PMU dringt weiterhin in Nordwesten des Iraks vor

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Situation um al-Qayrawan am 14. Mai

Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Freitag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation  soll die Region um al-Qayrawan erobern, welches auf halbem Weg zwischen Mossul und der irakisch-syrischen Grenze liegt. So wurden im vierten und fünften Tag der Operation viele Gebiete südlich von al-Qayrawan erobert. Darunter fallen die Dörfer al-Shimalia, Khazna Al-Janobuia, Karkash, Sultan, Tal Sheik, Kabar, Tal Al-Thalaa, Tal Bashooq und Thry Garah. Damit ist al-Qayrawan von drei Seiten isoliert, die Versorgungsstraße im Norden Richtung Basuk und im Süden Richtung Athril Garah ist abgeschnitten.

Neben den Fortschritten im Süden drang man im Norden bis an die Grenze zur Provinz Sinjar bei Basuk vor. Dies führte laut Medienangaben zu Konflikten mit der Peschmerga bzw. KDP, der dort dominierenden Regierung (dennoch haben dort Milizen wie die assyrische YBS, oder PKK ebenfalls eine bedeutende Rolle). Die PMU dementierte derartige Angaben, man arbeite kooperativ mit Bahrzani zusammen, um den Islamischen Staat aus Irak zu vertreiben.

Irakische PMU startet neue Offensive in Richtung der syrischen Grenze

 

 

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Irakische Milizen unter dem Dach der PMU („Volksmobilmachungskräfte“) starteten am Freitag eine neue Offensive im Süden der Provinz Nirnaweh und Mossuls. Die Operation  soll die Region um al-Qayrawan erobern, welches auf halbem Weg zwischen Mossul und der irakisch-syrischen Grenze liegt. Bisher wurden u.a. die Hügel und Dörfer Um Kabeera, Tal Hacham, Um Shbabeet, Sadkhan, Sabyia Haroosh, Abu Lahaf, Hayat, Tal Hasayna und Mahdi Maha erobert. Insgesamt wurden 10 Dörfer innerhalb von 8 Stunden vom Islamischen Staat zurückgewonnen.

Mindestens 600 PMU-Kämpfer sollen nach eigenen Angaben aus der dortigen Region kommen. Ebenfalls laut eigenen Aussagen kehrten unverzüglich viele ehemalige Bewohner in ihre Dörfer zurück, die zuvor von Sprengstoffen entschärft wurden, darunter auch eine Autobombe. Der PMU ist es bis auf wenige Ausnahmen nicht gestattet, an der Mossul-Offensive teilzunehmen, vor allem war eine Beteiligung im Osten der Stadt strikt untersagt.

Israel attackiert erneut Damaszener Flughäfen

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In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag kam es zu mehreren Luftschlägen auf den Damaszener Flughafen und den weiter westlich gelegenen Mezzeh-Militärflughafen, für die die israelische Luftwaffe verantwortlich zu sein scheint. Dabei soll ein Tankfahrzeug, welches auch für die große und laute Explosion verantwortlich ist, und mehrere Depots zerstört worden sein, die laut israelischen Angaben Waffen und Munition für die Hisbollah bereithielt.

Der Damaszener Flughafen wird sowohl militärisch als auch zivil genutzt, viele Flugzeuge aus dem Iran mit „geheimen“ Truppen und Waffen landen dort, weswegen man dort auch einen Umschlagplatz für die Hisbollah vermutet. Der genau verursachte Schaden ist bisher ungeklärt, angeblich kam es zu keinen Toten und nur zu materiellen Schäden. Anwohner berichteten zuvor von einem lauten Knall um 3:30 Uhr.

Edit: Laut Berichten handelte es sich doch nicht um Luftschläge sondern Raketenangriffe.

Armee erobert Halfaya in Nord-Hama

 

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Die Syrisch-Arabische Armee, die Tiger Forces, das 5th Army Corps und Einheiten der NDF konnten am Sonntag Morgen die nächstgrößere Stadt Halfaya vollständig unter ihre Kontrolle bringen, nachdem am vorherigen Tag die östliche und südliche Seite der Stadt von der Armee erobert wurde und die oppositionellen Kämpfer in der Stadt von drei Seiten bedroht waren. Aufgrund der aussichtslosen Situation der Kämpfer zog man sich auch größtenteils zurück, bis auf die südlichen Teile kam es zu keinen besonderen Kämpfen.

