Saudische Hauptstadt von Raketen getroffen

Nach langer Pause nahmen die jemenitischen Houthi-Rebellen, offiziell unter dem Organisationsnamen „Ansar Allah“ bekannt, ihre direkten Drohnen- und Raketenangriffe auf Ziele innerhalb Saudi-Arabiens auf, die ein großes Sicherheitsrisiko für den Gegner im jemenitischen Konflikt darstellen. Als Ausdruck der schon länger nicht mehr geltenden Waffenruhe, die vor über einem Jahr in Stockholm ausgehandelt wurde, beteiligt sich Saudi-Arabien zunehmend wieder am Krieg, flog in den letzten Tagen vermehrt Luftangriffe zur Verteidigung der ostjemenitischen Stadt Marib, welche derzeit Ziel einer Houthi-Militäroffensive ist. Ein Großteil der eingesetzten Raketen konnten von den saudi-amerikanischen Luftabwehrsystemen zerstört werden, jedoch trafen einige Projektile mehrere Gebäude in der Hauptstadt Riad. Auch andere Städte waren das Ziel einer groß angelegten Militäroperation, dem Pressesprecher der Houthis zufolge handelte es sich hierbei um eine „Abschreckungsoperation“, die das nördliche Nachbarland vor einer weiterhin bestehenden Beteiligung im Jemen warnen soll.

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USA bombardiert schiitische Miliz in Syrien

In der Nacht zum Freitag attackierten amerikanische Kampfjets erstmals seit Jahren eine schiitisch-irakische Gruppierung innerhalb Syriens, eine klare Botschaft der neuen US-Administration unter Präsident Joe Biden. In einer offiziellen Stellungnahme des Pentagon werden Angriffe auf „kritische Infrastruktur“ der Milizen Kataib Hisbollah und Sayyid al-Shuhada bestätigt, welche in der Vergangenheit für Raketenangriffe auf die amerikanische Botschaft in Bagdad, Militärkonvois der amerikanischen Armee und dem Angriff auf US-Truppen im Erbil-Flughafen verantwortlich gemacht werden, dafür aber wenig Beweise existieren. Bei den US-Bombardements soll es sich um einen Vergeltungsschlag gegenüber dem letzten Angriff auf die amerikanische Botschaft handeln, welcher vor wenigen Tagen stattfand. Die Nachricht ist dabei an den Iran gerichtet: Sollten pro-iranische Stellvertreter weiterhin die amerikanische Präsenz im Nahen Osten attackieren, würde darauf ebenso gewaltsam reagiert werden. Ursprünglich wurde angenommen, dass die neue Regierung unter Biden wesentlich zurückhaltender auftreten würde, was sich nun als falsch herausstellt und in der Zukunft für größere Eskalationen in der Region sorgen könnte.

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Kampf um Marib dauert weiter an

Ungestört finden seit über einer Woche schwere Kämpfe an den Toren der zentraljemenitischen Stadt Marib statt, welche von der jemenitischen Exilregierung als auch den Houthi-Rebellen gleichermaßen begehrt wird. Für Viele zählt die Stadt als ein kriegsentscheidendes Ziel, welches die Tür in die öl- und gasreichen Gebiete des Landes öffnet und die letzte Landverbindung zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen darstellt. Es ist also wenig verwunderlich, wie viele Ressourcen von beiden Seiten tagtäglich in der Schlacht um Marib eingesetzt werden, um den Ort zu erobern bzw. zu verteidigen. Die von anfänglichen Erfolgen geprägte Militäroffensive der Houthis, offiziell unter dem Namen „Ansar Allah“ bekannt, geratet in den letzten Tagen ins Stocken, während die jemenitischen Streitkräfte mit der Unterstützung Saudi-Arabiens mehrere Gegenoffensiven starten konnten. Der Kampf um Marib ist dabei noch lange nicht beendet und tritt nun in seine kritische Phase ein.

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Syrische Regierung öffnet Flüchtlingskorridore in Idlib

In der letzten, noch von islamistischen Kräften kontrollierten Provinz Idlib kehrt eine alte Prozedur zurück: Die syrische Regierung plant die Wiederaufnahme mehrerer sogenannter „Flüchtlingskorridore“, die Zivilisten einen Ausweg aus Idlib ermöglichen bzw. auch wieder den Handel zwischen den verschiedenen Territorien erlaubt, nachdem in Folge der Covid-Pandemie und der geopolitischen Situation ein grenzübergreifender Transfer nicht möglich war. Zugleich könnte man diesen Schritt der Regierung auch als eventuelles Zeichen für eine Idlib-Offensive nutzen, die seit fast einem Jahr in Folge der türkischen Militärintervention gestoppt werden musste. Bereits in der Vergangenheit wurden diese „humanitären Korridore“ genutzt, um Belagerten aus z.B. Vorstädten von Damaskus oder dem belagerten Ost-Aleppo eine Fluchtmöglichkeit zu geben bzw. dem Gegner vorwerfen zu können, die Einwohner als Geiseln zu nehmen.

