Houthis könnten letzte Hafenstadt verlieren

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An der Westküste Jemens dauert seit Wochen eine große Offensive der mit der jemenitischen Regierung unter Mansour Hadi und der südjemenitischen Unabhängigkeitsbewegung verbündeten Streitkräften gegen die Houthi-Rebellen im Norden des Landes an. Nachdem man entlang der Küste über 70 Kilometer vorrückte steht man nun vor dem letzten großen Hafen unter der Kontrolle der Houthis: Al-Hudaydah. Nicht nur würde deren Eroberung einen entscheidenden Sieg gegen die Organisation „Ansar Allah“ (Houthis) bringen, auch würde damit die letzte humanitäre Route des Nordens mit der Außenwelt gekappt werden, nachdem die mit der Hadi-Regierung verbündeten Golfstaaten das ärmste arabische Land seit 2015 belagern.

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Saudi-Arabien ersetzt VAE-Truppen auf jemenitischer Hauptinsel

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Anfang Mai kam es zu einer medial recht unbeachteten Entwicklung: Die Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate besetzten die Insel Socotra vor der Küste Jemens, die größte Insel des Landes und Verkehrsknotenpunkt für den internationalen Handel am Roten Meer und dem Persischen Golf. Nach etlichen Protesten der Bevölkerung, jemenitischen Regierung(en) und einer Intervention Saudi-Arabien scheinen sich diese Truppen nun größtenteils zurückzuziehen und dafür Platz für Soldaten des größten Golfstaates zu machen, die nun jemenitische Truppen vor Ort ausbilden sollen.

Aufgrund ihrer isolierten Lage blieb Socotra bisher vom Bürgerkrieg verschont und befand sich unter der Kontrolle der international anerkannten Regierung unter Mansour Hadi, die aber nach Saudi-Arabien floh und zunehmend an Einfluss im Land verliert, nachdem die zaidischen Houthi-Rebellen und der ehemalige Präsident Ali Saleh im Norden rebellierten und im Süden die südjemenitische Unabhängigkeitsbewegung immer mehr an Zulauf gewinnt. Eigentlich sind die VAE ein Verbündeter der Hadi-Regierung, jedoch scheint das eigene Interesse an einer wirtschaftlich wichtigen Insel zu überwiegen.

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Vereinigte Arabische Emirate besetzen jemenitische Inselgruppe

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VAE-Soldaten am Flughafen Aden

Eine neue Entwicklung offenbart sich im jemenitischen Konflikt: Die Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate besetzten die Insel Socotra vor der Küste Jemens, die größte Insel des Landes und Verkehrsknotenpunkt für den internationalen Handel am Roten Meer und dem Persischen Golf. Aufgrund ihrer isolierten Lage blieb Socotra bisher vom Bürgerkrieg verschont und befand sich unter der Kontrolle der international anerkannten Regierung unter Mansour Hadi, die aber nach Saudi-Arabien floh und zunehmend an Einfluss im Land verliert, nachdem die zaidischen Houthi-Rebellen und der ehemalige Präsident Ali Saleh im Norden rebellierten und im Süden die südjemenitische Unabhängigkeitsbewegung immer mehr an Zulauf gewinnt. Eigentlich sind die VAE ein Verbündeter der Hadi-Regierung, jedoch scheint das eigene Interesse an einer wirtschaftlich wichtigen Insel zu überwiegen.

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Saudische Luftschläge töten erneut wichtige Houthi-Mitglieder

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Bei saudi-arabischen Luftschlägen nahe einer Beerdigung in der jemenitischen Haupstadt Sa’ana starben mehrere ranghohe Mitglieder der zaidischen Houthi-Rebellen, ebenfalls bekannt unter dem Namen „Ansar Allah“. Angegriffen wurde das Innenministerium des Landes, welches derzeit von den Houthis verwaltet wird und ein wichtiges Treffen stattfand. Zudem trafen einige Luftangriffe auch umliegende Gebiete der Beerdigung, wo sich Zehntausende Menschen trafen um Saleh al-Sammad zu bestatten. Dabei wurden auch angeblich einige Zivilisten verletzt.