Die noch nicht eroberten Gebiete zwischen Halfaya und Tibet al-Imam wurden im gleichen Momentan ebenfalls eingenommen, dazu zählen Btesh, Tal Btesh, Sansaher, Zellen und Zor al-Heisa. Laut der NDF wird momentan das Dorf Zilaqiat nördlich von Halfaya gestürmt.

Der Fall der Stadt bedeutet den Zusammenbruch der oppositionellen Verteidigungslinien in Nord-Hama, erst wenige Kilometer nördlich gibt es mit Morek und al-Lataminah strategische Städte, die zur Verteidigung hilfreich wären, wobei beide Orte regelmäßig von Luftschlägen betroffen sind. Der Vorstoß ist auch ein wichtiger Indikator dafür, dass man langfristig die Frontlinien in Nord-Hama stabilisieren möchte, nachdem es jedes Jahr zu einer neuen Offensive kommt. Momentan befindet man sich auf das Niveau von 2016, mit der Eroberung von Morek und al-Lataminah auf die größte Ausdehnung wie im Jahre 2015.

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Armee vor den Toren Halfayas

Die ersten Tage der Offensive begannen mit einer Blitzoffensive auf die an der Front liegenden Städte: Schwere Kämpfe in Souran und Kawkab dauerten bis in die Nacht hinein an, letzten Endes konnten die Ortschaften aber problemlos erobert werden. Wie inzwischen üblich begann man die Offensive mit schwerem Artilleriebeschuss und 2 Selbstmordattentätern (SVBIED), die für die größten Verluste sorgten und Löcher in den Verteidigungspositionen der Armee aufriss. Diese wurden dann geschickt ausgenutzt und die Moral der Soldaten gebrochen. Kurz nach dem Fall von Souran konnte man die umliegenden Städte (u.a. Ma’ardes) ebenfalls unter seine Kontrolle bringen. Nach Angaben von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham, oder Jabhat al-Nusra) handelte es sich bei den zwei Städten um die Hauptverteidigungslinie der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) bzw. NDF, Milizen die dazu dienen ihre Heimatorte zu verteidigen. Später fielen alle Städte bis nach Arzeh. Einige Tage später konnte die Offensive 10km nördlich von Hama mithilfe von Verstärkungen kontinuierlich zurückgeschlagen werden und befindet sich nun fast auf ihren Ausgangspunkt.

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NDF in Halfaya

Auf Seiten der Opposition ist Tahrir al-Sham die antreibende Kraft. Diese wird unterstützt von Jaish al-Izza, Jaysh al-Nasr, Ajnad al-Sham, Ajnad al-Kavkaz, Turkmen Islamic Party, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Sham und Free Idlib Army (FSA).

Auf Seiten der Regierung sind hingegen die Syrisch-Arabische Armee, Qalamoun Shield Forces, Harakat al-Nujaba, NDF, Ba’ath-Brigaden, Tiger Forces, Cheetah Forces, Leopard Homs, Hisbollah und Revolutionsgarden präsent.

Israel attackiert Regierungsstellungen in Syrien

 

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Am Freitag Abend beschoss die israelische Armee diverse Militärstellungen und Dörfer innerhalb der Quneitra-Provinz in Syrien. Diese Aktion ist als Vergeltungsschlag zu werten, da laut israelischen Angaben zwei Raketen von Syrien aus abgeschossen wurden und dabei die von Israel besetzten Golanhöhen trafen. Laut oppositionellen Angaben wurden die Orte Ain Ayshaa und Samadaniyah ash-Sharqi bei Khan Arnabah beschossen. Laut der Syrisch-Arabischen Armee kam es bisher zu keinen Verlusten oder Verletzten. Es kann dennoch zu weiteren Artilleriebeschuss kommen, einige israelische Drohnen sollen sich derzeit über syrischen Hoheitsgebiet befinden.

