USA bombardiert Regierungsstellungen, unterstützen IS-Offensive

Vor wenigen Minuten griff die USA mithilfe von Luftschlägen Positionen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) in der belagerten Stadt Deir ez-Zor an, eine rund 200.000 Einwohner große Exklave im Osten des Landes. Die Luftschläge traf Stellungen in Jabal Thirdeh, ein Berg der den dortigen Flughafen als einzige Versorgungsroute überblickt.

Berichten zufolge sollen mehrere Soldaten dabei gestorben sein (Schwankungen zwischen 30-60 Soldaten momentan), während sie eine Offensive des Islamischen Staates auf die Positionen abgewehrt hatte. Inwiefern die Luftschläge der Offensive geholfen haben ist derzeit unklar, es gibt Berichte von der vollständigen Eroberung des Berges (& Tell Kroum) durch Daesh bis hin zur vollständigen Rückeroberung aller kurzzeitig verlorenen Punkte durch die SAA.

Die rund 160km von Palmyra/Tadmur entfernte Bastion der Regierung hat sowohl für Daesh als auch für die Regierung eine enorme Bedeutung. Dementsprechend sind dort zum großen Teile Eliteeinheiten der Republikanischen Garden unter ihrem Anführer Zahreddine positioniert. Ebenfalls soll es neuerdings kleinere Sektionen der Hisbollah und weiterer schiitischer Milizen dort geben.

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Situation in Deir ez-Zor (Thardi südöstlich)

Oppositionsgruppen die die Waffenruhe öffentlich ablehnen

Die 2. russisch-amerikanische Waffenruhe scheint bis auf einige Fronten durchaus erfolgreich zu sein und zumindest die Kämpfe momentan auf ein Mindestmaß reduziert zu haben. Nichtsdestotrotz lehnen einige FSA-Gruppierungen und Islamisten die Waffenruhe ab, primär aus den Grund dass man sich nicht von al-Qaida/al-Nusra/Fateh al-Sham „abkoppeln“ möchte und sie weiterhin als einen Teil der „Revolution“ angesehen werden. Dementsprechend wird die Waffenruhe auch zumeist als konspirative Verschwörung angesehen, wo Russland & die USA einen Keil zwischen der vereinten Islamfront schieben wollen.

Folgende Gruppen lehnen momentan die Waffenruhe ab:

  • Faylaq al-Sham (ebenfalls in der türkischen Offensive aktiv)
  • Harakat Nour al-Din al-Zenki (große Gruppe in der Aleppo-Provinz, bekannt für die Köpfung eines Kindes)

  • Fastaqim al-Sham
  • Ajnad al-Sham (in Nordhama aktiv)
  • Division 101 (FSA)
  • 13th Division (FSA, auch bekannt für ihre Zusammenarbeit mit al-Nusra)
  • Faylaq al-Homs (in Homskessel aktiv, mehrmals bereits Dörfer (z.B. Tansin, Kafr Nan) in der Waffenruhe angegriffen)
  • Ansar al Islam
  • 1st Division (FSA)
  • Liwa al-Fateh (in der türkischen Offensive aktiv)
  • Northern Division (FSA)
  • Levant Front (aka al-Shamiyah, in Ostaleppo aktiv)
  • Bader 313 Battalion
  • Safwat al Islamiya
  • Authenticity and Development Front (unklar ob FSA, aus ihr entsprang die Neue Syrische Armee)
  • Jaysh al-Nasr (in Nordhama aktiv)
  • Jaysh al-Tahrir (FSA, auch in Ostaleppo aktiv)
  • Central Division (FSA)
  • Liwa’ Suqour al Jabal (aka Mountain Hawks Brigade, FSA)
  • Jaish al Farouq
  • Jaysh al-Islam (drittgrößte Oppositionsgruppe)
  • Ahrar al-Sham (zweitgrößte Oppositionsgruppe, genießt große materielle Unterstützung aus dem Ausland)
  • Jabhat Fateh al-Sham (JFS) (logischerweise, da die Waffenruhe auf sie abzielt; größte Oppositionsgruppe)
  • „Revolutionaries of Aleppo“ (FSA, der Name war nur die Unterschrift der Unterzeichner in Ostaleppo, eine derartige Gruppe mit dem Namen existiert nicht)

Gruppen deren Position derzeit unklar ist/kein offizielles Statement existiert:

  • Jund al-Aqsa (enge Beziehungen zu al-Qaida/JFS, sind derzeit weiterhin an der Offensive in Nordhama beteiligt, insofern scheint eine Beteiligung unwahrscheinlich)
  • Islamische Front (Oppositionsbündnis welches von Ahrar al-Sham dominiert wird; unbekannt ob die restlichen Gruppen sich an Ahrar al-Sham halten)
  • Jaysh al-Fateh (größtes Oppositionsbündnis wo JFS und Ahrar al-Sham dominieren. Da sie alleine durch die Bündniszugehörigkeit mit JFS vernetzt sind erscheint die Unterstützung der Waffenruhe unwahrscheinlich)
  • Southern Front (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • Fajr Tahwid (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • Forsan Jolan (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • Liwa Ahrar Jabata (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • Jabhat Ansar al-Sham (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • al-Forqan (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
  • Sayf al-Sham (FSA, starteten in der Waffenruhe eine Offensive an Seite von JFS in Quneitra)
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Farouq Statement
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Fateh al-Sham Statement
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Ahrar al-Sham Statement
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21 Gruppen lehnen die Waffenruhe ab
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„Revolutionaries of Aleppo“ lehnen die Waffenruhe ab

Syrisches Verteidigungsministerium berichtet vom Abschuss einer israelischen Drohne & eines Jets

Das syrische Verteidigungsministerium berichtet von dem Abschuss einer israelischen Drohne & Jets um 1 Uhr Ortszeit nahe der besetzten Golanhöhen. Der Abschuss war eine Reaktion auf die wiederholten Luftangriffe der Israelischen Luftwaffe auf Positionen der syrischen Armee innerhalb Quneitras, Syriens.

Der Grund für die Luftangriffe ist eine islamistische Offensive, angeführt von Fateh al-Sham, in Quneitra. Die IDF wirft vor, dass mehrere Mörsergranaten in Israel (besetzte Golanhöhen) einschlugen und man dementsprechend darauf reagiert hätte.

Die IDF bestreitet momentan den Abschuss ihrer Flugzeuge, bestätigt aber dass sie von 2 Rakteten der S200 angegriffen wurden.

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Statement der SAA

Assad zum Islamischen Opferfest in Daraya zu Besuch

Anlässlich des wichtigen islamischen Feiertages „Eid al-Adha“/Islamische Opferfest besuchte der syrische Präsident Bashar al-Assad die Saad-Ibn-Muaz-Moschee in Daraya, um gemeinsam mit hohen geistlichen und politischen Würdenträgern zu beten. Die Auswahl des Ortes hat eine besonders symbolische Bedeutung, da der Vorort von Damaskus lediglich ~5km vom Präsidentenpalast entfernt ist und erst vor wenigen Wochen ein Vertrag mit den Aufständischen geschlossen wurde, der zu ihrer Kapitulation führte. Davor war Daraya für 4 Jahre belagert und galt dementsprechend als wichtiges Symbol der Revolution.

Wichtigste Oppositionsgruppen lehnen die Waffenruhe ab

Mehrere islamistische und von Westen als „moderat“ angesehene Oppositionsgruppen lehnten die 2. amerikanisch-russische Waffenruhe mit der Begründung ab, die syrische Regierung dabei zu stärken und dass Fateh al-Sham (ahemalig al-Nusra/al-Qaida) weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Revolution ist und damit nicht hintergangen werden kann.

Als Reaktion lehnen momentan folgende Gruppierungen die Waffenruhe ab: Fateh al-Sham (größte Oppositionsgruppe), „Revolutionairies of Aleppo“ (es handelt sich um ein Positionspapier der FSA in Ostaleppo), Jaysh al-Fateh (größtes Bündnis und dominierend im Nordwesten des Landes) und Ahrar al-Sham, welches wiederum als die zweitgrößte Oppositionsgruppe gilt und sowohl in Jaysh al-Fateh als auch in der Islamischen Front eine bedeutende Rolle einnimmt.

