Die sich in der irakischen Hauptstadt befindende Botschaft der USA wurde verschiedenen Berichten zufolge von mehreren Raketen getroffen, jedoch kam es zu keinen erwähnenswerten Schäden oder Verletzten, nachdem ein Großteil des dortigen Personals bereits vor Tagen im Angesicht der Eskalation mit dem Iran abgezogen wurde. Demnach wurden am Sonntag Abend mehrere Katjuscha-Raketen auf die „Green Zone“ in Bagdad gestartet, ein Hochsicherheits- und Diplomatenviertel im Herzen der Millionenstadt. Der Angriff stellt ein neuen Schritt in der anhaltenden Eskalationsspirale zwischen der USA und dem Iran dar, in welcher die amerikanische Regierung zunehmend Truppen in die Region verlegt und auch rhetorisch aggressiver wird.
Bisher ist unbekannt, wer für diesen Angriff verantwortlich ist. Ein möglicher Täter neben dem Islamischen Staat könnten verschiedene irakisch-schiitische Milizen sein, welche bereits in der Vergangenheit den Abzug der USA aus dem Land forderten und zudem regelmäßig Truppen im Land mit Angriffen bedrohten. Einige davon werden direkt vom Iran unterstützt, ein Großteil jedoch sind irakische Nationalisten die iranischen Einfluss ebenso ablehnen wie jenen der USA. Dennoch wird das Ereignis im direkten Zusammenhang mit den Angriffen der vergangenen Woche interpretiert wird, nachdem die jemenitischen Houthi-Rebellen Ölpipelines von Saudi-Arabien beschädigten und außerdem zwei Öltanker aus bisher unbekannten Gründen im Persischen Golf beschädigt wurden.
Die USA beschuldigt den Iran der Sabotageakte, während das persische Land von einem „dritten Akteur“ spricht. Zugleich traf sich der amerikanische Außenminister Pompeo mit der irakischen Regierung und warnte vor zunehmenden Aggressionen des Irans und seiner Stellvertreter in anderen Ländern. Zudem veröffentlichte der Pentagon einen Plan zur Stationierung von bis zu 120.000 Soldaten in der Region, sollte der Konflikt gegen den Iran weiter eskalieren. Außerdem hat die USA die Evakuierung alles nicht-militärischen Personals aus dem Irak angekündigt, Bahrain tat Ähnliches wenige Tage später. Ebenso zogen einige Unternehmen wie ExxonMobile vorübergehend ihr Personal aus dem Nachbarland des Irans zurück.