
Mit dem Selbstmordanschlag auf den Kabuler Flughafen ist der Islamische Staat in Afghanistan nun endgültig in der öffentlichen Wahrnehmung der internationalen Gemeinschaft angekommen, obwohl sie vor vielen Jahren gegründet wurden und immer wieder ein nicht zu unterschätzender Faktor im 20 Jahre andauernden Krieg um Afghanistan war. Mit dem überhastetem Abzug westlicher Armeen und dem damit verbundenen Zusammenbruch der Regierung entsteht im Land ein neues Machtvakuum, in dem dschihadistische Milizen wie der Islamische Staat florieren können. Jedoch steht die Terrormiliz mit der neuen Führung des Landes, den Taliban, in tiefer Rivalität; beide Fraktionen beanspruchen das Land für sich. Mit dem Aufstieg des Islamischen Staates könnten die Taliban nun paradoxerweise auf die Unterstützung der USA im Kampf gegen die Organisation setzen.