Währenddessen verlangen Teile der Opposition nähere Details der Waffenruhe und seinen Auswirkungen innerhalb von 14 Stunden durch die USA & Türkei. Sie verlangen dabei die Beendigung von Luftangriffen durch die syrische Luftwaffe, Klarheit über einsetzende Mechanismen wenn die Waffenruhe beendet wird und warfen der Regierung Heuchelei aufgrund fehlender Abgrenzung von schiitischen Milizen (ähnlich Opposition – Fahteh al-Sham) vor. Damit zeigt sich dass ausländische Mächte erneut ohne wirklich Grundbasis in Syrien einen Vertrag bzw. Waffenruhe geschlossen haben.

Dementsprechend ist ein Erfolg noch unwahrscheinlicher.

Regierungsoffensive in Latakia

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Pro-Oppositionelle Karte zeigt die gestrigen Eroberungen (blau)

Die Syrische Armee startete mit der Unterstützung einiger Milizen wie Suqur al-Sahara, Nusur al-Zawba’a, Syrian Resistance und der NDF im Norden der Provinz Latakia eine Offensive um die letzten verbliebenen Gebiete unter die Kontrolle der syrischen Regierung zu bringen.

Die Operation begann am frühen Morgen des 9. Septembers und konnte bereits innerhalb von wenigen Stunden unerwartet erfolgreiche Eroberungen verbuchen. So wurde z.B. Nahshabba, Tell Rasha, Mazghulah, oder al-Ra’ai erobert. Ebenfalls konnte zwei Hügel (Point 540 & 650) in der Provinz Idlib erobert werden wodurch die SAA endlich wieder in den westlichen Gebieten der Provinz präsent ist.

Es gibt mehrere Berichte die bestätigen, dass innerhalb den oppositionellen Kämpfern alles völlig unorganisiert und unerwartet war und man dementsprechend die immensen Erfolge erzielen konnte. Wohl möglich sind Teile der Kämpfer nach Jarablus & Nordaleppo oder nach Südaleppo abgezogen worden. Möglicherweise auch zur Hamaoffensive.

Ostaleppo erneut belagert, Daesh verliert türkische Grenze

JRdwg9rXtSf_CE7ODIRT8yCzP_mBBHJZNn7-eTzWZTg.jpgOstaleppo ist wieder faktisch belagert

Nach wochenlangen Kämpfen und enormen Verlusten auf beiden Seiten konnte sich die syrische Armee mit primärer Hilfe der Eliteeinheit der Tiger Forces & weiteren Milizen durchsetzen und die Ramouseh-Artillerieschule und ihre Sektionen vollständig zurückerobern, um damit den letzten Nachschubweg (auch wenn Dieser seit Wochen nicht passierbar war) schließen.

Die Verluste auf beiden Seiten sind enorm, man spricht von rund 1000 Toten auf oppositioneller/islamistischer Seite (die Hauptlast trugen islamistische Gruppierungen wie Fateh al-Sham, Suqur al-Sham, al-Zinki, Sultan Murad usw.) und zwischen 500-700 Toten auf regierungsunterstützender Seite. Die Todeszahlen können aber nicht genauer überprüft werden. Nach der Eroberung sollte es prinzipiell nur eine Frage der Zeit sein bis ebenfalls die westlich und östlich befindenen Ramouseh-Viertel und das 1070 Housing Project ebenfalls fallen werden.

Ebenfalls gibt es Berichte von weiteren Eroberungen weiter südlich nahe der Stadt Qarassi und deren Steingruben. Es gibt ebenfalls einige Bilder die russische Spezialeinheiten in Aleppo zeigen, ob sie in der Offensive involviert waren ist unklar aber durchaus denkbar. Die russische Luftwaffe ist laut Angaben oppositioneller „Aktivisten“ den ganzen Tag aktiv gewesen und soll über 75 Luftschläge ausgeführt haben.

 

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Daesh schließt türkische Grenze

Die von der Türkei unterstützten Gruppierungen der FSA und weiteren islamistischen Fraktionen (z.B. Ahrar al-Sham) konnten nun ihr primäres Ziel der Operation „Euphrates Shield“ absolvieren und damit Daesh von der Türkei trennen bzw. ihre beiden Teile im Norden Aleppos verbinden. Da es kaum Berichte von Kämpfen gab werden die Opferzahlen äußerst gering sein. Es zeigt wiederum den Beweis dass die Türkei Daesh als quasi-Verbündeten fallengelassen hat und kein wirkliches Interesse zumindest als Handelspartner existiert, bei der momentanen Schwäche des Islamischen Staates kein Wunder.

Türkische Armee attackiert Zivilisten in Kobane – Tote

Nachdem die türkische Armee auf 20 Meter in das syrische Territorium nahe Kobane eingedrungen ist,mit dem Ziel eine große Mauer/Schutzwall an der syrischen Grenze zu errichten, kam es zu Demonstrationen und Ausschreitungen der dortigen Bevölkerung.

Berichten zufolge kam es bis zu dem momentanen Zeitpunkt zu einem Toten und weiteren 80 Verletzten, wovon knapp 20 sich in kritischen Zustand befinden. Die Verletzungen sind höchst wahrscheinlich auf Schüsse und weitere polizeiliche Maßnahmen zurückzuführen. Momentane Videos zeigen die Proteste der kurdischen Bevölkerung die weitestgehendst zu kurdischer Musik friedlich protestieren und dabei von türkischen Wasserwerfern angegriffen werden.

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Ereignisse der letzten Woche – Nordhama, Südaleppo, Jarablus und Rif Dimashq

Die letzte Woche war eine äußerst Ereignisreiche für Syrien: Von unerwarteten Ereignissen wie der türkischen Invasion/Intervention in Syrien bis hin zu einer erstaunlich erfolgreichen Oppositionsoffensive in Nordhama, oder Waffenruhen und Generalamnestie für einige Städte in Rif Dimashq und Homs. Ein Überblick.

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Islamistische Großoffensive im Norden von Hama

Im Norden der traditionell regierungstreuen Provinz und Stadt Hama startete die IS-freundliche und aus ehemaligen al-Qaida-Mitgliedern bestehe Gruppierung Jund al-Aqsa eine Offensive mit dem Ziel, die mehrheitlich sunnitischen und christlichen Dörfer im Norden der Großstadt Hama zu erobern und auf die Stadt selber gefährlich nahe zu rücken. Primäres Ziel der Operation, die nach dem Massenmörder und Islamisten „Ghazwan Al-Shaheed Marwan Hadid“ benannt ist, wird wohl die Ablenkung von Südaleppo sein, wo weiterhin schwere und wichtige Kämpfe andauern.

Die Erfolge der Opposition die unter dem Kommando von Jund al-Aqsa steht und von semi-moderaten Gruppierungen wie Jaysh al-Nasr oder Jaysh al-Izzah der FSA verbündet sind, führen vor allem (erneut) aus der Inkompetenz der christlichen und muslimischen Verteidigungsmilizen (u.a. NDF) zurück, die größere Städte (z.B. Suuran oder Teybat al-Imam) einfach völlig ungeschützt zurückgelassen wurden. Es gibt inzwischen aber Berichte dass die Eliteeinheiten der „Tiger Forces“ teilweise dorthin transportiert wurden, um weiteren Fortschritt zu verhindern. Dies wiederum schwächt in gewissen Maße die Offensivkapazitäten in Südaleppo. Diese Eroberungen führten zum Massenexodus der dortigen Bevölkerung einerseits vor den Kämpfen als auch von dem drohenden Genozid durch Jund al-Aqsa.

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Flucht der Bevölkerung

Auch wenn die Situation definitiv kritisch mit steigender Stabilisierung ist, so muss man dennoch die militärisch eher irrelevante Position der Region betonen. Dennoch für eine derartig statische Front wie die von Nordhama ist dies eine große und verlustreiche Veränderung.

