Herrschaftswechsel für Afrin

Die kurdische Enklave Afrin im äußersten Nordwesten Syriens war lange Zeit ein Hort des Friedens und der Stabilität inmitten eines Krieges, welcher Jahr zu Jahr andauerte und niemals zu enden schien. Unter der Schirmherrschaft der kurdischen Selbstverteidigungskräfte (YPG) und mit der Unterstützung Russlands und der syrischen Regierung konnten sie ein weitgehend unbescholtenes Leben führen, trotz der Präsenz rivalisierender islamistischer Kräfte in der Umgebung der Region. Dies änderte sich, als im Jahre 2018 die Türkei unter der Zusammenstellung eines pro-türkischen und bisweilen islamistischen Milizenbündnisses die Kurden aus der Region gewaltsam vertreiben und eine Marionettenregierung einsetzen konnte. Nun gibt es zum wiederholten Male einen Herrschaftswechsel – diesmal übernimmt die in Verbindung zu al-Qaida stehende Gruppierung Tahrir al-Sham das Kommando, welche bereits über die letzte oppositionelle Provinz Idlib herrscht. Stillschweigende Unterstützung erhalten sie dabei durch die Türkei.

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Drei Bombenanschläge innerhalb eines Tages treffen pro-türkische Rebellenregion

Das von pro-türkischen Islamisten kontrollierte Territorium im Norden der Provinz Aleppo sieht sich in den letzten 24 Stunden einer neuen Terrorwelle ausgesetzt, nachdem in diesem kurzen Zeitraum drei Autobomben an verschiedenen Orten detonierten. Das Gebiet, welches teils unter der Kontrolle des Islamischen Staates und zum anderen Teil unter kurdischer Herrschaft stand, hat sich seit der Eroberung durch die Türkei zu einer der instabilsten und gefährlichsten Region Syriens entwickelt, nachdem die lokalen Behörden und Institutionen erhebliche Probleme damit haben, für Ordnung zu sorgen und sich stattdessen gegenseitig bekämpfen und um Macht buhlen, während andere Organisationen wie kurdische Schläferzellen und dschihadistische Milizen Terroranschläge verüben. Die Türkei wirft der kurdischen „PKK/YPG“ die drei Angriffe zu, die mehrere Zivilisten und Kämpfer tötete, ohne jedoch Beweise dafür vorlegen zu können.

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Kurdischer Aufstand in Afrin dauert an

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Die inzwischen vollständig von der Türkei und ihre syrischen Stellvertreter beherrschte Region Afrin im Nordwesten Syriens kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Tagtäglich sorgen kurdische Milizionäre für Verluste in den Reihen der Islamisten, im Untergrund dauert ein brutaler Guerillakampf gegen die derzeitigen „Besatzer“ an, die wiederum die über Jahre hinweg aufgebaute Zivilgesellschaft und Lebensgrundlage der Bewohner Afrins zerstören. Es ist kein Ende für die immer öfters auftretenden Attentate und Anschläge in Sicht, die pro-türkischen Rebellen scheinen bisher dazu unfähig, gegen die Rebellion vorzugehen, welche innerhalb der kurdischen Originalbevölkerung enorme Beliebtheit genießt.

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Afrin kommt nicht zur Ruhe

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Seit der Eroberung der Region Afrin durch türkische Streitkräfte und ihre syrischen Verbündeten kommt das Gebiet nicht mehr zur Ruhe, in dem einst unter der Kontrolle der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) stehenden Kanton herrscht nun ein brutaler Guerillakrieg der Kurden, welcher sich gegen die neuen „Besetzer“ richtet, seien es Islamisten, arabische Flüchtlinge oder die Lokalregierung. Inzwischen tagtäglich kommt es zu Anschlägen und Attentaten, in Afrin herrscht trotz der türkischen Herrschaft weiterhin ein Krieg im Untergrund. Erst vor kurzem kündigte ein Pressesprecher der YPG eine neue „Phase“ im Guerillakampf an.

