Geheime Friedensverhandlungen zwischen Houthis und Saudi-Arabien im Jemen

A southern Yemeni separatist fighter waves his rifle at the site of an anti-government protest in the port city of Aden

Die miteinander rivalisierenden Fraktionen von Saudi-Arabien und die jemenitische Bewegung der Houthis bzw. Ansar Allah scheinen inzwischen direkte Kommunikationswege aufgebaut  und derzeit Friedensverhandlungen aufgenommen zu haben. Der diplomatische Sprecher der Houthis Mohammed Abdul-Salam bestätigte ein Treffen im neutralen Oman zwischen den beiden Seiten, die Beilegung der Kriegshandlungen nach mehreren Jahren vorsieht. Ausgenommen ist in dem Falle der international als jemenitischer Präsident anerkannte Abd-Rabbu Mansour Hadi, der sich inzwischen immer weniger Einfluss im Land besitzt und sich nach Saudi-Arabien zurückgezogen hat, was sich als großes Problem herausstellen könnte.

Denn bereits im August 2016 nahmen beide Seiten Friedensverhandlungen auf, konnten unter dem Schutz der Vereinten Nationen gar eine Einigung erreichen. Hadi und Überbleibsel der jemenitischen Streitkräfte versuchten dabei die Verhandlungen zu sabotieren und griffen die Houthis mehrmals an, was letzten Endes zur Wiederentfachung des Konfliktes führte. Hadi sorgte sich um seine Machtposition im Jemen und in Saudi-Arabien, aber auch seine vorherigen Erfahrungen mit Verträgen mit den Houthis, die allesamt früher oder später gebrochen wurden, führten wohl zu seiner Skepsis. Ohnehin lässt sich daraus aber auch erkennen, dass in Jemen kein Frieden herrschen kann, wenn nur zwei Parteien daran beteiligt sind und das Geschehen wesentlich komplexer ist: Houthis, Saudi-Arabien, Südjemen, Vereinigten Arabischen Emirate, Islah-Partei, Hadi-Regierung, Saleh-Regierung, al-Qaida, islamischer Staat und unzählige Stammesmilizen besitzen allesamt ein politisches Gewicht im Land.

Grund für diese Verhandlungen sind für Saudi-Arabien wohl die aussichtslose militärische Situation, trotz der Spaltung des einstigen Bündnisses zwischen Houthis und dem ehemaligen Präsidenten Saleh konnten die Houhis genügend Kampfkraft aufweisen und ihr Territorium im Norden größtenteils halten. An der saudischen Grenze kommt es immer wieder zu Überfällen auf Kontrollpunkte, Dörfer und Städte, gefolgt von Raketenangriffe auf wirtschaftlich und militärisch wichtige Ziele die bis nach Riad reichen. Saudi-Arabien hat gegen eine teilweise barfüßige Miliz enorme Verluste hinnehmen müssen.

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