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Fortschritte der SAA in Südaleppo

Die SAA angeführt von der offensiven Eliteeinheit der „Tiger Forces“ und der in Aleppo beheimateten Miliz Liwa al-Quds konnte deutliche Erfolge in Südaleppo verzeichnen. Es wurden nicht nur große Teile der nördlichen Ramouseh-Artilleriebasis bzw. der Flugschule (siehe Bild) erobert (die Angaben schwenken zwischen 50-100%), sondern ebenfalls weiter südlich die Verteidigungslinien der Opposition durchbrochen und mehrere strategisch wertvolle Hügel und Dörfer erobert. Beispiele hierfür wären z.B. Tell Mahrouqat, Qarassi oder diverse Steinbrüche dort.

Bei fortführender Tendenz könnte die Entscheidung um Aleppo in wenigen Tagen/Wochen erneut getroffen werden und eine zweite Belagerung Ostaleppos initiiert werden.

Waffenruhen in belagerten Orten erreicht

Nicht nur in Daraya wurde eine Waffenruhe angenommen die zur direkten Kontrolle der syrischen Regierung in dem Ort führte, sondern ebenfalls in weiteren Vorstädten von Damaskus und Homs. Die belagerte „Nachbarstadt“ direkt westlich von Daraya namens al-Moadamyeh scheint inzwischen ebenfalls Überlegungen zu unternehmen nun zu kapitulieren und die Generalamnestie zu akzeptieren. Daraya und Moadamyeh waren lange Zeit eine gesamte Front, erst vor einigen Monaten kam es zu einem Kessel zwischen den beiden Städten.

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Forderungen aus Homs

Wesentlich konfliktreicher geht es momentan in Homs zu, um genau zu sein im Waer-Wohnungsviertel nordwestlich der Stadt. Nachdem es aufgrund von gegenseitigen Beschuss zu einer Eskalation und Luftschlägen gekommen war, forderten einige Zivilisten und dortige Kleriker die Kapitulation der Kämpfer um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Auf diese Forderung wurde von den Oppositionellen nicht eingegangen und es kam lediglich zu einer temporären Waffenruhe und Hilfslieferungen.

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Situationsupdate in Nordaleppo

Die türkische Intervention/Invasion auf syrischen Territorium hatte wohl Niemand erwartet, es gab zwar Berichte dass verschiedene Oppositionsparteien von der Türkei aus Jarablus attackieren wollen, aber ein direkter Einsatz türkischer Streitkräfte war sehr unerwartet. Nachdem die Operation 2 Wochen andauert und vor allem die SDF bis zum Sanju-Fluss zurückgetrieben wurde und damit momentan größter Verlierer dieser Offensive ist, gilt das Interesse momentan eher Daesh bzw. der Verbindung ihrer zwei Terrarien an der türkischen Grenze. Die Kämpfe zwischen Daesh und der Opposition/Türkei gelten immer noch als sehr niedrig und lediglich konnte man kurzfristig die Dörfer östlich von al-Rai zurückerobern. Dennoch herrscht in den letzten Tagen ziemliche Stagnation an der Front, eine Gruppe der FSA dort berichtet aber von Eroberung von Sabuniyah, Tell Aghbar & Sha’inah westlich von Jarablus vor wenigen Minuten.

Währenddessen startete die YPG/SDF von ihrem westlichen Efrin-Kanton eine Offensive auf Daesh und konnte dabei die 3 Städte Umm al-Kura, Umm Housh und Harbal erobern. Damit erleichtern sie sich den Weg die beiden Kantone bzw. Rojava zu vereinigen und damit den Albtraum von Erdogan zu erfüllen. Er würde dies selbstverständlich aber nicht dulden und die momentan herrschende Waffenruhe (im Sinne dass Beide einfach nicht angreifen wollen) problemlos beenden.

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„Nummer 2“ des Islamischen Staates getötet

In der Zwischenzeit wurde die Nummer 2 des Islamischen Staates, Abu Mohammed al-Adnani, nahe al-Bab getötet. Er galt als Anführer für den IS in Syrien als auch der Koordinator für terroristische Anschläge im Ausland (vor allem Frankreich) und Propagandist. Zum momentanen Zeitpunkt gibt es mehrere Behauptungen, wer ihn umgebracht hatte. Sowohl das Pentagon bzw. die Internationale Koalition als auch das russische Verteidigungsministerium beanspruchen die Ermordung. Ebenfalls gibt es aber Berichte von „türkischen Querschlägern“ was aber aufgrund der Entfernung zur Front eher unwahrscheinlich ist. Die spannendste Theorie wiederum ist die, dass der ehemalige Emir von Raqqa Abu Luqman das Attentat veranlasst hat, es insofern also ein „Inside Job“ war. Dementsprechend soll er angeblich durch eine IED in seinem Auto getötet worden sein.

Daraya: Ein Geburtsort der Revolution kapituliert

Nach 4-jähriger Belagerung kapitulierten nun die letzten verblieben Kämpfer im südlichen Vorort von Damaskus, Daraya. Nachdem es in den letzten Monaten durch Hisbollah, Republikanische Garde und der 4. Division der SAA zu großen Gebietseroberungen kam entschloss die verbliebende Opposition, die aus einem breiten Spektrum von beheimateter FSA bis Fateh al-Sham  reicht und insgesamt etwa 700-1.000 Kämpfer umfasst, diplomatische Wege einzuleiten.

Der nun verkündete Deal verspricht den friedlichen Abzug der Kämpfer die weiterhin gegen die syrische Regierung kämpfen wollen nach Idlib, die verliebenden ~4.000 Zivilisten des Ortes werden in Flüchtlingslager um Damaskus und Qudsaya gebracht und versorgt. Familienmitglieder der Kämpfer steht es frei, ob sie den Kämpfern nach Idlib folgen. Außerdem wird den Kämpfern verwehrt Wertsachen (Schmuck etc.) und schwere Waffen mitzunehmen. DIe UN unterstützt derartige Verträge und stellt meistens auch die nötige Infrastruktur dazu bereit.

Diese Wendung ermöglicht es mindestens 2.000 Regierungsverbündete erneut strategisch zu verlegen, höchst wahrscheinlich nach Ost-Ghouta östlich von Damaskus oder für die relevanteren und weiterhin anhaltenden Kämpfe um Südaleppo.

 

 

Aktive Oppositionsgruppen in der Jarablus-Offensive

Vorwort: Aufgrund der begrenzten Größe der Operation „Euphrates Shield“ und einer geschätzten Personalstärke von 800-1.500 Soldaten (+ türkische Einheiten) sind die Belege primär Verlautbarungen/Pressemitteilungen und Bilder im Gegensatz zu den vorherigen Artikeln, wo Videos als Quelle benutzt wurden. Außerdem kam es bis zu dem momentanen Zeitpunkt zu keinerlei Kämpfen zwischen Daesh und der FSA & Türkei. Vollständig ist nicht garantiert, für nähere Information der Offensive siehe diesen Artikel.

Politische Fraktionen:

 

Türkische Armee greift Jarablus an, Intervention in Syrien

Von der Nacht vom 23. zum 24. August begann die türkische Armee mit direkten Artilleriebeschuss und Luftschlägen auf die syrische Grenzstadt Jarablus, Eine der letzten Versorgungsrouten zwischen der Türkei und Daesh-Territorium, nachdem es bereits Tage zuvor es zu leichten, gegenseitigen Mörserbeschuss kam. Den Angriffen geht der Bericht voraus, dass eine ~800-1.500 starke Gruppierung aus verschiedenen Fraktionen wie z.B. Sultan Murad oder 13th Division plante, die Stadt vom türkischen Territorium aus anzugreifen.

