Die Kämpfe in Mossul gehen weiter

 

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Trotz der offiziellen Ankündigung des irakischen Premierministers Haidar al-Abadi und des irakischen Verteidigungsministeriums mit dazugehöriger Siegesparade in Bagdad gehen Kämpfe in der Altstadt von Mossul weiter. Vereinzelte Kämpfer des Islamischen Staates besetzen weiterhin Häuser (bzw. Ruinen), verbarrikadierten sich in Kellern ein und bewegen sich durch teilweise noch nicht entdeckte Tunnelsysteme. Hunderte Zivilisten sollen weiterhin als „Schutzschilde“ genutzt werden, unter den Zivilisten auch Familien der IS-Kämpfer, die nicht selten auch selber ideologische Angehörige sind. Nicht selten haben sich weibliche Selbstmordattentäter unter die Flüchtlinge gemischt, die aus der Altstadt fliehen wollten.

Den Medien ist der Zugang zu West-Mossul inzwischen fast völlig versperrt, mit Glück kann man noch einzelne Szene vom anderen Ufer des Tigris filmen (siehe Video). Die Kämpfe sind also bei weitem noch nicht zu Ende. In der irakischen Stadt Ramadi kam es vor zwei Jahren zu einem ähnlichen Szenario. Dort wurde noch Mitte Januar von Kämpfen mit IS-Milizen und größeren Geiselbefreiungsaktionen in Ramadi berichtet. Immer wieder werden neue Schläferzellen aktiviert, die Terror für die Bevölkerung verbreitet. Bereits heute gibt es neue Selbstmordanschläge in Ost-Mossul, im Westen wurden bereits einmal Schläferzellen aktiviert.

 

Mossul vollständig vom IS befreit

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„Terrorbekämpfungseinheiten“ in der Altstadt von Mossul

Irakische Medien und Militärbeamte erklärten die nordirakische Großstadt Mossul für vollständig befreit, nachdem der Islamische Staat auch in seiner letzten Bastion, der Altstadt, vertrieben worden war. Die Operation zur Eroberung von Mossul dauerte insgesamt 263 Tage an und begann mit der öffentlichen Erklärung des irakischen Premierminister Haidar Abadi am 16. Oktober.

Dennoch ist dabei anzumerken, dass die Erklärung wahrscheinlich etwas zu optimistisch ist, da wahrscheinlich weiterhin Kämpfe im Nordwesten der Altstadt in der Nähe des Tigris andauern werden. Einen ähnlichen Fall gab es in Ramadi, wo trotz des Statements die Kämpfe wenige Tage weitergingen.

Mossul war die erste größere Stadt, die der Islamische Staat (damals ISI) im Sommer 2014 für sich gewinnen konnte. Dementsprechend hält der Ort eine besondere Bedeutung für beide Fraktionen bereit: Der IS proklamierte vor über knapp drei Jahren in der inzwischen zerstörten al-Nuri-Moschee das Kalifat (inoffiziell wurde das Kalifat kurz zuvor in einer Audiobotschaft von Mohammed al-Adnani ausgerufen). Dabei handelte es sich um den einzigen öffentlichen Auftritt von Abu Bakr al-Baghdadi.

Der Kampf über die Millionenstadt war von vielen Verlusten, unerwarteten Techniken, Operationen und Trümmern geprägt, von denen sich die Stadt so schnell nicht erholen wird. Niemand hatte zu Beginn erwartet, dass Aleppo bzw. Ost-Aleppo früher völlig erobert wird als Mossul. Abadi erwartete eine vollständige Eroberung noch bis zum Ende 2016. Der Widerstand des Islamischen Staates war aber brutal: Die größten Verluste erlitt die Armee wohl beim Eintritt in West-Mossul, aufgrund politischen Druckes mussten einzelne Einheiten alleine vordringen, Hunderte Autobomben und Selbstmordattentäter wurden gegen die irakischen Streitkräfte eingesetzt. Eine neue Waffe feierte ihr großes Debüt: Der IS nutzte massenhaft Drohnen mit kleinen Bomben, die auf nichtsahnende Soldaten und Posten hinter den Frontlinien abgeworfen wurden und für reichlich Verwirrung und Demoralisierung sorgten.

