Islamistische Gegenoffensive in Idlib bisher relativ erfolglos

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Die von mehreren islamistischen Gruppierungen gestartete Gegenoffensive in der Provinz Idlib hat nach etwa zwei Tagen kaum Erfolge verzeichnen können. Die mit dem Namen „Die Invasoren zurückschlagen“ gestartete Operation diente dem Ziel, die Verteidigungsstellungen der Armee zu durchbrechen und sie aus weiten Teilen der erst kürzlich eroberten Gebiete zurückzuschlagen. Bisher konnten aber nur einige wenige Dörfer gesichert werden.

Oppositionelle Einheiten unter der Führung von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra), Faylaq al-Sham und die von der UN als terroristisch eingestufte, chinesische „Islamische Turkestan-Partei“ konnten demnach innerhalb von zwei Tagen die Dörfer Tal Sultan, Thuwayl al-Habib, Tell Kalbah und Dhahabiyah wiedererobern. Man behauptet ebenfalls Baris und Ras al-Ayn wiedergewonnen zu haben, jedoch befanden sich diese Orte nie unter der Kontrolle der Armee.

Diese Fortschritte sind äußerst wenig und nicht zu vergleichen mit den bisherigen anfänglichen Erfolgen der Opposition, wenn sie eine Gegenoffensive gestartet haben. Trotz Einsatzes von Autobomben, Panzern und schwerer Artillerie konnten die Verteidigungsstellungen größtenteils gehalten werden. Auffällig sind wieder die türkischen Truppenpanzer, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten stammen. Die Armee konzentriert sich derweil auf andere Gebiete, vor allem auf den Islamischen Staat in Hama.

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Die von Tahrir al-Sham eingesetzte Autobombe

Besonders Tel Sultan war umkämpft und wechselte innerhalb von 24 Stunden dreimal den Besitzer. Letztendlich konnte sich Tahrir al-Sham mit dem Einsatz einer Autobombe die Ortschaft sichern. Dabei ist unklar, ob der umgebaute Schützenpanzer einen Selbstmordattentäter als Fahrer besaß oder es in einem seltenen Fall ferngesteuert wurde. Ebenso unsicher ist der Erfolg der Autobombe, wie üblich behauptet die Armee den BMP-1 vor dem Erreichen seines Zieles zerstört zu haben. Am Tag darauf wurde erneut eine weitere Autobombe eingesetzt, diesmal mit einem Fahrer. Hier ist ebenso das Schicksal unbekannt, der Einsatz ereignete sich westlich von Tel Sultan.

Hinzu kommt ein separat davon gestarteter Angriff weiter südlich, wo die Dörfer Ajaz und Sarja erobert wurden. Dabei wurden rund zehn Soldaten getötet und zwei weitere Kämpfer gefangen genommen. Die Offensive dort wird eher von Kräften der FSA unter Ahrar al-Sham und Faylaq al-Sham angeführt und startete erst verspätet.

Einige Tage zuvor wurden zwei Operationsräume gebildet, jeweils unter der Führung von Ahrar al-Sham oder Tahrir al-Sham. Auf Seiten von Tahrir operieren ebenfalls die Islamische Turkmenistan-Partei und Jaish al-Badiya. Ahrar al-Sham führt hingegen Faylaq al-Sham, Faylaq al-Izza, Nour al-Din al-Zenki oder Jaish al-Nukhba an. In den letzten Monaten kam es zu Rivalitäten zwischen den beiden Seiten, weshalb beide Operationsräume wohl relativ unabhängig agieren.

Türkischer Soldat getötet bei Kämpfen zwischen türkischer Armee und schiitischen Milizen in Aleppo

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Türkischer Militärkonvoi bei al-Eis

Bei Gefechten im Südwesten der Provinz Aleppo, zwischen der türkischen Armee und schiitischen Milizen, wurde ein türkischer Soldat getötet und Weitere verletzt. Die mit der syrischen Regierung verbündeten Milizen startete mehrere Artillerie- und Mörserangriffe auf die neu errichteten Verteidigungspositionen der türkischen Streitkräfte im Oppositionsterritorium bei der Stadt al-Eis.