Anlass für das gemeinsame Treffen wichtiger Houthis im Innenministerium war die Beerdigung des ehemaligen „Präsidenten“ Saleh al-Sammad, welcher wenige Tage zuvor ebenfalls durch saudische Bombardierungen getötet wurde und man sich nun auf einen Nachfolger einigten musste. Al-Sammad galt als die Nummer Zwei in der Führungsstruktur der zaidischen Aufständischen, lediglich der Anführer Abdel Malek Al-Houthi gilt als wichtigere Figur. Trotz seiner Position ist sein Tod aber nicht von relevanter Bedeutung, da er als ursprüngliches Nicht-Mitglied der Houthis eher eine versöhnende Rolle einnahm und bei Konflikten z.B. zwischen Stämmen intervenierte. Politisch besaß er keine besonderen Mächte.

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Houthis Nr. 2 im Jemen getötet

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Der Präsident und Vorsitzende des Obersten Politischen Rates Saleh al-Sammad wurde am Donnerstag der letzten Woche durch einen Luftschlag Saudi-Arabiens in der der jemenitischen Provinz Hodeida getötet, wie nun auch die Houthi-Rebellen am Montag offiziell bestätigten und Saudi-Arabien daraufhin ein Video des Angriffes veröffentlichten.

Al-Sammad galt als die Nummer Zwei in der Führungsstruktur der zaidischen Aufständischen, lediglich der Anführer Abdel Malek Al-Houthi gilt als wichtigere Figur. Trotz seiner Position ist sein Tod aber nicht von relevanter Bedeutung, da er als ursprüngliches Nicht-Mitglied der Houthis eher eine versöhnende Rolle einnahm und bei Konflikten z.B. zwischen Stämmen intervenierte. Politisch besaß er keine besonderen Mächte. Zum Nachfolger wurde bereits Mahdi al-Mashat ernannt.

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Houthis schießen zwei Raketen auf Saudi-Arabien

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Nachdem die jemenitischen Houthi-Rebellen bzw. Ansar Allah zum dritten Jahrestag der saudi-arabischen Intervention im Jemen-Konflikt eine Rekordzahl von sieben Mittelstreckenraketen auf verschiedene Ziele in Saudi-Arabien zündeten, scheinen die Kapazitäten der Rebellen weiterhin unerschöpflich zu sein. Wenige Tage später zündete man für zwei Tage in Folge jeweils eine weitere Rakete auf die Städte Jazan und Nazran, wurden jedoch dem saudischen Verteidigungsministerium zufolge erfolgreich abgefangen und zerstört. Videos auf den sozialen Medien zeigen den Start von mehreren Luftabwehrraketen durch das „Patriot-System“, welches beim dritten Jahrestag kolossal scheiterte.

Denn damals kam es beim Versuch der Luftabwehr bei zwei Flugabwehr-Systemen des Typs „MIM-104 Patriot“ zu kritischen Fehlern. Nahe Riad kippte aus bisher unbekannten Gründen eine derartige Batterie einfach um und traf sich dabei selber. Zudem zerstörte sich ein weiteres System selbst nachdem Raketen von anderen Patriots sie traf. Außerdem kam es bei mehreren abgefeuerten Raketen zu diversen Operationsfehlern und attackierten stattdessen mehrere Wohngebiete in Riad. Insgesamt handelt es sich um ein fundamentales Versagen der Technik und es ist nicht verwunderlich, dass Saudi-Arabien neue Flugabwehrwaffen von der USA erwerben möchte.

