Ost-Ghouta – Propagandistische Inszenierung eines Aleppo 2.0

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Der Tod von Hunderten Frauen und hilflosen Kindern, die größte humanitäre Katastrophe seit Aleppo, ein ruchloses Regime treibt die Vernichtung von 400.000 schutzlosen Menschen voran und begeht damit den brutalsten Genozid seit Srebenica, unvorstellbares Leid der Bevölkerung und Hungersnöte. All diese Superlative werden von den westlichen Medien nicht nur für die Schlacht um (Ost-)Aleppo vor über einem Jahr verwendet, sondern finden sich auch in der medialen Berichterstattung um die derzeitig andauernde Gefechte in Ost-Ghouta wieder. Dabei werden etablierte Formeln genutzt: Die Heraufbeschwörung einer unvorstellbaren Katastrophe, Vorboten eines Massenmordes mit der Forderung einer militärischen Intervention, die emotionale Instrumentalisierung von Kindern und die Relativierung der syrischen „Rebellen“ und die Dämonisierung der syrischen Armee und Regierung unter dem „Gasmörder“ Bashar al-Assad. Die Parallelen mit Aleppo sind aber auch ein Lichtblick und zeigen, dass sich keine der dystopischen Prophezeiungen auch nur annähernd bewahrheiten werden.

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Giftgasangriff oder Bombardierung eines heimlichen Giftgasdepots?

Am Morgen des 4. Aprils kam es in der Stadt Khan Sheikhun im Süden der von der Opposition gehaltenen Provinz Idlib zu mehreren Luftschlägen der syrischen Luftstreitkräfte. Der Vorwurf: Dabei soll es auch zu Giftgasangriffen in Form von Sarin gekommen sein, die zwischen 70 und 100 Menschen das Leben bisher kostete. Die Schuldzuweisungen erfolgten direkt und von der Seite der westlichen Medien und Regierungen besonders schrill: Assad (sic!) soll für diesen Angriff verantwortlich sein, ein unrühmliches Zeichen seiner brutalen Diktatur. Die syrische und russische Regierung hingegen weisen jede Verantwortung von sich und behaupten, die Luftangriffe haben ein geheimes Giftgasdepot in der Stadt unabsichtlich zerstört, wodurch das Sarin später ausgetreten ist. Vor allem die Medien scheinen von ihrer Ansicht überzeugt, dennoch gibt es bisher sehr dürftige Beweise für einen, von der syrischen Armee verursachten Giftgasangriff. Eine Sammlung an Fakten und Theorien. 

Der Schauplatz

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Die einst 50.000 Einwohner zählende Stadt Khan Sheikhoun befindet sich im Süden der Provinz Idlib, nördlich von Hama. Trotz ihrer bescheidenen Größe besitzt sie seit den 1980er doch eine eher unrühmliche Geschichte gegenüber der herrschen Ba’ath-Regierung. Ein aus Idlib stammender Kommandant der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) umschrieb die Beziehung der Stadt mit den Worten, dass eine komplette Vernichtung der Stadt kein besonderer Verlust wäre. Natürlich befindet man sich mit derartigen Meinung in der großen Minderheit, dennoch ist der Ort eher überdurchschnittlich vielen Luftangriffen ausgesetzt. Der Grund dafür ist vor allem im Jahr 1982 zu finden. Damals war die Stadt ein blühendes Rekrutierungszentrum der Muslimbruderschaft, viele Mitglieder von dort nahmen an dem Aufstand in Hama teil, der brutal und erfolgreich niedergeschlagen wurde. Als Reaktion errichtete man südöstlich der Stadt ein gefürchtetes Militärlager: al-Khazanat. Die Basis diente dem Zweck, die Kontrolle über die umliegenden Dörfer und Städte aufrechtzuerhalten. Außerdem konnte dadurch ein Spionagenetzwerk aufgebaut werden, viele Einwohner landeten im Gefängnis.

Die Gründe für eine Abneigung sind aber nicht nur in vorherigen Jahrzehnten zu finden, auch im syrischen Konflikt spielte Khan Sheikhoun eine nicht zu verachtende Rolle. 2014 fiel die Stadt wie weite Teile der Provinz Idlib unter die Kontrolle der Opposition, nachdem die Armee nach einer Großoffensive vertrieben wurde. Der dortige Aufstand führte zur Blockade von Einheiten der SAA in Wadi Deif, Hamadiyah und vor allem der Abu Duhor-Luftbasis. Wenig später konnte Jabhat al-Nusra die Basen erobern und die übriggebliebenen Soldaten exekutieren. All diese Stützpunkte waren unter Kontrolle der syrischen Luftwaffe, wodurch ein heutiger Hass gegenüber dem Ort resultieren könnte. Danach baute der Verbündete des Islamistischen Staates, Jund al-Aqsa, dort sein Hauptquartier auf, was oft zu Kämpfen mit anderen oppositionellen Gruppierungen führte (vor allem Ahrar al-Sham). Da sich Jund al-Aqsa inzwischen aufgelöst hat ist der Verbleib der Stadt ungeklärt, höchst wahrscheinlich aber unter der Kontrolle von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt als Jabhat Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra), dem sich auch viele Mitglieder von Jund al-Aqsa anschlossen.

