghouta angeblich auf fliehende Kinder

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Am sechsten Tag in Folge der Bodenoffensive konnten die syrischen Streitkräfte neue Dörfer im Osten erobern, nachdem man die schwer befestigten Verteidigungslinien an mehreren Punkten durchbrach. Derweil schießt die Opposition auf fliehende Kleinkinder, die den sogenannten „humanitären Flüchtlingskorridor“ aus Ost-Ghouta nutzen. Ein klarer Beweis für die Anschuldigungen der Vergangenheit, wo die Zivilisten lediglich als „menschliche Schutzschilder“ genutzt werden.

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Syrische Armee erobert Militärbasis in Ost-Ghouta

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Am fünften Tag der Bodenoffensive der syrischen Streitkräfte konnten erneut mehrere Gebiete im Osten erobert und gesichert werden. Nachdem man die äußerst schwer befestigten Verteidigungsanlagen durchbrach scheint es nun im Zentrum von Ost-Ghouta keine zweiten und dritten Verteidigungslinien zu geben, weswegen die „Tiger Forces“ nun ohne Probleme tagtäglich neue Territorien gewinnen können.

Wenige Kilometer südlich des umkämpften Dorfes al-Shifuniyah konnten Eliteeinheiten die Militärbasis des 274. Regiments und umliegende Gebiete sichern. Dieser Stützpunkt ist bekannt für die Militärparade der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam, die 2014 unter dem ehemaligen Anführer Zahran Alloush Dutzende Panzer und Kämpfer paradierten, aus inszenatorischer Perspektive könnte es sich auch um eine Parade eines regulären Staates gehandelt haben. Zudem konnte die wichtige Versorgungsstraße zwischen al-Shifuniyah und Utaya gekappt werden, ein Dorf welches sich inzwischen ebenfalls unter dem Artilleriebeschuss der Armee befindet.

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Syrische Armee verzeichnet Fortschritte in Ost-Ghouta

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Am dritten Tag der vormals angekündigten Bodenoffensive mussten die syrischen Streitkräfte aber auch erhebliche Verluste verzeichnen, die von den islamistischen Rebellen errichteten Verteidigungspositionen erschweren das Fortschreiten in den urbanen Stadtvierteln und landwirtschaftlich geprägten Gebieten.

Die syrische Armee konnten die hart umkämpften Städte Hawsh Dawahra und Teile von Shifunyah erobern, anderen unbestätigten Angaben zufolge befindet sich Shifunyah bereits vollständig unter der Kontrolle der syrischen Regierung. Zudem konnte man im Damaszener Viertel Harasta weiter westlich mehrere Häuserblöcke sichern und den Bezirk al-Ajami fast vollständig erobern. Dabei wurden auch mehrere neue Tunnel entdeckt, die von der Opposition zum Schmuggel und Transport von Waren und Waffen genutzt werden. Die Stadt Nashabiyah befindet sich nun seit drei Tagen vollkommen isoliert vom restlichen Ost-Ghouta, konnte aber bisher von der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam verteidigt werden.

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Syrische Regierung errichtet „humanitäre Fluchtkorridore“ in Ost-Ghouta

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Überreste eines festgefahrenen Panzers, welcher bei der Offensive der Armee eingesetzt wurde

Nach ersten Erfolgen am ersten Tag der Bodenoffensive durch die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündeter Milizen in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta bei der syrischen Hauptstadt kam es ebenfalls zu Rückschlägen und immensen Verlusten, die einen Ausblick auf die kommenden Monate geben werden. Derweil versucht man ähnliche Taktiken wie damals bei der Schlacht um Ost-Aleppo einzusetzen, Russland und Syrien kündigten eigene Waffenruhen und die Errichtung von Fluchtkorridoren an, die der örtlichen Bevölkerung ohne Probleme den Abzug aus Ost-Ghouta ermöglichen soll.