Das unerwartete Ereignis ist hingegen der direkte Einsatz von türkischen Spezialeinheiten wie türkische Fernsehsender bestätigen, die sogenannten „Maroon Berets“ mit Unterstützung der „Joint Special Task Force“, einer Kommandostruktur bestehend aus den verschiedenen Teilstreitkräften der Armee. Damit befinden sich türkische Einheiten offiziell in syrischen Territorium. Inzwischen kommt es auch von Berichten dass reguläre, türkische Panzer die Grenze überquert haben.

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Operationsziel

Dies zeigt dass die Türkei diese Operation (genannt Euphrates Shield) sehr ernst meint ist, mittelfristiges Ziel wird eine Pufferzone zwischen Daesh und der Türkei sein, einige Quellen sprechen ebenfalls von dem Ziel den ~50km langen Grenzstreifen zwischen der von der Opposition gehaltenen al-Rai und Jarablus zu schließen und damit die gesamte Grenze zu schließen. Das langfristige Ziel ist jedoch ein Anderes. Dieser Grenzstreifen ist nicht nur für Daesh, die Opposition und der Türkei sehr wichtig sondern ebenfalls auch für die von den Kurden dominierten SDF. Diese benötigen dieses Grenzgebiet um ihre beiden Kantone Afrin und Manbij zu vereinen und damit ganz Nordsyrien zu beherrschen. Diese Vorstellung wäre für Erdogan der absolute Horror.

Inzwischen wird diese Vorstellung auch für den syrischen Präsidenten Assad eine unbequeme Wahrheit, nachdem die YPG als Verbündeter gehandelt wurde, wurde diese Beziehung hintergangen und ein Krieg zwischen der NDF und Asayish/YPG in al-Hasakah angezettelt, die zur Eskalation und Kapitulation der Regierung führte. Aus diesem Grund und den geheimeren Gesprächen und Annäherungsversuchen der Türkei an Russland & Iran wird Assad sich höchst wahrscheinlich damit arrangieren können, dass türkische Einheiten auf syrischen Boden aktiv sind (und er sicherlich von der Operation Bescheid wusste). Wenn sich zwei Kontrahenten (Opposition & SDF) gegenseitig bekämpfen, freut sich der lachende Dritte (syrische Regierung).

Die genaue Rolle der Türkei ist momentan aber nicht vorhersehbar, einerseits könnte es sich lediglich um einen reinen PR-Stunt handeln um Aktivismus gegen Daesh zu simulieren, nach größeren Eroberungen ebenfalls die syrische Armee anzugreifen um seinen „Marsch nach Aleppo“ zu vollenden, oder schlichtweg einfach Oppositionskämpfer benutzt, um Assad zu unterstützen.

tl;dr: Türkische Spezialeinheiten bekämpfen verbündet mit der syrischen Opposition Daesh, um zukünftig ebenfalls die SDF/Kurden zu bekämpfen. Assad geht als größter Nutznießer der Situation hervor.

Update bezüglich der Situation, 17 Uhr: Die FSA erklärte die Stadt Jarablus & umgebene Dörfer völlig in ihrer Kontrolle gebracht zu haben, es gibt kaum Berichte von Kämpfen und wahrscheinlich stieß man auf wenig Widerstand, nachdem die Stadt ohnehin in einer prekären Situation war und Verteidigungspositionen absolut unmöglich waren. Die nächste Phase wird die Eroberung aller Gebiete am Grenzgebiet beinhalten.

Währenddessen besuchte der amerikanische Vizepräsident Joe Biden die Türkei und rief die YPG dazu auf, sich von den Gebieten westlich des Euphrates zurückzuziehen und laut YPG-Pressesprecher folgten sie devot diesen Befehlen, die in jeglicher Hinsicht den türkischen Interessen seit Monaten entsprachen. Damit stellt sich die USA nicht nur absolut hinter die Türkei, sondern erneut wurden die Kurden von ihren Verbündeten verraten.

Neue Allianz zwischen Syrien und China?

am 16. August versprach die Chinesische Volksbefreiungsarmee (PLA) der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) die offizielle Unterstützung in anfänglicher Form von materieller Unterstützung und Ausbildern. Tatsächlich ist ein syrisches Engagement Chinas keine Seltenheit, dennoch ist sie durchaus überraschend. Warum?

Es gibt schon seit Monaten, gar Jahre verschiedene Zeitungsenten die die Behauptung aufstellen, dass die PLA mehrere Spezialeinheiten zur Unterstützung nach Syrien geschickt haben, manche Quellen reden sogar von 7.000 Soldaten. Letzten Endes haben derartige Ankündigungen sich als völlig falsch erwiesen. Nun scheint sich diese Nachricht zumindest teilweise zu bewahrheiten: Eine chinesische Delegation unter Führung des chinesischen Admirals Guan Youfei traf sich mit dem syrischen Ministerpräsidenten & Verteidigungsminister Fahd Jassem al-Freij, um sowohl humanitäre Hilfe als auch die Ausbildung einiger Teile der SAA zu beschließen.

Tatsächlich existierte eine Unterstützung von Seiten der Volksrepublik China schon immer, siehe die diplomatischen Beziehungen als auch gemeinsam mit Russland die Verhinderung von Intervention innerhalb des UN-Sicherheitsrates. Trotzdem ist nun eine direkte Intervention ein völlig neuer Typus für China, welches seit Deng in den 80er auf eine neutrale Außenpolitik setzte.

Es gibt verschiedene Optionen warum sich letzten Endes China für einen solchen Schritt entschied. Eine Möglichkeit ist die momentane Oberhand der syrischen Regierung und deren Verbündeter im Konflikt. Auch wenn eine militärische Lösung ein äußerst langfristiger (und leider auch einziger) Prozess ist, so konnte die syr. Regierung seit russischer Intervention die Oberhand gewinnen. Vielleicht hat auch China Hintergrundinformationen für die nächsten Entwicklungen in Syrien?

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Maschinen in einer Fabrik in Bani Zayd

Eine weitere Option ist der ökonomische Aspekt. Für China typisch ist nur in einem stabilen Staat eine prosperierende Wirtschaft ermöglicht, bei einem Sieg der Opposition würde der syrische Staat in verschiedenen Territorien von Warlords verfallen, wie man bereits bei der UN-Waffenruhe des 27. Februar sehen konnte: Verschiedene FSA-Gruppierungen bekriegten sich untereinander. Neuere Bilder zeigen ebenfalls dass das erst kürzlich eroberte Bani Zayd-Industrieviertel in Aleppo bereits teilweise funktionstüchtig gemacht wurde und dabei ein wichtiges Detail sieht: Die Maschinen haben chinesische Schriftzeichen.

Ebenfalls ein Grund der mMm nicht zu wenig betont werden könnte: China und Syrien haben einen gemeinsamen Feind: Islamistische Terroristen. Unter den berüchtigten Vertretern in beiden Ländern zählt die „Islamische Turkestan-Partei„. Nachdem sie in weiten Teilen aus China und Afghanistan entfernt wurden, marodierten sie seitdem in Syrien und konnten wichtige Ausgangsbasen aufbauen. Ähnlich wie Russland und den Tschetschenen würde eine erfolgreiche Rückkehr eine neue Welle des Terrorismus bedeuten.

Letzten Endes scheint die chinesische Intervention in Syrien in ihren Anfängen, eine zumindest von sich behauptete Ausbildung und humanitäre Hilfe ist sicherlich keine kriegsentscheidene Aktion, aber dennoch lässt sich eine klare Tendenz in Syrien und China erkennen. Möglicherweise auch ein verkürztes Ende des Krieges?

Regierungsunterstützende Gruppen – Aufzählung

Es gibt vor allem in momentanen Zeiten den großen medialen Versuch, die Rolle der Syrischen Armee und weiteren syrischen Milizen im Syrischen Stellvertreterkrieg kleinzureden und dafür die größte Kriegslast Gruppen wie afghanischen Milizen oder Hisbollah zuzuschieben. Die Frage stellt sich nur, inwiefern diese Behauptung richtig ist? Ich denke diese Liste gibt zumindest einen kleinen Einblick darauf. Vollständigkeit wird nicht garantiert.