Die Beziehung zwischen Opposition und Khan Sheikhoun ist ähnlich der von Qumhana und der syrischen Regierung in der selben Region. Qumhana ist eine sunnitische Stadt, welche seit der Amtszeit von Hafez al-Assad die Assad-Familie unterstützt (und damit auch mehr pro-Assad als pro-Regierung ist). Aufgrund dessen leisteten die dortigen Familien erbitterten Widerstand, wo die feindliche Offensive in Hama noch erfolgreich war.

Es kann sich also um einen Indikatoren handeln, dass die SAA derartige Waffen gegen diesen Ort einsetzen könnte. Wenn nicht die SAA in ihrer Gesamtheit, so ein einzelner „Trittbrettfahrer“ in der Armee.

Die Luftschläge

Erste Videos tauchten 1-2 Stunden nach den Luftschlägen auf. Laut den Medienkanälen von Tahrir al-Sham bombardierten mehrere SU-22 die Stadt. Zunächst negierte das russische Verteidigungsministerium die Angabe, man habe in und um Khan Sheikhoun bombardiert, das syrische Verteidigungsministerium machte zunächst keine Angaben. Stunden später gab Russland dennoch zu, in der Umgebung aktiv gewesen zu sein. Sowohl das russische, als auch das syrische Verteidigungsministerium selber verneinten natürlich die Behauptung, man hätte Giftgas eingesetzt.

Der als „Journalist des Jahres“ von Reporter ohne Grenzen ausgezeichnete Hadi Abdullah fand sich einige Stunden später in Khan Sheikhoun wieder, um vor Ort über die Einschläge und Opfer zu berichten. Im Video sieht man ihn auf einer Straße stehen, in der Mitte einen kleinen „Explosionskrater“. Im Video sagt er, dass es sich hierbei um eine mit Saringas gefüllte Fliegerbombe handelte. Drei Dinge sind daran seltsam:

  1. Das von Hadi Abdullah veröffentlichte Video zeigt den Treffer der Bombe auf dieser Straße. Das oben gezeigte Video aber zeigt Luftschläge eher im Süden der Stadt, es soll sich aber auch um abgeworfenes Giftgas handeln. Insofern scheint die Behauptung von Hadi falsch zu sein. Laut ihm warf man auch nicht mehr Giftgas ab.
  2. Die „Weißhelme“, eine Form von Rettungsdienst im oppositionellen Territorium mit fragwürdigen Verbindungen zu al-Qaida, veröffentlichten selber Bilder von Opfern des Saringases. Diese Straße ist im Süden der Stadt: hier. Wieso sollte man mit Giftgas auf die Gebiete außerhalb der Stadt schießen und wie können dort wie im Bild gesehen so viele Menschen sein?

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Detaillierte Bilder der Rakete auf der Straße zeigen außerdem weitere Merkmale: Laut Waffenexperten handelt es sich hierbei um keine Abwurfbombe, sondern um ein Artilleriegeschoss. Starke Ähnlichkeiten existieren zu den IRAM-Raketen iranischen Ursprungs. Die nächstbeste Startposition für derartige Waffen wäre Kernaz, 16km südwestlich von Khan Sheikhoun, da das Geschoss in Richtung Nordosten gelandet ist. Auch wäre der verursachte Schaden viel zu niedrig. Die SU-22 selber ist nicht dafür bekannt, Bomben bzw. Waffen zu besitzen, die mit Sarin (oder anderen Gasen) präparierbar sind.

Sonstiges

Neben den bereits erwähnten Weißhelmen und Hadi Abdullah ist bei den Angriffen in Khan Sheikhoun eine weitere Person besonders medial aufgetreten: Shajul Islam. Shajul ist ein aus Ost-London stammender Arzt, der seit 2012 in Syrien aktiv ist und unter dem Vorwand der „humanitären Aufgabe“ dort arbeitet. Er wird für schuldig befunden, den britischen Journalisten John Cantlie und niederländischen Pressefotografen Jeroen Oerlemans in Syrien entführt zu haben. Damit verlor er seinen Medizinabschluss in Großbritannien. Zugleich scheint seine hohe Twitter-Aktivität während der Notaufnahmen eine besondere Kompetenz zu zeigen.

Die von den Weißhelmen veröffentlichten Bilder und Videos zeigen Sanitäter, die bestenfalls Handschuhe und Gasmaske tragen und schlimmstenfalls nicht mal Schuhe. Wenn es sich tatsächlich um Sarin handelt (wovon derzeit definitiv auszugehen ist), sind diese Menschen aufgrund fehlenden Schutzes höchst gefährdet, Sarin kann alleine durch Hautkontakt tödlich sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich dies wirklich in Zukunft bewahrheiten wird.

Ebenfalls erwähnenswert ist der Tweet eines oppositionellen Journalisten. Einen Tag vor den Luftangriffen sagte er wortwörtlich:“Morgen werden wir eine Medienkampagne in der Hama-Region starten, die die Intensität und Nutzung von Chlorgas darstellen wird.“ Es klingt geradezu prophetisch, die Interpretation sei jedem selbst überlassen. Wahrscheinlich hat es einfach eine ziemlich banale Begründung: Oppositionelle Medien sprechen oft von Giftgasangriffen. Sehr oft. Besonders wenn an Fronten wie Nord-Hama verloren wird, wie es zurzeit der Fall ist.