Als Vergeltungsschlag darauf startete die Türkei mehrere Raketen auf das Dorf Tallet al-Jerdi, von wo aus die Angriffe seitens der Milizen gestartet wurden. Es ist unklar ob dabei auch Kämpfer getötet wurden, die türkische Regierung selber spezifizierte nicht den Angreifer. Das Gebiet in Süd-Aleppo wird seit ihrer Eroberung 2015 traditionell von schiitischen Milizen dominiert und kontrolliert, vor allem solchen mit Verbindungen zum Iran.

Denn der Iran scheint nicht an den Verhandlungen beteiligt zu sein, die zu der Errichtung zweier türkischer Militärstützpunkte in Süd-Aleppo geführt haben, was scheinbar vor allem zwischen der Türkei und Russland beschlossen wurde. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit den „Deeskalationszonen“, auf die sich die Türkei, Russland und der Iran in Folge der Astana-Verhandlungen geeinigt haben. Diese sieht eine Waffenruhe in Idlib vor, welche von den jeweiligen „Schutzmächten“ überwacht werden soll. Der Militärkonvoi soll dabei zwei Observierungspunkte in Süd-Aleppo errichten, die diese Waffenruhe überwachen sollen. Hierbei handelt es sich vor allem um eine Entscheidung zugunsten der Opposition und der Türkei, die sich damit zwei Faktoren sichern können: Eine Verschnaufpause gegen die bisher unaufhaltsame Armeeoffensive in Idlib und die Möglichkeit, sich dadurch mehr auf die Kurden in Afrin konzentrieren zu können.

Dementsprechend untfreut scheint dieser Schritt bei der syrischen Regierung und dem Iran zu sein. Beide wollen die Offensive in der Provinz Idlib/Aleppo weiterführen und die islamistische Opposition zerschlagen. Außerdem möchte man die Belagerung der schiitischen Städte Fuah und Kafraya aufheben, Eines der Hauptgründe warum schiitische Gruppierungen im Syrien operieren und ein Legitimationsvorwand seitens des Irans, in Syrien aktiv zu sein.

Bereits am 30. Januar versuchte ein türkischer Konvoi vergeblich, die Stadt al-Eis in Aleppo zu erreichen. Jedoch wurde dieser durch eine Aneinanderreihung verschiedener Angriffe aufgehalten und zur Rückkehr in die Türkei gezwungen. Zunächst gab es Berichte von syrischen/russischen Luftschlägen und Artillerieangriffe auf den Weg, den der Konvoi für sein Ziel nehmen musste, was zunächst das Militär zum Anhalten zwang. Daraufhin explodierte eine Autobombe und tötete mindestens einen türkischen Soldaten, was letztendlich den Rückzug bedeutete. Angeblich machte sich in der Nacht ein weiterer, dritter Konvoi auf den Weg nach Aleppo.

Türkischer Militärkonvoi erreicht Frontlinien zur syrischen Armee

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Ein großer türkischer Militärkonvoi überquerte am Montag Morgen die türkisch-syrische Grenze in der Provinz Idlib und begab sich daraufhin zu den Frontlinien zwischen der Opposition und der syrischen Regierung in der Provinz Aleppo. Sein Ziel soll die Stadt al-Eis im Süden von Aleppo sein, wo es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Gefechten zwischen den beiden Seiten gekommen ist, darunter auch etliche Luftschläge und Artillerieangriffe. Es handelt sich nicht um den ersten Versuch der Türkei, einen Militärkonvoi nach Aleppo zu schicken.

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Armee rückt in Idlib vor, russischer Jet abgeschossen und Pilot getötet

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Islamistische Fraktion Ahrar al-Sham schickt Verstärkung nach Saraqib

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen starteten überraschenderweise eine neue Operation in der nordwestlichen Provinz Idlib, die zuvor fast vollständig von der Opposition gehalten wurde. Am dritten Tag in Folge konnten erneut etliche Dörfer östlich der kürzlich gewonnen Stadt Abu Duhur erobert werden. Die Verteidigungslinien der von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Opposition scheinen völlig zusammenzubrechen.