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Islamisten exportieren Instabilität und Gewalt nach Afrin

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Eigentlich sollte Ruhe und Frieden in der nordwestlichsten Ecke des Landes herrschen, jener Region, welche seit mehreren Monaten nun vollständig unter der Kontrolle der türkischen Streitkräfte und ihrer Stellvertreter in Syrien steht. Stattdessen aber ergibt sich im Kanton Afrin ein völlig anderes Bild: Tagtägliche Attentate, Korruption, Zerstörung, Willkür und Anomie kontrollieren das Gebiet, welches damals unter der Herrschaft der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) eher von Stabilität und Unberührtheit geprägt war. Dieses Bild kennt man nur allzu gut aus der weiter südlich gelegenen Provinz Idlib, wo verschiedene Islamistenorganisationen um den gegenseitigen Machtbereich buhlen. Ebendiese Gruppierungen sollen nun eigentlich Afrin verwalten, stattdessen aber sind sie eher an Einfluss und Geld interessiert. Noch hält der türkische Staat die Zügel in der Hand, jedoch soll sich das nach eigenem Willen ändern. Dadurch droht ein neues Machtvakuum zu entstehen, worunter gerade die Lokalbevölkerung leiden wird.

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Islamisten bekämpfen sich gegenseitig in Afrin

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In der von der Türkei und ihnen unterstehenden Oppositionsgruppierungen kontrollierte Stadt Afrin brachen nach mehreren Monaten erneut Gefechte zwischen den verschiedenen Organisationen aus, nachdem ein Streit aus bisher ungeklärten Gründen eskalierte und man inzwischen auf die Waffengewalt setzt. In diesen Kämpfen starben bereits Dutzende Personen auf beiden Seiten, darunter auch Zivilisten durch den Einsatz einer Autobombe im Stadtzentrum, wobei bisher noch nicht sicher ist, ob sie wirklich im Zusammenhang zu den wieder entflammten Plänkeleien stehen. Die Türkei versucht derweil als Diplomat die Situation zu entschärfen, bisher ohne Erfolg.

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Rebellen bekämpfen sich in Afrin untereinander

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Im Nordwesten Syriens kam es zwischen zwei verschiedenen „Rebellengruppen“ zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit tödlichem Ausgang. Demnach schossen Mitglieder der islamistischen Fraktionen „Ahrar al-Sharqia“ und der „Hamza-Division“ auf sich gegenseitig, nachdem es zu Streitigkeiten über die Aufteilung von gestohlenen Waren kam. Beide Gruppierungen sind integraler Bestandteil der türkisch-syrischen Operation „Olivenzweig“, wo man koordiniert versucht die kurdischen Streitkräfte um die Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus der Region Afrin zu vertreiben. Die Operation war nach etwa zwei Monaten ein voller Erfolg und die Kurden halten lediglich die Grenzgebiete um Tel Rifaat. Damit tritt ein innerhalb der Opposition bekanntes Szenario ein, dass es ohne (und selbst mit) äußerem Feind zu Konflikten um bestehenden Einfluss, Macht und Ressourcen  kommt. Ein Indikator dafür, wie ein Syrien nach einem Sieg der Aufständischen aussehen würde.

Bereits bei der ersten türkischen Operation „Euphrates Shield“ kam es zu ähnlichen Gefechten, beispielsweise erlaubten Kämpfer der „Sultan-Murad-Division“ nicht den Eintritt amerikanischer Truppen in die Stadt Jarablus, woraufhin Truppen der Hamza-Division das Feuer auf sie eröffneten. Ohnehin gilt das von der Türkei verwaltete Gebiete um Jarablus und al-Bab als ein Hort der Korruption und Plänkeleien zwischen den verschiedenen Gruppierungen. Ahrar al-Sharqiyah gehört zu den dschihadistischen Organisationen innerhalb des türkischen Machtgebietes und sind innerhalb Afrins durch die Zerstörung eines Spirituosengeschäfts oder dem Singen von islamistischen Liedern ins Rampenlicht getreten.

