Eine neue Eskalation in der letzten noch von Islamisten gehaltenen Provinz Idlib: In Folge eines Artillerieangriffes der Syrisch-Arabischen Armee starb ein türkischer Soldat. Es ist bereits der dritte Angriff auf Einen der türkischen Observierungspunkte in Syrien, welche eigentlich die zwischen Russland und der Türkei verhandelte Waffenruhe überwachen sollen aber in Wirklichkeit dem Schutz der eigenen Interessen und Stellvertreter im südlichen Nachbarland dient. Die Türkei reagierte mit Gegenangriffen auf Positionen der syrischen Armee. Unverändert kommt es zu kleineren Gefechten an den Frontlinien von Idlib und Hama, welche jedoch nicht keinen offensiven Charakter mehr annehmen.
Monat: Juni 2019
Tripolis-Offensive vor dem Aus
Seit fast drei Monaten dauert die groß angelegte Offensive der ostlibyschen Tobruk-Regierung bzw. „Libyschen Nationalarmee“ (LNA) auf Tripolis an, von der der einstigen Initiative ist nicht mehr viel übrig: Die verschiedenen Milizen der sogenannten „Einheitsregierung“ mit dem Sitz in der libyschen Hauptstadt Tripolis konnten fast sämtliche Gebiete erfolgreich halten und können inzwischen sogar neue Gebiete erobern, besonders im Süden von Tripolis scheint die Offensive der LNA sich zu einem Fiasko zu entwickeln. Für die Tobruk-Regierung scheint ein Sieg gegen den inzwischen vom Ausland massiv aufgerüsteten Gegner unerreichbar zu sein.
Erstmals Toter bei Huthi-Drohnenangriff in Saudi-Arabien
Innerhalb der letzten Woche haben die jemenitischen, schiitisch-zaidischen Houthi-Rebellen mehrfach verschiedene Ziele in Saudi-Arabien angegriffen, darunter befanden sich vor allem zivile Flughäfen. Besonders schwer getroffen wurde zum wiederholten Male der Internationale Flughafen in Abha, die Stadt befindet sich etwa 200 Kilometer von der jemenitischen Grenze entfernt. Bei den letzten Drohnenangriffen am Sonntag starb zum ersten Mal ein Zivilist, dabei soll es sich um einen syrischen Staatsbürger handeln. 21 weitere Personen wurden verletzt, der Flugverkehr war für mehrere Stunden unterbrochen. Die zunehmenden Angriffe aus dem Jemen werden immer intensiver und zerstörerischer, nicht nur der Flughafen von Abha wurde in den letzten Tagen bombardiert.
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Syrische Armee wehrt mehrere Angriffe in Nord-Hama ab

Trotz wiederholter Versuche einer Waffenruhe kommen die Frontlinien in den Provinzen Hama und Idlib nicht zur Ruhe. In einem relativ kleinen Kampfabschnitt versuchen syrische Armee und die islamistischen Aufständischen, den jeweils Anderen zu überrumpeln und neue Gebiete zu erobern. Stattdessen aber herrscht Stillstand, die Frontlinien haben sich in den letzten Tagen und Wochen nur wenig verschoben. Beide Seiten starten tagtäglich kleinere Offensiven, die jedoch nur in schweren Verlusten enden. So sollen die zwei Fraktionen insgesamt über 100 Tote innerhalb weniger Tage beklagen, auch Zivilisten werden ermordet.
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Iran schießt amerikanische Spionagedrohne ab
Über der Straße von Hormus konnte die iranische Luftabwehr eine amerikanische Aufklärungsdrohne abschießen, wie das iranische und amerikanische Militär bestätigen. Obwohl es zwischen den beiden Seiten Einigung über den erfolgreichen Abschuss gibt, sehen beide den Aggressor im jeweils Anderen: Die USA behauptet, dass sich die Drohne über internationalen Luftraum bzw. Gewässer befunden zu haben, während der Iran ganz klar seine territorialen Gewässer verletzt sieht. Es ist die neueste Entwicklung in der derzeit weiter andauernden Eskalationsspirale zwischen der USA und dem Iran, nachdem Washington dem Iran die Schuld für den Angriff auf zwei Öltankern im Persischen Golf gibt.
