In der vergangenen Nacht kam es zu einem Ereignis, welches inzwischen Tradition für weite Teile Syriens darstellt: Zum wiederholten Male griffen israelische Kampfjets Armeestellungen auf syrischem Territorium an und töteten dabei drei Soldaten. In einem seltenen Falle bekannte sich das israelische Verteidigungsministerium öffentlich zu dieser Aktion und nannte die Legitimation, dass es sich um einen Vergeltungsangriff auf eine angeblich von iranischen Streitkräften an der syrisch-israelischen Grenze platzierten Sprengstofffalle handelt, welche jedoch weder detonierte noch ihre Existenz bekannt ist. Mit derartigen Begründungen versucht Israel seit Jahren, den Einfluss des Irans und der Hisbollah im Nachbarland zu verringern.
In der vergangenen Nacht flogen die israelische Luftstreitkräfte zum wiederholten Male mehrere Angriffe auf die Region Damaskus im Südwesten Syriens. Dabei handelt es sich um die schwersten Angriffe seit langem, wodurch es nicht nur zu materiellen Schäden gekommen ist, sondern auch mindestens zwei syrische Soldaten gestorben sind. Einige syrische Staatsmedien berichten sogar davon, dass ein Zivilist in Folge der Luftschläge ermordet wurde. Ausnahmsweise sollen diesmal nicht die Hisbollah oder der Iran das Ziel Israels gewesen sein, sondern die syrische Regierung selber.
Eines der vielen Bilder von der Explosion, hier in Entfernung von etwa einem Kilometer
Nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus ereignete sich in der vergangenen Nacht eine große Explosion, die durch eine Entzündung eines Munitionslagers auf dem militärisch genutzt Mezzeh-Flughafen im Südwesten der Millionenstadt verursacht wurde. Sowohl die Detonation als auch die dadurch entstandenen Feuerschwaden waren über ganz Damaskus hinweg zu spüren, hören oder sehen. Bisher ist völlig ungeklärt, weshalb das Munitionslager explodierte. Während Regierungsbeamte von einem „Kurzschluss“ und dadurch verursachten Brand berichten, sprechen Angaben von einem israelischen Luftangriff.
Kurz nach der Explosion soll die syrische Luftabwehr angeblich rundum der Hauptstadt aktiviert und eingesetzt worden sein, was vor allem für die Theorie eines israelischen Angriffes sprechen würde. Israelische Luftschläge in Syrien und rundum Damaskus sind zwar nichts ungewöhnliches, ein bloßes Munitionslager als Ziel ist jedoch wiederum eine Seltenheit, stattdessen werden eher Gebäudekomplexe und Militärkonvois attackiert, die in Verbindung mit der Hisbollah stehen. Zudem gab es im Libanon keine Berichte von irgendwelchen Flugaktivitäten Israels, da normalerweise von dort aus die Angriffe auf Syrien gestartet werden.
Soldaten der syrischen Armee feiern ihren Sieg gegen den Islamischen Staat in al-Yarmouk
Nach sieben Jahren befindet sich die syrische Hauptstadt Damaskus wieder vollständig unter der Kontrolle der syrischen Regierung, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Wiedereroberung Syriens ist damit erreicht. Über das Wiedererstarken der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und verbündeter Milizen der letzten Jahre hinweg fielen Dutzende kleinere und größere Enklaven, die entweder vom Islamischen Staat oder den verschiedensten Oppositionsgruppierungen gehalten wurden. Dabei nutzte man nicht nur Gewalt, auch diplomatische Verhandlungen und Proteste der Bevölkerung führten zu einer gewaltlosen „Wiedereroberung“ einzelner Orte und Viertel in und um der größten Stadt Syriens. Ein langer Weg, der nun die Sicherheit von Millionen Menschen bedeutet.
Die Flagge der syrischen Republik wurde in Babbila gehisst
Die letzten Aufständischen in der syrischen Hauptstadt Damaskus verließen die von ihnen gehaltenen Viertel im Süden der Millionenstadt, nachdem es zu einer Vereinigung zwischen der dortigen Opposition und der syrischen Regierung kam. Dieser Deal besagt die freiwillige Evakuierung der Kämpfer und Zivilisten mithilfe von Transportbussen in die nordwestlich gelegene Provinz Idlib oder den von der Türkei kontrollierten Territorien in Nord-Aleppo und Afrin. Ihnen ist dabei die Mitnahme von leichten Waffen erlaubt, sonstiges Kriegsgerät und Dokumente wurden zuvor verbrannt oder an die syrische Armee abgegeben. Alternativ kann man auch weiterhin in Damaskus verweilen oder vorübergehend in ein Hilfslager werden als Zivilist, aufständische Kämpfer können eine Generalamnestie akzeptieren und können für die nächsten sechs Monate nicht eingezogen werden.