Jarzaya, Tell al-Turkan, al-Matakh, Tal Mamou, Ruwaydah und Zammar wurden allesamt am Samstag von der syrischen Armee erobert. Diese Orte liegen in der Provinz Aleppo und befinden sich etwa zehn Kilometer von der Stadt Saraqib entfernt, mit 30.000 Einwohnern die nächstgrößere Stadt in der Region und unter der Kontrolle der Opposition. Nach der Eroberung von Saraqib wird es wohl das Ziel sein, die Belagerung der schiitischen Städte Fuah und Kafraya weiter nordöstlich aufzuheben. Seit drei Jahren werden dort etwa 30.000 Menschen eingeschlossen und haben kaum Zugang zu Hilfslieferungen.

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Türkische Soldaten in Aleppo getötet

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In der nordsyrischen Provinz Aleppo wurden bisherigen Berichten zufolge ein bis drei türkische Soldaten getötet. Beide Soldaten waren Teil eines großen türkischen Militärkonvois, der Samstag Nacht die syrisch-türkische Grenze in die Provinz Idlib überquerte und sich darauf zu den Frontlinien zwischen syrischer Armee und der Opposition in Süd-Aleppo begab. Aufgrund syrischer und russischer Artillerie- und Luftangriffe aber wurde der Konvoi zum Anhalten gezwungen und musste sich teilweise zurückziehen. Ein Kontingent davon hielt sich weiterhin in Idlib auf, wo es nun zu dem Bericht einer großen Explosion gekommen ist, wobei die Türkei umgebracht und mehrere Fahrzeuge des Konvois zerstört wurden.

Die genauen Umstände sind bisher ungeklärt und es gibt verschiedene Berichte. Möglich sind Minen/IEDs, wodurch es eher einen Unfall darstellt. Weitere Optionen stellt diversen Berichten zufolge eine Autobombe dar, zumindest wurde ein völlig zerstörtes Auto am Ort des Ereignisses gefunden. Für den Verursacher gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, darunter Schläferzellen des Islamischen Staates oder der syrischen Armee, die bewiesenermaßen eine Präsenz in verschiedenen Städten in Idlib besitzt. Auch könnten es radikalere Kräfte in der Opposition gewesen sein, die unzufrieden mit der Kooperation zwischen Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) und der Türkei sind.

Syrische Armee erobert al-Hass-Plateau in Süd-Aleppo

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Toreingang zu Tel al-Daman – die Symbole darauf zeigen das Symbol von Tahrir al-Sham (ehemals Fateh al-Sham/al-Nusra)

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten im Südwesten der Provinz Aleppo das sogenannte al-Hass-Plateau von der syrischen Opposition erobern. Bereits in den vergangenen Tagen wurden immer wieder neue Dörfer auf dem Plateau und umliegenden Gebieten eingenommen, dennoch geschah der Durchbruch erst am Samstag. Dutzende Dörfer wurden an einem Tag gesichert, nachdem die Opposition sich aus der Region zurückgezogen hat, wodurch es kaum zu Kämpfen kam. Bereits zuvor war Süd-Aleppo davon bedroht, vom restlichen Territorium in Idlib abgeschnitten zu werden, wodurch dortige Oppositionsgruppen ihre Truppenkontingente abzog.

In einem finalen Vorstoß konnte die Armee über 30 Dörfer und Städte sichern, darunter der zentrale Ort Tal al-Daman, worüber zuvor die Nachschublinien der Opposition verliefen. Von Tal al-Daman sind es noch etwa elf Kilometer bis zu den Stellungen der syrischen Armee bzw. Tiger Forces in der Provinz Idlib. Wahrscheinlicher wird es aber zu einer Verbindung weiter südlich bei Khanaser kommen, wo die derzeitigen Frontlinien nur etwa zwei Kilometer und ein Dorf voneinander entfernt sind. Dies würde die Einkesselung eines großen Gebietes im übrigen Süd-Aleppo und der Provinz Hama bedeuten, wo inzwischen der Islamische Staat dominiert und die Opposition sich wie in Aleppo zurückgezogen hat.

