Syrische Armee erobert Ost-Dara’a

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Die Syrisch-Arabische Armee konnte am Samstag den wichtigsten Grenzübergang zu Jordanien nahe dem Dorf Naseeb erobern, wodurch Eines der primären Ziele der derzeit andauernden Militäroperation im Süden Syriens erreicht worden ist. Daraufhin sind die Gefechte zunächst abgeebbt und die Diplomatie rückt (erneut) in den Vordergrund für eine konfliktfreie Lösung in West-Dara’a und der Provinz Quneitra, die bisher kaum von der Armeeoffensive betroffen war. Dennoch konnte das Militär vorrücken und zwei weitere Orte erobert, die die gleichnamige Provinzhauptstadt und Geburtsort der „Revolution“ Dara’a belagern wird. Dort erbeutete man amerikanische und französische Panzerabwehrwaffen und Dutzende Panzer.

Die Armee konnte die letzten Orte östlich von Dara’a sichern, darunter Umm Mayatheen und al-Tayyibah und weiter westlich bis auf die Getreidesilos der Großstadt vordringen. Weiter südlich drang man ebenfalls entlang der jordanischen Grenze wenige Kilometer vor und hisste die Flagge über den größten Grenzübergang zum Nachbarland. Dort soll man mithilfe von Russland und Jordanien einen Deal mit der Opposition ausgehandelt haben, in dessen Folge das Areal friedlich mitsamt von schweren Waffen übergeben wurde. Russische Truppen sind dort ebenso präsent. Unter den erbeuteten Waffen befinden sich viele Panzerfahrzeuge aus verschiedenen Ländern, mehrere amerikanische und französische Panzerabwehrwaffen wie TOWs oder APILAS und weitere Waffen wie z.B. jordanische Minen. Insgesamt befinden sich Dutzende Panzer wie z.B. des Typs T-55 oder T-72 wieder unter der Kontrolle der Regierung.

Der neueste Erfolg für die vorrückenden Einheiten stellt die Eroberung des Luftabwehrbunkers westlich von Dara’a dar, der über Wochen hinweg schwer umkämpft war und der Armee viele zerstörte Panzer kostete. Damit befindet sich die Großstadt vom Restterritorium der Opposition abgeschnitten, einzig ein letzter Übergang zu Jordanien existiert. Es bleibt abzuwarten welche Pläne die dortigen Kämpfer verfolgen werden, angeblich erreichten bereits erste Busse die Stadt um eine Evakuierung zu erwirken. Viele Rebellenführer sollen bereits nach Jordanien geflüchtet sein.

Derweil wird in der Provinz Quneitra weiter verhandelt. In der zuvor umkämpften Stadt Tafas gab es eine Waffenruhe, eine russische Delegation sollte die Übernahme des Ortes durch die Regierung besprechen, kehrte aber wenige Stunden später ergebnislos wieder zurück. Erst nachdem die diplomatischen Mittel erschöpft sind wird die Offensive ähnlich wie in Ost-Dara’a fortgeführt werden. Eigentlich dachte man, dass sich Tafas dem Deal anschließen würde, der mit den angrenzenden Städten Ibta und Dael ausgemacht wurde. Stattdessen ist der Ort nun eines der umkämpftesten Schlachtfelder im Süden des Landes.

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Bewohner von al-Karak feiern die Wiedereinzug der syrischen Regierung 

Währenddessen kehren Tausende Menschen in ihre Heimat zurück, aus der sie erst kürzlich oder bereits vor Jahren geflohen sind, um der Zerstörung oder Verfolgung der Aufständischen zu entkommen. Alleine in die Stadt Gharabiyah sollen in den ersten Tagen über 200 Familien zurückgekehrt sein. All dies geschieht mit der Unterstützung internationaler Organisationen und der syrischen Regierung und Russlands, die die humanitäre Güter bereitstellen. Der Rote Halbmond beispielsweise schickte einen Konvoi von Dutzenden Fahrzeugen in die Stadt Ibta, um dorthin Grundgüter zu bringen. Trotzdem halten sich im israelischen Grenzgebiet immer noch Zehntausende auf, die vor der Brutalität des Krieges versuchen zu fliehen. die UN schätzt die Anzahl auf über 300.000 Menschen, wobei diese Zahl wie damals in Ost-Ghouta und Ost-Aleppo wohl inflationärer Natur ist und nur tatsächlich ein Teil davon geflohen ist.

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