Trotz der Eroberung mehrerer Dörfer im Osten der Enklave musste die syrische Armee unter der Führung der „Republikanischen Garden“ enorme Verluste verzeichnen. Schätzungsweise 50 Soldaten wurden getötet, zwei Weitere gefangen genommen und allerlei Kriegsgerät erbeutet oder zerstört. Ein T-72 wurde erobert, eine umgebaute Vsriante durch den Einsatz von Panzerabwehrwaffen zerstört. Erhebliche Probleme scheinen die starken Verteidigungsgräben zu sein, die die islamistische Gruppierung Jaish al-Islam ausgehoben hat. In einzigartiger Weise wurden Gräben errichtet, die etwa fünf Meter breit und mit Wasser gefüllt sind. Diese Anlagen sind besonders gefährlich für Panzer, die nicht ohne Weiteres diesen künstlichen „Fluss“ überqueren können.

Zudem begann man mit Angriffen an den westlichen Frontlinien, vor allem bei dem Distrikt Harasta weiter nordwestlich. Einigen Berichten zufolge konnten dort mehrere Gebäudekomplexe von der syrischen Armee erobert worden sein, hinzu kommt die Aufdeckung eines komplexen Tunnelnetzwerkes, welches für den Transport von Truppen genutzt wurde.

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Ein T-55 steckt in den Wassergräben fest, die Jaish al-Islam extra für Panzer errichtet hatte

In diesem und letztem Jahr startete die Armee mit großen Truppenkontingenten und den „Republikanischen Garden“ mehrere größere Operationen, um Damaszener Viertel wie Ayn Terma und Irbeen zu erobern, konnten aber nur einige hundert Meter vordringen und dabei enorme Verluste erleiden. Der urbane Häuserkampf ist für beide Seiten besonders verlustreich, besonders konnte die Opposition sieben Jahre lang Verteidigungspositionen errichten, besonders gefürchtet sind die komplexen Tunnelsysteme (teilweise können dadurch sogar Autos und Panzer transportiert werden) und die Tunnelbomben, die immer wieder zu großen Verlusten bei der Armee führen. Neben der starken Verteidigung besitzen die Aufständischen in Ost-Ghouta ebenfalls über den Vorteil, dass in der Vergangenheit viele korrupte Armeeoffiziere die Stellungen um Ghouta übernahmen und es zu einem regen Schmuggel an allerlei Waren kam.

Nun wurden in Ghouta Flugblätter abgeworfen, die einen von der syrischen Armee eingerichteten „humanitären Hilfskorridor“ zeigen, der ähnlich wie in Ost-Aleppo den Zivilisten eine sichere Fluchtmöglichkeit geben soll. Syrische Milizen berichteten bereits über den Beschuss von al-Wafideen ( dem Viertel wo sich der Fluchtkorridor befindet), wo mehrere Mörsergranaten eine Person getötet und 37 weitere Zivilisten verletzt haben sollen. Das russische Verteidigungsministerium kündigte in dem Zusammenhang tagtägliche Waffenruhe ein, die in einer Zeitfrist von einigen Stunden den Abzug der Zivilisten sichern sollen, beispielsweise am Dienstag von neun bis 14 Uhr. Diese einseitig erklärte Pause steht in keinem Zusammenhang zur landesweiten Waffenruhe des UN-Sicherheitsrates. Der Erfolg bleibt abzuwarten und ist eher unwahrscheinlich, bereits in Aleppo wurden diese Korridore wegen verschiedenen Faktoren nicht genutzt.

Ost-Ghouta – Propagandistische Inszenierung eines Aleppo 2.0

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Der Tod von Hunderten Frauen und hilflosen Kindern, die größte humanitäre Katastrophe seit Aleppo, ein ruchloses Regime treibt die Vernichtung von 400.000 schutzlosen Menschen voran und begeht damit den brutalsten Genozid seit Srebenica, unvorstellbares Leid der Bevölkerung und Hungersnöte. All diese Superlative werden von den westlichen Medien nicht nur für die Schlacht um (Ost-)Aleppo vor über einem Jahr verwendet, sondern finden sich auch in der medialen Berichterstattung um die derzeitig andauernde Gefechte in Ost-Ghouta wieder. Dabei werden etablierte Formeln genutzt: Die Heraufbeschwörung einer unvorstellbaren Katastrophe, Vorboten eines Massenmordes mit der Forderung einer militärischen Intervention, die emotionale Instrumentalisierung von Kindern und die Relativierung der syrischen „Rebellen“ und die Dämonisierung der syrischen Armee und Regierung unter dem „Gasmörder“ Bashar al-Assad. Die Parallelen mit Aleppo sind aber auch ein Lichtblick und zeigen, dass sich keine der dystopischen Prophezeiungen auch nur annähernd bewahrheiten werden.

