Der syrische Präsident Bashar al-Assad traf sich vergangenen Sonntag überraschend mit seinem sudanesischen Pendant, Präsident Omar Hassan al-Bashir, getroffen, das erste zwischenstaatliche Treffen von Assad mit einem anderen Anführer eines „arabischen Staates“ seit dem Anbeginn des Bürgerkrieges. Diese Zusammenkunft ist insofern wichtig, da der Sudan seit jeher ein Verbündeter Saudi-Arabiens und fester Bestandteil der Arabischen Liga ist und diese neue Entwicklung Ausdruck für eine zukünftige Annäherung der Golfstaaten mit Syrien sein könnte, nachdem die syrische Regierung als siegreich aus dem Konflikt hervorgegangen ist. Eine Normalisierung der Beziehungen bzw. Rückkehr zum Status Quo von vor 2011 wäre für Assad ein enormer Legitimitätsgewinn.
In den veröffentlichten Teilen der bilateralen Gespräche wurden zwischen den zwei Präsidenten vor allem die zwischenarabischen Beziehungen betont und wie man sie, gemessen an der gegebenen Situation, verbessern könnte. Zudem hat der Sudan weitere Solidaritätsmaßnahmen bezüglich einer Verbesserung der Sicherheitssituation angekündigt und dass man die territoriale Integrität Syriens unterstützt. Es ist gut möglich, dass Saudi-Arabien und weitere Golfstaaten mithilfe dem afrikanischen Land die Situation auslotsen, um letzten Endes die Realität zu akzeptieren und die syrische Regierung als offiziellen Vertreter Syriens wiederanzuerkennen. Sudan selber ist wichtiger Bestandteil der Arabischen Koalition im Jemen und stellt seit Jahren Hunderte Söldner bereit, die an verschiedenen Fronten gegen die zaidisch-schiitischen Houthi-Rebellen eingesetzt werden.