Syrische Armee beginnt Bodenoffensive in Ost-Ghouta

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) unter dem Kommando der Eliteeinheiten der „Tiger Forces“ von Suheil al-Hassan startete am Sonntag die lang vorbereitete und angekündigte Bodenoperation in Ost-Ghouta, einer dicht besiedelten Enklave der Opposition nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Dabei sollen bereits die westlichen Ortschaften Nashabiyah, Hazrama, Hawash al-Zriqiqyah und Hawsh Salililyah erobert worden sein, die sich zuvor unter der Kontrolle der islamistischen Gruppierung Jaish al-Islam befunden haben. Oppositionelle Medien bestätigen die Berichte von Gefechten in dieser Region, angeblich wurden 25 Soldaten getötet und mindestens zwei Weitere gefangen genommen.

Eigentlich wurde einen Tag zuvor eine Waffenruhe für ganz Syrien durch den UN-Sicherheitsrat beschlossen, dennoch finden derzeitig intensive Kämpfe zwischen den kurdischen Volksverteidigungskräften und der türkischen Armee statt, und nun ebenfalls in Ost-Ghouta zwischen den syrischen Streitkräften und der islamistischen Opposition. Ausgenommen sind wie üblich Gruppierungen die Beziehungen zu al-Qaida pflegen, Jaish al-Islam gehört aber im Gegensatz zu anderen Gruppierungen in Ost-Ghouta (Tahrir al-Sham, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman) aber nicht unbedingt in diese Kategorie, auch wenn sie in der Vergangenheit mit ihnen kooperierten.

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In diesem und letztem Jahr startete die Armee mit großen Truppenkontingenten und den „Republikanischen Garden“ mehrere größere Operationen, um Damaszener Viertel wie Ayn Terma und Irbeen zu erobern, konnten aber nur einige hundert Meter vordringen und dabei enorme Verluste erleiden. Der urbane Häuserkampf ist für beide Seiten besonders verlustreich, besonders konnte die Opposition sieben Jahre lang Verteidigungspositionen errichten, besonders gefürchtet sind die komplexen Tunnelsysteme (teilweise können dadurch sogar Autos und Panzer transportiert werden) und die Tunnelbomben, die immer wieder zu großen Verlusten bei der Armee führen. Neben der starken Verteidigung besitzen die Aufständischen in Ost-Ghouta ebenfalls über den Vorteil, dass in der Vergangenheit viele korrupte Armeeoffiziere die Stellungen um Ghouta übernahmen und es zu einem regen Schmuggel an allerlei Waren kam.

Schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Zivilisten sollen sich in dem dicht bebautem Gebiet aufhalten, die löchrige Belagerung der Armee (mit der Ausnahme von einigen UN-Hilfslieferungen) setzte der Bevölkerung zu, Grundnahrungsmittel sind teilweise rar aber vorhanden. Die Bevölkerung in Damaskus ist hingegen immer wieder Mörserangriffen ausgesetzt, die von den Oppositionsparteien abgefeuert werden. Denn Diese besteht aus den Gruppierungen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Rahman und Tahrir al-Sham, allesamt mit einem islamistischen Hintergrund. In der Vergangenheit beispielsweise sperrten sie gefangen genommene Alawiten in Käfige, paradierten sie und stellten sie als menschliche Schutzschilde vor Luftschlägen auf Dächern auf.

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