Ebenfalls brutal waren die Kämpfe um die Altstadt, wo die engen Häuser und Gassen den IS bevorteilten. Ein komplexes Tunnelsystem ermöglichte es, Nachschub und Soldaten von einem Ort zum Anderen zu bringen. Unter dem Argument des „Schutzes“ wurden tausende Zivilisten in ihre Häuser eingesperrt, wo sie dann als menschliche Schutzschilde genutzt wurden und Fortschritte der Armee erschwerten. Die Toten gehen wahrscheinlich auf allen Seiten in die vierstelligen Zahlen. Die letzten verbliebenen IS-Kämpfer sprengten sich „kollektiv“ in die Luft, wie es live im Fernsehen übertragen wurde.

Und trotz dem Ende der Kämpfe bedeutet das kein Ende für den IS. Er besitzt weiterhin eine Präsenz entlang des Euphrates, in Tel Abar westlich von Mossul, in Hawija und in der Wüste. Sowohl im Westen und Osten der Stadt geht der Terror weiter, es wurden bereits mehrere Selbstmordattentäter eingesetzt, in West-Mossul wurden vor fünf Tagen Schläferzellen aktiviert, die aber schnell wieder besiegt werden konnten. Die Ideologie ist nach über drei Jahren möglicher Indoktrination sicherlich in vielen Köpfen fest verankert, besonders bei Kindern

 

Irakische Armee erreicht Ruinen der al-Nuri-Moschee

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Die irakischen Streitkräfte konnten am Donnerstag die Überreste der prestigeträchtigen al-Nuri-Moschee im Zentrum der Altstadt Mossuls erreichen, nachdem sich der Islamische Staat zurückziehen musste. Erste Bilder zeigen eine völlig zerstörte Moschee, besonders das ikonische al-Habdaa-Minarett ist vollkommen zerstört worden.

Die Moschee war bei den Kämpfen um Mossul von beiden Seiten von besonderer Bedeutung. Der Anführer des Islamischen Staates Abu Bakr al-Baghdadi hatte vor exakt drei Jahren seinen einzigen Videoauftritt in der Moschee, welcher im Zusammenhang mit der Videobotschaft von al-Adnani stand, der zuvor das Kalifat ausgerufen hatte. Deshalb gilt die Moschee als Gründungsort für den IS. Eine Eroberung der Moschee hätte also eine Demoralisierung bedeutet. Die Moschee wurde 1172 erbaut und reiht sich damit in die zahllosen antiken und kulturellen Gebäude ein, die der Islamische Staat in Syrien und Irak vernichtet hat.

IS aktiviert Schläferzellen in West-Mossul

Sonntag Abend griffen IS-Kämpfer mehrere Außenviertel von West-Mossul an, wie die dem Islamischen Staat zugehörige Nachrichtenagentur AMAQ meldet. Davon betroffen waren die Viertel Tel Ruman, Wadi Jahar und al-Tanak im Südwesten der irakischen Großstadt. Die Viertel waren Monate zuvor vom IS erobert worden.

Die scheinbar aktivierten Schläferzellen steckten Fahrzeuge und Häuser in Brand, verursachten viel Unruhe und eine hysterische Massenflucht von Flüchtlingen aus den betroffenen Vierteln. AMAQ zufolge eroberte man die Viertel Yarmouk und al-Mashada fast vollständig, was aber eher unwahrscheinlich ist, da die angewendeten Taktiken nicht für die Eroberung von Gebieten nützlich sind. Zumindest hat man eine Demoralisierung und Verwirrung beim Gegner, als auch bei der Bevölkerung erreicht.

Zugleich soll man ein neue Offensive von der Altstadt gestartet haben und Teile des kürzlich verlorenen Viertels al-Shaffaa wiedergewonnen haben. In Kirkuk kam es vor einigen Monaten zu einem ähnlichen Vorfall, nur war der Spuk nach wenigen Tagen wieder vorbei.