Teil 2

Edit: Sämtliche Personalstärke sind reine Schätzungen und spiegeln nur bedingt die Realität wieder, da es keine verlässlichen Quellen dazu gibt. Grundsätzlich sind solche Zahlen äußerst optimistisch.

Syria_Armed_Forces_Emblem.svg.png1. Offizielle Streitkräfte Syriens

Hierbei handelt es sich um die SAA (Syrische Arabische Armee), die als legitime Armee des syrischen Staates ebenfalls die größte Mannstärke auf sich zählen kann. Sie wird unterteilt in ihre verschiedenen Sektionen.

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1.1. Syrisch-Arabische Armee (SAA)

Größte Sektion der gesamten Syrischen Armee mit einer geschätzten Personalstärke von rund ~100.000 bis 120.000 Soldaten. Logischerweise das Rückgrat der Regierung und im gesamten Syrien aktiv.

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1.2. NDF (National Defence Forces)

Die „offizielle“ Verteidigungsmiliz der Syrischen Armee, in der sich regionale Milizen organisieren die primär Aufgaben der Verteidigung & polizeiliche Aufgaben (Checkpoints etc.) in ganz Syrien übernehmen. Ist aber ebenfalls teilweise in kleinen Offensiven beteiligt, ziehen sich aber zumeist wieder schnell zurück. Ihre Personalstärke wird um die ~90.000 geschätzt.

150px-Syrian_Republican_Guard_SSI.svg.png1.3. Republican Guards

Eliteeinheiten der Syrischen Armee die primär im Gegensatz zu den Eliteeinheiten der „Tiger Forces“ defensive Aufgaben übernehmen und in kritische Gebiete transferiert werden. Beispiele hierfür sind Deir ez-Zor (Kommandant der Republican Guards Zahreddine), Ost-Ghouta, Qamishli. Ebenfalls beschützen sie den Präsidentenpalast in Damaskus. Personalstärke unbekannt, etwa ~15.000.

hqdefault.jpg1.4. Tiger Forces

Offensive Eliteeinheit unter dem legendären Kommandanten al-Hassan, die trotz geringer Zahl enorme Leistungen bei der Eroberung von Aleppo (Najjar-Industriezone, Castello-Highway, Kuweires-Luftbasis) geleistet hatte. Dort wo sie auftauchen ist prinzipiell ein Sieg zu erwarten.

Syrian_Arab_Navy_Flag.svg.png1.5. Syrische Marine

Bis auf wenige Kämpfe und den Beschuss Latakias in 2011 erfüllen sie keinen großen Zweck als Marine. Dementsprechend sind ihre Soldaten hauptsächlich in die SAA eingegliedert und waren z.B. ebenfalls in der Eroberung Palmyras/Tadmurs involviert.

Syrian_Air_Force_Flag.svg.png1.6. Syrische Luftstreitkräfte

Trotz wichtiger Geschichte für die Ba’ath-Partei (Hafez al-Assad treuesten Kommandanten stammten aus den Luftstreitkräften) ist sie grundsätzlich sehr veraltet ausgerüstet, im Gegensatz zur Irakischen Armee fehlt es nicht unbedingt an personeller Ausbildung. Seit russischer Intervention hat sich die Rolle aber verbessert. Laut einigen Quellen rund ~40.000 Personalstärke, mMm aber sehr hoch geschätzt.

1.7. Abteilung für militärische Aufklärung

Einer von unzähligen zivilen und militärischen Geheimdiensten und Aufklärungsdiensten, die nun mal militärische Aufklärung leisten.

Baath_Battalions_SSI.svg.png2. Ba’ath-Brigaden

Sunnitische Miliz die sich primär aus freiwilligen Mitgliedern der Ba’ath-Partei (nicht nur der Syrischen) zusammensetzt. Sie agieren primär um Damaskus/Rif Dimashq und ihre Mitglieder werden auf rund ~4.000-8.000 geschätzt.

Suqur_al-Sahara_SSI.png3. Suqur al-Sahara (Desert Falcons)

Syrische Elitemiliz die sich aus Freiwilligen und Veteranen der SAA zusammensetzt und vor allem auf unwirkliches Gelände spezialisiert ist, z.B. war sie in Latakia und Palmyra sehr aktiv. Ebenfalls wird sie als die „Lieblingseinheit“ Russlands im Sinne der Kooperation beschrieben. Mitgliedszahl etwa ~7.000.

Emblem_of_Liwa_Al-Quds.svg.png4. Liwa al-Quds

Syrische Miliz die sich aus dem ehemaligen palästinensischen Flüchtlingslager im Handarat-Viertel in Nordaleppo (Stadt) zusammensetzt. Dementsprechend ist ihrer primäres Operationsgebiet Handarat, wurde aber auch letztens auch in Südaleppo entdeckt.  Insgesamt etwa ~2.000 Kämpfer.

4.1. Lions of al-Quds Battalion  

4.2. Deterrence Battalion          4.3. Lions of al-Shahba’ Battalion

QuwatJalilgraphic.jpg5. Quwwat al-Jalil

Eine weitere syrisch-palästinensische Miliz die vor allem in Qalamoun (westlich von Damaskus) und Deir ez-Zor aktiv ist. Es handelt sich um den militärischen Arm der Harakat Shabab al-Oudat al-Falastinia [Movement of the Youth of the Palestinian Return]. Nach eigenen Angaben besitzen sie etwa ~4.000 Soldaten.

LiwaJalilemblem-450x450.jpg6. Liwa al-Jalil

Palästinensische Miliz die sich dem arabischen Nationalismus nahe sieht und sich selber als „säkulares, linke Bewegung“ beschreibt. Politischer Arm bekannt als „National Resistance Action Movement“ und sie agiert in Rif Dimashq und Quneitra. Militärisch sehr klein aber propagandistisch von großem Nutzen, da sie das Bild von Assad als Verteidiger der Palästinenser aufrecht erhält.

QuwatHumatSouriyaUsudHussein-450x450.jpg7. Liwa Usud al-Hussein

Syrische Miliz aus Latakia die vor allem die Wahrung von alawitischen Interessen zum Ziel hat, ihr Anführer ist Hussein Tawfiq al-Assad. Es gibt ebenfalls Bilder sie in an der Palmyra-Offensive zeigen sollte. Insgesamt nimmt sie aber eine sehr geringe Rolle ein.

LiwaKhaybaremblem-1.jpg8. Liwa Khaybar

Entstand 2012 im ähnlichen Zeitraum der NDF in Homs und operiert inzwischen ebenfalls in Hama. Über sie ist wenig bekannt, die hat gewisse Beziehungen zu iranisch-schiitischen Milizen. Sie behauptet von sich selber „Tausende“ von Rekruten zu besitzen, aber aufgrund der Angabe von 36 „Märtyrern“ in den letzten 4 Jahren erscheint das sehr unwahrscheinlich.

9. Quwat Dir’ al-Watan

Ein heterogenes Bündnis aus verschiedenen Gruppierungen im Süden Syriens in der Dara’a-Provinz, die offensichtliche Verbindungen zu Rami Makhlouf und der schiitischen Miliz Liwa Dhu al-Fiqar aufweist. Insgesamt werden ihre Mitglieder auf 2.000 Soldaten geschätzt.

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9.1. Liwa Dir‘ al-Watan

Eine sehr Armee-treue, syrische Miliz die vor allem in den Belagerungen von Ost-Ghouta und Daraya bei Damaskus aktiv ist. Gegründet 2015 betonen sie stets ihre Rolle mit der Syrischen Armee, als auch mit irakischen Milizen der Liwa Abu al-Fadl al-Abbas. Womöglich auch vom irakischen Kommandanten Hayder al-Juburi angeführt.