Nur zwei Tage nach einem erfolgreichen Durchbruch und der Zweiteilung der Gebiete, welche sich in der syrischen Hauptstadt Damaskus unter der Kontrolle des Islamischen Staates befinden, konnte die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen die südliche Hälfte vollständig erobern und damit das Viertel Hajar al-Aswad fast vollständig unter ihre Kontrolle bringen. Damit ist das Kontrollgebiet des IS nur noch auf etwa ein Viertel ihrer Ursprungsgröße in der Millionenstadt reduziert. Dennoch wartet wohl jetzt der schwierigste Teil der Operation auf die syrische Armee.
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten einen entscheidenden Sieg im Kampf gegen den Islamischen Staat in der syrischen Hauptstadt Damaskus erringen, nachdem die vom IS gehaltenen Gebiete in zwei Teile gespaltet wurden. Am Donnerstag konnten die syrischen Streitkräfte jeweils im Osten und Westen des Damaszener Viertels Hajar al-Aswad vordringen und ihre Kräfte nahe dem örtlichen Friedhof bündeln. Damit befindet sich nun ein Großteil des bereits erwähnten Bezirks weiter südlich von allen Seiten isoliert, es ist unklar wie viele IS-Kämpfer sich dort momentan aufhalten.
Im südlichen Teil der syrischen Hauptstadt finden seit Tagen intensive Gefechte zwischen dem Islamischen Staat und der Syrisch-Arabischen Armee und weiteren Verbündeten statt, die auf beiden Seiten für Verluste sorgen und die Millionenstadt erneut wieder in Kämpfen verwickelt, kurz nachdem die Operation in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta erfolgreich abgeschlossen war. Mit der Unterstützung der syrischen und russischen Luftstreitkräfte konnte die Armee an mehreren Fronten vorrücken, jedoch stoßen sie dabei auf erbittertem Widerstand der Terrororganisation.
Erst am Montag veröffentlichte die dem Islamischen Staat nahe stehende Nachrichtenagentur AMAQ ein neues Video aus Yarmouk, dass den Einsatz von Selbstmordattentätern auf Verteidigungspositionen der syrischen Streitkräfte beweist und zudem mehrere Soldaten getötet oder gefangen genommen wurden, erst am Mittwoch wurden zwei Soldaten öffentlich enthauptet. Aufgrund des schwierigen, urbanen Terrains muss die Armee auch materielle Verluste hinnehmen, darunter mehrere zerstörte T-72-Kampfpanzer und Militärfahrzeuge.
Im südlichen Teil der syrischen Hauptstadt finden seit Tagen intensive Gefechte zwischen dem Islamischen Staat und der Syrisch-Arabischen Armee und weiteren Verbündeten statt, die auf beiden Seiten für Verluste sorgen und die Millionenstadt erneut wieder in Kämpfen verwickelt, kurz nachdem die Operation in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta erfolgreich abgeschlossen war. Mit der Unterstützung der syrischen und russischen Luftstreitkräfte konnte die Armee an mehreren Fronten vorrücken, jedoch stoßen sie dabei auf erbittertem Widerstand der Terrororganisation.
Die semi-offizielle IS-Nachrichtenagentur AMAQ berichtet alleine in den ersten Tagen von etwa 300 Luftangriffen, wobei auch Russland besonders involviert ist. Neben Russland und der syrischen Armee sind auch weitere Milizen präsent, darunter Liwa al-Quds aus Aleppo, die pan-arabischen Baath-Brigaden, die irakische „Imam Hussein“-Brigade oder die palästinensische Befreiungsarmee. Hier gibt es einen enormen Kontrast zur Offensive in Ost-Ghouta, wo fast ausschließlich nur die syrische Armee eingesetzt wurde. Zudem kooperiert man vor Ort mit den Rebellen, die inzwischen aber keinen Aufstand gegen die syrische Regierung mehr wagen.
Die Karte zeigt die verschiedenen Flüchtlingslager in der Region um Damaskus (Anmerkung: Die Zahlen der UNCHR auf dem Bild stammen vom 14. April und sind dementsprechend leicht anders als die Neueren des OCHA).
Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) veröffentlichte am 18. April einen Bericht, welcher sich völlig der Situation in Ost-Ghouta widmete. Darin wurden unter anderem Zahlen veröffentlicht, die die Anzahl der Bevölkerung Ost-Ghoutas, als auch Statistiken über die Geflohenen näher beleuchtet. Demnach verblieb die überwiegende Mehrheit in den umkämpften Städten ohne zu fliehen, eine Minderheit floh noch während der anhaltenden Gefechte um Ost-Ghouta in die von der syrischen Regierung errichteten Flüchtlingslager im Großraum Damaskus, wovon wiederum die Hälfte in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Der kleinste Teil akzeptierte die von der syrischen Regierung und Opposition ausgehandelte Vereinbarung vom freiwilligen Abzug der Tausenden Kämpfer, ihrer Familienmitglieder und Sympathisanten in das teilweise von der Türkei und Islamisten kontrollierte Gebiet in Nord-Aleppo und die Provinz Idlib.
Die schätzungsweise 258.000 bis 298.000 Einwohner lassen sich wie folgend aufschlüsseln:
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und mit der Regierung verbündeten Milizen starteten am Donnerstag eine groß angelegte Offensive auf die letzten Überbleibsel des Islamischen Staates in Syrien und dem Großraum Damaskus. Mit der Unterstützung der russischen und syrischen Luftstreitkräfte wurden in der letzten Nacht etliche Ziele in den vom IS gehaltenen Vierteln bombardiert, darauf soll nun eine Bodenoperation folgen. In der Nähe einer Moschee soll es bereits erste Bodengewinne gegeben haben. Unterstützt wird die Operation durch palästinensisch-syrische Kräfte.
Sollte diese erfolgreich ablaufen wäre ganz Damaskus und die umliegende Grenzregion bzw. Provinz Rif Dimashq unter der alleinigen Kontrolle der syrischen Regierung. Ursprünglich gab es widersprüchliche Berichte über eine mögliche Einigung der zwei Seiten für einen friedlichen Abzug der Terrororganisation aus Damaskus, wofür freies Geleit versprochen wird. Seitdem tauchen immer weniger derartige Meldungen auf, können jedoch nicht bestätigt werden. Es ist aber wohl wahrscheinlich dass einige Teile der Enklave lieber aufgeben wollen, als gegen einen haushoch überlegenden Gegner anzutreten.
Nachdem die Operation „Damaszener Stahl“ in der Region Ost-Ghouta bei der syrischen Hauptstadt Damaskus offiziell als erfolgreich beendet verkündigt wurde scheint sich das Interesse des syrischen Militärs nun auf eine neue Region ganz in der Nähe des letzten Schauplatzes zu verlagern. Im Süden von Damaskus konnten sich der Islamische Staat seit Jahren in mehreren Vierteln der Millionenstadt festsetzen und sich gegen jedwede Offensive der Armee erwehren und gar neue Gebiete erobern. Nun verlegt das Generalkommando und viele regierungsnahe Milizen ihre Truppen an diese Frontlinien, eine Offensive ist bevorstehend. Sollte diese erfolgreich ablaufen wäre ganz Damaskus und die umliegende Grenzregion bzw. Provinz Rif Dimashq unter der alleinigen Kontrolle der syrischen Regierung.
Zwei Soldaten der syrischen Armee werden öffentlich exekutiert
Während die intensiven Gefechte im nahe gelegenen Ost-Ghouta zwischen Opposition und syrischer Armee langsam abklingen, entwickelt sich im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus ein neues Kampfgebiet. In den Vierteln Yarmouk und al-Qadam sind Kämpfe zwischen den syrischen Streitkräften und dem Islamischen Staat ausgebrochen, nachdem es zu einer Vereinbarung mit daraus resultierender Evakuierung zwischen der Opposition und syrischer Regierung in al-Qadam kam. Diese Einigung sah den Abzug der letzten verbliebenen Rebellen nach Idlib vor, das dadurch entstandene „Machtvakuum“ im Bezirk wurde durch den IS ausgenutzt, als er auf völlig unvorbereitete und unorganisierte Truppen der syrischen Armee traf, die keine Zeit hatten, nötige Verteidigungen aufzubauen.