Die große Plünderung von Afrin

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Nach der Einnahme der einst 100.000 Einwohner zählenden kurdischen Stadt Afrin in der gleichnamigen Region im Nordwesten Syriens begannen die mit den türkischen Streitkräften verbündeten Oppositionsgruppierungen und Islamisten (TFSA) mit der Plünderung und Zerstörung der inzwischen fast gänzlich verlassenen Stadt. Dieses Brandschatzen betrifft nicht nur die Institutionen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), sondern macht auch vor einfachen Wohnhäusern und den letzten verbleibenden Zivilisten nicht Halt. Diese sind nun der Willkür ihrer neuen Besetzungsmacht ausgesetzt und die Türkei verfügt nur begrenzt über die nötigen Kapazitäten, ihrer eigens eingesetzten Söldner Herr zu werden.

Bewohner beschreiben dabei die Skrupellosigkeit und Korruption der Islamisten, die vor allem nach Lebensmitteln, technischen Geräten, Möbeln und Fahrzeugen Ausschau halten. Ein Zivilist berichtet von der Androhung von Gewalt, sollte er nicht sein Motorrad und Handy abgeben. Besonders beliebt sind auch kleine Traktoren, die bereits seit Anbeginn der Operation von der Zivilbevölkerung „beschlagnahmt“ wurden, teilweise wurde zuvor auch die unwilligen Besitzer dafür getötet. Manche beschreiben ironischerweise die Diebstähle als größere Zerstörung im Vergleich zu dem, was die Kämpfe verursacht hätten.

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Türkei erobert Afrin

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Im Stadtzentrum weht noch die Fahne Rojavas, während die TFSA

Fast zwei Monate dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Nun konnte die Türkei die Stadt Afrin erobern, das primäre Ziel der gesamten Operation und die wichtigste Hochburg der Kurden westlich des Euphrats. Ohne jeglichen Widerstand konnte die türkische Armee und die mit ihnen verbündeten islamistischen Söldner die Stadt über eine Nacht sichern, nachdem in den vergangenen Tagen umliegende Gebiete erobert wurden und nur noch ein etwa zwei Kilometer breiter Flüchtlingskorridor in südlicher Richtung offen gelassen wurde.

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Afrin vor dem Fall

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Kämpfer der Hamza-Division zeigt auf den westlichen Stadteingang von Afrin

Fast zwei Monate dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Unaufhaltsam ist inzwischen der Vorstoß der türkischen Armee in Afrin, Tag für Tag können ohne großen Widerstand mehrere Dörfer von der YPG erobert werden. Die letzte kurdische Hochburg befindet sich von zwei Seiten umgeben, einzig ein schmaler Korridor zur Flucht bleibt der geschundenen Bevölkerung als Ausweg. Die Kurden sind dieser Übermacht hilflos ausgesetzt.  Inzwischen ist es nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern Eine des „Wann“, bis sich Afrin unter der Kontrolle der türkischen Armee befinden wird.

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Nur noch ein zwei Kilometer breiter und 18 Kilometer langer Korridor stellt die letzte Fluchtmöglichkeit für Zivilisten und Kämpfer gleichermaßen dar, die aus der Afrin-Region unter der Kontrolle der YPG vor den anrückenden türkischen Truppen fliehen möchte. Mitten in diesem Korridor liegt die gleichnamige „Hauptstadt“ des Kantons, die nun zur neuen Zielscheibe der Operation „Olivenzweig“ sein wird und ihre Eroberung eine vollkommene Kapitulation der Kurden bedeuten würde. Die mit der Türkei verbündeten Oppositionsgruppierungen der TFSA konnten alle umliegende Hügel und strategisch wichtigen Orte sichern, am Samstag begann ein erster Angriff auf den Westteil der Stadt, wobei man bereits erste Erfolge wie die Eroberung des Gefängnisses verzeichnen konnte. Es gibt keine offiziellen Statistiken über die Verbliebenen in Afrin, vor dem Krieg besaß der Ort 40.000 Einwohner, in Folge des Konfliktes und ihrer Darstellung als „Stabilitätsoase“ kann sich die Anzahl auf bis zu 100.000 erhöht haben.