IS zerstört al-Nuri-Moschee in Mossul

 

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Das Minarett von al-Nuri aus Sicht der irakischen Armee

Lokale Medien berichten von hörbaren Explosionen in der Altstadt der irakischen Großstadt Mossul, wo der Islamische Staat weiterhin Positionen in der Altstadt und in dem Viertel al-Shaffaa in West-Mossul hält. Den Angaben zufolge soll die prestigeträchtige große Moschee von al-Nuri im Zentrum der Altstadt vom IS völlig zerstört worden sein, sowohl der bekannte Minarett als auch das restliche Gebäude. Die dem IS zugehörige Nachrichtenagentur AMAQ bestätigte die Zerstörung der Moschee, beschuldigt aber amerikanische Bombardierungen dafür. Die USA widersprach dieser Behauptung vehement.

In den vergangenen Tagen starteten die irakischen Streitkräfte eine Offensive auf die Altstadt, besonders im Norden und Süden des Viertels konnte man Erfolge verzeichnen. Am Mittwoch soll man bis auf 50 Meter sich der Moschee angenähert haben, nachdem man die Nirnaweh-Straße eroberte.

Die Moschee war bei den Kämpfen um Mossul von beiden Seiten von besonderer Bedeutung. Der Anführer des Islamischen Staates Abu Bakr al-Baghdadi hatte im Sommer 2014 seinen einzigen Videoauftritt in der Moschee, welcher im Zusammenhang mit der Videobotschaft von al-Adnani stand, der zuvor das Kalifat ausgerufen hatte. Deshalb gilt die Moschee als Gründungsort. Eine Eroberung der Moschee hätte also eine Demoralisierung bedeutet, durch die Position der Moschee aber auch ein Ende der Kämpfe in Mossul. Die Moschee wurde 1172 erbaut und reiht sich damit in die zahllosen antiken und kulturellen Gebäude ein, die der Islamische Staat in Syrien und Irak vernichtet hat.

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Drohnenaufnahmen sollen die vollkommen zerstörte Moschee zeigen

IS startet Gegenoffensive in Mossul

 

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Von der Gegenoffensive betroffene Areale

Der Islamische Staat soll große Geländegewinne in West-Mossul verzeichnen, nachdem er am Mittwoch eine Gegenoffensive gestartet hatte. Die IS-Nachrichtenagentur AMAQ berichtet von Eroberungen in den Vierteln von al-Dawwasah und al-Dindan, welche südlich der Altstadt liegen. Vor dem Angriff brannte der IS Reifen und Häuser nieder, die daraus entstandenen, schwarzen Rauchschwaden verhinderten den Einsatz der irakischen Luftstreitkräfte (siehe Video). Selbige Techniken wurden u.a. in Aleppo angewendet.

Laut irakischen Medien konnte der Islamische Staat sogar bis zur al-Dindan-Moschee in der Nähe der sogenannten „Vierten Brücke“ über den Tigris vordringen, dies würde eine Eroberung von über einem Kilometer von den vorherigen Positionen in der Altstadt bedeuten. Das würde wiederum bedeuten, dass das von der irakischen Armee in zwei Monaten eroberte Gebiet innerhalb eines Tages zurückerobert wurde. Ob sich der IS in diesem Gebiet aber auch konsolidieren will ist unklar, möglicherweise handelt es sich auch nur um einen „überfallartigen“ Angriff um neue Waffen und Munition zu beschaffen.

Bisher soll der IS sechs Autobomben benutzt haben, um die Verteidigungspositionen der irakischen Armee zu eliminieren und danach vorzudringen. Laut AMAQ wurden bisher über 70 Soldaten getötet und mindestens 15 Fahrzeuge zerstört, AMAQ ist aber für ihre inflationären Angaben bekannt.