Den Angriffen gingen wieder aufgeflammte Kämpfe in der Umgebung voraus, wo verschiedene syrische Milizen wie u.a. das Golan Regiment versuchten, die Städte al-Gharbi und al-Ajraf zu erobern. Dadurch hätte man über die Möglichkeit verfügt, oppositionelle Kämpfer weiter nordwestlich einzuschließen. Dafür musste nur al-Hamidiyah erobert werden, welches bereits wie die Orte Masrah & Mamtina mit Artillerie angegriffen wurde. Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra) ist dort die dominierende Fraktion, besonders wenn es zu Kämpfen kommt.

Diese Aktion ist tatsächlich nichts ungewöhnlich, bereits vor einigen Monaten kam es über mehrere Tage hinweg zu israelischen Angriffen auf Regierungsstellungen in Quneitra, nachdem islamistische Kräfte wie u.a. Ahrar al-Sham und Fateh al-Sham eine Offensive starteten, die aber später zurückgeschlagen wurde. Unabhängig von wirklichen Verursachern von Raketen- und Mörsereinschlägen greift Israel kategorisch das Territorium der syrischen Regierung an.

Irakische Armee dringt in der Altstadt von Mossul weiter vor

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Karte der Altstadt (Grün: Kontrolle der irakischen Armee)

Einheiten der Irakischen Armee und Spezialeinheiten wie den „Rapid Response Units“ und der „Federal Police“ haben in einem nächtlichen Überfall am Samstag einige Fortschritte im Westen der Altstadt verzeichnen können. So konnten al-Muhamara und das örtliche al-Jada-Stadium vollständig erobert werden. Insgesamt befindet man sich damit nun etwa 600 Meter von der al-Nuri-Moschee entfernt. Es ist die Moschee in der Mitte der Altstadt, in der Abu Bakr al-Baghdadi den Islamischen Staat deklariert hat und dementsprechend ein prestigeträchtiges Ziel ist.

Die Kämpfe in der Alstadt von Mossul sind besonders hart, da die örtliche Bevölkerung zu großen Teilen Daesh unterstützt und es viele enge Gassen und Passagen gibt. Hinzu kamen größere zivile Verluste, die auch durch amerikanische Luftschläge verursacht wurden. Aufgrund dessen und anderen militärischen Zielsetzungen schien man die Altstadt außen vorzulassen und sich auf andere Gebiete West-Mossuls zu konzentrieren. Umso überraschender war dieser nächtliche Angriff, der sich soweit als erfolgreich herausgestellt hat. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Kämpfe dort aber nicht leichter werden, durchaus könnte das von bisher drei Seiten umzingelte Gebiet erst als letztes Viertel in Mossul fallen.

Syrische Armee erobert Souran zurück

 

 

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Souran ist im Hintergrund zu sehen

Die Eliteeinheit der Syrisch-Arabischen Armee „Tiger Forces“ konnten am Sonntag Nachmittag die Stadt Souran nach mehrstündigen Kämpfen mit Tahrir al-Sham fast vollständig zurückerobern. Weitere Geplänkel finden noch in den nordwestlichen Vororten statt, deren Übernahme sollte aber nur eine Frage der Zeit sein. Ebenfalls gibt es bisher unbestätigte Berichte über die Übernahme von Tell Bizzam weiter nördlich von Souran.

Souran war die erste Stadt vor 25 Tagen, die bei der Offensive in Nord-Hama von der Opposition erobert wurde. Die Rückeroberung des Ortes zusammen mit Tell Bizzam würde bedeuten, dass die Offensive fast vollständig zurückgeschlagen wurde und nur noch vereinzelte Gebäude und Hügel nordwestlich von Tell Bizzam unter oppositioneller Kontrolle bleiben.