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Türkei steht vor den Toren der Stadt Afrin

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Ein Kämpfer der „Hamza-Division“ überblickt die Stadt Afrin

über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Unaufhaltsam scheint inzwischen der Vorstoß der türkischen Armee in Afrin, Tag für Tag können ohne großen Widerstand mehrere Dörfer von der YPG erobert werden. Nur noch wenige Kilometer trennen die türkische Armee vom primären Ziel, die Großstadt Afrin. Die Kurden sind dieser Übermacht hilflos ausgesetzt, insofern sie nicht Beziehungen zur syrischen Regierung aufnehmen wollen. Inzwischen ist es nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern Eine des „Wann“, bis sich Afrin unter der Kontrolle der türkischen Armee befinden wird.

Die Bombardierungen und Artillerieschläge nähern sich immer weiter der Stadt Afrin an, mit knapp 40.000 Einwohnern die größte Stadt in der Region und das Zentrum der YPG-Aktivitäten im gleichnamigen Kanton. Einheiten der türkischen Streitkräfte und der Opposition stehen nördlich nur noch zwei Kilometer vom Ortseingang entfernt und konnten bereits die Getreidesilos erobern. Im Westen porträtieren sich Kämpfer von verschiedenen Milizen auf dem Khalidiya-Berg, von dem man den gesamten Ort überblicken kann. Im Süden sieht die Situation für die Kurden ähnlich dystopisch aus, vom neulich eroberten Dorf Bablyat sind es lediglich fünf Kilometer bis Afrin. Dieser Vorstoß entlang des Afrin-Tals erinnert an einen typischen Zangenangriff mit dem Ziel, Afrin und umliegende Gebiete zu isolieren und somit zur Aufgabe zu zwingen. Bereits heute gibt es nur noch einen schmalen Korridor für Zivilisten, die derzeit zu Tausenden vor den Gefechten fliehen.

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Türkei erobert Staudamm und Stadt in Afrin

DXsClzzWkAEq3Xj.jpgSeit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Unaufhaltsam scheint inzwischen der Vorstoß der türkischen Armee in Afrin, Tag für Tag können ohne großen Widerstand mehrere Dörfer von der YPG erobert werden. Nur noch wenige Kilometer trennen die türkische Armee vom primären Ziel, die Großstadt Afrin. Die Kurden sind dieser Übermacht hilflos ausgesetzt, insofern sie nicht Beziehungen zur syrischen Regierung aufnehmen wollen. Inzwischen ist es nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern Eine des „Wann“, bis sich Afrin unter der Kontrolle der türkischen Armee befinden wird.

Im Nordwesten konnte fast das gesamte Ufer des beliebten Urlaubortes, dem Meydankey-Reservoir, unter die Kontrolle der TFSA gebracht werden, darunter fällt auch der gleichnamige Staudamm im Süden. In der Vergangenheit versorgte er die Region Afrin und Gebiete darüber hinaus mit Elektrizität, wahrscheinlich wird der Staudamm aber zukünftig weiter ohne Unterbrechungen betrieben werden. Weiter südlich konnte die wichtigste Versorgungsstraße zwischen Afrin und Aleppo durch die Eroberung der Dörfer Mashale, Kafr Janah und Qatma getrennt werden, von nun an müssen Zivilisten und Militärkonvois mehrere Umwege auf kleinere Straßen nehmen.