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Syrische Armee beginnt Bodenoffensive in Ost-Ghouta

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) unter dem Kommando der Eliteeinheiten der „Tiger Forces“ von Suheil al-Hassan startete am Sonntag die lang vorbereitete und angekündigte Bodenoperation in Ost-Ghouta, einer dicht besiedelten Enklave der Opposition nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dabei sollen bereits die westlichen Ortschaften Nashabiyah, Hazrama, Hawash al-Zriqiqyah und Hawsh Salililyah erobert worden sein, die sich zuvor unter der Kontrolle der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam befunden haben. Oppositionelle Medien bestätigen die Berichte von Gefechten in dieser Region, angeblich wurden 25 Soldaten getötet und mindestens zwei Weitere gefangen genommen.

Eigentlich wurde einen Tag zuvor eine Waffenruhe für ganz Syrien durch den UN-Sicherheitsrat beschlossen, dennoch finden derzeitig intensive Kämpfe zwischen den kurdischen Volksverteidigungskräften und der türkischen Armee statt, und nun ebenfalls in Ost-Ghouta zwischen den syrischen Streitkräften und der islamistischen Opposition. Ausgenommen sind wie üblich Gruppierungen die Beziehungen zu al-Qaida pflegen, Jaish al-Islam gehört aber im Gegensatz zu anderen Gruppierungen in Ost-Ghouta (Tahrir al-Sham, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman) aber nicht unbedingt in diese Kategorie, auch wenn sie in der Vergangenheit mit ihnen kooperierten.

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Welche „Rebellen“ sind in Ost-Ghouta aktiv?

Aufgrund der derzeit bevorstehenden Bodenoffensive auf das von verschiedenen oppositionellen Fraktionen gehaltene Ost-Ghouta östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Umstände und Gegebenheiten von Ost-Ghouta zu werfen, immerhin wird medial bereits zum derzeitigen Zeitpunkt die Armeeoperation mit derjenigen in Aleppo gleichgesetzt, wo man zunächst von einem „bevorstehenden Genozid“ und Tode etlicher hilfloser Kinder fabulierte, diese dystopischen Vorstellungen aber am Ende vollkommen ausblieben und Friede in Aleppo wieder einkehrte. Hier werden alle relevanten Gruppierungen behandelt, die in Ost-Ghouta gegen die syrische Regierung operieren.

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Hayat Tahrir al-Sham

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Offensive auf Ost-Ghouta wird eingeleitet

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Tiger Forces werden in Damaskus stationiert

In der fruchtbaren Region Ghouta östlich der syrischen Hauptstadt Damaskus begann die Syrisch-Arabische Armee (SAA) mit dem Einsatz von Luft- und Artillerieangriffen auf die islamistische Opposition in dem belagerten Gebiet, die vor allem als Vorbereitung für eine groß angelegte Offensive dienen. Damit bewahrheiten sich die wochenlangen Gerüchte, dass die syrische Armee mit neuer Verstärkung eine Operation in Ost-Ghouta plant, die die vollständige Eroberung dieser Territorien vorsieht.

Die größte Konzentration der Streitkräfte scheint es im Osten zu geben, wo im Gegensatz zum urbanen Stadtgebiet im Westen Farmen und kleinere Ortschaften dominieren, also einfacher erobert werden können. In den letzten Tagen erreichten die größten Kontingente der Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan diese Front, die den Angriff anführen werden. Russland wird dabei ebenfalls aktiv involviert sein, neben der Luftwaffe wurden ebenfalls russische Spezialeinheiten als neue Sicherheitskräfte für Suheil al-Hassan gesichtet.