Die ersten Tage der Offensive begannen mit einer Blitzoffensive auf die an der Front liegenden Städte: Schwere Kämpfe in Souran und Kawkab dauerten bis in die Nacht hinein an, letzten Endes konnten die Ortschaften aber problemlos erobert werden. Wie inzwischen üblich begann man die Offensive mit schwerem Artilleriebeschuss und 2 Selbstmordattentätern (SVBIED), die für die größten Verluste sorgten und Löcher in den Verteidigungspositionen der Armee aufriss. Diese wurden dann geschickt ausgenutzt und die Moral der Soldaten gebrochen. Kurz nach dem Fall von Souran konnte man die umliegenden Städte (u.a. Ma’ardes) ebenfalls unter seine Kontrolle bringen. Nach Angaben von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham, oder Jabhat al-Nusra) handelte es sich bei den zwei Städten um die Hauptverteidigungslinie der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) bzw. NDF, Milizen die dazu dienen ihre Heimatorte zu verteidigen. Später fielen alle Städte bis nach Arzeh. Einige Tage später konnte die Offensive 10km nördlich von Hama mithilfe von Verstärkungen kontinuierlich zurückgeschlagen werden und befindet sich nun fast auf ihren Ausgangspunkt.

Auf Seiten der Opposition ist Tahrir al-Sham die antreibende Kraft. Diese wird unterstützt von Jaish al-Izza, Jaysh al-Nasr, Ajnad al-Sham, Ajnad al-Kavkaz, Turkmen Islamic Party, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Sham und Free Idlib Army (FSA).

Auf Seiten der Regierung sind hingegen die Syrisch-Arabische Armee, Qalamoun Shield Forces, Harakat al-Nujaba, NDF, Ba’ath-Brigaden, Tiger Forces, Cheetah Forces, Leopard Homs, Hisbollah und Revolutionsgarden präsent.

Verbündete der syrischen Regierung erklären US-Angriff als „Überschreitung roter Linien“

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Erwähntes Statement

Nach dem US-Militärschlag gegen den syrischen Luftwaffenstützpunkt Shayrat südlstlich von Homs verschärft sich der Ton zwischen der USA und verschiedenen Unterstützern der syrischen Regierung.

Russland, der Iran, Syrien und verschiedene Milizen warfen Washington vor, mit dem Angriff mit Tomahawk-Marschflugkörpern eine „rote Linie“ überschritten zu haben. „Die von der USA geführte Gewalt gegen Syrien hat mehrere rote Linien überschritten. Von nun an werden wir mit Gewalt gegenüber jeden Aggressor und weiteren Überschreitungen von roten Linien reagieren. Und die USA weiß unsere Möglichkeiten zu antworten sehr gut“, heißt es im obigen Statement. In einem privaten Telefongespräch zwischen Putin und Rouhani bekräftigte man erneut die Haltung, dass es sich bei dieser Aktion um einen Bruch internationalen Rechtes handelt. Dahingehend weiter heißt es sinngemäß:

  1. Der amerikanische Angriff ist ein gefährlicher und eklatanter Bruch der Souveränität des syrischen Staates und Volkes. Dies beweist erneut die Fehler der us-amerikanischen Kalkulationen und Optionen.
  2. Diese Aggression ist eine ungerechte Aktion gegen Syrien, welches seit sechs Jahren gegen multinationalen Terrorismus kämpft und dafür einen schweren Preis zahlt.
  3. Wir verurteilen alle zivilen Opfer auf der Welt, auch in Khan Sheikhoun.
  4. Diese Länder, die terroristische Gruppierungen unterstützen und trainieren, unterstützen [damit] die Aggressoren gegen die legitimen Rechte in der Region.
  5. Die USA wollten und warteten auf keine Erlaubnis, Syrien bombardieren zu können, noch beachteten sie die Meinungen anderer Staaten in der UN. Bevor die Ergebnisse einer Investigation in Khan Sheikhoun veröffentlicht werden könnten, griff die USA Syrien mit dieser Legitimation an.
  6. Wir ignorieren nicht die Ziele der USA, die sie in Nord-Syrien und Nordwest-Irak versucht zu erzielen. Wir beobachten alle Schritte und Bewegungen. Der Versuch diverse Gebiete zu kontrollieren macht sie zu einer illegalen Besetzungsmacht.
  7. Wir werden weiter Seite an Seite mit der Syrisch-Arabischen Armee zusammenarbeiten und ihrem Ziel, ganz Syrien von der Besetzung zu befreien.
  8. Die von der USA geführte Gewalt gegen Syrien hat mehrere rote Linien überschritten. Von nun an werden wir mit Gewalt gegenüber jeden Aggressor und weiteren Überschreitungen von roten Linien reagieren. Und die USA weiß unsere Möglichkeiten zu antworten sehr gut.
  9. Russland und der Iran werden es nicht erlauben, dass die USA die Welt dominieren wird, indem sie internationales Recht brechen und außerhalb der UN arbeiten.
  10. Als Reaktion auf diese kriminelle Aggression werden wir, die Verbündeten von Syrien, unsere Unterstützung intensivieren.