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Türkische Armee erobert erste Stadt in Afrin

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Seit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Unaufhaltsam scheint inzwischen der Vorstoß der türkischen Armee in Afrin, Tag für Tag können ohne großen Widerstand mehrere Dörfer von der YPG erobert werden. Die Kurden sind dieser Übermacht hilflos ausgesetzt, insofern sie nicht Beziehungen zur syrischen Regierung aufnehmen wollen. Inzwischen ist es nicht mehr eine Frage des „Ob“, sondern Eine des „Wann“, bis sich Afrin unter der Kontrolle der türkischen Armee befinden wird.

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Türkei weiterhin auf dem Vormarsch gegen die Kurden in Afrin

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Die mit türkischen Panzerfahrzeugen ausgestattete islamistische Gruppierung Faylaq al-Sham bei Jinderes

Seit über einem Monat dauert nun die türkische Operation „Olivenzweig“ in Syrien an, wo die türkische Armee mit verbündeten Oppositionsgruppen (TFSA) gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) bzw. amerikanisch unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) vorgeht und dabei versucht, die Kurden aus der syrisch-türkischen Grenzregion zu vertreiben. Trotz Intervention regierungsunterstützender Milizen scheint der Vorstoß der türkischen Streitkräfte bisher unaufhaltsam zu sein, nach 35 Tagen kontrolliert der Nachbar etwa 10% Afrins. Währenddessen werden im Hintergrund neue Bündnisse und Rivalitäten geschmiedet, dabei nimmt die syrische Regierung eine besondere Rolle ein.

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Syrische Regierungsmilizen betreten kurdisches Afrin, von Türkei beschossen

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Nach wochenlangen Verhandlungen scheinen sich die Gerüchte nun zumindest teilweise bewahrheitet haben: Ein riesiger Militärkonvoi von Hunderten bis Tausenden Soldaten begab sich von Aleppo zum von der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beherrschten Region Afrin, wo man nun seit über einem Monat gegen die türkische Armee und ihre verbündeten Oppositionsgruppierungen kämpft. Damit stellt sich die syrische Regierung offiziell auf die Seite der YPG und gegen die Türkei. Beim Grenzübertritt kam es zu Warnschüssen der türkischen Luftstreitkräfte und Artillerie auf diesen Konvoi, die türkische Regierung ist sichtlich unerfreut über diese neuen Entwicklungen.

Diese Milizen sind vor allem syrischer und schiitischer Natur, dem Trend der letzten Wochen folgend geht es dabei vor allem um Kämpfer aus den schiitischen Grenzstädten Nubl und Zaahra. Bis 2016 waren beide Orte von der Opposition belagert, nur von Afrins Seite kam es zu einem regen Handel und Schmuggel von Waren über die Grenze. Dafür scheinen sie sich nun mit militärischer Unterstützung zu revanchieren. Bereits vor dem Eintritt gab es Beweise von der Präsenz schiitischer Milizen und derer Bewaffnung an den Frontlinien gegen die türkische Armee, z.B. in der Stadt Jinderes. Ihren Stützpunkt sollen sie bei der Kafrjanah-Militärbasis eingerichtet haben, welcher zuvor von Russland genutzt wurde.

Zum gleichen Zeitpunkt wurden türkische Aufklärungsdrohnen über dem Konvoi gesichtet, beim Grenzübertritt des Konvois kam es zu mehreren Artillerie- und Luftangriffen auf umliegende Felder der Kämpfer, es kam also lediglich nur zu Warnschüssen. Die Türkei berichtet vom Rückzug nach Aleppo, dennoch beweisen Videos die sichere Ankunft in Afrin. Unter den Milizen befindet sich auch Liwa al-Baqir, die ironischerweise vor einigen Wochen von amerikanischen Luftschlägen nach Gefechten mit der YPG/SDF in Deir ez-Zor getroffen wurde.

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