LiwaSalahalDinAyyubiEmblem-768x549.jpg9.2. Liwa Salah al-Din al-Ayyubi

Benannt nach einem muslimischen Kämpfer gegen die Kreuzfahrer weißt die Gruppe Verbindungen zur al-Bustan-Wohltätigkeitsorganisation auf. Ihr Operationsgebiet ist ebenfalls Rif Dimashq, sekundäre Rolle bei der Belagerung von Daraya und Ost-Ghouta.

photo.jpg9.3. Quneitra Hawks Brigade 

Über sie ist sehr wenig bekannt, wie der Rest von al-Watan kämpft sie in Rif Dimashq und Quneitra. Syrische Miliz.

10. Jaysh al-Wafaa

Gegründet aus ehemaligen Mitgliedern der Opposition in Südsyrien. Operationsgebiet wahrscheinlich Dara’a.

11. Dareh al-Areen

Eine kleine alawitische Miliz die ihre Interessen in der Bewahrung des Alawitismus liegt. Ihre Besonderheit ist die Zusammensetzung ihrer Mitglieder aus Assad’s Heimatstadt Qardaha. Sie agieren und operieren dementsprechend in Latakia. 

12. al-Hosn

Syrische Privatmiliz/Sicherheitsdienst vom reichsten Geschäftsmann Syriens Rami Makhlouf. Agiert in Latakia und Damaskus und wird maximal auf 6.000 Mitglieder geschätzt.

13. Dareh al-Sahel

Alawitische Miliz die ihre eigene Mannstärke auf „Hunderte“ schätzt. Operationsgebiet ist logischerweise Latakia.

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14. Shields of Syrian Jazira

Eine syrisch-arabische Miliz die sich zum Schutz der Araber vor der PYD/YPG in Hasakah gebildet hat. Dementsprechend sind sie im Regierungsteil Hasakahs aktiv.

15. Al-Magawhir

Eine arabische Miliz die sich aus den verschiedenen Stämmen der Badiya-Wüste zusammensetzt und primär in Hasakah operiert. Wird ebenfalls finanziell vom Iran unterstützt. Die Mannstärke wird selber als „Hunderte“ angegeben.

16. Popular Resistance Front in the Eastern Region Against ISIS

Eine Guerillamiliz die in der Deir ez-Zor-Provinz beheimatet ist. Mehr ist über ihr nicht bekannt.

17. Ussud al-Sharqiya

Miliz die aus Mitgliedern des Shaitat-Stammes besteht und in ihrem Heimatgebiet östlich von Deir ez-Zor aktiv sind. Ihr Personalstärke wird auf rund ~800 geschätzt, nachdem Daesh ein großes Massaker an dem Stamm verübt hat.

Sootoro.xcf.png18. Sootoro

Eine assyrische Miliz die ähnlich Jazira aus dem Zweck entstanden ist, sich vor Übergriffen der YPG/PYD in Qamishli und Hasakah zu schützen. Sie sind oft Bestandteil von Plänkeleien und Scharmützeln gegen die assyrische Asyaish auf Seiten der YPG. Polizeiliche Aufgaben werden mit rund ~500 Mitgliedern übernommen.

Syrian_Resistance_SSI.svg.png19. Syrian Resistance

Eine syrische Miliz die ideologisch dem Marxismus-Leninismus nahe steht. Ihr Anführer ist der Syrer Ali Kayali, der ehemalig Mitglied in der türkischen, militanten Gruppe People’s Liberation Party-Front (DHKP-C) war. Es gibt dennoch einige Vermutungen dass sich die Gruppe eher als alawitisch-religiös als kommunistisch/sozialistisch versteht. Ihre Soldatenanzahl beträgt etwa 2.000 und sie agieren lediglich in Latakia.

150px-LiwaAbuFadlal-Abbas_newlogo.png20. Liwa Abu al-Fadhal al-Abbas

Schiitische Miliz die den Grund für ihre Entstehung daraus sieht, schiitische Schreine (z.B. Sayyida Zainab-Schrein in Damaskus) und Zivilisten zu schützen. Ein Großteil der Mitglieder kommt aus dem Irak und hat intensive Beziehungen zur Hisbollah. Mit ~5.000 Mitgliedern erstreckt sich ihr Operationsgebiet auf Aleppo und Damaskus.

logo (1).png21. Liwa Dhu al-Fiqar

Schiitische Miliz, die sich aus der Liwa Abu al-Fadhal al-Abbas aufgrund finanzieller Problematiken abspaltete. Außerdem könnte womöglich der Narrativ zur Verteidigung der Schreine zur Spaltung geführt haben, al-Fiqar wollte ebenfalls an weiteren Fronten gegen die Opposition kämpfen. 

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22. People of Zainab Brigade

Liwa Zainebiyoun (People of Zainab Brigade) ist ein Kontingent von pakistanischen schiitischen Kämpfern in Syrien, die angeben für den Schutz des Sayyida Zainab Schrein in Damaskus zu kämpfen und setzt sich nach Angaben aus afghanischen & pakistanischen Schiiten zusammen.

IRGC-Seal.svg.png23. Iranische Revolutionsbrigade

Bekanntes iranisches Paramilitär unter Führung von Qasem Soleimani. Sie sind quasi die offizielle Segment des iranischen Militärs welches in Syrien aktiv. Trotz oppositioneller Propaganda darf man aber die Rolle nicht falsch verstehen: primär Ausbildung und Koordination von Einheiten. Nur ein kleines Segment befindet sich auch aktiv im Kampf. Die gesamte Personenstärke ist ein ziemlich großes Rätsel und reicht von „Hunderten“ bis 10.000 nach oppositionellen Quellen. Persönliche Schätzungen liegen zwischen 4.000-7.000 Einheiten.

23.1. Basidsch-e Mostaz’afin

Iranischer Sicherheitsdienst

23.2. Quds Forces

Iranische Eliteeinheit für Auslandseinsätze

23193.JPG24. Afghanische Hisbollah

Die afghanische Hisbollah entstand aus dem Zusammenschluss von Liwa Fatimiyoun und Liwa Khudam Al-‚Aqila. Hatte temporär eine größere Rolle nachdem irakische Milizen in ihre Heimat zurückkehren mussten, da sie dort ebenfalls Daesh bekämpfen mussten. 

2.JPG24.1. Liwa Khudam Al-‚Aqila

Sehr wenige Informationen gibt es um diese Gruppe, höchst wahrscheinlich sind es afghanische Schiiten die mithilfe des Iran nach Syrien transportiert wurden und ihnen eine Staatsbürgerschaft für den Iran versprochen wurde.

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24.1. Liwa al-Fatemiyoun

Sie pflegt tiefe Verbindungen zum Iran (Revolutionsgarden erschienen zur Beerdigungen von „Märtyrern“ der Gruppe) und Syrien. Fast ihre gesamte Mannstärke von ~3.000 befindet sich momentan in der Dara’a-Provinz. Ihre Mitglieder bestehen aus den Hazara, einer schiitisch-ethnischen Minderheit aus Afghanistan.

Flag_of_Hezbollah.svg (1).png25. Hisbollah

Riesige politisch-militärische Organisation die ursprünglich aus dem Libanon stammt und die größte „ausländische Gruppierung“ auf Seiten der Regierung darstellt. Unter Führung des Iran und Hisbollah kam es zu mehreren Versuchen eine syrische Hisbollah entstehen zu lassen. Generalsekretär Hassan Nasrallah und Assad hatten traditionell gute Beziehungen und kann auf die Solidarität und Unterstützung der Hisbollah zählen. Die genauen aktiven Mitglieder sind unbekannt, sie schwanken normalerweise zwischen 5.000 bis 25.000 Kämpfer alleine in Syrien. SIe haben sich bereits im Libanonkrieg 2000 und 2006 als äußerst effektiv erwiesen und erfüllen diese Erwartungen in Syrien ebenfalls.

Anmerkung: Ich werde sonstige Gruppierungen die sich mit der Hisbollah assozieren nicht unter der Hisbollah sondern separat aufführen. 

2.JPG26. Asa’ib Ahl al-Haq

Ehemaliges Mitglied der „Peace Companies“ und Mahdi Army im Irak und ist das größte übriggebliebene Mitglied der „Spezialgruppen“, einer semi-legalen Organisation die dem Iran die Finanzierung von schiitischen Milizen ermöglicht. Ihr Stärke wird auf rund ~3.000 geschätzt.

