
Das türkische Militär hat einen weiteren Militärstützpunkt in dem von Islamisten beherrschten Großraum Idlib errichtet mit dem Ziel, die Gefechte zwischen der Opposition und der syrischen Armee zu unterbinden bzw. Offensiven aufzuhalten. Im Gegensatz zu den anderen Militärbasen wurde diese aber bei der Provinz Hama errichtet. Nur wenige Kilometer von der einst umkämpften Stadt Morek entstehen nun weitere Barrikaden und Barracken zum Schutz der türkischen Streitkräfte. Insgesamt handelt es sich dabei um die neunte Basis in den Provinzen Idlib, Latakia, Hama und Aleppo (ausgenommen Nord-Aleppo), die sich entlang den Frontlinien befinden.
Wenige Tage zuvor wurden mehrere Aufklärungsmissionen im Norden der Provinz Hama unternommen, um dort ebenfalls geeignete Orte für weitere türkische Stützpunkte zu finden. Dies würde damit dann fast die gesamte Frontlinie der Opposition in Idlib abdecken und weitere Offensiven der syrischen Armee behindern. Es ist unklar inwiefern und ob es zu einer Absprache mit anderen Fraktionen wie Russland und der syrischen Regierung gekommen ist, immerhin entspricht es nicht den derzeitigen Zielen der syrischen Armee, die Provinz Idlib wieder zu erobern.
Die Errichtungen steht im Zusammenhang mit den „Deeskalationszonen“, auf die sich die Türkei, Russland und der Iran in Folge der Astana-Verhandlungen geeinigt haben. Diese sieht eine Waffenruhe in Idlib vor, welche von den jeweiligen „Schutzmächten“ überwacht werden soll. Der Militärkonvoi soll dabei zwei Observierungspunkte in Süd-Aleppo errichten, die diese Waffenruhe überwachen sollen. Hierbei handelt es sich vor allem um eine Entscheidung zugunsten der Opposition, die sich damit den Schutz vor weiteren Angriffen der syrischen Armee sichern kann und sich stattdessen auf die Kurden in Afrin/Tel Rifaat oder untereinander konzentrieren können. Zudem werden dadurch die bisher verlaufenden Frontlinien zwischen den beiden Seiten immer weiter zementiert.