Obwohl es zum Bruch der Allianz zwischen der jemenitischen Armee unter dem inzwischen getöteten Ex-Präsidenten Saleh und den Houthis kam scheinen die Aufständischen über genügend eigene Kapazitäten zu verfügen, da eigentlich die Entwicklung von Raketen der Saleh-Armee unterlag. Bei dem Großteil der eingesetzten Ballistikraketen handelt es sich um modifizierte sowjetische Modelle, die bereits Jahrzehnte zuvor in den Händen des Landes lagen. Die Behauptung, die Raketen würden durch die Seeblockade vom Iran geschmuggelt werden ist nicht haltbar.

Houthis schießen 7 Raketen auf Saudi-Arabien

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Die jemenitischen Houthi-Rebellen bzw. die Organisation „Ansar Allah“ startete zum dritten Jahrestag der saudi-arabischen Intervention im Land insgesamt sieben Mittelstreckenraketen auf mehrere Städte in Saudi-Arabien. Insgesamt konnten alle Raketen vor ihrem Auftreffen zerstört werden, jedoch töteten herabfallende Teile einen Zivilisten und ein Flugabwehrraketen-System zerstörte sich selbst. Insgesamt handelt es sich um die am meisten gestarteten ballistischen Raketen an einem Tag, nachdem in den vergangenen Monat lediglich Einzelne gezündet wurden.

Bei den angegriffenen Zielen soll es sich um den King-Khalid-Flughafen in der Hauptstadt Riad, Jazan, Najran und Khamis Kushait gehandelt haben. Bei den eingesetzten Raketen handelt es sich um  eine große Variation von Burkan 2H-, Qaher M2- und Badr 2-Raketen, die allesamt im Jemen produziert wurden. Auch wenn es Anschuldigungen gegenüber dem Iran gibt, die Houthis mit diesen Waffen auszustatten weisen die Bautypen tatsächlich eher Ähnlichkeit mit chinesischen Raketen auf. Bereits vor dem Krieg besaß der Jemen über eine große Menge an chinesischen, sowjetischen und nordkoreanischen Ballistikraketen.

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Geheime Friedensverhandlungen zwischen Houthis und Saudi-Arabien im Jemen

A southern Yemeni separatist fighter waves his rifle at the site of an anti-government protest in the port city of Aden

Die miteinander rivalisierenden Fraktionen von Saudi-Arabien und die jemenitische Bewegung der Houthis bzw. Ansar Allah scheinen inzwischen direkte Kommunikationswege aufgebaut  und derzeit Friedensverhandlungen aufgenommen zu haben. Der diplomatische Sprecher der Houthis Mohammed Abdul-Salam bestätigte ein Treffen im neutralen Oman zwischen den beiden Seiten, die Beilegung der Kriegshandlungen nach mehreren Jahren vorsieht. Ausgenommen ist in dem Falle der international als jemenitischer Präsident anerkannte Abd-Rabbu Mansour Hadi, der sich inzwischen immer weniger Einfluss im Land besitzt und sich nach Saudi-Arabien zurückgezogen hat, was sich als großes Problem herausstellen könnte.

Denn bereits im August 2016 nahmen beide Seiten Friedensverhandlungen auf, konnten unter dem Schutz der Vereinten Nationen gar eine Einigung erreichen. Hadi und Überbleibsel der jemenitischen Streitkräfte versuchten dabei die Verhandlungen zu sabotieren und griffen die Houthis mehrmals an, was letzten Endes zur Wiederentfachung des Konfliktes führte. Hadi sorgte sich um seine Machtposition im Jemen und in Saudi-Arabien, aber auch seine vorherigen Erfahrungen mit Verträgen mit den Houthis, die allesamt früher oder später gebrochen wurden, führten wohl zu seiner Skepsis. Ohnehin lässt sich daraus aber auch erkennen, dass in Jemen kein Frieden herrschen kann, wenn nur zwei Parteien daran beteiligt sind und das Geschehen wesentlich komplexer ist: Houthis, Saudi-Arabien, Südjemen, Vereinigten Arabischen Emirate, Islah-Partei, Hadi-Regierung, Saleh-Regierung, al-Qaida, islamischer Staat und unzählige Stammesmilizen besitzen allesamt ein politisches Gewicht im Land.