Es ist außerdem kein Geheimnis, dass die Opposition sowohl zur Herstellung, als auch zur Nutzung von Giftgas bereit und fähig ist, genauso wie der Islamische Staat. Carla Del Ponte als UN-Kommissarin und Teil der UN-Untersuchungskommission für den Giftgaseinsatz in Ost-Ghouta sagte selber, die dortigen Oppositionellen (in dem Falle Jaish al-Islam) haben Sarin genutzt.

Anmerkung: Bei „Sonstiges“ handelt es sich nur m.A.n. interessante Nebeninformationen, die aber für die Darstellung und der Diskussion um einen Giftgasangriff und dessen Schuld relativ irrelevant ist.

Warum?

Das wohl deutlichste Argument gegen einen Giftgaseinsatz der syrischen Armee ist die einfache Frage: Warum? Welchen Nutzen würde man dadurch gewinnen, die ohnehin schon zerstörte Reputation noch weiter zu eliminieren und zugleich zivile Ziele anzugreifen? Warum sollte man aktiv nach 4 Jahren Giftgas an einer Front nutzen, an der man seit Wochen am gewinnen ist? Es ergibt in keinster Weise einen strategischen Sinn, eine Stadt weiter entfernt von den Fronten mit (fast) rein zivilen Zielen mit Giftgas anzugreifen und sich damit dem Risiko ausländischer Interventionen & Sanktionen auszusetzen. Nebenbei stehen auch wieder die erneuten Friedensverhandlungen in Genf und Astana an, einen möglich schlechter Zeitpunkt zum Einsatz von derartigen Waffen.

 

Insgesamt lässt sich derzeit wohl nur eines festellen: Nicht viel. Ohne Frage kam es zu Luftschlägen und zu vielen, von Sarin verursachten Toten. Die Faktenlage ist ein Tag nach dem Vorfall, wie in Ost-Ghouta damals, viel zu dünn um eine eindeutige Aussage treffen zu können. Definitiv gibt es aber erneut Beweise dafür, dass die offizielle und von den MSM übernommene Darstellung nicht dem Wahrheitsgehalt entspricht und eine problemlose Schuldzuweisung nicht möglich ist.

Der fragwürdige Bericht von Amnesty International

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Am 7. Februar veröffentlichte die NGO Amnesty International den Report „Human Slaughterhouse: Mass Hangings and Extermination at Saydnaya Prison, Syria“, welcher versucht durch Zeugenaussagen einen Massenmord von 5.000 bis 13.000 Personen im „Militärgefängnis“ von Seydnaya zu rekonstruieren. Dabei entstehen verschiedene Fehler und Widersprüche, die einer näheren Recherche nicht standhalten und im folgenden Artikel erläutert wird.

Zunächst wird die Methodik näher erläutert: Innerhalb eines Jahres (Dezember 2015-Dezember 2016) wurden insgesamt 84 Personen näher befragt, welche sich in folgende Gruppierungen unterteilen:

  • 31 Gefangene, die von 2011 bis 2015 inhaftiert waren
  • 4 ehemalige Beamte oder Wachen des Gefängnisses
  • 3 ehemalige Richter, wovon Einer im Militärgericht im al-Mazzeh-Viertel in Damaskus arbeitete
  • 3 Doktoren, die im Militärkrankenhaus Tishreen (Damaskus) arbeiteten
  • 4 Anwälte
  • 17 „nationale und internationale Experten für syrische Haftmaßnahmen“, z.B. Beobachter und Analysten
  • 22 Familienmitglieder, wo Angehörige weiterhin im Saydnaya-Gefängnis inhaftiert sein sollen

Die Befragungen/Interviews fanden in ihrer Mehrheit im Ausland statt, namentlich im Süden der Türkei, Jordanien, der USA, oder Libanon, wo laut AI auch der Großteil der Befragten lebt. Durch Telefonate konnten aber auch Personen erreicht werden, die weiterhin in Syrien wohnen. Dabei wurde nicht näher erläutert, ob sich diese Personen im Territorium der Regierung, oder Opposition aufhalten würde. Die interviewten Personen wurden durch enge Kontakte mit verschiedenen Oppositionsgruppen und NGOs gefunden, genannt wurden: Urnammu for Justice and Human Rights, the Syrian Network for Human Rights und das Syrian Institute for Justice and Accountability. Diese Namen erwecken bereits ein gewisses Misstrauen, wenn man tiefere Nachforschungen über sie anstellt:

„Urnammu for Justice and Human Rights“  besitzt keinerlei Präsenz, weder scheint es eine Adresse, Mitglieder, noch eine Internetseite zu geben. Sie taucht nur namentlich des Öfteren in einer Liste von NGOs auf, die gegenüber der UN ein entschiedeneres Vorgehen in Syrien fordert.