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Eliteeinheiten nach Ost-Ghouta verlegt

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Die offensive Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter dem berühmten Suheil al-Hassan wurden aus der nordsyrischen Provinz Idlib nach Ost-Ghouta östlich von der Hauptstadt Damaskus bzw. in Rif Dimashq verlegt. Diese Planänderung ist ein ganz klarer Indikator für eine groß angelegte Offensive auf Ost-Ghouta, Eine der letzten großen Bastionen der Opposition. Ost-Ghouta besteht teils aus Damaszener Vierteln, großen Städten und landwirtschaftlichen Gebieten. Seit Anbeginn des Konfliktes konnte die Opposition Ost-Ghouta halten und teilweise auch expandieren, musste aber 2016 viele Gebietsverluste hinnehmen.

In diesem und letztem Jahr startete die Armee mit großen Truppenkontingenten und den „Republikanischen Garden“ mehrere größere Operationen, um Damaszener Viertel wie Ayn Terma und Irbeen zu erobern, konnten aber nur einige hundert Meter vordringen und dabei enorme Verluste erleiden. Der urbane Häuserkampf ist für beide Seiten besonders verlustreich, besonders konnte die Opposition sieben Jahre lang Verteidigungspositionen errichten, besonders gefürchtet sind die komplexen Tunnelsysteme (teilweise können dadurch sogar Autos und Panzer transportiert werden) und die Tunnelbomben, die immer wieder zu großen Verlusten bei der Armee führen. Neben der starken Verteidigung besitzen die Aufständischen in Ost-Ghouta ebenfalls über den Vorteil, dass in der Vergangenheit viele korrupte Armeeoffiziere die Stellungen um Ghouta übernahmen und es zu einem regen Schmuggel an allerlei Waren kam.

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Ost-Ghouta

Schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Zivilisten sollen sich in dem dicht bebautem Gebiet aufhalten, die löchrige Belagerung der Armee (mit der Ausnahme von einigen UN-Hilfslieferungen) setzte der Bevölkerung zu, Grundnahrungsmittel sind teilweise rar. Die Bevölkerung in Damaskus ist hingegen immer wieder Mörserangriffen ausgesetzt, die von den Oppositionsparteien abgefeuert werden. Denn Diese besteht aus den Gruppierungen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Rahman und Tahrir al-Sham, allesamt mit einem islamistischen Hintergrund. In der Vergangenheit beispielsweise sperrten sie gefangen genommene Alawiten in Käfige, paradierten sie und stellten sie als menschliche Schutzschilde vor Luftschlägen auf Dächer.

Insgesamt wird es sich bei Ost-Ghouta für die sonst sieg- und erfolgreichen „Tiger Forces“ um eine sehr schwere Aufgabe handeln, sie haben es mit einem perfekt vorbereiteten Gegner zu tun welcher in der Vergangenheit Angriff auf Angriff erfolgreich abwehren und teilweise sogar neue Gebiete (z.B. bei Harasta und der dazugehörigen Militärbasis) erobern konnte.

„Waffenruhe“ in Ost-Ghouta nach nur einem Tag gescheitert

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Im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus kam es zu intensiven Gefechten zwischen der Armee und Opposition um die Kontrolle einer wichtigen Militärbasis. Die oppositionellen Streitkräfte um Ahrar al-Sham in dem seit mehreren Jahren belagerten Ost-Ghouta starteten ihre dritten Angriff innerhalb weniger Monate auf die Harasta-Militärbasis, die seitdem hart umkämpft ist und zeitweise auch belagert wurde. Mit der neu gestarteten Offensive wurden die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und der Opposition in Wien torpediert. Bereits kurz darauf kündigten die wichtigsten islamistischen Fraktionen in Ost-Ghouta an, die Waffenruhe zu ignorieren.

Die Offensive begann mit dem Einsatz eines Selbstmordattentäters bzw. einer Autobombe (SVBIED), der die feindlichen Verteidigungspositionen der Armee attackierte, gefolgt von der Erstürmung durch reguläre Einheiten. Die Armee berichtet von der erfolgreichen Abwehr des Vorstoßes und die Zerstörung der Autobombe, bevor sie ihr Ziel erreichen konnte. Umkämpfte Areale stellen die Militärbasis „Idarat al-Markabat“ und das weiter nördlich gelegene Viertel Harasta dar.