Grund für diese Verhandlungen sind für Saudi-Arabien wohl die aussichtslose militärische Situation, trotz der Spaltung des einstigen Bündnisses zwischen Houthis und dem ehemaligen Präsidenten Saleh konnten die Houhis genügend Kampfkraft aufweisen und ihr Territorium im Norden größtenteils halten. An der saudischen Grenze kommt es immer wieder zu Überfällen auf Kontrollpunkte, Dörfer und Städte, gefolgt von Raketenangriffe auf wirtschaftlich und militärisch wichtige Ziele die bis nach Riad reichen. Saudi-Arabien hat gegen eine teilweise barfüßige Miliz enorme Verluste hinnehmen müssen.

Südjemen vertreibt Jemens Regierung aus Aden

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Der südjemenitischen Unabhängigkeitsbewegung ist ein wichtiger Sieg gegen die international anerkannte Regierung im Bürgerkriegsland Jemen gelungen. Nach mehrtägigen Kämpfen wurde die Regierung unter dem Präsidenten Mansour Hadi bzw. dem Premierminister Ahmed Bin Dagher aus der provisorischen Hauptstadt Aden vertrieben. Damit ist ein wichtiger Meilenstein für die Unabhängigkeit eines südjemenitischen Staates getan. Saudi-Arabien verliert dadurch ebenfalls einen bedeutende Basis im Jemen, immerhin verliefen zuvor durch Aden alle Lieferungen von militärischen und humanitären Gütern.

Die Einheiten der südjemenitischen „Southern Resistance“ kontrollieren nun fast gänzlich die gesamte Hafenstadt. Alle zentralen Plätze, den internationalen Flughafen, Militärbasen der „Präsidentengarde“ und den Präsidentenpalast Ma’ahiq. Besonders umkämpft waren die Viertel Dad Saad, Crater und Khor Maksar, wo sich zentrale Institutionen der Regierung befinden. Die Kämpfe sind im späteren Kriegsverlauf eskaliert, neben Panzern wurde auch die Artillerie in der Großstadt eingesetzt, wodurch auch Dutzende Zivilisten verstorben sind. Insgesamt reichen die Schätzungen auf bis zu 200 Tote von allen Seiten.

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Staatsstreich in Südjemen: Unabhängigkeitskämpfer jagen Regierung aus Aden

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Nach dem Auslaufen des einwöchigen Ultimatums kam es in der provisorischen Hauptstadt Aden zu schweren Gefechten zwischen Anhängern der Hadi-Regierung und südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfern. Anlass für diese Eskalation war die Forderung des separatistischen Übergangsrates, dass sich die Hadi-Regierung innerhalb einer Woche aus dem Südjemen zurückziehen und endlich Platz für eine legitime und korruptionsfreie Regierung zu machen.

Durch die anhaltenden Kämpfe ist die Stadt wie leergefegt, öffentliche Gebäude wie Schulen oder der internationale Flughafen sind geschlossen. Ein Großteil der Straßen sind aufgrund der Errichtung von Barrikaden und Barrieren ebenfalls gesperrt. Bisher können die südjemenitischen Truppen der „Southern Resistance“ viele Bezirke der Großstadt sichern, darunter das Regierungsgebäude und mindestens eine Militärbasis der „Präsidentengarde“. Es ist zu erwarten, dass die südjemenitischen Streitkräfte die Hafenstadt bald vollständig übernehmen werden.

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Südjemen: Jemenitische Regierung soll das Land verlassen

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Im Südjemen spitzt sich die Situation zu: Die südjemenitische Unabhängigkeitsregierung rief in der provisorischen Hauptstadt Aden den Notstand aus und ruft die international anerkannte Hadi-Regierung dazu auf, sich innerhalb einer einwöchigen Frist aus Aden und dem Südjemen zurückzuziehen. Ähnlich dem „Bündnis“ zwischen den Houthi-Rebellen und der Saleh-Regierung handelt es sich ursprünglich bei Südjemen und der Hadi-Regierung um Alliierte, dennoch operieren beide Fraktionen im gleichen Einflussgebiet, Südjemen.