Eigentlich sah es zunächst danach aus, als hätte die irakische Armee die Situation unter Kontrolle, nur noch die Altstadt war unter der Kontrolle des Islamischen Staaten. Nach der vollständigen Übernahme von dem nordwestlichen Viertel 17 Tammuz und al-Najar trennt nur noch der Highway 47 und die „Dritte Brücke“ über den Tigris den Übergang auf das südlich gelegene Viertel al-Shaffaa. Nach zweiwöchigen Kämpfen konnte die irakische Armee wieder Erfolge erzielen: Der gesamte al-Zanjili-Bezirk wurde vom IS erobert. Zu 90% befindet sich das al-Shafaa-Viertel unter der Kontrolle Iraks. Die irakische Polizei spricht noch von etwa 500 Kämpfern, die sich in der Altstadt befinden.

PMU dringt nahe der syrischen Grenze vor

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Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Freitag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation  soll die Region um al-Qayrawan erobern, welches auf halbem Weg zwischen Mossul und der irakisch-syrischen Grenze liegt. So wurden am sechsten und siebten Tag der Operation die Gebiete südlich von al-Qayrawan erobert, darunter Ain Fathy, Khams Talol, Adhila, Khalaf Al-Dibris, Al-Qahira, Karka, Al-Amdina. Akmisiyah, Ain Ghazal und die Sahl Sinjar-Luftbasis. Damit ist al-Qayrawan von drei Seiten isoliert, die Versorgungsstraße im Norden Richtung Basuk und im Süden Richtung Athril Garah ist abgeschnitten.

Neben den Fortschritten im Süden drang man im Norden bis an die Grenze zur Provinz Sinjar bei Basuk vor. Dies führte laut Medienangaben zu Konflikten mit der Peschmerga bzw. KDP, der dort dominierenden Regierung (dennoch haben dort Milizen wie die assyrische YBS, oder PKK ebenfalls eine bedeutende Rolle). Die PMU dementierte derartige Angaben, man arbeite kooperativ mit Bahrzani zusammen, um den Islamischen Staat aus Irak zu vertreiben.

 

IS hält weniger als 9% von Mossul

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Die irakische Armee konnte im Nordwesten Mossuls erneut  Fortschritte verbuchen und mehrere Wohn- und Industriebezirke erobern. Die „Federal Police“, 9th Division, 15th Division, die Spezialeinheiten „Rapid Response Division“ und „Counter Terrorism Units“ begannen über die gesamte Woche hinweg weitere Vorstöße und eroberten somit verschiedene Wohnviertel. Diese sind die gesamten Viertel al-Haramat und Aslah Al-Zaraae, gefolgt von größeren Teilen von Al-Warshan,  Al-Aurabi, 17 Tammuz und Al-Refaai. In der Nacht von 15. zum 16. Mai kam es zu einem großen Vorstoß in vier Vierteln im nördlichen Zentrum von West-Mossul, sodass der Islamische Staat bis an den Tigris und die „dritte Mossul-Brücke“ zurückgedrängt wurde. Nachdem die al-Hufti-Moschee und das Elektrizitätswerk im Viertel 17 Tammuz von der irakischen Armee erobert wurde kann man davon ausgehen, dass der Bezirk als nächstes fallen wird. Damit bleibt dem IS nur noch eine wirkliche Kontrolle über al-Shaffaa und die Altstadt. In der Altstadt werden währenddessen neue Techniken massenweise eingesetzt: Die Federal Police nutzt inzwischen viele Quadrocopter mit kleinen Abwurfbomben, wie im unteren Bild abgebildet. Der Einsatz ist vom IS kopiert worden, nur hat sie im Gegensatz zur irakischen Armee keine adäquaten Verteidigungsmittel.

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Auf Seiten des Islamischen Staates scheint sich eine regelrechte Demoralisierung ausgelöst worden zu sein, in den umkämpften Vierteln herrscht Verwirrung und Desorganisation, man gibt sich gegenseitig für die unerwarteten Fortschritte des irakischen Armee die Schuld. Innerhalb von 24 Stunden brach die Front erneut zusammen. Die meisten Bewegungen der vergangenen Wochen erschienen unerwartet für den IS, besonders der plötzliche Vorstoß im Nordwesten. Es ist zu erwarten, dass der IS seinen letzten Halt in der Altstadt finden wird, wo die irakische Armee seit Monaten relativ „erfolglos“ versucht vorzudringen. Dort hält man viele Zivilisten als Geiseln und die engen Gassen befürworten die Kriegsführung des Islamischen Staates.

