Mit der Unterstützung der Eliteeinheit „Tiger Forces“ startete die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen einen neuen Großangriff auf den eingeschlossenen Islamischen Staat in den Provinzen Hama, Aleppo und Idlib. Ziel wird die vollständige Eroberung des IS-Territoriums sein, welches aus kleinen Siedlungen inmitten unfruchtbarer Ländereien besteht. Mit dem Erfolg der Operation würde das Risiko wegfallen, inmitten einer Idlib-Offensive vom Islamischen Staat überrascht und von hinten angegriffen zu werden. Außerdem fällt dadurch ein sicheres Operationsgebiet für den IS weg.
Es ist zu erwarten, dass die Offensive innerhalb weniger Tage bzw. einer Woche bereits fast vollständig abgeschlossen wird. Bereits in den ersten Tagen konnten Dutzende Siedlungen befreit werden, vor allem im Süden, Norden und Westen. Darunter fallen Ortschaften wie Saramiyah, Butushiat, Tilijat, Abu Hilal, Mashleata, Abu Khanadiq, Malihat und viele mehr. Dennoch sollte man den IS nicht unterschätzen, bei der Armeekampagne in Idlib konnte die Terrormiliz mehrere Soldaten der syrischen Armee gefangen nehmen und exekutieren. Außerdem konnten zuhauf Panzerabwehrwaffen und ein T-55-Panzer erbeutet werden.
Derzeit gibt es zwei Hauptstoßrichtungen: Norden und Süden. Mit den Eroberungen im Westen wird der Islamische Staat zunehmend isolierter und verliert die Möglichkeit, nach Idlib in das Oppositionsterritorium auszubrechen, wie es schon mal ähnlich geschehen ist.
Denn ursprünglich stammt der Islamische Staat aus Ost-Hama, wo die syrische Armee ihn bedrohte. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion aber überquerte er (auch mit der Unterstützung der oppositionellen Gruppierung Tahrir al-Sham, die mehrere Checkpoints entlang der Straße überfiel und verbal dazu aufrief, die Tausenden an eingeschlossenen „Zivilisten“ zu retten) die Khanaser-Straße zwischen Hama und Aleppo und erreichte sicher Oppositionsterritorium.
Doch nach wenigen Tagen hinterging der IS die Verhandlungen mit Tahrir al-Sham und schnappte sich gewaltsam mehrere Dörfer. Nach ewigen Kämpfen die zugunsten der Opposition ausfielen war das Kontrollgebiet nur noch auf zwei Dörfer begrenzt. Nachdem die Armee eine neue Offensive in Idlib startete konnte der IS von der Situation profitieren und viele Siedlungen erobern. Letzen Endes wurden über 50 Ortschaften ohne jeglichen Widerstand erobert. Schätzungsweise 1000 Mitglieder des Islamischen Staates befinden sich derzeit in dem eingeschlossenem Gebiet, viele davon sind Deserteure von der Opposition.