Die neue Waffe des Islamischen Staates: Feuer
Eigentlich hätte 2019 ein erfolgreiches Erntejahr für die Menschen in Nordsyrien werden sollen, nachdem es einen regenreichen Winter gab und das Landwirtschaftsministerium der syrischen Regierung eine Steigerung von Ernteerträgen vermeldete. Dann kamen die Brände. In einem Land, in welchem die Dürre maßgeblich zum Ausbruch des Bürgerkrieges beitrug, scheint sich nun eine neue Katastrophe zu entwickeln, welche vor allem jene Gebiete betrifft, die sich unter der Kontrolle der kurdisch-arabischen „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) befinden. Die Brände sind dabei nicht natürlicher Natur, sondern entsprechen den neuen Guerillataktiken des Islamischen Staates, welche bereits im Irak Anwendung finden. Anschuldigungen treffen aber auch die Türkei und sogar Anhänger der syrischen Regierung.
Huthi-Rakete attackiert Flughafen in Saudi-Arabien

Die jemenitischen zaidi-schiitischen Houthi-Rebellen verkündeten am Donnerstag einen erfolgreichen Raketeneinsatz in Saudi-Arabien. Demnach wurde der Internationale Flughafen in der Stadt Adhan von mehreren ballistischen Raketen attackiert und eigenen Angaben zufolge der Kontrollturm der Anlage zerstört. Saudi-Arabien bestätigte den Angriff und berichtet von insgesamt 26 Verletzten, jedoch wurde nur ein Flugterminal getroffen. Die etwa 200 Kilometer von der jemenitischen Grenze entfernte Stadt Adhan ist zum ersten Mal Ziel der Houthi-Rebellen. Die Jemeniten haben in der vergangenen Wochen mit vermehrten Angriffen in den Golfstaaten gedroht, hierbei handelt es sich um die erste Operation auf ein ziviles Ziel.
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Neue Waffenruhe für Idlib verkündet
Russland und die Türkei haben sich zum zweiten Male auf eine Waffenruhe für ihre Stellvertreter im Konflikt um Nord-Hama und Idlib geeinigt. Nachdem die Syrisch-Arabische Armee erheblich an Initiative verloren hat und die islamistische Opposition sogar teilweise neue Orte erobern konnte, scheint die Einigung auf eine dreitägige Waffenruhe eher strategischer Natur, wodurch beide Seiten ihre Kräfte konsolidieren und in Zukunft dann stärker zurückschlagen können. Doch bereits in der ersten Nacht gibt es erste Brüche der Waffenruhe von beiden Seiten, zudem wurde türkischen Angaben zufolge auch ein Observierungsposten des eigenen Militärs angegriffen, wodurch mehrere Soldaten verletzt wurden.
Israel manipuliert Radarsysteme Syriens
Israel soll das Nachbarland Syrien mit mehreren Raketen angegriffen haben, wie das syrische Staatsfernsehen vermeldet. Demnach griff die syrische Luftabwehr im Süden des Landes mehrere „feindliche Projektile“ an, welche von den israelisch besetzten Golanhöhen aus gestartet wurden. Eine Besonderheit stellt der Vorwurf der „elektronischen Kriegsführung“ dar nachdem das syrische Radarsystem blockiert wurde, bisher ein Novum im Konflikt in und um das arabische Land. Es gibt bisher keine neuen Angaben von verursachten Schäden, Verletzten oder erfolgreichen Abfangaktionen.
Schwere Kämpfe in Nord-Hama
Im Norden der Provinz Hama dauern die Gefechte zwischen Islamisten und syrischer Regierung weiterhin an, beide Seiten kämpfen erbittert um jedes Dorf. Die Gegenoffensiven der Aufständischen stoppte die Initiative des syrischen Militärs, stattdessen kommt es zu Kämpfen um Orte, welche fest unter Regierungskontrolle waren. Der Syrisch-Arabischen Armee fällt es bisher schwer, sich gegen die islamistische Allianz von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Fateh al-Sham und al-Nusra) und der pro-türkischen „Nationalen Befreiungsfront“ durchzusetzen in Nord-Hama und macht nur langsam verlorenen Boden gut. Sowohl materiell als auch personell erleiden beide Seiten erhebliche Verluste, die Situation ähnelt einem Abnutzungskrieg.
