Kurden erobern letzte Stadt des Islamischen Staates

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In Haijin wurde die Flagge der SDF gehisst

Nach heftigen Gefechten zwischen den von den USA unterstützten „Syrischen Demokratischen Kräften“ (SDF) und dem Islamischen Staat im Osten Syriens scheint das arabisch-kurdische Milizenbündnis nun letztendlich die letzte und größte, noch unter IS-Kontrolle stehende Stadt Haijin fast vollständig erobert zu haben. Der Verlust der einst 40.000 Einwohner zählenden Stadt ist ein schwerer Verlust für die Terrormiliz, welche damit nur noch mehrere Dörfer weiter südlich entlang des Euphrats bis zur irakischen Grenze kontrolliert. SDF-Verbände mit amerikanischer Unterstützung drangen kurz darauf bereits weiter vor, die Verteidigungspositionen des Islamischen Staates scheinen vorerst zusammengebrochen zu sein.

Es war eine überraschende Nachricht, fanden doch tagelang die Kämpfe hauptsächlich im Norden und beim Krankenhaus der Stadt statt. Mithilfe von Selbstmordattentätern, Minenfeldern und komplexen Tunnelsystemen besaßen die IS-Kämpfer effektive Verteidigungspositionen, ein Vordringen der hauptsächlich arabischen SDF-Kämpfer wurde wesentlich erschwert. Erst mithilfe von amerikanischen Bombardierungen wurden Fortschritte ermöglich und innerhalb eines Tages zog sich der Islamische Staat scheinbar aus dem Zentrum von Haijin zurück. Derzeit finden die Gefechte in den Dörfern Abu Hassan, al-Susah und al-Baghuz statt. Zudem hat der IS einen Gegenangriff auf die Stadt gestartet, bisher ist diese Gegenoffensive in vollem Gange.

Der Kampf zwischen SDF und Islamischem Staat dauert seit fast einem Jahr im Euphrat-Tal an. Nach anfänglichen Erfolgen wurde die Operation „Jazira Storm“ immer wieder verzögert, meist aus verschiedenen Faktoren. Generell werden mehrere Gründe für den ausbleibenden Erfolg gegen den IS genannt: Der für die Operationen zuständige Militärrat genießt einen schlechten Ruf bezüglich militärischer Kompetenzen und ist eher mit Vorwürfen der Korruption und Rekrutierung ehemaliger IS-Mitglieder beschäftigt. Zudem bestehen die Einheiten größtenteils aus Kurden und Araber, die weit entfernt von ihrer eigentlichen Heimat im Norden kämpfen. Einigen Aussagen zufolge soll die USA aber einen effektiven Endschlag gegen den Islamischen Staat verhindern, so würde damit eine Legitimation für die weitere Präsenz in Syrien wegfallen. Außerdem attackieren die Dschihadisten immer wieder die Städte der syrischen Regierung auf der anderen Uferseite, wodurch sie sich untereinander schwächen.

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