„Syrian Network for Human Rights (SNHR)“ ist hingegen innerhalb der oppositionellen Nachrichtenagentur ein bekannter und berüchtigter Name. Die SNHR ist dafür bekannt, mindestens 92% aller zivilen Verluste der syrischen Regierung zuzuschieben. Russland soll sogar in weniger als einem Jahr mehr Zivilisten getötet haben als der Islamische Staat in seiner gesamten Existenz. Ein näherer Blick auf ihre Methodik erklärt solche Ergebnisse: Eine getötete Person und der verursachte Grund wird insofern in der Statistik aufgenommen, wenn es 2 Berichte dazu gab. Es findet insofern keine wirkliche Verifizierung statt, sondern man übernimmt einfach die Medienberichte. Da deren „Aktivisten“ (falls sie überhaupt über welche besitzen, selber gibt es dazu keine Angaben) wohl in den Gebieten der Opposition leben, fallen äußerst selektive Berichte von Toten an. Im gleichen Atem lehnt SNHR Berichte von syrischen Staatsmedien kategorisch ab. Die UN selber hat bereits vor Jahren aufgehört, sie als Quelle für Tote zu benutzen. Sie weist im übrigen auch eine ähnliche Struktur auf wie die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ und wird nur von einer Person, Fadel Abdul Ghani, geführt. Angeblich lebt er ebenfalls in Großbritannien.

Besonders pikantes Detail der Person: Fadel Abdul Ghani weist enge Beziehungen zum „National Council of Resistance of Iran“ auf, welche wiederum Teil der „Volksmujahideen“ im Iran ist, einer von der USA von 2003 bis 2012 anerkannten, terroristischen Gruppierung. Dies änderte sich erst durch Hillary Clinton, die UN bezeichnet sie weiterhin als „involviert in terroristischen Aktivitäten“.

Das „Syrian Institute for Justice and Accountability“ ist hingegen wieder ein unbeschriebenes Blatt, bis auf einige Seiten in sozialen Netzwerken (z.B. Facebook) findet man nicht viel über sie. Die Vorwahl ihrer Telefonnummer (+90 53) deutet auf die Türkei hin, wo sie auch gegründet wurde

Die gezeigten „Quellen“ von Amnesty International zeugen als nicht gerade von einem seriösen Eindruck, geschweige einer gewissen Objektivität. Gerade der Aufenthalt dieser NGOs außerhalb Syriens erzeugt einen fragwürdigen Einblick auf die methodische Arbeit von AI. Ebenfalls sind ausländische Geldgeber all dieser Organisationen wohl bekannt, genauso das Ziel einer gewissen Agenda. Sollten solche Agenturen tatsächlich die beste Quelle für ehemalige Gefangene sein?

Ein weiterer interessanter Aspekt der Methodik ist die Anzahl der getöteten Personen im Zeitraum des Septembers 2011 bis Dezember 2015. Die große Differenz von 5.000 bis 13.000 Toten kam durch Hochrechnungen zustande, welche sich auf verschiedene Zeugenaussagen berufen. Diese Zeugen können nur maximal 4 Personen sein,  wenn man einen Blick auf die befragten Gruppen wirft (Gefängnisbeamte und -wächter). Schätzungen von Gefangenen sind dabei nicht hilfreich und/oder zielführend, da sie noch weniger korrekte Aussagen tätigen können. Auch diese Zahlen sind reine Schätzungen und können nicht näher verifiziert werden. Dies macht sich vor allem auch in der Rhetorik auf Seite 17 bemerkbar:

People who worked within the prison authorities at Saydnaya told Amnesty International that extrajudicial executions related to the crisis in Syria first began in September 2011. Since that time, the frequency with which they have been carried out has varied and increased. For the first four months, it was usual for between seven and 20 people to be executed every 10-15 days. For the following 11 months, between 20 and 50 people were executed once a week, usually on Monday nights. For the subsequent six months, groups of between 20 and 50 people were executed once or twice a week, usually on Monday and/or Wednesday nights. Witness testimony from detainees suggests that the executions were conducted at a similar – or even higher – rate at least until December 2015. Assuming that the death rate remained the same as the preceding period, Amnesty International estimates that between 5,000 and 13,000 people were extrajudicially executed at Saydnaya between September 2011 and December 2015.

Die verschiedenen Variablen und Schätzungen zeigen klar ersichtlich, inwiefern und wie sehr man hier von reinen Schätzungen abhängig ist. Diese Schätzungen werden aber von AI zum Fakt erhoben und daraus ausgehend werden die Toten über den gesamten Zeitraum rechnerisch erfasst (Fußnote 40):

These estimates were based on the following calculations. If between seven and 20 were killed every 10-15 days from September to December 2011, the total figure would be between 56 people and 240 people for that period. If between 20 and 50 were killed every week between January and November 2012, the total figure would be between 880 and 2,200 for that period. If between 20 and 50 people were killed in 222 execution sessions (assuming the executions were carried out twice a week twice a month and once a week once a month) between December 2012 and December 2015, the total figure would be between 4,400 and 11,100 for that period. These calculations produce a minimum figure of 5,336, rounded down to the nearest thousand as 5,000, and 13,540, rounded down to the nearest thousand as 13,000.

Wenn selbst innerhalb den (angeblichen) Mitarbeitern des Gefängnisses eine solche Unklarheit von den exekutierten Menschen in einem bestimmten Zeitraum herrscht, wie könne dann Amnesty irgendwelche verifizierbare Zahlen über einen längeren Zeitraum publizieren?

