Nach über einem Monta führt das von den USA unterstützte arabisch-kurdische Milizenbündnis der „Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) seine Operation gegen den Islamischen Staat in der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor weiter. Das Augenmerk fällt diesmal vor allem auf die Wüstengebiete entlang der syrisch-irakischen Grenze, die sich zudem auch noch in der Provinz Hasakeh befinden. Mit langen und unregelmäßigen Pausen versuchen die verschiedensten SDF-Verbände, den Islamischen Staat endgültig aus der Grenzregion mit dem Irak zu vertreiben.
Nach nur wenigen Tagen konnten die Streitkräfte unter der Führung des „Deir-ez-Zor-Militärrates“ fast die gesamte Provinz Hasakeh unter ihre Kontrolle bringen. Mit der Eroberung kleinerer Siedlungen wie z.B. Umm Ghurba, Qarat al-Moutab, Umm al-Rus und Sabkhat al-Sahil. Zudem wurden mehrere Angriffe auf die größte, noch von den Islamisten kontrollierte Stadt Hajjin am Euphrat-Tal ausgeführt, die jedoch keine besonderen Gebietsgewinne verzeichnen konnten. Demnach konnte man einige Gebäude an den nördlichen Stadteingängen erobern.
In Folge der Kämpfe um Afrin kündigte ein SDF-Pressesprecher offiziell die Beendigung aller Anti-IS-Operationen an (auch wenn sie schon Monate zuvor faktisch endeten), um die dort eingesetzten Ressourcen lieber in Afrin gegen die Türkei einzusetzen, am Ende jedoch wurden keine SDF-Kämpfer aus der Provinz Deir ez-Zor nach Afrin gebracht. Warum die USA und SDF seit Monaten nicht gegen einen fast besiegten IS vorgehen kann verschiedene Gründe haben: Einerseits benötigt die USA weiterhin eine Legitimation, Truppen in Syrien stationiert zu haben, nun mal die Bekämpfung einer Terrororganisation. Zudem richten sich die Angriffe des Islamischen Staates auch gegen die syrische Regierung, die Städte am anderen Ufer hält. Von dort aus kommt es immer wieder zu Vorstößen auf Abu Kamal, die jedoch zurückgeschlagen werden. Es ist natürlich im Interesse der USA, dass zwei Feinde sich gegeneinander schwächen können.