Innerhalb der letzten Woche haben die jemenitischen, schiitisch-zaidischen Houthi-Rebellen mehrfach verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter befanden sich vor allem zivile Flughäfen. Besonders schwer getroffen wurde zum wiederholten Male der Internationale Flughafen in Abha, die Stadt befindet sich etwa 200 Kilometer von der jemenitischen Grenze entfernt. Bei den letzten Drohnenangriffen am Sonntag starb zum ersten Mal ein Zivilist, dabei soll es sich um einen syrischen Staatsbürger handeln. 21 weitere Personen wurden verletzt, der Flugverkehr war für mehrere Stunden unterbrochen. Die zunehmenden Angriffe aus dem Jemen werden immer intensiver und zerstörerischer, nicht nur der Flughafen von Abha wurde in den letzten Tagen bombardiert.
Bereits am 13. Juni wurde der Abha-Flughafen von einer Rakete der Houthis schwer getroffen, insgesamt wurden 26 Zivilisten dabei verletzt. In der Zwischenzeit erfolgten auch mindestens zwei weitere Drohnenangriffe, jedoch waren diese nicht erfolgreich und konnten saudischen Berichten zufolge abgewehrt werden, bevor sie ihr Ziel erreichten. In der selben Woche flogen die Houthis zudem Angriffe auf den Flughafen von Najran und Jizan. In letzterer Provinz wurde zudem eine Entsalzungsanlage schwer beschädigt. Die Houthi-Rebellen behaupteten hingegen, dass es sich um ein Elektrizitätswerk gehandelt habe. Das Luftabwehrsystem Saudi-Arabiens ist mit der Abwehr von den kleinen Drohnen sichtlich überfordert und nicht dafür ausgestattet.
Raketen- und Drohnenangriffe der Houthis auf die Infrastruktur Saudi-Arabiens sind nichts ungewöhnliches. Bereits in der Vergangenheit setzten die Houthis immer wieder Kampfdrohnen gegen feindliche Ziele ein, darunter befanden sich auch eine Aramco-Erdölraffinerie in der saudi-arabischen Provinz Jizyan oder bei Riad. Die meisten Angriffe beschränken sich aber auf die Grenzregion, Bombardierungen von einer Entfernung sind bisher sehr selten gewesen, dort wurden bevorzugt Raketen genutzt. Auch wurde der Internationale Khalid-Flughafen der Vereinigten Arabischen Emirate im vergangenen Jahr mithilfe einer Drohne attackiert, ein Jahr später wurden Kameraaufnahmen veröffentlicht, welche die Zerstörung mehrerer LKWs auf dem Flughafengelände zeigt. Die „Drohnenflotte“ der jemenitischen Aufständische entwickelt sich zunehmend zur gefährlichsten Waffe im Kampf gegen die Mitglieder der Arabischen Koalition im jemenitischen Konflikt.