Wenig später (s. 40) gibt es eine interessante Behauptung, dass Amnesty International mit der Unterstützung der SNHR 375 Tote nach eigener Angabe „verifizieren“ konnte, die sich im Zeitraum zwischen März 2011 und Oktober 2016 ereignet haben sollen. Interessanterweise sollen all diese Personen (davon 317 Zivilisten, 39 Militärmitgliedern und 19 Mitgliedern von oppositionellen Gruppierungen) nicht durch Exekution, sondern durch Folter und Misshandlung verstorben sein. Interviewte Gefangene haben weitere 36 Namen an getöteten Personen angegeben, die AI ohne große Überprüfung ebenfalls in ihre Liste der „verifizierten Tode“ aufnahm. Es ist interessant zu lesen, dass die SNHR scheinbar Hunderte an getöteten Gefangenen und ihren Todesgrund ermitteln kann. Wieso war das für die restlichen 13.000 nicht möglich?

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Ein weiterer Knackpunkt der Analyse sind die angeblichen „Massengräber“, wo die >5.000 exekutierten Gefangenen angeblich vergraben wurden. Als Beweis werden Militärfriedhöfe für „Märtyrer“ (sprich: gefallene Soldaten) vorgezeigt, die im Laufe der Jahre erweitert wurden. Tatsächlich werden dafür Satellitenbilder von vor dem Ausbruch des Syrischen Konfliktes (2010) und 2016 verglichen, die Gründe für ein derartiges Resultat sollten klar ersichtlich sein.

Über den gesamten Report zieht sich auch der Vorwurf hinweg, dass im Saydnaya-Militärgefängnis lediglich Zivilisten, Journalisten, politische Dissidenten, Demonstranten, „Menschenrechtsverteidiger“, Studenten, Doktoren und internationale Hilfsarbeiter (S. 6) eingesperrt wurden. Ein Blick zurück auf 2011 (wo auf internationalen und oppositionellen Druck viele politische Gefangene freigelassen wurden) erzeugt ein wesentlich anderes Bild, prominente Beispiele an Gefangenen lesen sich als das Who’s Who der syrischen Islamisten:

  • Zahran Alloush, ehemaliger Anführer von Jaysh al-Islam, bekannt dafür alawitische Familien in Käfige zum Schutz vor Luftschlägen gesteckt zu haben. Drohte stets mit einer „Säuberung“ von Damaskus (Vertreibung/Genozid an religiösen Minderheiten)
  • Hassan Aboud, ehemaliger Anführer der zweitgrößten Gruppe Ahrar al-Sham. Beziehungen zu al-Qaida
  • Abu Yahia al-Hamawi, derzeitiger Anführer von Ahrar al-Sham

  • Abu Mohammad al-Adnani, ehemaliger Pressesprecher des Islamischen Staates

  • Abu Luqman, Gouverneur von al-Raqqah (Islamischer Staat)

In dem Kontext ist auch ein Interview eines ehemaligen Gefangenen wichtig, welches 2015 bei al-Jazeera stattfand. Ergebnis: 98% aller Gefangenen sind Islamisten, die Ausnahmen bilden die Gefangen aus der Syrisch-Arabischen Armee. Kleine Randnotiz: Auf Seite 28 sagt AI, dass keine der getöteten Gefangenen fotografiert wurde, da die Militärpolizei keine Gründe für die Ermordung bräuchte. Dies ist ein starker Gegensatz zu den angeblichen Caesar-Berichten, wo alle ermodeten Personen fotografiert wurden.

Ein anderer, ehemaliger Gefangener veröffentlichte ebenfalls ein Facebook-Beitrag zum Bericht von Amnesty International, welcher nicht glimpflich ausfällt. Nizar Nayyouf war vor einigen Jahrzehnten eine bekannte linke Größe in Syrien, wurde aber durch die Ba’ath-Regierung zu mehrmaligen Gefängnisaufenthalten gezwungen, darunter auch für 10 Monate in Saydnaya. Dort startete er eine Revolte und besitzt insofern mehr Kenntnisse über das Gebäude, auch wenn – angenommen die heutigen Zustände sind zutreffend – man damals scheinbar wesentlich liberaler in den Gefängnissen war. Später begab er sich nach Frankreich ins Exil. Heute ist er weiterhin ein Kritiker der syrischen Regierung, aber genauso wenig ein Freund der Opposition. Er hat in seinem Beitrag folgende, relevante Punkte angesprochen:

