Schwere Kämpfe zwischen syrischer Armee und Islamischen Staat in Damaskus

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Im südlichen Teil der syrischen Hauptstadt finden seit Tagen intensive Gefechte zwischen dem Islamischen Staat und der Syrisch-Arabischen Armee und weiteren Verbündeten statt, die auf beiden Seiten für Verluste sorgen und die Millionenstadt erneut wieder in Kämpfen verwickelt, kurz nachdem die Operation in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta erfolgreich abgeschlossen war. Mit der Unterstützung der syrischen und russischen Luftstreitkräfte konnte die Armee an mehreren Fronten vorrücken, jedoch stoßen sie dabei auf erbittertem Widerstand der Terrororganisation.

Die semi-offizielle IS-Nachrichtenagentur AMAQ berichtet alleine in den ersten Tagen von etwa 300 Luftangriffen, wobei auch Russland besonders involviert ist. Neben Russland und der syrischen Armee sind auch weitere Milizen präsent, darunter Liwa al-Quds aus Aleppo, die pan-arabischen Baath-Brigaden, die irakische „Imam Hussein“-Brigade oder die palästinensische Befreiungsarmee. Hier gibt es einen enormen Kontrast zur Offensive in Ost-Ghouta, wo fast ausschließlich nur die syrische Armee eingesetzt wurde. Zudem kooperiert man vor Ort mit den Rebellen, die inzwischen aber keinen Aufstand gegen die syrische Regierung mehr wagen.

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Neue Allianz zwischen Syrien und China?

am 16. August versprach die Chinesische Volksbefreiungsarmee (PLA) der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) die offizielle Unterstützung in anfänglicher Form von materieller Unterstützung und Ausbildern. Tatsächlich ist ein syrisches Engagement Chinas keine Seltenheit, dennoch ist sie durchaus überraschend. Warum?

Es gibt schon seit Monaten, gar Jahre verschiedene Zeitungsenten die die Behauptung aufstellen, dass die PLA mehrere Spezialeinheiten zur Unterstützung nach Syrien geschickt haben, manche Quellen reden sogar von 7.000 Soldaten. Letzten Endes haben derartige Ankündigungen sich als völlig falsch erwiesen. Nun scheint sich diese Nachricht zumindest teilweise zu bewahrheiten: Eine chinesische Delegation unter Führung des chinesischen Admirals Guan Youfei traf sich mit dem syrischen Ministerpräsidenten & Verteidigungsminister Fahd Jassem al-Freij, um sowohl humanitäre Hilfe als auch die Ausbildung einiger Teile der SAA zu beschließen.

Tatsächlich existierte eine Unterstützung von Seiten der Volksrepublik China schon immer, siehe die diplomatischen Beziehungen als auch gemeinsam mit Russland die Verhinderung von Intervention innerhalb des UN-Sicherheitsrates. Trotzdem ist nun eine direkte Intervention ein völlig neuer Typus für China, welches seit Deng in den 80er auf eine neutrale Außenpolitik setzte.

Es gibt verschiedene Optionen warum sich letzten Endes China für einen solchen Schritt entschied. Eine Möglichkeit ist die momentane Oberhand der syrischen Regierung und deren Verbündeter im Konflikt. Auch wenn eine militärische Lösung ein äußerst langfristiger (und leider auch einziger) Prozess ist, so konnte die syr. Regierung seit russischer Intervention die Oberhand gewinnen. Vielleicht hat auch China Hintergrundinformationen für die nächsten Entwicklungen in Syrien?

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Maschinen in einer Fabrik in Bani Zayd

Eine weitere Option ist der ökonomische Aspekt. Für China typisch ist nur in einem stabilen Staat eine prosperierende Wirtschaft ermöglicht, bei einem Sieg der Opposition würde der syrische Staat in verschiedenen Territorien von Warlords verfallen, wie man bereits bei der UN-Waffenruhe des 27. Februar sehen konnte: Verschiedene FSA-Gruppierungen bekriegten sich untereinander. Neuere Bilder zeigen ebenfalls dass das erst kürzlich eroberte Bani Zayd-Industrieviertel in Aleppo bereits teilweise funktionstüchtig gemacht wurde und dabei ein wichtiges Detail sieht: Die Maschinen haben chinesische Schriftzeichen.

Ebenfalls ein Grund der mMm nicht zu wenig betont werden könnte: China und Syrien haben einen gemeinsamen Feind: Islamistische Terroristen. Unter den berüchtigten Vertretern in beiden Ländern zählt die „Islamische Turkestan-Partei„. Nachdem sie in weiten Teilen aus China und Afghanistan entfernt wurden, marodierten sie seitdem in Syrien und konnten wichtige Ausgangsbasen aufbauen. Ähnlich wie Russland und den Tschetschenen würde eine erfolgreiche Rückkehr eine neue Welle des Terrorismus bedeuten.

Letzten Endes scheint die chinesische Intervention in Syrien in ihren Anfängen, eine zumindest von sich behauptete Ausbildung und humanitäre Hilfe ist sicherlich keine kriegsentscheidene Aktion, aber dennoch lässt sich eine klare Tendenz in Syrien und China erkennen. Möglicherweise auch ein verkürztes Ende des Krieges?

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