In einem veröffentlichten Statement des südjemenitischen Übergangsrates beschuldigte man den derzeitigen Premierminister Ahmed bin Daghr, dass er die zum großen Teile für die derzeit andauernde Hungersnot verantwortlich ist. Bin Daghr veröffentlichte vor etwa Woche einen neuen Haushaltsetat für das Land, nach einer Finanzspritze in Höhe von zwei Milliarden Dollar von Saudi-Arabien handelt es sich um den ersten Etat seit 2014. Die derzeitige korrupte Regierung soll durch eine „Technokratische“ ersetzt werden.

Der Konflikt im südlichen Teil des Landes ist auch ein geopolitischer Streit um Macht zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die VAE unterstützen Südjemen seit Anbeginn ihrer Existenz und schickten bereits selber Truppen nach Aden. Saudi-Arabien hingegen sichert den Halt der Hadi-Regierung, die größtenteils in Riad residiert und aus Islamisten (Islah-Partei) besteht. In Aden kam es zwischen den beiden Seiten bereits zu Kämpfen bei der Kontrolle um den Flughafen und Ölraffinerien. Auf der anderen Seite kooperierten beide in anderen Landesteilen wie an der Westküste gegen die Houthi-Rebellen.

1990 vereinigte sich die Demokratische Volksrepublik Jemen (Südjemen) und Jemenitische Arabische Republik (Nordjemen) zur heutigen Republik Jemen. Dies geschah in erster Linie unter der Führung des Präsidenten von Nordjemen Ali Abdullah Saleh, weshalb bis heute die politischen Eliten aus dem Norden stammen oder zumindest Verbindungen zu ihnen aufweist. Die Vereinigung geschah zu Beginn unter der Hoffnung, auch zwei relativ verschiedene Länder, deren Kulturen, Ressourcen und Menschen zu vereinen.  Doch bald kam es zur Ernüchterung, der Süden fühlte sich hintergangen und es kam 1994 zum Bürgerkrieg. Südjemen verlor jedoch den Konflikt und alle Hoffnungen auf ein föderalistisches System wurden aufgegeben. 2007 gab es zuletzt eine größere Unabhängigkeitsbewegung des Südens, die Hirak-Bewegung die kurz darauf brutal von der Saleh-Regierung niedergeschlagen wurde. Seitdem gab es immer wieder kleinere Proteste, letzten Endes führte aber die Kriegssituation und Entlassung von al-Zubaidi aber erst zur größeren Massenbewegung in Aden.

Südjemen hält erste Nationalversammlung

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Die südjemenitische Bewegung konnte am 23. Dezember einen weiteren Schritt in Richtung der eigenen Unabhängigkeit unternehmen. In der provisorischen Hauptstadt Aden kam es erstmals zur Nationalversammlung aller 303 Mitglieder beisammen, um über nähere Schritte zu debattieren. Ebenfalls anwesend waren wichtige Militärs und Stammesführer.

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Huthi-Rebellen auf dem Rückzug

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Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien unterstützten Soldaten unter dem Banner der Hadi-Regierung und die mit ihnen verbündeten südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer unter dem Namen „Southern Resistance“ konnten neue Gebiete im Südwesten des Landes erobern und die inneroppositionellen Kämpfe zwischen den Houthi-Rebellen und Anhängern des verstorbenen Ex-Präsidenten Abdullah Saleh ausnutzen.

