Eliteeinheiten nach Ost-Ghouta verlegt

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Die offensive Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter dem berühmten Suheil al-Hassan wurden aus der nordsyrischen Provinz Idlib nach Ost-Ghouta östlich von der Hauptstadt Damaskus bzw. in Rif Dimashq verlegt. Diese Planänderung ist ein ganz klarer Indikator für eine groß angelegte Offensive auf Ost-Ghouta, Eine der letzten großen Bastionen der Opposition. Ost-Ghouta besteht teils aus Damaszener Vierteln, großen Städten und landwirtschaftlichen Gebieten. Seit Anbeginn des Konfliktes konnte die Opposition Ost-Ghouta halten und teilweise auch expandieren, musste aber 2016 viele Gebietsverluste hinnehmen.

In diesem und letztem Jahr startete die Armee mit großen Truppenkontingenten und den „Republikanischen Garden“ mehrere größere Operationen, um Damaszener Viertel wie Ayn Terma und Irbeen zu erobern, konnten aber nur einige hundert Meter vordringen und dabei enorme Verluste erleiden. Der urbane Häuserkampf ist für beide Seiten besonders verlustreich, besonders konnte die Opposition sieben Jahre lang Verteidigungspositionen errichten, besonders gefürchtet sind die komplexen Tunnelsysteme (teilweise können dadurch sogar Autos und Panzer transportiert werden) und die Tunnelbomben, die immer wieder zu großen Verlusten bei der Armee führen. Neben der starken Verteidigung besitzen die Aufständischen in Ost-Ghouta ebenfalls über den Vorteil, dass in der Vergangenheit viele korrupte Armeeoffiziere die Stellungen um Ghouta übernahmen und es zu einem regen Schmuggel an allerlei Waren kam.

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Ost-Ghouta

Schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Zivilisten sollen sich in dem dicht bebautem Gebiet aufhalten, die löchrige Belagerung der Armee (mit der Ausnahme von einigen UN-Hilfslieferungen) setzte der Bevölkerung zu, Grundnahrungsmittel sind teilweise rar. Die Bevölkerung in Damaskus ist hingegen immer wieder Mörserangriffen ausgesetzt, die von den Oppositionsparteien abgefeuert werden. Denn Diese besteht aus den Gruppierungen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham, Faylaq al-Rahman und Tahrir al-Sham, allesamt mit einem islamistischen Hintergrund. In der Vergangenheit beispielsweise sperrten sie gefangen genommene Alawiten in Käfige, paradierten sie und stellten sie als menschliche Schutzschilde vor Luftschlägen auf Dächer.

Insgesamt wird es sich bei Ost-Ghouta für die sonst sieg- und erfolgreichen „Tiger Forces“ um eine sehr schwere Aufgabe handeln, sie haben es mit einem perfekt vorbereiteten Gegner zu tun welcher in der Vergangenheit Angriff auf Angriff erfolgreich abwehren und teilweise sogar neue Gebiete (z.B. bei Harasta und der dazugehörigen Militärbasis) erobern konnte.

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