
Die von den jemenitischen Houthi-Rebellen entwickelten und operierten Angriffsdrohnen des Typs „Samad-2“ sollen eigenen Medienangaben zufolge eine Erdölraffinerie südöstlich der saudi-arabischen Hauptstadt Riad angegriffen und dabei beschädigt haben. Das Unternehmen „Aramco“ bestätigt einen kleinen Brand auf der Anlage bei Riad, spricht jedoch von einem „technischen Fehler“. Interessant ist hierbei auch, dass die Flugabwehr Saudi-Arabiens scheinbar nicht auf den Einsatz einer Drohne vorbereitet war und dementsprechend nicht aktiviert wurde. Die Regierung selber kommentierte diesen Vorfall nicht. Ein Pressesprecher der Houthis berichtet sogar davon, dass die Drohne sicher zurückgekehrt ist. Eine Samad-Drohne wurde in der Vergangenheit noch nicht benutzt.
Diese „Kamikazedrohnen“ wurden bereits in der Vergangenheit oft im Jemen und Saudi-Arabien (z.B. bei Angriffen auf die Raffinerien bei Jizan im Süden des Landes) eingesetzt, jedoch war das in einem relativ kurzen Radius. Ein Angriff auf das Hunderte Kilometer entfernte Herz des verhassten Nachbarlandes ist sehr überraschend und zeigt die Kapazitäten der Houthis, nicht nur mithilfe von ballistischen Raketen dem Gegner zu gefährden. Sollten die jemenitischen Aufständischen diese Drohnen quantitativ auf dem selben Niveau wie die Mittelstreckenraketen gegen Riad einsetzen, wird der Einsatz der Arabischen Koalition rund um Saudi-Arabien innenpolitisch noch stärker auf Kritik stoßen.