Bereits zum Zeitpunkt der diplomatischen Verhandlungen erklärte der Operationsraum „Ihnen wurde Unrecht getan“ eine Ablehnung jeglicher Waffenruhe. Dieser Operationsraum führt die Offensiven um das Viertel Harasta an und bestehen aus den islamistischen Fraktionen Ahrar al-Sham, Faylaq al-Rahman und Tahrir al-Sham. Einzig Jaish al-Islam als letzte relevante Gruppierung in Ost-Ghouta ist nicht Teil davon und bekämpfte die Armee bisher auch nicht.

Neben der syrischen Armee ist ebenfalls die syrische Miliz „Qalamoun Shield“ involviert, die Armee wird vor allem durch die Eliteeinheit der Republikanischen Garden verstärkt. Beide Seiten setzen schweres Kriegsgerät wie Panzer ein, die Armee setzt vor allem auf russische und syrische Luftschläge, während die Opposition neben Selbstmordattentätern auch Tunnelbomben einsetzt.

Syrische Armee beendet Belagerung bei Damaskus

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten die wochenlange Belagerung eines Militärgebäudes im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus beenden und den von Islamisten errichtetem Belagerungsring durchbrechen. Der Durchbruch geschah nahe den Getreidemühlen östlich der Militärbasis und ermöglicht den schätzungsweise 200 eingeschlossenen Soldaten erstmals wieder die nötige Versorgung an Ressourcen und Verarztung von Verletzten.

Durch das Aufheben der Belagerung ist das strategische Ziel der Opposition in dieser Offensive, die Eroberung des Militärgeländes, gescheitert. Ihre Erfolge können trotzdem nicht unterschätzt werden, immerhin konnten sie fast gänzlich das Viertel Harasta erobern und bisher auch erfolgreich halten. Damit handelt es sich erstmals seit Jahren um eine „erfolgreiche“ Offensive in der Region um Ost-Ghouta, welches seit 2013 Gefechten ausgesetzt wird und nur durch viele Schmuggelrouten notdürftig versorgt wird. Es bleibt abzuwarten, welche weitere Operationen die syrische Armee in Ost-Ghouta unternehmen wird, um die Opposition militärisch zu bedrängen und die verlorenen Gebiete wieder zu erobern.

Der Angriff auf das sogenannte „Idarat al-Markabat“, einem Militärkomplex welcher vor allem zur Verwaltung von mechanischen Fahrzeugen der Armee dient, begann mit dem Einsatz eines Selbstmordattentäters (SVBIED) von Ahrar al-Sham auf die Verteidigungsstellungen der Armee. Am ersten Tag konnten die meisten Angriffe abgewehrt werden, an den darauf folgenden Tagen aber konnte Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman die Bezirke al-Ajami und al-Hadayiq vollständig erobern und damit auch effektiv die letzte Verbindung zur Militärbasis kappen. Die Selbstmordattentäter sollen saudische Staatsbürger gewesen sein.

Neben der syrischen Armee sind verschiedene Milizen wie „Qalamoun Shield“ involviert, die Armee wird vor allem durch die Eliteeinheit der Republikanischen Garden verstärkt. Hinzu kommen Spezialkräfte der Polizei und die „Arab Nationalist Guard“, eine pan-arabische Miliz der regierenden Ba’ath-Partei. Auf Seiten der Opposition kämpfen die islamistischen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman. Beide Seiten setzen schweres Kriegsgerät wie Panzer ein, die Armee setzt vor allem auf russische und syrische Luftschläge, während Ahrar al-Sham bisher zwei Selbstmordattentäter einsetzt.

Beide Seiten haben schwere Verluste erlitten, dutzende Soldaten der Armee wurden entweder gefangen genommen oder in Kämpfen getötet. Bisher wurden drei ranghohe Brigadegeneräle getötet. Im November 2017 wurde ebenfalls eine Offensive auf Harasta gestartet, die mit der partiellen Eroberung der Militärbasis und folgenden Rückeroberung endete

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