
In der vergangenen Nacht flog Israel erneut einen Angriff auf Institutionen der Syrisch-Arabischen Armee in der zentralsyrischen Provinz Hama, wo sich mehrere Waffenfabriken und Forschungsstationen befinden. Angeblich wurde die Stadt Masayaf bombardiert, wo sich eine Ausbildungsstätte des syrischen Verteidigungsministerium befindet. Dabei wurden insgesamt sechs Personen verletzt, die Hälfte davon Soldaten. Zwar wurde die syrische Luftabwehr während der Bombardements aktiviert, jedoch ist der Erfolg von diesen Abwehrversuchen unbekannt. Laut der syrischen Nachrichtenagentur SANA wurden ein Großteil der feindlichen Ziele erfolgreich zerstört. Besonders war der direkte Angriff auf die syrische Armee, ansonsten gelten israelische Luftangriffe der Hisbollah oder den iranischen Revolutionsgarden.
Die Region um Masayaf befindet sich immer wieder unter dem Beschuss Israels, auch da sich dort eine angebliche Waffenfabrik für iranische Raketen oder ein Forschungszentrum für Chemiewaffen handelt, welches für die Hisbollah produzieren soll. Zuletzt wurde der Direktor der Anlage im August 2018 ermordet, zu der Tat bekannte sich die ansonsten unscheinbare „Abu-Amara-Spezialeinheit“, eine Guerillamiliz welche seitdem auch nicht wieder aufgetreten ist und wahrscheinlich Beziehungen zu Israel unterhält. Bereits 2017 flog Israel mehrere Angriffe auf den Gebäudekomplex, nach dem angeblichen Giftgasangriff in Khan Sheikhoun wurden Hunderte Mitarbeiter in Masyaf von der USA sanktioniert.
Es handelt sich um den sechsten Angriff Israels in diesem Jahr, nachdem bereits mehrmals Armeestellungen in der Region um Damaskus und Aleppo bombardiert wurden. Auch hier erfolgte der Angriff durch den sicheren libanesischen Luftraum, wodurch man Syrien nicht mal betreten muss und die syrische Luftabwehr erst zu spät aktiviert wird. Eigentlich einigten sich Russland und Syrien auf die Lieferung moderner S-300-Luftabwehrsysteme, nachdem ein russisches Aufklärungsflugzeug über Latakia abgeschossen wurden. Derzeit ist aber noch unklar, ob die S-300 mitsamt weiterer Radarsysteme und anderer Logistik überhaupt einsatzfähig ist, zumindest wird das zukünftige syrische Personal noch von Russland vor Ort ausgebildet. Die S-300-Abwehrbatterie soll in der Nähe von Masayaf stationiert sein.