Ein großer Teil der Propaganda des Islamischen Staates konzentriert sich auf Yarmouk, da es eines der wenigen Gebiete ist, wo man noch Erfolge verzeichnen kann. Neben typischer Propaganda wie die Verbrennung von Schulbüchern der syrischen Regierung und die Einführung eines „islamischen Bildungssystems“ bedeutet das auch etliche Bilder und Videos von Gefechten gegen die syrischen Streitkräfte. So startete am 13. März eine Offensive auf al-Qadam, die der Armee erhebliche Verluste zufügen konnte. Mehrere Panzer und Truppentransporter konnten in Folge zerstört werden, vor allem die „Republikanische Garde“ soll mit etwa 80 getöteten Soldaten die meisten Verluste erlitten haben. Einige gefangen genommene Kämpfer wurden öffentlich exekutiert. Schätzungen zufolge kontrolliert die Terrormiliz etwa 90% bis 100% von al-Qadam.
Während intensive Gefechte im nahe gelegenen Ost-Ghouta zwischen Opposition und syrischer Armee andauern, entwickelt sich nun neue Frontlinien in den südlichen Vierteln der syrischen Hauptstadt Damaskus. In den Vierteln Yamourk und al-Qadam sind Kämpfe zwischen den syrischen Streitkräften und dem Islamischen Staat ausgebrochen, nachdem es zu einer Vereinbarung zwischen der Opposition und syrischer Regierung in al-Qadam kam. Diese Einigung sah den Abzug der letzten verbliebenen Rebellen nach Idlib vor, diese Pläne konnten jedoch durch einen Angriff des IS zumindest verzögert werden. Dieses durch die Abwesenheit der oppositionellen Kämpfer entstandene „Machtvakuum“ wurde von der Terrormiliz daraufhin genutzt.
Offiziellen Nachrichtenagenturen des Islamischen Staates zufolge wurden demnach im Verlauf der letzten Tage Dutzende Soldaten der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und mehrere Panzer zerstört, diese Meldungen können dabei teilweise durch veröffentlichte Bilder bestätigt werden. Diese zeigen getötete Soldaten, Einige davon verbrannt oder enthauptet und mindestens einen zerstörten Panzer. Ebenfalls gibt es einige unbestätigte Angaben über die Belagerung mehrerer syrischer Kämpfer im Süden von al-Qadam. Ursprünglich konnte sich die SAA etwa 70% des Viertels durch den Deal sichern, musste doch daraufhin das Wohnviertel al-Assali an den Islamischen Staat aufgeben, kontrolliert somit nur die Hälfte des Bezirks.
Lila: Al-Qadam
Im Damaszener Viertel Yarmouk und umliegende Bezirke gibt es eine nahezu einmalige Konstellation: Syrische Armee und Rebellen kämpfen zusammen gegen den Islamischen Staat im einstigen palästinensischen Flüchtlingslager. 2015 überrannten ehemalige Oppositionskämpfer unter der Flagge des IS das Viertel fast vollständig. Die noch zuvor verbündete Opposition schloss sich entweder der syrischen Armee an oder flüchtete in andere Viertel. Zwischen den Aufständischen und der Regierung existiert dabei eine Waffenruhe und Verhandlungen zu einer gemeinsamen Kooperation. Die Kämpfe um Yarmouk waren in der Vergangenheit von geringer Intensität und eher von erfolgreichen Angriffen des Islamischen Staates auf Oppositionsviertel geprägt. Mit der Armeeoperation in Ost-Ghouta scheint aber nun eine neue Dynamik entstanden zu sein, die Eroberung von Yarmouk würde zusammen mit Ghouta die vollständige Sicherung von Damaskus bedeuten.
Zum Ende des Jahres 2017 konnte der Islamische Staat erfolgreich in seinen „Kerngebieten“ in Syrien und dem Irak bekämpft und fast vollständig besiegt werden, nur noch wenige Enklaven kann der IS vor den verschiedensten Kriegsparteien schützen. Von diesen aus starteten die Islamisten nun vermehrt Angriffe und können dabei gar einige Erfolge erzielen. In Damaskus konnte er mehrere Bezirke von der islamistischen Opposition erobern, während der Islamische Staat in der syrischen Wüste den von den USA unterstützen SyrischenDemokratischenKräfte (SDF) enorme Verluste zufügen und eine Offensive abwehren konnte. Dabei setzt die Terrormiliz auf den Fanatismus der inzwischen eher dem Volkssturm ähnelnden Streitkräfte und dem Einsatz eher unkonventioneller Taktiken, beispielsweise dem erstmaligen Einsatz von Frauen.