Logo_of_the_Peace_Companies.png27. Peace Companies

Ist die unabhängigste Gruppe der 3 „Spezialgruppen“. Ehemals bekannt als „Promised Day Brigade“ innerhalb der Mahdi Army unter Führung des sunnitischen Klerikers Muqtadā al-Ṣadr.

200px-Kata'ib_Hezbollah_flag.svg.png28. Kata’ib Hisbollah/ Irakische Hisbollah

Die kleinste Partei unter den „Spezialgruppen“ mit dennoch der größten iranischen Unterstützung. Sie ist eine schiitische Miliz die sowohl im Irak als auch in Syrien vor allem in Aleppo aktiv ist. Sie besitzt ungefähr ~1.000 Kämpfer.

untitled416.png29. Sariyya al-Tali’a al-Khurasani

Auch bekannt als Saraya al-Khorasani besitzt sie einen politischen Arm namens Harakat al-Talia al-Islamiyah. Es handelt sich um eine schiitisch-irakische Miliz die nach eigenen Angaben nur in Damaskus aktiv ist. Die Mitgliederzahl sollte nicht über 200 sein.

312.jpg30. Liwa al-Islam al-Hussein

Schiitisch-irakische Miliz die in Rif Dimashq aktiv ist. Ebenfalls war es in Offensiven der 4th Division der SAA aktiv, z.B. in Ost-Ghouta.

318.jpg31. Rapid Intervention Movement

Angeführt wird sie von Ahmed Haji al-Sa’adi unter der Legitmation, den Sayyida-Schrein zu verteidigen. Ideologisch steht sie der irakischen Muqtada al-Sadr nahe. Ein Großteil der Einheiten wurde inzwischen in den Irak transferiert, dennoch gibt es weiterhin ein kleines Segment in Syrien. 

untitled481.png32. Faylak Wa’ad al-Sadiq

Schiitisch-irakische Gruppe die bereits 2003 aktiv war und heute vor allem in Aleppo beheimatet ist. Über sie ist wenig bekannt, aber ihre Stärke wird auf die Größe eines kleinen Gruppe geschätzt, also maximal 1.000 Kämpfer.

Kata'ib_Sayyid_al-Shuhada_flag_logo.jpeg33. Katai’b Sayyid al-Shuhada

Irakisch-schiitische Miliz die sich ebenfalls als Verteidiger der heiligen Schreine betrachtet. Sie ist hauptsächlich in Rif Dimashq und Dara’a aktiv, enge Beziehungen zur Badr-Organisation.

325.jpg34. Harakat al-Nujaba

Schiitisch-irakische Miliz die in Syrien und Irak kämpft. Dabei besitzt sie gute Beziehungen zur Hisbollah und zum Iran, vor allem zu iranischen Gruppierungen.

untitled273 (1).png35. Liwa’a ‘Ammar Ibn Yasir

Syrisch-schiitische Miliz, die vom Iran finanziert und unterstützt wird. Sie operiert in der Provinz Aleppo.

ansar-allah-al-awfiyya.jpg36. Ansar Allah al-Awfiya

Eine schiitische Gruppe die ihre Entstehung auf das Jahr 2014 datiert, insofern also sehr jung ist. Dennoch reicht eine gewisse Tradition in die „al-Muqawama al-Islamiyyah fi al-Iraq“ zurück, woraus sie sich dann gelöst haben. Es steht dem Iran und der irakischen Sadr-Bewegung nahe.

untitled389.png37. Liwa’a al-Imam al-Hasan al-Mujtaba 

Schiitische Miliz die im Rif Dimashq aktiv ist. Aufgrund vorhandener Bilder wird ihre Mitgliedszahl sehr niedrig geschätzt, etwa ~100.

untitled306.png38. Liwa’a  Kafeel Zaynab

Splittegruppe von Muqtada al-Sadr’s Jaysh al-Mahdi, gegründet 2003 ist sie heute in Syrien und Irak aktiv. Ihre Trennung wurde vom Iran und der Hisbollah unterstützt, die Grunde hierzu sind unklar. 

38.1. Haidar al-Karar Brigades

Teil der obigen Gruppe, der in Syrien aktiv ist mit rund ~1.000 Soldaten.

179.jpg39. Assad Allah al-Ghaleb Forces (Asa’ib Ahl al-Haq)

Irakisch-schiitische Miliz die sich ebenfalls dem Schutz der heiligen Schreine verschreibt und gute beziehungen zum Asa’ub Ahl al-Haq-Netzwerk besitzt. Ihr Anführer nennt sich Abdullah al-Shabani und ist sowohl in Syrien, als auch im Irak aktiv.

untitled403.png40. Quwet al-Shahid Muhammed Baqir al-Sadr

Teil der Badr-Organisation, die 2014 etwa 1.500 Kämpfer nach Syrien entsandte.

497.jpg41. Harakat al-Abdal

Gegründet 2014 als Bestandteil der irakischen PMU trennten sie sich recht schnell und näherten sich ideologisch der Badr-Organisation. Anfang 2016 riefen sie zu Kämpfen in Syrien auf.

382.jpg42. Saraya Ansar al-Aqeeda

Ebenfalls zu Beginn in der irakischen PMU gewesen, wechselten sie unter ihrem Anführer Sheikh Jatal al-Din al-Saghir die Rollen und erklärten sich als Teil des „Islamic Supreme Council of Iraq“. Es ist nicht völlig gesichert ob sie in Syrien aktiv sind oder nur im Irak. 

306.jpg43. Saraya Ashura

Ebenfalls Mitglied der dem Iran nahe stehenden „Islamic Supreme Council of Iraq“ sind sie primär im Irak gegen Daesh aktiv.

Badr_Organisation_Military_flag.svg.png44. Badr-Organisation

Eine schiitische politisch-militärische Partei im Irak. Da sie im Gegensatz zu vielen schiitischen Gruppen eine legale Rolle im irakischen Staatsapparat einnimmt besitzt sie einen höheren Einfluss auf den Geheimdienst und PMUs.

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45. National Ideological Resistance

Der offizielle syrische Ableger der Hisbollah, entstanden 2013 mithilfe der Quds Forces in Rif Dimashq. Aktiv sind sie insgesamt in Tarkus, Damaskus und Aleppo.

46. Quwat al-Ridha

Ein kleine syrische Miliz in Homs die versucht den Typus der Hisbollah-Milizen nachzuahmen. Ihr Anführer ist Sayyid Hashin Muhammad Ali.

2.JPG47. Jaysh al-Imam al-Mahdi

Ebenfalls ein Versuch eine Hisbollah-esque Gruppierung aufzubauen. Berichte sagen dass die Gruppe ein iranischer Versuch ist, libanesische, irakische und afghanische Kämpfer in eine Gruppe zu vereinen.

738.jpg48. Al-Ghalibun/Islamic Resistance Company in Syria

Gegründet 2015 ist sie eine weitere Hisbollah-Version in Syrien. Ihre Aktivitäten sind grundsätzlich eher unbekannt, sie operieren in Rif Dimashq und Quneitra.

LiwaSayyidaRuqqiyaEmblem.jpg49. Liwa al-Sayyida Ruqayya

Irakisch-schiitische Miliz die in Damaskus zum Schutz des Schreins aktiv ist. Ehemals war sie Teil der NDF und der Kata’ib Sayyid al-Shuhada. 

Houthis_Logo.png50. Huthis

Die Saada-Brigade ist in Südsyrien bei Dara’a aktiv und kooperiert eng mit der Hisbollah. Hisbollah und die syrische Regierung wiederum besitzen eine enge Beziehung zu den schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen.

Pflp-gc-logo.JPG51. Volksbefreiungsfront zur Befreiung Palästinas – Generalkommando

Eine der führenden palästinensischen Fraktionen in Syrien, die sowohl Unterstützung aus Palästina als auch durch die palästinensischen Flüchtlingslager z.B. in Aleppo und Damaskus genießt.

