Türkischer Militärkonvoi erreicht Frontlinien zur syrischen Armee

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Ein großer türkischer Militärkonvoi überquerte am Montag Morgen die türkisch-syrische Grenze in der Provinz Idlib und begab sich daraufhin zu den Frontlinien zwischen der Opposition und der syrischen Regierung in der Provinz Aleppo. Sein Ziel soll die Stadt al-Eis im Süden von Aleppo sein, wo es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Gefechten zwischen den beiden Seiten gekommen ist, darunter auch etliche Luftschläge und Artillerieangriffe. Es handelt sich nicht um den ersten Versuch der Türkei, einen Militärkonvoi nach Aleppo zu schicken.

Es ist unklar inwiefern und ob es zu einer Absprache mit anderen Fraktionen wie Russland und der syrischen Regierung gekommen ist, immerhin entspricht es nicht den derzeitigen Zielen der syrischen Armee, die Provinz Idlib wieder zu erobern. Angeblich gab es auch Artillerieangriffe auf den Konvoi, wobei diese Angaben nicht bestätigt sind. Zumindest könnte es zukünftige Pläne blockieren, die die Aufhebung der Belagerung der schiitischen Städte Fuah und Kafraya vorsehen.

Die Entscheidung steht am wahrscheinlichsten im Zusammenhang mit den „Deeskalationszonen“, auf die sich die Türkei, Russland und der Iran in Folge der Astana-Verhandlungen geeinigt haben. Diese sieht eine Waffenruhe in Idlib vor, welche von den jeweiligen „Schutzmächten“ überwacht werden soll. Der Militärkonvoi soll dabei zwei Observierungspunkte in Süd-Aleppo errichten, die diese Waffenruhe überwachen sollen. Hierbei handelt es sich vor allem um eine Entscheidung zugunsten der Opposition und der Türkei, die sich damit zwei Faktoren sichern können: Eine Verschnaufpause gegen die bisher unaufhaltsame Armeeoffensive in Idlib und die Möglichkeit, sich dadurch mehr auf die Kurden in Afrin konzentrieren zu können.

Bereits am 30. Januar versuchte ein türkischer Konvoi vergeblich, die Stadt al-Eis in Aleppo zu erreichen. Jedoch wurde dieser durch eine Aneinanderreihung verschiedener Angriffe aufgehalten und zur Rückkehr in die Türkei gezwungen. Zunächst gab es Berichte von syrischen/russischen Luftschlägen und Artillerieangriffe auf den Weg, den der Konvoi für sein Ziel nehmen musste, was zunächst das Militär zum Anhalten zwang. Daraufhin explodierte eine Autobombe und tötete mindestens einen türkischen Soldaten, was letztendlich den Rückzug bedeutete.

 

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