Bachmut hält stand

Im Winter scheint der Ukrainekrieg in einer Zeitschleife festzusitzen: Im Donbass und insbesondere der hart umkämpften Stadt Bachmut finden seit jeher das Gros der Gefechte zwischen ukrainischen und russischen Streitkräften statt. Verlustreiche russische Angriffe werden unter eigenen hohen Verlusten zurückgeschlagen, jeder Meter Boden wird mit Blut bezahlt. Während Bachmut die brutalste Schlacht seit Mariupol markiert, verbessert Kiew seine Ausgangsposition anderswo, wo in nächster Zeit Erfolge folgen könnten. Überschattet werden diese Gefechte in einem zweiwöchigen Abstand von russischen Luftschlägen gegen die ukrainische Infrastruktur, die prompt darauf mit eigenen Vergeltungsschlägen reagieren. Zum Jahreswechsel scheint sich auch wenig an alledem zu ändern.

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Die letzte Festung von Luhansk

Nach der Eroberung der ehemaligen Großstadt Siervierodonetsk durch russische Truppen verbleibt nur noch eine einzige Stadt in dem ostukrainischen Oblast Luhansk unter der Kontrolle von Kiew: Die sogenannte „Wiege des Donbass“ Lyssychansk. Bereits im Süden rücken russische Einheiten langsam an die Stadtgrenze heran, im Norden und Osten schützt ein Fluss und Hügelketten die Stadt vor möglichen Flankierungen. Nach bisheriger Faktenlage suchen die ukrainischen Streitkräfte hier die Entscheidungsschlacht um die Provinz und verstärken trotz der Gefahr einer Einkesselung ihre Kräfte vor Ort. Doch auch fernab von Luhansk gehen die Gefechte zwischen den zwei Staaten weiter, insbesondere in den letzten Tagen haben Angriffe auf Städte in der ganzen Ukraine erheblich zugenommen. Raketen und Artillerie sind weiterhin die wohl wichtigste Waffe im Arsenal der Kriegsparteien.

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Der Jemenkrieg findet seinen Weg in die Ukraine

Selbstverständlich bewegt sich der Ukrainekonflikt, welcher inzwischen in seinen vierten Monat geht, nicht in einem isolierten Mikrokosmos, sondern bedient sich stattdessen aus den Lehren bisheriger Konflikte in der ganzen Welt. Neueste Technologien wie Angriffsdrohnen bilden ein wichtiges Rückgrat der jeweiligen Streitkräfte, so wie es der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan oder der lybische Bürgerkrieg bereits eindrucksvoll die Bedeutung von Drohnen beweisen konnten. Diese Waffenarten könnten nun zumindest auf ukrainischer Seite einen noch höheren Stellenwert einnehmen, denn vor zwei Tagen ereignete sich der erste bestätigte Einsatz einer Kamikazedrohne gegen eine feindliche Raffinerie, tief im Territorium Russlands. Die Inspiration dafür rührt aus dem jemenitischen Konflikt, wo die Houthi-Rebellen seit Jahren erfolgreich ganz Saudi-Arabien ins Visier nehmen. Das Resultat könnte vernichtend sein.

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Kein Ende in Sicht

Fast vier Monate schon dauert der Krieg in der Ukraine an, seitdem entpuppt sich der Konflikt immer weiter zu einem Abnutzungskrieg, in dem zwar die jeweiligen Fraktionen kleinere Gebiete erobern und halten können, dies aber nur durch erhebliche Verluste ermöglicht ist, was vor allem der offensiven Seite im Ukrainekrieg schadet. Waren die territorialen Veränderungen zu Beginn noch eher mit dem Zweiten Weltkrieg zu vergleichen, existieren heute eher Parallelen zum Ersten Weltkrieg, insbesondere in der über Jahre befestigten Region des Donbass in der Ostukraine. Seit letzter Woche können Russland und die Ukraine beide von Erfolgen und Rückschlägen gleichermaßen erzählen, der Ausgang daraus ungewiss. So unberechenbar und überraschend der bisherige Krieg auch war, lohnt sich manchmal ein Blick in die Zukunft, den unbekannten Variablen zum Trotz.

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Siege und Niederlagen für Russland & Ukraine

Der Ukraine gelingen Erfolge im Norden und Süden, russische Gewinne im ostukrainischen Donbass: Beide Seiten können in den letzten Tagen Erfolge und Niederlagen gleichermaßen verzeichnen, der Verlauf der kommenden Wochen ungewiss. Der Abnutzungskrieg geht mit unverminderter Brutalität weiter, die russische Armee konzentriert weiterhin einen Großteil seiner Kräfte in der Donbassregion, wo sie unter erheblichen Verluste langsam vorrücken können. Das wiederum erlaubt die ukrainischen Streitkräfte an den minder befestigten und verteidigten Frontabschnitten eigene Geländegewinne zu erzielen und dabei Russland einige der eigenen Erfolge der ersten Kriegswoche zu entreißen.