 

 

Russland erklärte bereits zu Beginn, die Luftabwehrsysteme in Syrien zu modernisieren und derartige Angriffe dadurch zukünftig zu vereiteln. Auch für Israel könnte dies ein Problem darstellen, da es in Vergangenheit oft militärische Ziele der Hisbollah in Syrien bombardiert hat.

Armee erobert fast alle verlorenen Gebiete in Nord-Hama zurück

ريف حماه الشمالي 3-4-2017.jpgEliteeinheiten der Syrisch-Arabischen Armee (SAA), der Hisbollah, verschiedene syrische Milizen und der iranischen Quds-Brigade konnten die islamistische Offensive unter der Führung von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) in Nord-Hama fast vollständig zurückgeschlagen und etwa ~85% des verlorenen Territoriums zurückerobern.

Am Monat Nachmittag konnten Einheiten der SAA die Städte Ma’ardes und das weiter südlich gelegene Iskandrayiah unter ihre Kontrolle bringen. Ma’ardes war eines der ersten Städte (neben Souran), die innerhalb der Offensive in die Hand der Opposition gefallen sind, dabei wurden auch mehrere Selbstmordattentäter im Kampf gegen heimische NDF-Milizen eingesetzt. Der Ort galt ein Punkt der Hauptverteidigungslinien in Nord-Hama, der aber am ersten Tag gefallen ist. Außerdem wurden mehrere Hügel und militärische Kontrollpunkte erobert, z.B. Tell Abadah. Derzeit finden die Kämpfe an den Eingängen von Souran weiter nördlich statt. Gerüchten zufolge zog sich Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham, oder al-Nusra) bereits aus der Stadt zurück und hinterließ andere islamistische Gruppierungen dort (u.a. Jaish al-Izza) ihrem Schicksal.

Mit der Einnahme von Souran würden alle Eroberungen der oppositionelle Offensive komplett revidiert werden, die Operation würde eine totale Niederlage bedeuten. Unklar ist weiterhin, ob die dortig stationierten Einheiten der SAA etc. weiterhin in Richtung Norden operieren werden und gar Boden erobern kann. Ein attraktives Ziel danach könnte Taybat al-Imam direkt westlich von Ma’ardes und Souran sein.

Die ersten Tage der Offensive begannen mit einer Blitzoffensive auf die an der Front liegenden Städte: Schwere Kämpfe in Souran und Kawkab dauerten bis in die Nacht hinein an, letzten Endes konnten die Ortschaften aber problemlos erobert werden. Wie inzwischen üblich begann man die Offensive mit schwerem Artilleriebeschuss und 2 Selbstmordattentätern (SVBIED), die für die größten Verluste sorgten und Löcher in den Verteidigungspositionen aufriss. Diese wurden dann geschickt ausgenutzt und die Moral der Soldaten gebrochen. Kurz nach dem Fall von Souran konnte man die umliegenden Städte (u.a. Ma’ardes) ebenfalls unter seine Kontrolle bringen. Nach Angaben von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham, oder Jabhat al-Nusra) handelte es sich bei den zwei Städten um die Hauptverteidigungslinie der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) bzw. NDF, Milizen die dazu dienen ihre Heimatorte zu verteidigen. Später fielen alle Städte bis nach Arzeh (siehe oben).

Auf Seiten der Opposition ist Tahrir al-Sham die antreibende Kraft. Diese wird unterstützt von Jaish al-Izza, Jaysh al-Nasr, Ajnad al-Sham, Ajnad al-Kavkaz, Turkmen Islamic Party, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Sham und Free Idlib Army (FSA).

