Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen unter der Führung der Eliteeinheiten der „Republikanischen Garden“ und „Tiger Forces“ konnten in der von der Opposition gehaltenen Enklave Ost-Ghouta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus an mehreren Fronten vorrücken und neue Territorien erobern. Am sechsten Tag in Folge der Bodenoffensive konnten die syrischen Streitkräfte neue Dörfer im Osten erobern, nachdem man die schwer befestigten Verteidigungslinien an mehreren Punkten durchbrach. Derweil schießt die Opposition auf fliehende Kleinkinder, die den sogenannten „humanitären Flüchtlingskorridor“ aus Ost-Ghouta nutzen. Ein klarer Beweis für die Anschuldigungen der Vergangenheit, wo die Zivilisten lediglich als „menschliche Schutzschilder“ genutzt werden.
Nach den gestrigen Erfolgen im Zentrum von Ost-Ghouta konnten diesmal sämtliche Gebiete südöstlich davon erobert werden. Dadurch fallen nun die Dörfer Utayama, Hazrama, Hawsh Zwqira, Hawsh al-Saliyah und al-Nashabiya unter die Kontrolle der syrischen Streitkräfte. Letzterer Ort war seit Anbeginn der Operation schwer umkämpft, nun scheinen die letzten Kämpfer der islamistischen Gruppierung „Jaish al-Islam“ sich durch einen kleinen Korridor zurückgezogen zu haben. Unbestätigten Angaben noch konnte ebenfalls al-Shifunyah gesichert werden, wobei es dafür keine Beweise gibt. Außerdem wurden einige Farmen in der Umgebung von al-Rayhan erobert.
Nach derzeitigem Stand wurden etwa 60 Soldaten der Armee getötet, die Meisten davon zählen zu den Republikanischen Garden. Besonders verheerend waren die Grabenkämpfe bei der inzwischen eroberten Siedlung Hawsh al-Dawahirah, wo durch die Combo von Gräben und Tunneln Dutzende Soldaten getötet wurden. Als mögliche Kompensation für die etwaigen Verluste erreichten inzwischen mehr syrische Milizen Damaskus, darunter die aus Aleppo stammende Miliz Liwa al-Quds und Zawba.
Für die Opposition existieren hingegen keine offiziellen Zahlen, zumindest aber verraten einige Aktion der letzten Zeit etwas über die derzeitige militärische Situation: Die ansonsten rivalisierenden Gruppierungen Faylaq al-Rahman und Jaish al-Islam erlauben die Stationierung von eigenen Kämpfern im jeweils anderen Gebiet. Damit scheint sich die militärische Situation stark zugunsten der syrischen Armee zu entwickeln.
Derweil befindet sich der von der syrischen Regierung und mit russischer Unterstützung eingerichtete „humanitäre Flüchtlingskorridor“ im Nordwesten unter dem Beschuss der oppositionellen Mörser. Berichten zufolge wurden bei mehreren Salven etwa acht Zivilisten verletzt. Mit der Unterstützung des Roten Halbmondes konnten zwei pakistanische Staatsbürger diese Route zur Flucht aus Ost-Ghouta nehmen, wo sie seit Ausbruch des Krieges gefangen waren. Zudem flüchteten an Samstag Mitternacht zwei Kleinkinder durch den Korridor in das Territorium unter Regierungskontrolle. In dem dazu veröffentlichten Video sieht man ganz klar wie die fliehenden Kindern von der Opposition beschossen werden, sollte sich das Video als wahr herausstellen. In einem von dem sogenannten „Council of the Revolutionary Command of Damascus“ veröffentlichten Statement wurden die Zivilisten davor gewarnt, ihre Häuser zu verlassen, Kontakt mit der Regierung aufzunehmen oder zu fliehen.