52. Fatah al-Intifada

Palästinensische Miliz die bis in die 80er von Assad unterstützt und finanziert wurde im Kampf gegen Israel. Sie spaltete sich aus der bekannteren Fatah-Gruppe.

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53. Jaysh al-Muwahhideen

Die größte Freiwilligenmiliz der Druzen in der Suweida-Provinz und generell. Sie tritt ähnlich der NDF als regionale Verteidigungsmiliz aus und übernimmt polizeiliche Aufgaben.

DirWatanEmblem.jpg54. Dir’ al-Watan

Eine weitere drusische Miliz die ihre Basis in Suweida hat. Sie hat gute Beziehungen zur Syrischen Armee und hat eine Stärke von rund ~1.500 Kämpfern. Enge Beziehungen zu Burkan al-Jabal al-Na’im und al-Raghaba. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Gruppe in Rif Dimashq. 

55. Burkan al-Jabal al-Na’im

Drusische Miliz, die intensive Beziehungen zu al-Watan unterhält.

56. al-Raghaba

Drusische Miliz, die intensive Beziehungen zu al-Watan unterhält.

57. Lebayk ya Salman

Drusische Miliz die durch die Hilfe des Irans entstanden ist.

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58. Quwat al-Fahd

Drusische Miliz die den Versuch darstelle verschiedene militärische und politische Fraktionen zu vereinen.

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59. Palästinensische Befreiungsarmee

Eine palästinensisch-syrische Miliz die in frühen Jahren von Syrien unterstützt wurden und dementsprechend in ihrer Schuld stehen. Ihr Personalstärke beträgt etwa ~4.000.

59.1. As-Aq’sa

Brigade innerhalb der Palästinensischen Befreiungsarmee.

zawbaa-emblem-450x353.png60. Nusur al-Zawba’a

Eine „linksnationalistische“ Miliz die den militärischen Arm der SSNP in Syrien und Libanon darstellt. Sie ist hauptsächlich in den christlichen Dörfern in Homs und Tarkus präsent und genießt eine enorme Unterstützung innerhalb der dortigen Bevölkerung. Es gibt z.B. Eheringe mit den Symbolen der SSNP. Militärisch hatte sie sich ebenfalls als gut ausgerüstet und effektiv dargestellt, dennoch ist ihre genaue Stärke unbekannt.

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61. Arab Nationalist Guard

Eine große Miliz aus arabischen Freiwilligen, die dem arabischen Nationalismus und Sozialismus/Ba’athismus nahe stehen. Sie besteht zu großen Teil aus ausländischen Arabern. Geschätzte Personalstärke: ~1.000. Sie sind in ganz Syrien aktiv.

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62. Jaysh al-Tahrir al-Falastini

Eine drusisch-palästinensische Gruppe die sowohl in Suweida als auch in Rif Dimashq agiert. Ihr Anführer ist Muhammad Tariq al-Khadra.

23211.JPG63. The National Resistance In Hauran

Örtliche Miliz die sich primär der Bekämpfung Israels und die Rückeroberung der Golanhöhen zum Ziel hat als die wirkliche Bekämpfung der Opposition. Ihr Operationsgebiet ist Quneitra dementsprechend.

LocalDefenceForcesemblem-450x450.jpg64. Local Defence Forces

Ähnlich der NDF eine regionale Miliz die in der Stadt Aleppo präsent ist. Sie behauptet von sich mehrere tausend Mitglieder zu zählen, dies erscheint dennoch sehr unwahrscheinlich.

64.1. Katibat al-Nayrab al-Maham al-Khasa     64.2. Liwa al-Baqir           

 64.3. Fawj al-Safira                    64.4. Fawj Nubl wa al-Zahara‘

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65. Kata’ib al-Jabalawi

Eine alawitische Miliz die aus Homs stammt. Sie ist ebenfalls in Südsyrien bei Dara’a aktiv gewesen. Sie soll ebenfalls Beziehungen zu dem Geschäftsmann Rami Makhlouf aufweisen, ähnlich weiteren Milizen aus Homs.

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66. Leopards of Homs

Ebenfalls eine sunnitische Miliz aus Homs, die große Parallelen zu al-Jabalawi aufweist und gute Beziehungen zur NDF und Liwa Khaybar genießt. Soll ebenfalls Kontakt zu Rami Makhlouf besitzen. 

ImamMahdiScoutsNublandZahara-768x835.jpg67.  Imam Mahdi Scouts

Eine schiitische Miliz die bei der Belagerung von Nubl und Za’ara wesentlich beteiligt war. Sie erfüllen zugleich den sozialen Dienst einer Jugendorganisation.

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68. Fawj al-Imam al-Hujja

Schiitische Miliz bei Nubl die Verbindungen zur Hisbollah angibt. Obwohl es in Nubl bereits eine Hisbollah-Variante gab, entstand sie wohl höchst wahrscheinlich durch die Belagerung und mehreren Versuchen des Ausbruches.

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69. Liwa Sayf al-Mahdi

Eine kleine syrisch-schiitische Miliz die gute Beziehungen zur SAA aufweist (und z.B. die 4th Division unterstützte), als auch zu weiteren schiitischen Milizen gute Beziehungen genießt.

QuwatGhadabgraphic.jpg70. Quwat al-Ghadab

Christliche (Griechisch-orthodox) Miliz, die in Hama entstand und wahrscheinlich aus der SSNP und NDF gebildet wurde. Sie weißt außerdem Kontakte zu den Republican Guards auf.

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71. Homeland Defence Forces

Örtliche Miliz in Südsyrien (vor allem Quneitra und Dara’a) die aus freiwilligen Anwohnern besteht und deren Aufgabe darin besteht, ihre zumeist drusischen Heimatorte zu beschützen.

Abschluss: Auch wenn nicht jeder Gruppe die Mannstärke korrekt angegeben/zugehörig ist, so ergibt sich doch bereits auf dem ersten Blick dass alleine die offizielle syrische Miliz der NDF ein Vielfaches an Kämpfern bereithält, als die heterogenen Bündnis von irakischen, afghanischen, iranischen usw. Milizen insgesamt. Die erste Aussage erweißt sich demnach als völlig falsch und unzutreffend.

Explosion am türkischen Grenzübergang – mindestens 30 Tote & Verletzte

Bei Einem der letzten offiziellen Grenzübergängen zwischen der von der Opposition gehaltenden Provinz Idlib und der Türkei soll sich ein Bombenanschlag ereignet haben, der zu mindestens 30 toten Kämpfern der Opposition geführt haben soll. Ebenfalls gibt es Berichte von türkischen Grenzsoldaten als Opfer.

Die anfängliche Annahme einer Autobombe wurde schnell fallengelassen und so geht man inzwischen von einem Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel aus. Bei den Opfern soll es sich um die von der USA unterstützten und finanzierten Gruppierungen „Faylaq al-Sham“ und „Harakat Nour al-Zinki“ gehandelt haben.

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Dem Ziel zu entnehmen könnte es sich höchst wahrscheinlich entweder um die üblichen, internen Streitigkeiten der Opposition zwischen Jaysh al-Fateh/Jabhat Fatah al-Sham (ehemals al-Nusra) handeln. Außerdem besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit von reaktivierten Daesh-Schläferzellen nahe Idlib, die dort bereits im November 2013 die Bevölkerung terrorisierten und z.B. einen 150 Jahre alten Baum absägten, da nach ihren Aussagen die Einwohner als „Gott verehrten“. Aufgrund der Nähe zur Türkei würde sich aber Daesh wie üblich nicht zu diesem Anschlag erkennen (wollen). Die Zahl könnte weiterhin steigen.

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Edit 15.08.: Die Nachrichtenagentur AMAQ erzählt dass sich Daesh offiziell dazu bekannt hat und die Opferzahl auf ~50 Tote beziffert. AMAQ ist das mediale Sprachrohr des IS.

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