Irakischer Militärkonvoi vom Islamischen Staat überfallen

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Vor einigen Tagen wurde ein Militärkonvoi irakischer Milizen in der Provinz Hawijah im Norden des Landes vom Islamischen Staat überfallen. Eigentlich handelt es sich um eine relativ ruhige und überschaubare Region, seit der Wiedereroberung 2016 durch die irakische Armee kam es nur zu wenigen Angriffen des IS. Nun wurden bei einem Überfall 27 Kämpfer des Dachverbandes der „Volksmobilisierungseinheiten“ (PMU) getötet und weitere Panzerfahrzeuge zerstört. Es handelt sich dabei um Einen der größten Vorfälle seitdem der IS seine Gebiete im Irak verloren hat.

Die Tote gehören zu schiitisch-irakischen Milizen, welche bei Hawijah Überwachungs- und Schutzmaßnahmen übernahmen und die lokalen Polizeikräfte bei der Bekämpfungen von islamistischen Schläferzellen zu unterstützten. Hawijah ist berühmt und berüchtigt als eine Hochburg des sunnitischen Extremismus und hatte den Islamischen Staat damals begrüßt. Bis heute finden dort immer wieder Gefechte statt, da die regionale Terrormiliz über ein weit verzweigtes Tunnel- und Schmuggelsystem verfügt. Einige IS-Kämpfer nutzen immer wieder die weiterhin verlassenen Dörfer als Stützpunkte für Überfälle.

Ein aus mehreren Fahrzeugen bestehender Militärkonvoi begab sich zu dem Zeitpunkt nach Kirkuk weiter nördlich. Durch die schlechten Wetterverhältnisse war der Konvoi zum Anhalten bei einem Checkpoint gezwungen, der aber zuvor von IS-Kämpfern überfallen wurde und Diese sich als Polizisten verkleideten. Die ursprünglichen Gefechte dauerten etwa zwei Stunden an. Drei Jeeps wurden zerstört, mehrere Trucks mit schweren Waffen und Munitionen konnten vom Islamischen Staat erbeutet werden.

Vor zwei Tagen starteten nun irakische Streitkräfte eine große Säuberungsoperation in der Region, um die letzten Basen des IS zu finden und zu vernichten, wobei bisher auch einige Terroristen getötet wurden. Wie lange diese Offensive andauern soll ist bisher unbekannt. Drei Tage nach dem Vorfall veröffentlichte der Islamische Staat ein offizielles Video des Geschehens, welches die oben beschrieben Inhalte bestätigt.

Auch wenn der IS offiziell über keinerlei Territorium im Irak verfügt, so besitzt er weiterhin in weiten Teilen des Landes eine wichtige Präsenz, vor allem nahe der iranischen Grenze und in der Anbar-Wüste. Von ihren Basen aus starten sie immer wieder Überfälle oder verüben Terroranschläge auf Zivilisten. Dennoch sind die Angriffe quantitativ und qualitativ um ein vielfaches im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

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