04.04.17 - 1 (1)

Vorbereitungen für eine Großoffensive auf Idlib

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„ISIS Hunter“ in Nord-Hama

In den letzten Tagen und Wochen erreichten immer mehr Verstärkungen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und verbündete Gruppierungen die Front in den Provinzen um Idlib, Hama und Aleppo. Meistens kehren sie von der Operation gegen den Islamischen Staat im Osten des Landes zurück, der dort nun fast völlig zerstört ist. Zudem sollen am Dienstag mindestens acht russische Iljuschin-Transportflugzeuge den Militärflughafen in Hama erreicht haben, Augenzeugen zufolge wurde eine große Menge an Waffen und Truppen entladen, wahrscheinlich werden sie ebenfalls in der Idlib-Operation gegen die Opposition involviert sein.

Syrische und russische Luftstreitkräfte intensivierten ihre Luftangriffe auf die Städte in Nord-Hama, wobei mehrere Munitionslager und Hauptquartiere zerstört wurden. Unterstützt wurde dies durch Artillerieangriffe auf Städte wie beispielsweise Kafr Zita oder al-Latinmah. Alles deutet auf die Vorbereitung einer groß angelegten Offensive auf das letzte größere Gebiet der Opposition, Idlib, hin. Dies wird wohl hauptsächlich von Nord-Hama aus geführt werden, da sich dort die größte Konzentration an Einheiten befindet. Möglich sind ebenfalls Operationen von der Provinz Aleppo aus.

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Aleppo feiert einjährige Befreiung

In der Millionenstadt Aleppo kam es anlässlich des einjährigen Jubiläums von der vollständigen Eroberung der Großstadt durch die Syrisch-Arabische Armee (SAA) zu großen Feierlichkeiten, woran die Bevölkerung und das Militär beteiligt waren. Tausende Einwohner demonstrierten an mehreren Orten ihre Solidarität mit der syrischen Regierung und der Armee.

Wenige Stunden zuvor begann die Opposition aufgrund des Jubiläums mit dem Beschuss einiger Viertel im westlichen Aleppo. Bisherigen Angaben zufolge wurden dabei zwei bis drei Frauen und Kinder im Distrikt al-Khalidayah getötet. Es sind weitere Mörser- und Artillerieangriffe über den Tag hinweg zu erwarten.

Syrische Armee auf dem Vormarsch in Hama & Aleppo

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten neue Dörfer in den Provinzen Hama, Aleppo und Idlib von der Opposition erobern. Die von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Kräfte fallen zunehmend unter Druck, ihre Stellungen an mehreren Fronten zu halten.

Die syrische Armee konnte die Dörfer Tal Khinzir, al-Hawiyah und Mushayrifa im Norden Hamas erobern. Damit betreten sie auch erstmals die Provinz Idlib von südlicher Richtung, welche fast vollständig von der Opposition gehalten wird. Die russischen Luftstreitkräfte intensivieren derweil ihre Luftschläge auf die Region und bombardieren dabei auch Grenzdörfer zwischen der Opposition und dem Islamischen Staat, welcher dort ebenfalls operiert.

Neben den Fortschritten in Nord-Hama/Idlib gab es ebenfalls einen Vorstoß östlich von Khanaser in der Provinz Aleppo. Dort eroberte man die Hügel und Dörfer um Rasem Al-Sayalleh und Oubeda. Von östlicher Seite befindet man sich damit 26 Kilometer von Abu Duhur entfernt, vom Süden 30 Kilometer. Als Ziel der Armeeoperation gilt der Luftwaffenstützpunkt Abu Duhur in der Provinz Aleppo. In Hama ist man derzeit etwa 35 Kilometer von dieser Basis entfernt.

Die Opposition startete hingegen eine Gegenoffensive weiter westlich der aktiven Frontlinien. Nördlich von Hulfayiah eroberten Jaish al-Izzah und tschetschenische Islamisten das relativ isolierte Dorf Zilaqiat gesichert haben, nachdem die Armee sich ohne Kämpfe zurückgezogen hat.