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Huthi-Rebellen rücken im Norden weiter vor

Die jemenitischen Houthi-Rebellen nahmen vor mehreren Wochen ihre Militäroffensive in der Provinz Marib auf, dessen angestrebtes Ziel die Eroberung der gleichnamigen Provinzhaupstadt ist, die in vielen Kreisen als kriegsentscheidende Stadt gilt. Die jetzt seit über einem Jahr andauernde Militäroffensive der Houthis, welche ebenfalls unter ihrem offiziellen Namen „Ansar Allah“ sind, scheint nun Früchte zu tragen, die Gefechte zwischen den schiitisch-zaidischen Aufständischen und Regierungstruppen haben sich inzwischen fast an die Tore jenen Ortes verschoben, welches für Ansar Allah das letzte Hindernis in Richtung der ostjemenitischen Ölfelder und des letzten Grenzüberganges nach Saudi-Arabien darstellt. Während bereits erste Flüchtlingslager in Umgebung der einst sicher geltenden Stadt unter Houthi-Kontrolle stehen, konzentrieren beide Seiten mehr und mehr Feuerkraft in Marib, Saudi-Arabien flog zur Unterstützung mehrere Luftangriffe. Einige schätzen, dass der Ort in denn kommenden Wochen fallen könnte.

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Raketenangriffe auf türkisches und amerikanisches Militär im Irak

Die letzten Tage im Nordirak waren von Eskalation und neuen Entwicklungen geprägt, nachdem eine türkische Militäroperation zur Befreiung mehrerer Geiseln aus den Händen der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) gescheitert ist. Schiitisch-irakische Gruppierungen, die innerhalb des Dachverbandes der „Volksmobilisierungseinheiten“ (PMU/PMF) organisiert sind und teilweise vom Iran unterstützt werden, solidarisierten sich dabei mit der PKK und drohten der Türkei mit Vergeltungsschlägen, sollten sie die irakische Souveränität weiterhin verletzen, indem sie weiterhin irakisches Territorium unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung besetzt halten. Nur einen Tag später wurden diese Drohungen in die Tat umgesetzt: Mehrere Raketen trafen einen türkischen Militärstützpunkt in Nordirak. Parallel dazu wurde der Militärflughafen der kurdischen Hauptstadt Erbil attackiert, wodurch amerikanische Soldaten verletzt und ein Iraker getötet wurde. Zu beiden Angriffen bekennen sich verschiedene schiitische Gruppierungen, die enge Kontakte zum Iran pflegen und bereits in der Vergangenheit Anschläge auf das US-Militär durchgeführt haben. Der neu gewählte amerikanische Präsident Joe Biden steht dabei vor seiner ersten Herausforderung im Irak.

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Türkei startet Militäroffensive im Irak gegen PKK

Zum erneuten Male startet die türkische Armee eine neue Militäroperation auf das irakische Staatsgebiet, um dort eigenen Angaben zufolge Anhänger und Zellen der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) zu eliminieren. Ungeachtet der territorialen Verhältnisse und den Protesten der Zentralregierung in Bagdad kommt es inzwischen jährlich zu türkischen Offensiven, die das türkisch-irakische Grenzgebiet betreffen und in erster Linie mehrere Kilometer im Irak stattfinden. Während die türkische Regierung auf die Unterstützung des kurdischen Autonomiegebiets im Nordirak setzen kann, beteiligt sich nun eine neue Fraktion auf Seiten der PKK an dem Konflikt: Schiitisch-irakische Milizen mit iranischer Unterstützung drohen der Türkei aufgrund der Verletzung der irakischen Souveränität und verlegen tausende Kämpfer in die Grenzregion. Bisher scheint die türkische Mission von Misserfolg geprägt zu sein.

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Syrische Armee attackiert Ölschmuggel in Nordsyrien

Riesige Explosionen und Brände gab es in der nordsyrischen Provinz Aleppo vor drei Nächten zu beobachten, die mehrere Tage anhielten. Tief im von pro-türkischen Milizen kontrollierten Gebiet wurden mehrere Pipelines und Umschlaglager zerstört, die dem illegalen Schmuggel von Erdöl und Erdgas in die Türkei dienen und dementsprechend ein lukrativer Handel für die syrische Opposition darstellt. Die Explosionen wurden von mehreren Raketen verursacht, die in der Nähe der Millionenstadt Aleppo von der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) gestartet wurden, wobei mindestens eine Rakete ihr Ziel verfehlte und in der Nähe des Startortes explodierte. Bereits im Oktober gab es einen ähnlichen Vorfall, als russische Kampfjets mehrere Schmuggelrings vor Ort bombardierte und einen Großteil davon zerstörte. Die direkten Angriffe auf eine wichtige Einkommensquelle der Opposition sind auch eine Botschaft an den türkischen Schirmherr, welcher von diesem Handel ebenso profitiert.

