Islamisten starten Angriff in Latakia

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Islamisten starteten im Nordosten der Provinz Latakia überraschenderweise einen neuen Angriff auf die Verteidigungspositionen der syrischen Armee und verbündeter Milizen in der gebirgigen Region. In den Gebieten von Jabal Turkman gab es für mehrere Stunden schwere Gefechte zwischen den beiden Seiten, in dessen Folge sich die Armee zunächst aus einigen Stellungen zurückzog und später mit der Unterstützung von Artillerie und den syrischen Luftstreitkräften wiedereroberten. Dieser Vorstoß der extremistischen Opposition scheint weniger ein Eroberungsfeldzug als einfach ein Überfall gewesen zu sein mit dem Ziel, neues Waffenequipment zu erbeuten. Obwohl die Frontlinien in Latakia seit Jahren ruhig waren, starten Islamisten in den letzten Monaten immer wieder kleinere Angriffe in dem Areal.

Angeblich starben bei diesem Überfall 25 Soldaten und Kämpfer der Regierung, 45 Weitere wurden verletzt. Die meisten Toten gehören zu den „National Defence Forces“ (NDF), eine Milizenverband der seine Mitglieder aus den jeweiligen Heimatregionen rekrutiert. Sollten sich diese Zahlen bewahrheiten würde das den tödlichsten Kampf seit Jahren in der Region darstellen. Angeführt und geplant wurde der Angriff von Ansar Islam und Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat al-Nusra und Fateh al-Sham). Dabei konnten sie einige Waffen erbeuten, darunter schwere Maschinengewehre, Munition und eine Kornet-ATGM. Einen Tag später begann die syrische Luftwaffe mit einigen Luftschlägen auf Jisr al-Shoughour, die nächstgrößere Stadt von Latakia unter der Kontrolle der Opposition.

Eigentlich herrscht eine Waffenruhe zwischen den beiden Fraktionen, jedoch versuchen extremistische Fraktionen wie Tahrir al-Sham oder Hurras al-Din immer wieder diesen Frieden durch Angriffe zu beenden. Außerdem befindet sich nur einige Kilometer nördlich bei dem Dorf Zeitouniyah eine türkische Militärbasis (nur 200 Meter von der türkischen Grenze entfernt), die zur Überwachung der Waffenruhe bzw. „Deeskalationszone“ in Idlib dienen soll, die in Folge der Astana-Gespräche zwischen der Türkei, Russland und dem Iran ausgehandelt wurde.

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