Der UN-Sicherheitsrat hat eine Waffenruhe in Syrien einstimmig beschlossen. Die Konfliktparteien in dem Land sollten aus humanitären Gründen die Feindseligkeiten ohne Verzögerung für mindestens 30 aufeinander folgende Tage einstellen, heißt es in der veröffentlichten Resolution. Anstoß für diesen neuen Entschluss war die derzeit andauernde Armeeoperation in Ost-Ghouta, wo syrische Streitkräfte die von der islamistischen Opposition gehaltene Enklave am Stadtrand von Damaskus erobern wollen. Dieser Frieden gillt aber für ganz Syrien, auch wenn die Türkei und die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sich nicht daran halten werden. Bereits in der Vergangenheit wurden diverse Friedensverhandlungen von allen Seiten ignoriert und in einem strategisch günstigen Moment ausgenutzt.
Aber ebenso wenig werden sich die Fraktionen in Ost-Ghouta daran halten, vor allem wegen der relevanten Ausnahme, dass al-Qaida von der Waffenruhe ausgenommen ist. In der Opposition besitzen unzählige Fraktionen Beziehungen zu dieser Terrorgruppe, im Falle von Ost-Ghouta sind es Ahrar al-Sham und Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra, syrischer al-Qaida-Ableger). Außerdem ist unklar, ob die oppositionsinternen Kämpfe ebenfalls von der Waffenruhe eingeschlossen sind, die derzeitig in Idlib stattfinden. Sollte es tatsächlich zu einem Frieden von mindestens zwei Tagen kommen, wäre das zum momentanen Zeitpunkt verwunderlich.