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Syrische Armee und Islamischer Staat auf dem Vormarsch in Idlib

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und der Islamische Staat konnten neue Dörfer in den Provinzen Hama und Idlib von der Opposition erobern, nachdem beide eine Offensive gestartet haben. Die von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Kräfte fallen zunehmend unter Druck, ihre Stellungen zu halten.

Die syrische Armee konnte die Dörfer Umm Khazem, Turaykyah, Rujm al-Ahmar, al-Hawiyah und Balil erobern und dabei fünf Kämpfer von Tahrir al-Sham festnehmen. Die russischen Luftstreitkräfte intensivieren derweil ihre Luftschläge auf die Region, wahrscheinlich als Vorbereitung auf eine größer angelegte Offensive. Die Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan soll sich Berichten zufolge von Ostsyrien nach Idlib begeben haben, um dort die Kämpfe zu unterstützen.

Der IS konnte währenddessen dutzende Dörfer erobern, darunter Huwayz Ibn Hadib, Huwayz Um al-Jarn, Rasm Hamman, Abu Khanadiq und al-Dabah. Inzwischen konnten IS-Kämpfer ihr Gebiet nahezu verdoppeln. Es ist und bleibt ein Rätsel, woher der Islamische Staat seine neue Kraft plötzlich gewinnen konnte, nachdem er nur noch zwei Dörfer hielt.

Auch wenn keine aktive Kooperation zwischen den beiden Fraktionen vorherrscht, ignoriert die SAA den Islamischen Staat aus strategischen Gründen, die letzten Kämpfe fanden zwischen den beiden Seiten vor mehreren Wochen statt. Es gibt Gerüchte darüber, dass die syrische Regierung (ähnlich dem Geschehen in Raqqah und Manbij) hunderte IS-Kämpfer aus dem Euphrat-Tal im Osten des Landes nach Idlib transportierte, um sie dann dort zu ihrem Vorteil einzusetzen. Dennoch gibt es bisher keinerlei Beweise dafür, vor allem weil ein solches Vorhaben äußerst auffällig wäre.

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Armeeangriff südlich von Aleppo

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Im Süden der Provinz Aleppo kam es zu Ausschreitungen zwischen der Opposition, syrischer Armee und weiteren Verbündeten, nachdem die Armee eine Offensive auf die feindlichen Stellungen startete. Auf insgesamt zwei Achsen konnten die syrischen Streitkräfte mehrere Dörfer erobern und damit einige Erfolge gegen die Islamisten verzeichnen.

Die Dörfer Azizah, al-Ramleh, Mustariah, Kabbarah und Ubaysahn wurden westlich des Dorfes Khanaser erobert, die sogenannte Khanaser-Itriyah-Straße stellt die wichtigste Verbindung zwischen Aleppo und dem Rest des Landes dar und war in der Vergangenheit immer wieder Überfällen des Islamischen Staates oder der Opposition ausgesetzt. Mit den neuesten Fortschritten befindet man sich noch etwa 25 Kilometer von dem Luftwaffenstützpunkt Abu Duhur entfernt, deren Eroberung als das Ziel dieser Operation gilt.

Kämpfe zwischen Armee und Islamisten in Nord-Hama

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Selbstmordattentäter von Tahrir al-Sham attackiert Armeestellungen bei Abu Laffa

In den Provinzen Aleppo und Hama kam es seit mehreren Wochen zu mehreren Gefechten zwischen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA), verbündeten Milizen und der Opposition, welche von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) angeführt wird. Diese Kämpfe sind die ersten großen und nicht regional beschränkten Kämpfe seit der Ausrufung einer „Deeskalationszone“ in dem Gebiet. Zuletzt kam es Anfang Oktober in Nord-Hama zu Kampfhandlungen, bei denen die Opposition mehrere, neutrale Dörfer erobern konnten.