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Das Rätsel von Sievierodonetsk

Das Hauptaugenmerk des Ukrainekrieges konzentriert sich derzeit auf eine einst 100.000 Einwohner zählende Stadt im äußersten Osten des noch von der Ukraine gehaltenen Territoriums. Seit einer Woche kommt es in der Schlacht um Sievierodonetsk zum brutalen Häuserkampf, obwohl es zu Beginn erst völlig anders aussah: Zunächst von ukrainischen Soldaten verlassen, konnten russische Truppen einen Großteil des Ortes übernehmen, bevor sie in einer überraschenden Gegenoffensive wieder vertrieben werden konnten. Seitdem ist die Stadt zweitgeteilt, der Nebel des Krieges lässt die Frontlinien verschwimmen, welche sich jede Stunde zu ändern scheinen. Von beiden Seiten wird der Ort inzwischen als kriegsentscheidend für den Donbass bezeichnet, obwohl Sievierodonetsk in Wirklichkeit von nur relativ geringer Bedeutung ist, ein Sieg bzw. Niederlage dort würde den Kriegsverlauf nur insignifikant verändern.

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100 Tage Ukrainekrieg

Seit 100 Tagen herrscht Krieg in der Ukraine. Was von allen Seiten als ein kurzer, maximal eine Woche andauernder Krieg zwischen Russland und der Ukraine angenommen wurde, bewegt sich inzwischen auf den vierten Konfliktmonat zu. Bisher ist davon auch kein Ende in Sicht, denn in der ostukrainischen Donbassregion konzentrieren beide Seiten den Großteil ihrer Streitkräfte, jedes Dorf und jeder Hügel wird derzeit brutal umkämpft. Die russische Armee konsolidiert ihre Positionen entlang des Donets-Flusses, welcher sich auf ukrainischer Seite zum effektivsten natürlichen Bollwerk gegen die vorrückenden russischen Einheiten in der Region entpuppt. Russland hingegen kann auf die schiere Masse des eigenen Militärs setzen, welches sich vor allem im Bereich der Artillerie ausdrückt. Schwere Gefechte in den urbanen Zentren des östlichen Donbass prägen aktuell das Geschehen in der Ukraine.

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Die Schlinge der Donbassfront

Der Krieg im Osten zwischen der Ukraine und Russland geht unvermindert weiter, den hohen Verlusten zum Trotz können die russischen Streitkräfte in der vergangenen Woche wichtige Bodengewinne verzeichnen. Die ersten Gefechte finden in den letzten urbanen Zentren des Oblast Luhansk statt, welches bald vollständig unter russischer Kontrolle fallen könnte. An vielen Abschnitten der Front bröckelt die Verteidigung, auch wenn sie insgesamt hält und die russischen Versuche einer Einkesselung bisher verhindert werden konnten. Ankündigungen von neuen westlichen Waffensystemen birgt vor Ort die Hoffnung, größere Niederlagen vermeiden zu können. Am Ende von alledem steht ein brutaler Abnutzungskrieg, der noch mehrere Monate andauern wird.

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Russland stößt im Donbass vor

Nach mehrwöchigen Misserfolgen und Rückschlägen für die russischen Streitkräfte in der Ostukraine scheint ihnen nun in den letzten 48 Stunden ein großer Coup gelungen zu sein: Seit der Eroberung der Garnisonsstadt Popasna, welche zugleich auf einer Anhöhe liegt und dementsprechend von strategischer Bedeutung ist, ist der russischen Armee ein Durchbruch durch die ukrainischen Verteidigungsstellungen gelungen, die nun die östlichsten Positionen der Ukraine durch eine mögliche Einkesselung gefährden. Derzeit finden unweit der letzten Straße zum Rest der Ukraine brutale Gefechte statt, Russland kann jeden Tag mehrere Dörfer in der Region erobern und damit die Schlinge immer fester zu ziehen. Ein russischer Sieg hier würde nicht nur die Umkreisung mehrerer ukrainischer Einheiten und ihrer über lange Zeit befestigten Verteidigungen bedeuten, sondern auch zur Eroberung des Oblast Luhansk führen. Dies wäre der erste größere Militärsieg neben Mariupol für Russland.

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Russland plant Annexion ukrainischer Gebiete

Während der Krieg an den Frontlinien der Ostukraine weiter andauert und von brutaler Intensität geprägt ist, plant Russland trotz ihrer eher für wenig Optimismus sorgenden Situation bereits die Nachkriegszeit: Die Militärverwaltung im südukrainischen Kherson veröffentlichte die Bitte an Wladimir Putin, Teil der Russischen Föderation zu werden und somit dem Vorbild der Krim zu folgen. Trotz regelmäßiger Anschläge pro-ukrainischer Partisanen ist dieser forcierter Wandel im vollem Gange, die ukrainische Sprache wurde in der Bildung verbannt und die Bevölkerung an das russische Internet/Intranet angeschlossen. Derweil muss Russland die wohl verlustreichste Niederlage seit den ersten Wochen des Krieges im Donbass erleiden, mehrere russische Verbände wurden regelrecht ausgeschaltet.