PMU dringt weiterhin in Nordwesten des Iraks vor

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Situation um al-Qayrawan am 14. Mai

Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Freitag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation  soll die Region um al-Qayrawan erobern, welches auf halbem Weg zwischen Mossul und der irakisch-syrischen Grenze liegt. So wurden im vierten und fünften Tag der Operation viele Gebiete südlich von al-Qayrawan erobert. Darunter fallen die Dörfer al-Shimalia, Khazna Al-Janobuia, Karkash, Sultan, Tal Sheik, Kabar, Tal Al-Thalaa, Tal Bashooq und Thry Garah. Damit ist al-Qayrawan von drei Seiten isoliert, die Versorgungsstraße im Norden Richtung Basuk und im Süden Richtung Athril Garah ist abgeschnitten.

Neben den Fortschritten im Süden drang man im Norden bis an die Grenze zur Provinz Sinjar bei Basuk vor. Dies führte laut Medienangaben zu Konflikten mit der Peschmerga bzw. KDP, der dort dominierenden Regierung (dennoch haben dort Milizen wie die assyrische YBS, oder PKK ebenfalls eine bedeutende Rolle). Die PMU dementierte derartige Angaben, man arbeite kooperativ mit Bahrzani zusammen, um den Islamischen Staat aus Irak zu vertreiben.

Die PMU nähert sich der syrischen Grenze

C_tFo9mXgAASZwY.jpgIrakische Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Freitag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation  soll die Region um al-Qayrawan erobern, welches auf halbem Weg zwischen Mossul und der irakisch-syrischen Grenze liegt. So wurden im zweiten und dritten Tag der Operation über 12 Dörfer, wie z.B. Tal Azoo, Tal Haat, Mohammed Zaid, Hazil, Khilo, Tal Banat, Khanisy, Um Hajara und Mugheira Al-abid erobert. Einige Dörfer besaßen einst eine bedeutende Minderheit an Jesiden, bis sie vom Islamischen Staat gewaltsam getötet oder versklavt wurden. Mit den bisherigen Eroberungen befindet man sich nun an den Randgebieten von al-Qaryrawan, dem Ziel der Operation. Mit der Eroberung von Khanisy wurde auch die Hauptstraße zwischen al-Qayrawan im Süden und Basuk im Norden durchtrennt.

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Die Offensive genoss ebenfalls Luftunterstützung von der irakischen Armee, weswegen mehrere Helikopter die Kommunikationszentren des IS angegriffen haben. Am Samstag ist ein Helikopter nach Beschuss sicher im Territorium der PMU notgelandet, der Pilot wurde nur leicht verletzt. Am selben Tag startete der IS eine Gegenoffensive mit 200 Kämpfern, die aber vollständig zurückgeschlagen wurde.

Erneute Erfolge der irakischen Armee in Mossul

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Die irakische Armee konnte im Nordwesten Mossuls erneut  Fortschritte verbuchen und mehrere Wohn- und Industriebezirke erobern. Die „Federal Police“, 9th Division, 15th Division, die Spezialeinheiten „Rapid Response Division“ und „Counter Terrorism Units“ begannen am Dienstag einen erneuten Vorstoß und eroberten die gesamte Industrieregion im Nordwesten, nachdem die Industriebezirke Wadi Akab & Sayed Ghanam gestern erobert wurden. Außerdem wurde das Wohnviertel Tammuz vollständig erobert, Kämpfe finden derzeit an den südlich grenzenden Vierteln Jelaqah statt.