  • AI verwechselt das „rote“ und das „weiße“ Gefängnisgebäude. Das weiße Gefängnisgebäude ist das große Weiße in Form eines „Mercedes-Symbols“
  • das große Gebäude kann unmöglich (wie behauptet) 10.000 Gefangene besitzen. Das Gebäude wurde für 3000 Gefangene konzipiert und selbst bei folgender „Stapelung“ wie im Bericht beschrieben könnten es maximal 4500 Inhaftierte werden (30 pro Zelle)
  • im roten Gebäude (dem Kleinen, wo angeblich die Exekutionen stattfinden) sind inzwischen die Kleinverbrecher, Militärangehörige usw. inhaftiert
  • das rote Gebäude kann maximal 1800 Gefangene beherbergen
  • die Vorwürfe von Vergewaltigungen sind schwachsinnig, es gab zwar Vorfälle von „Vergewaltungsarten“ mit verschiedenen Gegenständen (z.B. Falschen), aber keine im „traditionellen Sinne“
  • Das Militärgefängnis Saydnaya existiert als Name nicht, angebliche Papiere mit dessen Name (S. 39) ist eine Fälschung. Offizieller Name ist „Erstes Militärgefängnis“
  • Gefangene werden nicht in Gerichten nach al-Qaboun transportiert, die Gerichte erscheinen in den Gefängnissen selber und verurteilen dort auch direkt(2-3 Minnuten dauert eine Prozedur)
  • die Gerichte benötigen keine Unterschriften vom syrischen Mufti (welcher für die Judikative keinerlei Relevanz hat), oder syrischen Verteidigungsminister, als Gegensatz zu dem was AI behauptete
  • im alten Teil des weißen Gebäudes sind lediglich Zellen für die Einzelhaft (1mx2m)
  • das weiße und rote Gebäude sind voneinander 120m entfernt, im Artikel wird aber der Transport von mehreren Bussen und Autos erwähnt (S. 22)
  • auf Seite 2 (Anmerkung: Er bezieht sich dabei auf die arabische Version) wird ein Kommandant der „südlichen Front“ erwähnt, welcher bei den Exekutionen anwesend sein muss. In der Syrischen Armee gibt es aber eine solche Rolle gar nicht
  • das gezeigte Zertifikat (S. 39) zeigt ein Papier des Innenministeriums, der Tod soll aber im Tishreen-Militärkrankenhaus stattgefunden haben, wofür wiederum das Verteidigungsministerium zuständig ist.
  • angeblich wurden durch weitere Folter usw. 30.000 Menschen (S. 44) im Gefängnis getötet, letzten Endes konnten aber nur 375 (SNHR) verifiziert werden.

Zusammenfassung: Der neue Bericht von Amnesty International ist vor allem auf Erinnerungen und nicht verifizierbaren Aussagen bezogen, was vor allem auf die Anonymität der Befragten zurückzuführen ist. War es tatsächlich so, dass nicht mal eine einzige Person ihren Namen preisgeben wollte, nachdem doch bereits viele andere Personen sich öffentlich zu ihrer Gefangenschaft in dem Gefängnis bekannten (oben sind zwei Beispiele angeführt)? Wieso wurde nicht einmal eine der „nationalen/internationalen Experten“ namentlich erwähnt? Fühlt man sich selbst im Ausland derart unsicher? Inwiefern konnte Amnesty selber überprüfen, ob die ihnen „zugeteilten“ Personen überhaupt vertrauenswürdig sind? Amnesty International zeugte in den vergangenen Jahren immer mehr von einer NGO, die tatsächliche eine gewisse Agenda verfolgt, Stichwort Brutkastenlüge, oder angeblicher Massenmord in Ost-Aleppo durch die Armee.  Wenn wirklich verifizierte Gefangene eine völlig konträre Position übernehmen, wie könne man dann noch den Befragten glauben?

Letztliche Anmerkung: Auch wenn es so erscheint möchte ich nicht die unmenschlichen Bedingungen in den Gefängnissen der syrischen Regierung relativieren. Der äußerst kritische Zustand der Gefängnisse in Syrien (& Irak) ist seit den 80er wohl bekannt, es sterben durch Misshandlung, Folter usw. sicherlich unschuldige Menschen. Der Beitrag von AI ist in dieser Debatte nicht hilfreich, da er m.A.n. nur einen gewissen Duktus erfüllen möchte und ein „inflationären“ Stil verfolgt. 

Propagandistisches Einmaleins am Beispiel eines 7-jährigen Mädchens

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Die Geschichte beginnt im September 2016, als das 7-jährige Mädchen Bana Alabed aus dem belagerten Ostaleppo anfing, einen Twitteraccount zu betreiben. Bana, so wird es uns erzählt, lebt mit ihren Eltern und zwei weiteren Brüdern irgendwo in Ostaleppo nahe der Zitadelle im Zentrum der Stadt. Ihre Mutter Fatemah ist eine Lehrerin (laut der dailymail ehemalige Jurastudentin) die auch angeblich ihren Twitteraccount verwaltet. Ihr Vater Ghassan hingegen wirkt in einem „Amt des örtlichen Rates“ mit, nähere Informationen gibt es darüber nicht. Möglicherweise handelt es sich um den neu erstellten Stadtrat (Ghassan natürlich nicht auf dem Bild abgebildet) unter Führung der „Armee von Aleppo“. Ebenfalls laut der dailymail ist er ein Anwalt.

Ihre ersten Tweets beginnen bereits melancholisch, es wird der einfache Eindruck eines kleinen, jungen Mädchens erweckt, welches nicht mehr als Frieden will und dies aufgrund ihres Alters auch nicht miterlebt hat. Frieden ist etwas, was man von allen Seiten im derzeitigen Konflikt hört, vor allem Zivilisten möchten in ein normales und sicheres Leben zurückkehren. In jeglicher Hinsicht glaubwürdig und authentisch.

