Islamischer Staat überfällt Gefängnis in indonesischer Hauptstadt

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Bilder aus dem Gefängnis zeigen mehrere IS-Kämpfer

Wie der Islamische Staat auf offiziellen Medienkanälen und über die eigene Nachrichtenagentur AMAQ vermeldet, starteten Kämpfer des IS einen Überfallangriff auf das Gefängnis Dibuk im Süden der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Die ersten Meldungen sprechen von der Infiltration mehrerer IS-Kämpfer in diesen Hochsicherheitskomplex, die Kämpfe dauern bereits seit zwei Stunden an. In einer weiteren Meldung konnte man demnach zehn Soldaten der „Anti-Terror-Einheiten“ töten und mindestens einen weiteren Soldaten gefangen nehmen. Es wurde bereits eine große Medienkampagne seitens des Islamischen Staates gestartet und mehrere Bilder und Handyvideos veröffentlicht, die die Erstürmung des Gefängnisses bestätigen. In diesen Alben sind mehrere erbeutete Waffen und Munition zu sehen.

In den zwei separat veröffentlichten Videos hingegen ist ein gemeinsames Gebet der IS-Kämpfer und vermutlich frei gelassener Gefangenen zu sehen, die zudem eine verletzte Person verarzten. In dem zweiten Video sind vier Leichen zu sehen, die vermutlich die getöteten Sicherheitskräfte zeigen. Während also innerhalb von Dibuk der Islamische Staat dominiert trafen Spezialeinheiten vor Ort ein und umstellten den Gebäudekomplex. Es ist wohl unwahrscheinlich, dass die involvierten IS-Kämpfer diese Übernahme überleben werden, insofern das überhaupt Ziel der gesamten Operation war.

Hierbei handelt es sich um das zweite große Ereignis des Islamischen Staates in Südostasien. Nachdem man erfolgreich die philippinische Großstadt Marawi für mehrere Monate gegen eine vereinte Militärkoalition der philippinischen Streitkräfte, chinesischer und amerikanischer Unterstützung halten konnte, gelingt nun im Land mit den meisten Muslimen weltweit ein weiterer Coup, der zwar militärisch vollkommen misslungen ist, jedoch einen großen Propagandasieg alleine für die Erstürmung eines Gefängnisses mitten in der Hauptstadt einbringt. Das wird die Zahl der Rekruten und Sympathisanten gerade in einem Land steigen lassen, welches ohnehin mit einem wachsendem Islamismus konfrontiert ist.

 

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Bilder von außerhalb des Gefängnisses zeigen den Ort umstellt

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