Die meisten Kämpfe finden zwischen Tahrir al-Sham, verbündeten Gruppierungen der Freien Syrischen Armee, wie die „Central Division“ oder Jaish al-Izzah, und der syrischen Armee und weiteren verbündeten Milizen wie „Qalamoun Shield“ Nusur al-Zawba im Nordosten der Provinz Hama statt, nahe der vitalen Khanaser-Itriyah-Straße, die den wichtigsten Versorgungsweg von Aleppo nach Damaskus und dem Rest des Landes darstellt.

Nachdem der Islamische Staat in der Region nach seiner Flucht aus Ost-Hama mehrere Dörfer erobert hat, nutzte die Armee die Situation aus und startete eine Offensive. Seitdem der IS aus dem Gebiet vertrieben wurde kam es zu einem gewissen „Machtvakuum“, was zu den Kämpfen zwischen Opposition und Regierung führte. Ziel der Regierung scheint die Eroberung von al-Rahjan zu sein, wovon man weniger als einen Kilometer entfernt ist.

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Weitere Operationen gab es südwestlich der Stadt Khanaser, wo die syrische Armee für kurze Zeit mehrere Dörfer und Hügel halten konnte. Im Verlaufe der darauffolgenden Tage aber konnte Tahrir al-Sham die verloren gegangenen Gebiete wiedererobern. Insgesamt wurden u.a. Dörfer wie Rasm Al-Sawi, Rasm Al-Ahmar, Mushairfat Adwan, Hasnawi, Shehata, Jab al-Abyad, Rahatah, Sham al-Hawa, Abu Liba, Joueid, Khirbat al-Ahmar und Wadi al-Zarzub erobert.

Außerdem gab es einen Vorstoß in Nord-Hama nahe den Dörfern, die im Oktober verloren wurden. Den bisherigen Berichten zufolge wurden dabei die Ortschaften Um Khazeem und Ayn-Saan zurückerobert. Die Kämpfe verlaufen aber schleppend, unter relativ hohen Materialverlusten (die involvierten FSA-Einheiten können auf amerikanische Panzerabwehrwaffen setzen) konnten nur relativ kleine Erfolge erzielt werden. Auch weil sich die syrische Armee derzeit eher auf den Osten des Landes, im Kampf gegen den Islamischen Staates, konzentriert und nur wenige, gut ausgebildete Einheiten in Nord-Hama aktiv sind.

Syrische Armee sichert Straße in Richtung Rakka

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Im Südosten der Provinz Aleppo konnte die Syrisch-Arabische Armee (SAA) die Straße zwischen den Orten Iltriyah und Rusafa vollständig sichern, die sich danach in nördlicher Richtung nach Raqqah und in Südlicher nach Deir ez-Zor teilt. Wenige Kilometer nordöstlich von Iltriyah trafen sich Einheiten der SAA aus beiden Richtungen, nachdem die „Tiger Forces“ aus Richtung Norden vorgedrungen sind.

Dadurch entsteht auch ein Kessel nördlich der Straße, in denen sich möglicherweise weiterhin IS-Kämpfer aufhalten werden. Vielleicht hat man sich jetzt aber auch in den letzten Stunden aus dem Gebiet zurückgezogen, die Eroberung der Straße ging nur sehr langsam voran und es gab genügend Zeit dafür. Die langsame Geschwindigkeit ist auch darauf zurückzuführen, dass Berichten zufolge die ehemalig oppositionelle Gruppe Liwa al-Aqsa sich dort aufgehalten hat. Anfang des Jahres desertierte die Gruppe in großen Teilen zum Islamischen Staat, nachdem es zu inneroppositionellen Kämpfen kam und man die IS-freundliche Haltung von al-Aqsa nicht unterstützte.

Unabhängig davon wird das eingekesselte Gebiet sicherlich schnell fallen, die Region ist von kleinen Dörfern und Hügelketten im Norden und von Wüsten im Süden geprägt. Die Tiger Forces werden danach wahrscheinlich wieder nach Rusafa verlagert, wo sie einen Vorstoß in südlicher Richtung vornehmen werden.

