Im Nordwesten Syriens kam es zwischen zwei verschiedenen „Rebellengruppen“ zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit tödlichem Ausgang. Demnach schossen Mitglieder der islamistischen Fraktionen „Ahrar al-Sharqia“ und der „Hamza-Division“ auf sich gegenseitig, nachdem es zu Streitigkeiten über die Aufteilung von gestohlenen Waren kam. Beide Gruppierungen sind integraler Bestandteil der türkisch-syrischen Operation „Olivenzweig“, wo man koordiniert versucht die kurdischen Streitkräfte um die Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus der Region Afrin zu vertreiben. Die Operation war nach etwa zwei Monaten ein voller Erfolg und die Kurden halten lediglich die Grenzgebiete um Tel Rifaat. Damit tritt ein innerhalb der Opposition bekanntes Szenario ein, dass es ohne (und selbst mit) äußerem Feind zu Konflikten um bestehenden Einfluss, Macht und Ressourcen kommt. Ein Indikator dafür, wie ein Syrien nach einem Sieg der Aufständischen aussehen würde.
Bereits bei der ersten türkischen Operation „Euphrates Shield“ kam es zu ähnlichen Gefechten, beispielsweise erlaubten Kämpfer der „Sultan-Murad-Division“ nicht den Eintritt amerikanischer Truppen in die Stadt Jarablus, woraufhin Truppen der Hamza-Division das Feuer auf sie eröffneten. Ohnehin gilt das von der Türkei verwaltete Gebiete um Jarablus und al-Bab als ein Hort der Korruption und Plänkeleien zwischen den verschiedenen Gruppierungen. Ahrar al-Sharqiyah gehört zu den dschihadistischen Organisationen innerhalb des türkischen Machtgebietes und sind innerhalb Afrins durch die Zerstörung eines Spirituosengeschäfts oder dem Singen von islamistischen Liedern ins Rampenlicht getreten.