In ihren (& deren ihrer Mutter) Tweets zieht sich ein roter Faden, der Vorwurf, dass Assad und Putin Ostaleppo bombardieren und die [westliche] Welt sich gegen den „Holocaust“ in Ostaleppo engagieren muss. Dabei schreckt sie auch nicht vor dem Aufruf eines 3. Weltkrieges zurück. Aus der Sicht eines jungen Mädchens aus Ostaleppo vielleicht eine nachvollziehbare Aussage, vor allem da laut ihr sie dabei 2 Freunde (Namen unbekannt) verl0ren haben soll. Ein fader Beigeschmack bleibt dennoch dabei.

Die erste Diskrepanz die einem mit bloßen Auge auffällt sind die äußerst gut ausgeprägten Kenntnisse im Englischen. Diese Fähigkeiten für ein 7-jähriges Mädchen würden wohl in die Kategorie der Hochbegabung fallen, vor allem da in Syrien die englische Sprache nicht solch einen Wert wie hier in Europa besitzt. Dieser Eindruck bekräftigt sich vor allem durch ihre ersten Videos, wo sie tatsächlich versucht englisch zu sprechen:

Interessant sind auch weitere Videos, wo sie den Eindruck macht, als würde sie im ersten Video ablesen und im Zweiten wiederum keinerlei englisch fernab von einigen Phrasen zu besitzen:

Während die Betonung für Twitter absolut irrelevant ist, ergibt ihr Gesagtes von 1/2 Sätzen grammatikalisch nicht sonderlich viel Sinn (für 7 Jahre natürlich völlig ausreichend). Bei der Mutter Fatemah wird es sicherlich nicht groß anders sein, in diversen Videos beherrscht sie zwar durchaus die englische Sprache, aber sie ist weiterhin weit von dem Niveau der Tweets entfernt. Ähnlich verhält es sich im weiteren Video, hier könnte man aber auch ein anderes Detail bemerken: Die Klamotten von Bana und ihren Brüdern sehen sehr sauber und/oder neu aus:

Des Rätsels Lösung für die Sprachkenntnisse könnte in Mr. al-Hamdo liegen, ein Freund von Bana. Selbsternannter Aktivist und Reporter, nebenberuflich sicherlich auch Weißhelm. Hauptberuflich ist er aber Englischlehrer. Er ist wahrscheinlich für die „technischen Aspekte“ (sprich: Uploads, Einstellungen) des Accounts zuständig. Seine Tweets sind in einem authentischen Englisch und ähneln auch grundsätzlich dem Stil der Tweets von Bana.

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Manche Personen behaupten, dass al-Hamdo in Gaziantep (Türkei) für einige NGO’s aktiv ist und dementsprechend auch Bana nicht in Ostaleppo leben kann. Das stützt sich aber auf keinerlei Beweisen und die später aufkommenden Videos von Schüssen und Zerstörung wirken authentisch für Ostaleppo.

Zum Vater gibt es ebenfalls Informationen, es ist eine real existierende Person namens „Ghassan Alabed“ und betreibt seit 2001 Facebook und im September 2016 auch Twitter. Der Vater wird nicht in irgendwelchen Videos und/oder Tweets erwähnt. Interessanterweise wurde sie aber im Oktober 2016 auf seiner Facebook-Seite erwähnt, aber unter dem Namen „Zahra“. Er selber lud auch keine eigenen Videos/Bilder von ihr hoch, sondern lediglich welche von verschiedenen Medienseiten. Bis auf dieses Bild gibt es keinerlei Spuren von dem Vater:

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Faszinierend sind die Freunde, die Ghassan auf Facebook hat. Dazu gehören Personen die sich öffentlich zu international anerkannten Terrororganisationen bekennen, z.B. Jabhat al-Nusra (heute Jabhat Fateh al-Sham), oder Ahrar al-Sham.

Interessant sind auch die (momentan 96) Personen, die Bana auf Twitter folgt. Wie wohl für ein 7-jähriges Mädchen unüblich folgt sie fast ausschließlich westlichen Politikern, Reportern und Organisationen, darunter fallen Personen wie Hillary Clinton oder Organisationen wie die Weißhelme. Durchaus ein Zeichen dafür, dass der Account zu reinen medialen Nutzung entstanden ist. Auch begann sie in den ersten Tweets verschiedene westliche Journalisten oder Think Tanks direkt zu erwähnen, wie man hier sehr gut sehen kann:

Seit den Eroberungen der Syrisch-Arabischen Armee im Kessel von Ostaleppo hingegen nahm die propagandistische Darstellung der Situation in Ostaleppo enorm zu. Der subversive Ruf nach einer militärischen Intervention schallte immer lauter, nachdem die Armee nun 60% des ehemaligen Territoriums erobert hat – unter minimalen zivilen Verlusten.

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Vor allem nahmen einige Tweets eine unfreiwillige Absurdität an, indem „Bana“ über mehrere Tage hinweg behauptet, weder ein Haus noch Internet zu haben, da es durch Luftschläge zerstört wurde.