Auf Seiten der Regierung sind hingegen die Syrisch-Arabische Armee, Qalamoun Shield Forces, Harakat al-Nujaba, NDF, Ba’ath-Brigaden, Tiger Forces, Cheetah Forces, Leopard Homs, Hisbollah und Revolutionsgarden präsent.

Wettrennen in der syrischen Wüste

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Sämtliche Einheiten des Islamischen Staates zogen sich scheinbar am Montag aus den südlichen Gebieten der Syrischen Wüste zurück, nachdem die dort vertretenen Oppositionskräfte einige Erfolge verbuchten bei dem Versuch, den irakischen Grenzposten al-Tanaf mit dem teilweise belagerten Dumayr bei Damaskus zu vereinen. Da bis auf Wüste und wenige Häuser nicht viel in der Grenzregion zur drusischen Kernprovinz Suweida existiert, schenkte man ihr militärisch zuvor wenig Beachtung.

Bei den oppositionellen Gruppierungen handelt es sich u.a. um die islamistische Jaish al-Islam, Usud Al-Sharqiyah und verhältnismäßig „moderaten“ Faylaq al-Rahman und Ahmed Abdo Forces (FSA). Ehemals gehörte auch die Neue Syrische Armee dazu, einem Prestigeprojekt der amerikanischen und britischen Militärunterstützung, sie wurde aber nach militärischen Verlusten fallen gelassen. die Anführer sollen angeblich wieder zum Tabakschmuggel zurückgekehrt sein.

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Nachdem die oppositionellen Kräfte einige Verluste dem Islamischen Staat zufügen konnte und z.B. einige amerikanische Humvees eroberte konnten sie ihr Territorium in der Region al-Aythah wesentlich erweitern und fast verbinden. Da die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verschiedene drusische Milizen in der Nachbarsprovinz Suweida aber nicht tatenlos zusehen, startete man heute ebenfalls eine Überraschungsoffensive und konnte 300km² erobern, darunter kleine Ortschaften wie z.B. al-Qasr, Rajm al-Dawlah, Tell Asfar, Asheihib.

Das Verhältnis zwischen Opposition und syrischer Regierung ist in der Region ungewöhnlich positiv geprägt. Es kommt nicht nur zu keinen gegenseitigen Kämpfen, in der Vergangenheit kämpfte SAA und FSA in Dumayr Seite an Seite gegen den Islamischen Staat, der in der Vergangenheit beide Positionen unter Druck setzte. Besonders wichtig ist dort auch die al-Seen-Luftbasis, die einst eine direkte Frontlinie darstellte und zur Koordination der Luftunterstützung unabdingbar ist.

Opposition beginnt Offensive in Nord-Hama

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Islamistische Gruppierungen starteten im Norden der Stadt Hama in Zentralsyrien eine Überraschungsoffensive. Erste Angriffe begannen mithilfe von 2 Selbstmordattentätern (SVBIED) auf die Stadt Souran. Unbestätigte Berichte erzählen von der erfolgreichen Abwehr dieser Autobomben, bevor sie ihr Ziel erreichen konnten. Derzeitig gibt es heftige Kämpfe um die Barrieregräben um Souran, von beiden Seiten wird schwere Artillerie zuhauf genutzt. Die letzte Offensive fand im Herbst 2016 statt, wobei die Syrisch-Arabische Armee nach enormen Territorialverlusten einen Großteil zurückerobern konnte. Der Erfolg dieser Operation ist von der Intensität abhängig.

Involvierte Gruppen sind Tahrir Al-Sham, Jaysh al-Nasr, Ajnad al-Sham, Ajnad al-Kavkaz, Turkmen Islamic Party und Free Idlib Army (FSA).

Israelische Aufklärungsdrohne über Syrien abgestürzt

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Eine israelische Aufklärungsdrohne des Typs „Sky Rider“ stürzte am Montag entlang der Grenze zwischen Syrien und der von Israel okkupierten Golanhöhen im Süden ab. Angeblich soll dies nahe der Stadt Quneitra geschehen sein. Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) behauptet nach eigenen Angaben, dass die Drohne von Luftabwehrsystem abgeschossen wurde. Die IDF widerspricht dieser Behauptung und rechnet dem Absturz einem technischen Defekt zu. Die Aufklärungsdrohne „Rochev Shamayim“ bzw. „Sky Rider“ ist eine ziemlich simple Variante, es kam bereits Jahre zuvor zu mehreren Abstürzen, womit ein rein technischer Fehler definitiv nicht auszuschließen wäre. Erst im Dezember wurde zuletzt eine solche abgestürzte Drohne in Bat Shlomo (Israel) gefunden.