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Schwere Verluste für Russland in der Ostukraine

Seit fast drei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine, seit fast drei Monaten ist die östliche Hälfte des Landes von brutalen Gefechten und großer Zerstörung geprägt. Aktuell können die Ukraine und Russland beiderseits territoriale Verluste und Erfolge vorweisen, jedoch bleibt von der einst großangekündigten 2. Phase der „Demilitarisierungs-“ und „Denazifizierungsoperation“ wenig übrig, der Teilerfolg von der Eroberung der Donbass-Region liegt in weiter Ferne, stattdessen herrscht ein brutaler Abnutzungskrieg. Nun tauchen auch immer mehr Videos auf, die die Zerstörung russischen Equipments zeigen, welche unmöglich zu kompensieren sind. Ein langfristiger Erfolg scheint immer unwahrscheinlicher, auch wenn Russland erhebliche Reserven vorweisen kann.

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Sand im Kriegsgetriebe

Die Frontlinie hält, die Versorgung aus dem Westen ist nachhaltig gesichert und eine zunehmende Anzahl an ukrainischen Angriffen auf russischem Territorium: Für die Ukraine vergeht kein Tag seit Anbeginn des Angriffskrieges von Russland, der nicht von mehreren Erfolgsmeldungen gekrönt ist. Auch in der zehnten Woche des Konfliktes konzentriert sich die Gewalt auf den Osten des Landes, wo Russland seit mehreren Wochen (erfolglos) versucht, durch die ukrainischen Verteidigungslinien zu preschen und zumindest mit der Eroberung der Donbassregion einen Teilsieg verkünden zu können. Hinter den Frontlinien arbeiten unermüdlich Saboteure, Artillerie und Drohnen, die in einem brutalen Abnutzungskrieg täglich wohl Dutzende Fahrzeuge eliminieren, zuletzt wurden erneut mehrere Boote der russischen Flotte zerstört. Ein Ende dieser Brutalität ist nicht in Sicht, die sich nun auch auf russische Gebiete ausufert.

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Russland verkündet Kontrolle über Mariupol

Fast zwei Monate lang dauert der Krieg in der Ukraine an, nun scheint Russland der erste erfolgreiche Etappensieg gelungen zu sein. Das russische Verteidigungsministerium verkündet die offizielle Kontrolle über die Hafen- und ehemalige Großstadt Mariupol, obwohl es immer noch vereinzelt Gefechte mit den letzten ukrainischen Verteidigern gibt. Damit zementiert Russland nicht nur final ihre Kontrolle über die Südukraine, sondern können damit faktisch eine Landbrücke zwischen dem ostukrainischen Donbass und der Krim etablieren. Gerade in ersterem Gebiet intensivieren sich aktuell die Gefechte auf beiden Seiten, ukrainische Einheiten gelingen erfolgreich lokale Gegenoffensiven durchzuführen und verloren geglaubte Dörfer wiederzuerobern. Möglicherweise ist es bereits der Beginn der Donbass-Offensive, welche aber in Wirklichkeit durch die Ukraine gestartet wurde.

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Die Schlacht um Kiew beginnt

Der russische Einmarsch in die Ukraine geht in seinen zweiten Tag hinein. Innerhalb der ersten 24 Stunden gab es bereits den Tod Hunderter Soldaten auf beiden Seiten und Dutzender Zivilisten zu vermelden, trotz erheblichen Widerstandes durch ukrainische Militärverbände konnte Russland an mehreren Fronten durchbrechen und strategische Ziele sichern. Eines davon ist Kiew, wo sich derzeit russische Einheiten mit der ukrainischen Armee, Nationalgarde und Milizen eine Schlacht an den nördlichen Toren der Millionenstadt liefern, nachdem sie aber die Kontrolle über einen Flughafen nordwestlich einbüßen mussten. Auch anderswo ergibt sich ein ähnliches Bild, die massive Feuerkraft der russischen Streitkräfte scheint dem moralischen Widerstandswillen der Ukraine bisher überlegen, auch wenn Russland erhebliche Verluste zu vermelden hat und Gerüchten zufolge das Ziel des ersten Tages verfehlen musste.

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Russische Verbände vor Kiew

Russische Truppen vor den Toren Charkows

Der 24. Februar markiert einen Wendepunkt in der modernen ukrainischen Geschichtsschreibung, mit dem Einmarsch Russlands sieht sich die Ukraine in ihrer Souveränität und Selbstbestimmung wie seit 100 Jahren nicht mehr bedroht. Im gesamten Land sind durch russische Raketensysteme Explosionen zu vermelden, während Russland auf dem Boden zusammen mit weißrussischen Kontingenten vorrückt und erste Gebiete im Donbass besetzen kann. Auch wenn das ukrainische Militär unter anderem die erfolgreiche Abwehr von mehreren Raketen und den Abschuss mehrerer Kampfjets vermeldet, steht es aufgrund der schieren Masse des Feindes mit dem Rücken zur Wand. Das mussten teilweise bereits die ersten Zivilisten spüren, die innerhalb den ersten vier Stunden des Krieges in Folge von russischen Luftschlägen getötet wurden, trotz der Behauptung nur militärische Ziele angreifen zu wollen. Der Ausgang von alledem ist ungewiss.

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