Islamisten starten neue Gegenoffensive
Eine islamistische Allianz unter der Führung von Tahrir al-Sham und der Nationalen Befreiungsfront startete zum wiederholten Male eine Gegenoffensive in den Provinzen Idlib und Hama, um die vorrückenden Truppen der syrischen Armee zurückzuwerfen und den derzeitigen Vorstoß aufzuhalten. Nach anfänglichen Erfolgen konnte der Großteil der Eroberungen revidiert werden, wobei die Islamisten weiterhin zwei neue Dörfer kontrollieren und dadurch in Schussreichweite für Hama und Dörfer christlicher Minderheiten vordringt. Mithilfe des Einsatzes von Selbstmordattentätern und schwerem, von der Türkei geliefertem Kriegsgerät stellen die Gegenoffensiven eine temporäre Gefahr für das syrische Militär dar, welches in den vergangenen Tagen erneut Dutzende Verluste erleiden musste.
Syrische Armee erobert neue Orte in Idlib
Nachdem es für mehrere Tage zu keinen Bodenveränderungen gab, startete die Syrisch-Arabische Armee unter der Führung ihrer Eliteeinheiten eine neuere, regional beschränkte Offensive nordwestlich der ehemalig umkämpften Stadt Kafr Naboudah in der Provinz Idlib. Bisher konnten sie ohne erwähnenswerten Widerstand vier Dörfer erobern. In der gesamten Provinz kommt es zu Flächenbombardements durch die syrischen und russischen Luftstreitkräfte, von der einst verhandelten Waffenruhe ist nichts mehr übrig. Trotz den neuen Eroberungen bleibt abzuwarten, ob sich die derzeitige Offensive ausweiten könnte oder die Armee zum einstigen Stillstand zurückkehrt.
Kurdischer Widerstand in Afrin setzt erstmals Drohnen ein
Die Besetzung der nordsyrischen Region Afrin durch die türkische Armee und ihre syrischen Verbündeten dauert seit fast einem Jahr an, auch weiterhin wird die Region von Korruption, wirtschaftlicher Ausbeutung durch den nördlichen Nachbarn und innerislamistische Machtkämpfe geplagt. Direkt profitieren tut vor allem der kurdische Widerstand, welcher sich in den zwei Organisationen der „Wrath of Olives“ (WoO) und „Afrin Liberation Forces“ (ALF) bildet und seit jeher Hunderte Tote in den Reihen der Islamisten verursacht haben und intensive Beziehungen zur syrischen Regierung und der kurdisch-arabischen Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) besitzen. Dabei erhalten sie auch neuerdings die Unterstützung durch modernste Technik: Drohnen.
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Israel bombardiert mehrere Stellungen in Syrien
Israelische Raketen trafen mehrere Stellungen und Gebäudekomplexe des syrischen Militärs im Süden Syriens, wie das israelische Militär in einem seltenen Vorfall selber detailliert berichtete. Demnach handelt es sich um eine Vergeltungsaktion, nachdem ein syrisches Artilleriegeschoss den Berg Hermon auf dem von Israel besetzten Golanhöhen getroffen hat, der genaue Hintergrund für das Ereignis ist jedoch unbekannt. Daraufhin reagierte man mit Bombardierungen auf mindestens fünf Armeepositionen, in dessen Folge bisher drei Soldaten getötet wurden. Israel teilte mit, sie mache die syrische Regierung von Präsident Baschar al-Assad für „jede Handlung gegen Israel“ verantwortlich.
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USA zerstören Öllieferungen zur syrischen Regierung
Die sogenannte „Anti-IS-Koalition“ unter der Führung der USA sollen zum wiederholten Male Erdöllieferungen aus Ostsyrien bombardiert und zerstört haben, welche eigentlich an die syrische Regierung gehen sollten. Der öl- und gasreiche Osten der Provinz Deir ez-Zor befindet sich unter der Kontrolle der von den USA unterstützten „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF), welche auch offiziell Handel mit der syrischen Regierung betreiben, dies aber von der USA mit ihrer Sanktions- und Blockadetaktik nicht gerne gesehen wird. Die angeblichen Luftschläge der vergangenen Tage treffen amerikanischen Angaben zufolge den illegalen Schmuggel über den Euphrat, welcher zugleich wie eine Demarkationslinie zwischen SDF-Territorium und jenem der syrischen Regierung gilt.
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