Armee dringt bei Aleppo gegen den IS vor

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Nach tagelanger Ruhe konnte die Syrisch-Arabische Armee (SAA) unter dem Kommando der „Tiger Forces“ und Suleil al-Hassan den militärischen Vorstoß im Osten der Provinz Aleppo erneut beginnen und auf einer breiten Front mehrere Kilometer weiter vordringen. So konnten die Dörfer Jubb Ali, Tell Hassan, Umm Mansoura, Naifyah, Atira, Kaysoumah, Jarah Kabir, Mazynouat Humur und Dourobya Kabir südlich und südwestlich der Jirah-Luftbasis erobert werden, welcher wiederum am 14. Mai vom Islamischen Staat befreit wurde. Langfristiges Ziel ist Maskaneh, das 13km weiter südlich von den derzeitigen Positionen liegt. Obwohl das Territorium des IS bei Aleppo aufgrund der SDF-Offensive bei und in Tabqa relativ abgeschnitten ist, so scheint er dennoch größeren Widerstand zu leisten. Laut unbestätigten Berichten sind gestern dadurch knapp 20 Soldaten gestorben.

Die Offensive im Osten wurde Ende März gestoppt und viele Einheiten nach Nord-Hama entlang des M4-Highways transportiert, da die dortige Opposition eine Überraschungsoffensive startete. Mit den nun vereinbarten „Deeskalationszonen“ bzw. regionalen Waffenruhen ist nicht zu erwarten, dass ein derartiges Ereignis erneut eintreffen wird.

Die Offensive steht auch mit der Operation „Lavendel“ im Zusammenhang. Diese hat ihren primären Zweck in der Aufhebung der Belagerung von Deir ez-Zor. Es ist die letzte, belagerte Bastion der syrischen Regierung und Armee entlang des Euphrates. Deir ez-Zor wird seit nun mehr als 3 Jahren vom IS belagert und ist in zwei Seiten geteilt. Vor dem Krieg hatte der Ort insgesamt 200.000 Einwohner, die heutige Zahl sollte weiterhin bei mindestens 50.000 liegen. Die belagerten Soldaten sind hauptsächlich die Republikanischen Garden unter dem Kommando von Issam Zahreddine.

Syrische Armee erobert Jirah-Luftbasis

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) unter dem Kommando der „Tiger Forces“ und Suleil al-Hassan führten die am 10. Mai neu gestartete Offensive im Osten der Provinz Aleppo fort und konnten die Jirah-Luftbasis vom Islamischen Staat erobern.  Die SAA zwang den IS zur Flucht, nachdem man die Luftbasis von drei Seiten bedrohte und man nur noch etwa ~100m von der westlichen Seite entfernt war. Dennoch ist bisher ungeklärt, ob sich die komplette Basis in der Hand der SAA befindet, da es ebenfalls zu Kämpfen im Osten kam. Außerdem veröffentlichte die Nachrichtenagentur AMAQ Bilder, die zerstörte Transportpanzer der Armee im Westen der Basis zeigt. Am selben Ort kam es vor einigen Tagen zu Angriffen mit zwei Autobomben. Deshalb ist es unklar, wie aktuell die Bilder tatsächlich sind.

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Vom IS zerstörter BMP 

Die Offensive wurde Ende März gestoppt und viele Einheiten nach Nord-Hama entlang des M4-Highways transportiert, da die dortige Opposition eine Überraschungsoffensive startete. Mit den nun vereinbarten „Deeskalationszonen“ bzw. regionalen Waffenruhen ist nicht zu erwarten, dass ein derartiges Ereignis erneut eintreffen wird.

Die Offensive steht auch mit der Operation „Lavendel“ im Zusammenhang. Diese hat ihren primären Zweck in der Aufhebung der Belagerung von Deir ez-Zor. Es ist die letzte, belagerte Bastion der syrischen Regierung und Armee entlang des Euphrates. Deir ez-Zor wird seit nun mehr als 3 Jahren vom IS belagert und ist in zwei Seiten geteilt. Vor dem Krieg hatte der Ort insgesamt 200.000 Einwohner, die heutige Zahl sollte weiterhin bei mindestens 50.000 liegen. Die belagerten Soldaten sind hauptsächlich die Republikanischen Garden unter dem Kommando von Issam Zahreddine.

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