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Wie Dschihadisten reingewaschen werden sollen

Seit Jahren versucht die größte und wichtigste islamistische Gruppierung innerhalb der syrischen Opposition, die sogenannte Organisation „Hayat Tahrir al-Sham“ (HTS), sich international und auf regionaler Ebene von ihrem Image als syrischer al-Qaida-Ableger loszulösen und stattdessen ein demokratischeres, pro-westlicheres Bild einzunehmen. Insbesondere in der vergangenen Woche fand diese Inszenierung einen neuen Höhepunkt, nachdem HTS-Anführer Abu Mohammad al-Julani in einem Fernsehinterview mit dem amerikanischen Sender PBS seine gewöhnliche Tracht ablegte und sich stattdessen erstmals in einem „westlichen“ Anzug zeigte, während er sich von islamistischen Überzeugungen distanzierte. Zudem kündigte er an, in den diesjährigen Präsidentschaftswahlen im Land anzutreten, auch wenn er die offizielle syrische Regierung nicht anerkennt. Bei einigen amerikanischen Think-Tanks stößt diese Selbstdarstellung auf Unterstützung und fordern die Aberkennung von Tahrir al-Sham als terroristische Organisation, nachdem vor einem Monat die „Islamische Turkestan-Partei“, eine chinesisch-uigurische Dschihadistenmiliz, von der gleichen Liste gestrichen wurde.

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Neue Übergangsregierung in Libyen stößt auf erheblichen Widerstand

Bei dem von den Vereinten Nationen unterstützten „Dialogforum“, dessen Zweck die Versöhnung der zwei verfeindeten Parallelregierungen im Norden und Osten Libyens ist, einigten sich die rund 75 diplomatischen Vertreter der verschiedenen Fraktionen im Bürgerkriegsland auf eine neue Übergangsregierung, welche das Land nun bis zu den ersten gemeinsamen Wahlen seit 2014 führen soll. Entgegen den öffentlichen Erwartungen konnte die gemeinsame Liste von Mohammed al-Minfi und Abdul Hamid Dbaiba siegreich hervorgehen, welche als die Underdogs gelten und sich auch Korruptionsvorwürfen ausgesetzt sind. Ein Sieg bedeutet aber auch die Niederlage anderer Interessengruppen, die nun das UN-Vorhaben einer geplanten Wahl umwerfen könnten: Verschiede Lager in Ost- und Westlibyen sind mit dem Ergebnis unzufrieden, auch internationale Unterstützer wie Ägypten oder Russland werden einen Einflussverlust nicht einfach hinnehmen. Währenddessen scheint zumindest die Türkei als Nutznießer aus der Wahl herauszugehen.

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Konflikt zwischen Regierung und Kurden gelöst

Nach fast zwei Wochen Säbelrasseln scheint der neueste Konflikt zwischen der syrischen Regierung und dem arabisch-kurdischen Milizenbündnis der „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) vorerst beigelegt zu sein. Nach intensiven Verhandlungen einigten sich beide Seiten darauf, den Konfrontativkurs im Nordosten des Landes beizulegen und stattdessen den vorherigen Status Quo aufrecht zu erhalten. Demnach wird die Belagerung der unter der Kontrolle der Regierung stehenden Viertel in den Städten Qamishli und Hasakah beendet, im Gegensatz dazu erklärt sich die herrschende Baath-Partei zu Zugeständnissen bezüglich des Waren- und Personenverkehrs in den kurdischen Territorien bereit. Letzten Endes bedeutet es eine Rückkehr der neutralen bis guten Beziehungen zwischen den zwei Fraktionen, die unter der Vermittlung von Russland weiterhin gegen den größeren Feind der Türkei geeint sind.

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Drei Bombenanschläge innerhalb eines Tages treffen pro-türkische Rebellenregion

Das von pro-türkischen Islamisten kontrollierte Territorium im Norden der Provinz Aleppo sieht sich in den letzten 24 Stunden einer neuen Terrorwelle ausgesetzt, nachdem in diesem kurzen Zeitraum drei Autobomben an verschiedenen Orten detonierten. Das Gebiet, welches teils unter der Kontrolle des Islamischen Staates und zum anderen Teil unter kurdischer Herrschaft stand, hat sich seit der Eroberung durch die Türkei zu einer der instabilsten und gefährlichsten Region Syriens entwickelt, nachdem die lokalen Behörden und Institutionen erhebliche Probleme damit haben, für Ordnung zu sorgen und sich stattdessen gegenseitig bekämpfen und um Macht buhlen, während andere Organisationen wie kurdische Schläferzellen und dschihadistische Milizen Terroranschläge verüben. Die Türkei wirft der kurdischen „PKK/YPG“ die drei Angriffe zu, die mehrere Zivilisten und Kämpfer tötete, ohne jedoch Beweise dafür vorlegen zu können.

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