Dennoch ist der Zeitpunkt einer solchen Aktion ungünstig. Seitdem die israelische Luftwaffe Stellungen bei Palmyra angegriffen hat, scheint man auf Seiten Israels zu provozieren. Zunächst drohte Verteidigungsminister Lieberman damit, sämtliche syrische Luftabwehr zu zerstören, sollte sich ein solches Ereignis (sprich: Syrische Luftabwehr verteidigt ihren Luftraum und zerstört dabei angeblich einen Jet) wiederholen. Einen Tag später tötete ein Luftschlag einen NDF-Kommandanten an der israelisch-syrischen Grenze, der angeblich für die dortige Luftabwehr zuständig war.

 

2 Terroranschläge erschüttern Damaskus zum 6. Jahrestag der Revolution

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Justizpalast

In Damaskus kam es in den vorherigen Stunden zu zwei Terroranschlägen, die Dutzenden Menschen bisher das Leben kostete. Ein Anschlag ereignete sich vor dem „Justizpalast“ westlich von der Altstadt, wo es bisher zu mindestens 31 getöteten Zivilisten kam. Weitere 80 wurden verletzt. Wenig später kam es in einem Restaurant im Zentrum der Stadt ebenfalls zu einem Anschlag, nähere Angaben existieren noch nicht. Weitere unbestätigte Berichte erzählen ebenfalls von einer dritten Bombe an der sogenannten Präsidentenbrücke, die aber entschärft wurden konnte. Die Terrorangriffe ereignen sich am 6. Jahrestag der sogenannten Syrischen Revolution, ein Zusammenhang wird in dem Kontext nicht unwahrscheinlich sein. Drei Tage zuvor kam es im Viertel Sayyidah Zainab zu einem Terroranschlag auf einen schiitischen Schrein. Die Anzahl und Frequenz der Angriffe ist außergewöhnlich für die syrische Haupstadt, welche in der Vergangenheit sich als relativ sicher erwiesen hat.

 

Irak erlaubt Bombardierungen in Syrien

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Der irakische Ministerpräsident al-Abadi ordnete der irakische Luftwaffe an, Ziele und „Hochburgen“ des Islamischen Staates in Syrien angreifen zu können. In seiner Rede baute er einen Zusammenhang zu den ständigen Bombenanschlägen in Bagdad auf, die ihre Basen in syrischen Grenzstädten hätten.

„Wir sind dazu entschlossen Terrorismus zu verfolgen, welcher versucht unsere Söhne und Einwohner zu töten. Deswegen ordneten wir Luftanschläge auf die syrischen Grenzstädte Abu Kamal und Hosaiba an, die für die vorherigen Anschläge verantwortlich sind.“

Berichten zufolge waren die ersten Luftschläge erfolgreich. Eine Koordination mit anderen Ländern in Syrien bzw. die syrische Regierung selber ist ungeklärt, laut der PMU hatte die Regierung aber die Öffnung des syrischen Luftraumes erlaubt.

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Armee erobert Gebiet westlich von Aleppo

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Am Mittwoch startete die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und die Republikanischen Garden eine Überraschungsangriff auf oppositionelle Verteidigungsstellungen südwestlich der Stadt Aleppo in der gleichnamigen Provinz. Dabei konnte das urbane Gebiet namens „Souq al-Jibs„vollständig zurückerobern, welches zuvor bei dem ersten Versuch erobert wurde, die Belagerung von Ost-Aleppo aufzuheben.

Durch diese Erweiterung der Pufferzone wird weiterer Beschuss auf die Stadt Aleppo minimiert, verschiedene Rashideen-Viertel sind damit nun unter Druck gesetzt. Der vorherige Artilleriebeschuss kostete vor einigen Wochen einem Mitarbeiter des Roten Halbmondes das Leben, 7 Weitere wurden verletzt.

 

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