In ihrem Vorstoß unterstützt werden sie ebenfalls von desertierten Truppen unter der ehemaligen Führung von Saleh und von Milizen des Tihama-Stammes. Insgesamt sollen sie etwa 50 Kilometer weiter nördlich entlang der Küste vorgedrungen sein, dabei konnten sie die Stadt und den gesamten Bezirk von al-Khokah erobern. Sie sollen die Grenze der Provinz Zarid erreicht haben. Ziel ist die Eroberung des Hudaydah-Hafens, dem wohl wichtigsten Hafen des Jemens und der Houthis am Roten Meer. Die Houthis sollen sie aber wieder bis nach Hays zurückgeworfen haben, 100 Kilometer von Hudaydah entfernt.

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Kämpfer der „Southern Resistance“ an der westlichen Küste

Andere Erfolge gab es hingegen weit im Norden nahe der saudischen Grenze. Divisionen der Vereinigten Arabischen Emiraten haben die Straße zwischen Saada und Jawf erobert, für die Houthis eine wichtige Schmuggelroute durch die Wüste zum Oman. Die jemenitische Armee unter der Hadi-Regierung konnte ebenfalls mit der inzwischen miteinander kooperierenden islamistischen Islah-Partei neue Eroberungen in der Provinz Marib verzeichnen können. Dort gibt es derzeit intensive Gefechte bei Jabal Raydan bei Bayhan, wo die Houthis viele Scharfschützen positioniert haben. Dennoch sehen sich die Houthi-Rebellen dort aufgrund einer Übermacht zum Rückzug gezwungen.

Die Houthis sind zunehmend militärisch und politisch isoliert, an vielen Fronten ziehen sie sich aufgrund der neuen Bündniskonstellationen zurück.

Erneut Raketenabschuss der Huthis auf Saudi-Arabien

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Die jemenitischen Houthi-Rebellen sollen erneut eine ballistische Rakete eingesetzt haben, um Ziele in der saudischen Hauptstadt Riad anzugreifen. Das Ziel soll angeblich der al-Yamama-Königspalast gewesen sein, wo sich zu dem Zeitpunkt ein Meeting von verschiedenen Mitgliedern des Adelshauses stattgefunden haben soll. Den Houthis nahe stehende Medien sprechen von einem Einsatz einer Burkan H2-Rakete, eine eigens in Jemen produzierte Rakete die vor allem Ähnlichkeit zu iranischen und chinesischen Modellen besitzt. Anderen Angaben zufolge aber wurde die Rakete von der saudischen Luftabwehr erfolgreich zerstört bevor sie ihr Ziel erreichen konnte.

Auch wenn diese Raketenangriffe keine Seltenheit haben sie in ihrer Quantität deutlich zugenommen, vor allem Riad ist davon betroffen. Zuletzt wurde angenommen, dass die Eigenentwicklungen sich vor allem unter der Kontrolle der Armee unter dem inzwischen verstorbenen Ex-Präsidenten Saleh befinden. Scheinbar aber besitzen die Huthis einen Restbestand oder entwickeln selber bzw. können auf Unterstützung des Irans setzen.

Südjemen erobert neue Gebiete

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Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützten südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer unter dem Namen „Southern Resistance“ konnten neue Gebiete an der westlichen Küste erobern und die inneroppositionellen Kämpfe zwischen den Houthi-Rebellen und Anhängern des verstorbenen Ex-Präsidenten Abdullah Saleh somit ausnutzen. Damit kommt es nach langer Zeit zu Gebietsveränderungen im jemenitischen Konflikt, wovor nahezu ein Stillstand herrschte.

Einheiten der Southern Resistance sollen insgesamt etwa 50 Kilometer weiter nördlich vorgedrungen sein, dabei konnten sie die Stadt und den gesamten Bezirk von al-Khokah erobern. Sie sollen die Grenze der Provinz Zarid erreicht haben. Unklar ist, ob und inwiefern auch Truppen der Hadi-Regierung involviert waren, die von Saudi-Arabien und seinen Verbündeten unterstützt wird. Ebenfalls gibt es Gerüchte über eine Beteiligung von Saleh-Loyalisten, die zuvor über das Gebiet herrschten.

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