Im Westen der zentraljemenitischen Provinz Taiz mussten die zaidischen Houthi-Rebellen, ebenfalls bekannt unter dem Namen „Ansar Allah“, eine schwere Niederlage erleiden. Nachdem verschiedene Milizen und Streitkräfte, entweder unter dem Kommando der international anerkannten Hadi-Regierung oder der südjemenitischen Unabhängigkeitsbewegung, in den letzten Wochen eine groß angelegte Offensive in der Region um al-Waziyah starteten, kapitulierten am Samstag die letzten verbliebenen Houthi-Kämpfer vor Ort, nachdem sämtliche Nachschubwege abgeschnitten wurden und man faktisch umkreist war. Nach einer langen Zeit der Stillstands im jemenitischen Konflikt handelt es sich hierbei um eine der größten Entwicklungen in den letzten Jahren, die das Gleichgewicht im Land erheblich zugunsten des Südens kippen könnte.
Der Regierung von Mohammed Hadi nahe stehenden Quellen berichten von insgesamt etwa 800 kapitulierten Houthi-Kämpfern, auch wenn diese Angaben wahrscheinlich eher inflationärer Natur sind wurde eine große Anzahl an Mitgliedern festgenommen. Zudem wurden enorme Mengen an Kriegsgerät erbeutet, darunter etwa sieben Panzer, elf Artilleriegeschütze und über 30 Pick-Ups. Einige versprengte Kämpfer sollen noch Widerstand in den umliegenden Bergen leisten, jedoch sind alle möglichen Auswege ausgesperrt und dementsprechend ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch diese aufgeben oder getötet werden.
Nach dem Zusammenbruch der Zweckallianz zwischen den Houthi-Rebellen und der Regierung unter dem Ex-Präsidenten Abdullah Saleh sehen sich die zaidischen Kämpfer zunehmend politisch und militärisch isoliert, auch wenn sie weiterhin über riesige Gebiete mit der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung kontrollieren. Dennoch gab es mehrere Rückschläge in den vergangenen Monaten, besonders hier bei Taiz und an der Küste konnten vor allem südjemenitische Streitkräfte mit der Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate Erfolge erzielen.