Auf Seiten des Islamischen Staates hingegen scheint sich eine regelrechte Demoralisierung ausgelöst worden zu sein, in den umkämpften Vierteln herrscht Verwirrung und Desorganisation, man gibt sich gegenseitig für die unerwarteten Fortschritte des irakischen Armee die Schuld. Innerhalb von 24 Stunden brach die Front erneut zusammen. Die meisten Bewegungen der vergangenen Wochen erschienen unerwartet für den IS, besonders der plötzliche Vorstoß im Nordwesten. Es ist zu erwarten, dass der IS seinen letzten Halt in der Altstadt finden wird, wo die irakische Armee seit Monaten relativ „erfolglos“ versucht vorzudringen. Dort hält man viele Zivilisten als Geiseln und die engen Gassen befürworten die Kriegsführung des Islamischen Staates.

Irakische Armee dringt in Mossul weiter vor

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Die irakische Armee konnte im Nordwesten Mossuls erneut enorme Fortschritte verzeichnen, als mehrere Viertel angegriffen und zumindest teilweise erobert wurden. Die „Federal Police“, 9th Division, 15th Division, die Spezialeinheiten „Rapid Response Division“ und „Counter Terrorism Units“ begannen am Montag einen erneuten Vorstoß und eroberten innerhalb von nur zehn Stunden die Industriebezirke Wadi Akab & Sayed Ghanam, wo viele Waffenfabriken gefunden geworden. Hinzu kommt das weiter nördlich gelegene Viertel al-Haramat, Kanisah und weite Teile von Tammuz. Außerdem konnte man viele Farmen entlang des Tigris erobern.

Auf Seiten des Islamischen Staates hingegen scheint sich dadurch eine regelrechte Demoralisierung ausgelöst worden zu sein, in den umkämpften Vierteln herrscht Verwirrung und Desorganisation, man gibt sich gegenseitig für die unerwarteten Fortschritte des irakischen Armee die Schuld. Die meisten Bewegungen der vergangenen Wochen erschienen unerwartet für den IS, besonders der plötzliche Vorstoß im Nordwesten. Es ist zu erwarten, dass der IS seinen letzten Halt in der Altstadt finden wird, wo die irakische Armee seit Monaten relativ „erfolglos“ versucht vorzudringen. Dort hält man viele Zivilisten als Geiseln und die engen Gassen befürworten die Kriegsführung des Islamischen Staates.

PMU startet neue Offensive südlich von Mossul

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Rot: Unter Kontrolle der irakischen Regierung, Gelb: Neu erobertes Territorium

Irakische Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Dienstag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation „Prophet Mohammed“ soll die Region al-Khathir erobern. Bisher wurden u.a. die Hügel und Dörfer Alwani, Ain Sadeed, Tal Halala, Jaf Khail, Tal Rajam, Kabeer Helliam, Tell Musaltan, al-Dabeesa und Khanifis erobert. Insgesamt wurden 12 Dörfer vom Islamischen Staat zurückgewonnen.

Mindestens 600 PMU-Kämpfer sollen nach eigenen Angaben aus der dortigen Region kommen. Ebenfalls laut eigenen Aussagen kehrten unverzüglich viele ehemalige Bewohner in ihre Dörfer zurück, die zuvor von Sprengstoffen entschärft wurden, darunter auch eine Autobombe. Die PMU-Führung gab an, dass nach der Operation eine Offensive in Richtung der syrischen Grenze beginnen wird. Der PMU ist es bis auf wenige Ausnahmen nicht gestattet, an der Mossul-Offensive teilzunehmen, vor allem war eine Beteiligung im Osten strikt untersagt.

Irakische Armee dringt in der Altstadt von Mossul weiter vor

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Karte der Altstadt (Grün: Kontrolle der irakischen Armee)

Einheiten der Irakischen Armee und Spezialeinheiten wie den „Rapid Response Units“ und der „Federal Police“ haben in einem nächtlichen Überfall am Samstag einige Fortschritte im Westen der Altstadt verzeichnen können. So konnten al-Muhamara und das örtliche al-Jada-Stadium vollständig erobert werden. Insgesamt befindet man sich damit nun etwa 600 Meter von der al-Nuri-Moschee entfernt. Es ist die Moschee in der Mitte der Altstadt, in der Abu Bakr al-Baghdadi den Islamischen Staat deklariert hat und dementsprechend ein prestigeträchtiges Ziel ist.