Interessant sind auch ihre Tweets, die angeblich ihr zerstörtes Haus zeigen soll:

Diese Tweets ergeben recht wenig Sinn, wo und inwiefern soll dort einst ein Haus gestanden haben? Wenn zwischen den zwei Gebäuden Eines gestanden haben soll, wieso liegt für die Verhältnisse so wenig Schutt? Unabhängig davon, dass niemals in diesem Konflikt ein Haus derart zerstört werden würde, das nichts mehr davon übrig ist. Die Fenster, Türen und Balkone an den Seiten würden insofern auch wenig Sinn ergeben. Es wird sich daher um eine einfache Gasse gehandelt haben, welches im ersten Bild so rigoros fotografiert wurde. Im zweiten Tweet wiederum zeigt sie angeblich (ihr?) Zimmer, wo sie Harry Potter (später mehr dazu) lesen wollte. Die Frage stellt sich, wo ist nun ihr Zimmer dort? Soll es den Balkon im zweiten Stock auf dem anderen Gebäude darstellen, wo aus architektonischer Sicht definitiv kein Zimmer gestanden hat? Oder auf dem Ort wo das Bild gemacht wurde? In beiden Fällen ergibt wiederum das erste Bild keinen Sinn, da es auf die Gasse zwischen den beiden Gebäuden fixiert ist. Inzwischen hat man auch die exakte Position herausgefunden: Hier.

 

Weitere Bemerkungen/Ungereimtheiten, die aber vor allem hypothetischer Natur sind:

  • Bana soll von Schutt vergraben worden sein, dafür ist ihre Kleidung sauber und ihr scheint auch nichts zugestoßen sein.
  • Ihr Twitter-Account wurde auf Wunsch der syrischen US-Botschaft verifiziert, die sich nebenbei auch nicht in Syrien befindet.
  • sehr hypothetisch: Die Wände von ihren Videos vor und nach der angeblichen Zerstörung des Hauses sind die Gleichen.
  • einen Tag später begutachtet sie die Schäden an Gebäuden durch Luftangriffe, alle Wege und Straßen sind vom Schutt bereits gesäubert.
  • Angeblich hat Bana kein Zuhause mehr, spätestens einen Tag später scheint sie zumindest eine Unterkunft gefunden zu haben. Weiterhin scheint sie saubere Kleidung zu tragen.
  • Junges Mädchen wurde von Mörserbeschuss aus Ostaleppo getötet, laut ihr wurde sie durch Assad umgebracht.
  • Familie hat eigene Solarzellen und Setzlinge auf dem Dach.
  • eBook, Stromknappheit scheint nicht der Fall zu sein.
  • J.K. Rowling schenkte ihr aufgrund der Situation und Bitte von Bana mehrere Harry Potter-Bücher für ein eBook auf Englisch. Harry Potter wird dort aber nicht allzu beliebt sein.
  • Trotz Zerstörung ihres Hauses scheinen die Solarzellen auf dem Dach überlebt zu haben. Könnten sich natürlich um andere Solarzellen gehandelt haben, was wiederum ein weiterer Beweis gegen eine Stromknappheit wäre.

Edit: Fatameh hat angenommen, dass Bana gestorben ist. Letzten Endes stellte es sich laut ihr doch angeblich als ein anderes Kind heraus:

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Zusammenfassung:

Bana & ihre Familie existieren und leben in Ostaleppo, dies kann man aufgrund dem verschiedenen Videomaterial als gesichert ansehen. In dem Aspekt fällt auch nicht die Kritik, sondern in das maßlose Ausnutzen eines kleinen Kindes für die Zwecke islamistischer Propaganda und Übertreibungen. Bereits seit Tag 1 wird gebetsmühlenartig wiederholt, dass in Ostaleppo ein Genozid/Holocaust an der Zivilbevölkerung stattfindet, ausgeführt durch Phosphor- und Fassbomben. Insofern handelt es sich den Versuch den westlichen Narrativ um Assad und Aleppo zu erfüllen, gar eine militärische Intervention herbeizuwünschen damit das „Bomben“ endlich aufhören würde. Sie versuchte ebenfalls aktiv Aufmerksamkeit von westlichen Medienhäusern (siehe oben) zu bekommen, exemplarisches und aktuelles Beispiel ist J.K. Rowling, welche auf die Bitte von Bana mehrere eBooks von Harry Potter (auf Englisch) verschickt hat.

 

Zweiter Edit:

Der Twitter-Account von Bana scheint nun gelöscht zu sein. Dies steht im Zusammenhang damit, dass die Syrisch-Arabische Armee das Gebiet eroberte, wo ihr Haus steht/stand. Ein Zeichen dafür, dass ihr Haus nicht zerstört wurde wie ursprünglich mitgeteilt. Am Ende scheint man un entweder die Reißleine gezogen zu haben, oder die syrische Regierung verfügte danach über die Kommunikationswege und löschte dementsprechend den Account. Leider bedeutet dies auch für den Beitrag, dass einige Bilder und Tweets in ihrer ursprünglichen Form nicht verfügbar sind. Ein letztes Bild von ihrem Account:

 

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Dritter Edit:

Wie durch Geisterhand ist ihr Account 2 Tage später wieder online, nachdem bereits die Medien weiterhin ihren Narrativ verfolgt haben, dass Bana entführt/getötet sein könnte.

Strukturelle Inspiration von Barbara McKenzie.

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