Die Kämpfe in der Alstadt von Mossul sind besonders hart, da die örtliche Bevölkerung zu großen Teilen Daesh unterstützt und es viele enge Gassen und Passagen gibt. Hinzu kamen größere zivile Verluste, die auch durch amerikanische Luftschläge verursacht wurden. Aufgrund dessen und anderen militärischen Zielsetzungen schien man die Altstadt außen vorzulassen und sich auf andere Gebiete West-Mossuls zu konzentrieren. Umso überraschender war dieser nächtliche Angriff, der sich soweit als erfolgreich herausgestellt hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Kämpfe dort aber nicht leichter werden, durchaus könnte das von bisher drei Seiten umzingelte Gebiet erst als letztes Viertel in Mossul fallen.

Irakische Armee beginnt Operation zur Befreiung Ost-Mossuls

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Die Irakische Armee, Bundespolizei und verschiedene Milizen der PMU starteten vor etwa 2 Stunden die Operation zur vollständigen Befreiung Ost-Mossuls, Tel Afar und der gesamten Nineveh-Provinz, wie der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi verkündete.

Laut irakischem Militär konnten die „Rapid Response Units, Bundespolizei und die 23rd Division der PMU“ bisher bereits die Dörfer Atbah, Al-Kafour, Jasmia, Bijwarey und al-Lazzagah erobern, was damit nur noch eine Entfernung von 7km zur westlichen Teil der Stadt bedeuten würde. Nächstes Ziel wird wahrscheinlich die al-Ghazlani-Militärbasis sein. Derzeit werden viele Luftangriffe auf schwer garnisonierte Positionen entlang der Stadt und des Euphrates im Zentrum geflogen. Dabei soll der ranghöhere Kommandant des Geheimdienstes vom Islamischen Staat Haqi Ismail Awid getötet worden sein. Gerüchten zufolge soll sich al-Baghdadi entweder in Tel Afar, oder West-Mossul aufhalten und ist insofern gefangen.

Die Besonderheit dieser Operation liegt in der Beteiligung der PMU, von diversen Interessengruppen als „iranisch-schiitische Marionette und Kriegsverbrechern“ verschrien, konnte sie unter internationalen Druck nicht an der Mossul-Operation bisher teilnehmen. Dies führte zu unnötigen Komplikationen und Verlusten innerhalb der Stadt, da man nur effektiv von einer Seite (östlich) in die Stadt eindringen konnte als ursprünglich geplant. Nachdem das irakische Parlament die PMU fast einstimmig als Teil der Irakischen Streitkräfte akzeptierte, untersteht sie nun dem irakischen Innenministerium, wodurch es scheinbar nicht mehr solche Ängste gibt. Ob sie aber auch dann innerhalb der Stadt oder nur in den Außengebieten operieren darf/kann ist abzuwarten. Die Peschmerga hingegen wird keinerlei Rolle spielen.

Bereits bei Beendigung der Offensive in West-Mossul gab es keine optimistischen Worte bezüglich einer ähnlichen Operation in Ost-Mossul. Sie bietet verschiedene Problematiken auf, die der irakischen Armee zum Verhängnis werden könnten. Nicht nur hatte Daesh eine längere Vorbereitungszeit, konnte Verteidigungspositionen errichten und Gebäude verminen. Ost-Mossul bietet vor allem auch einen äußerst harten, urbanen Häuserkampf, da es sehr enge Straßen und Gebäude gibt. Aus allen möglichen Seitenstraßen könnte also z.B. ein Selbstmordattentätereinen Konvoi angreifen, wie es bereits zuvor der Fall war. Hinzu kommen die immer öfter werdenden, demoralisierenden Drohnen-Angriffe, wo kleine Sprengkörper an Quadrocopter angebracht werden.

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