Südjemen: Jemenitische Regierung soll das Land verlassen

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Im Südjemen spitzt sich die Situation zu: Die südjemenitische Unabhängigkeitsregierung rief in der provisorischen Hauptstadt Aden den Notstand aus und ruft die international anerkannte Hadi-Regierung dazu auf, sich innerhalb einer einwöchigen Frist aus Aden und dem Südjemen zurückzuziehen. Ähnlich dem „Bündnis“ zwischen den Houthi-Rebellen und der Saleh-Regierung handelt es sich ursprünglich bei Südjemen und der Hadi-Regierung um Alliierte, dennoch operieren beide Fraktionen im gleichen Einflussgebiet, Südjemen.

In einem veröffentlichten Statement des südjemenitischen Übergangsrates beschuldigte man den derzeitigen Premierminister Ahmed bin Daghr, dass er die zum großen Teile für die derzeit andauernde Hungersnot verantwortlich ist. Bin Daghr veröffentlichte vor etwa Woche einen neuen Haushaltsetat für das Land, nach einer Finanzspritze in Höhe von zwei Milliarden Dollar von Saudi-Arabien handelt es sich um den ersten Etat seit 2014. Die derzeitige korrupte Regierung soll durch eine „Technokratische“ ersetzt werden.

Der Konflikt im südlichen Teil des Landes ist auch ein geopolitischer Streit um Macht zwischen Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die VAE unterstützen Südjemen seit Anbeginn ihrer Existenz und schickten bereits selber Truppen nach Aden. Saudi-Arabien hingegen sichert den Halt der Hadi-Regierung, die größtenteils in Riad residiert und aus Islamisten (Islah-Partei) besteht. In Aden kam es zwischen den beiden Seiten bereits zu Kämpfen bei der Kontrolle um den Flughafen und Ölraffinerien. Auf der anderen Seite kooperierten beide in anderen Landesteilen wie an der Westküste gegen die Houthi-Rebellen.

1990 vereinigte sich die Demokratische Volksrepublik Jemen (Südjemen) und Jemenitische Arabische Republik (Nordjemen) zur heutigen Republik Jemen. Dies geschah in erster Linie unter der Führung des Präsidenten von Nordjemen Ali Abdullah Saleh, weshalb bis heute die politischen Eliten aus dem Norden stammen oder zumindest Verbindungen zu ihnen aufweist. Die Vereinigung geschah zu Beginn unter der Hoffnung, auch zwei relativ verschiedene Länder, deren Kulturen, Ressourcen und Menschen zu vereinen.  Doch bald kam es zur Ernüchterung, der Süden fühlte sich hintergangen und es kam 1994 zum Bürgerkrieg. Südjemen verlor jedoch den Konflikt und alle Hoffnungen auf ein föderalistisches System wurden aufgegeben. 2007 gab es zuletzt eine größere Unabhängigkeitsbewegung des Südens, die Hirak-Bewegung die kurz darauf brutal von der Saleh-Regierung niedergeschlagen wurde. Seitdem gab es immer wieder kleinere Proteste, letzten Endes führte aber die Kriegssituation und Entlassung von al-Zubaidi aber erst zur größeren Massenbewegung in Aden.

Türkei erobert erstes Dorf in Afrin von den Kurden

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Die von der Türkei als Operation „Olivenzweig“ getaufte Offensive auf das von der kurdischen YPG/SDF gehaltene Gebiet in der Region um Afrin ist derzeit in vollem Gange. Eingeleitet wurde sie durch Dutzende Luftangriffe auf verschiedene Militärstellungen der YPG östlich von Afrin, die in ihrer Anzahl bisher unbekannt waren. Allein in den ersten zwei Stunden soll es laut türkischen Medien zu 108 Bombenabwürfen gekommen sein. Die Zivilisten fliehen in Höhlen, um sich zu schützen. Mit der Eroberung des ersten Grenzdorfes scheint nun auch ein Bodenangriff eingeleitet worden zu sein.

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Syrische Armee erobert Militärflughafen Abu Duhur

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Der libanesische al-Manar-Fernsehsender überträgt derzeit live das Geschehen am südlichen Eingang von Abu Duhur

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Gruppierungen konnten im Süden der Provinz Idlib neue Gebiete von der Opposition erobern. Darunter fällt der Flughafen Abu Duhur, ein wichtiger Militärstützpunkt in der Region. Mit dem Fall der Basis ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie die dazugehörige Stadt Abu Duhur, der letzte größere Ort in der Region unter der Kontrolle der Opposition, erobert wird. Mit der Eroberung von Abu Duhur wären die Gebiete östlich davon, also Teile der Provinz Aleppo und Hama, dem Einkreisen bedroht.

Dieses Ereignis kam am Samstag unerwartet, da sich scheinbar oppositionelle Verbände aus den umliegenden Gebieten von Abu Duhur und der Militärbasis selber zurückzogen. Dadurch konnten auch die Dörfer Zifr Kabir, Zifr Saghir, al-Dabashiyah, Tal Salmu, al-Buwaytiyah und Rasm Abed sichern, welche teilweise nach einer Gegenoffensive von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat al-Nusra und Fateh al-Sham) wiedererobert wurden.

Der unerwartete Rückzug der Opposition öffnet Interpretationsraum für mögliche geheime Abkommen im Hintergrund, Einige munkeln über einen Deal zwischen Russland und der Türkei. Russland gibt seinen Militärstützpunkt im kurdischen Afrin auf und zieht seine Soldaten zurück, dafür wird die Türkei ihren Einfluss innerhalb der Opposition nutzen um einen Rückzug in den hart umkämpften Gebieten in Ost-Idlib anzuordnen. Dafür gibt es selbstverständlich keine Beweise und es wäre auch ein fragwürdiger Tausch, der eher zugunsten der Türkei ausfallen würde.

Bis 2015 befand sich der Luftwaffenstützpunkt bei Abu Duhur unter der Kontrolle der syrischen Armee, nachdem sich die Basis seit 2012 von der islamistischen Koalition Jaish al-Fateh belagert wurde. Nach intensiven Gefechten konnte die Opposition aber den Sieg erringen und exekutierte 71 Soldaten daraufhin.

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Türkei beginnt Offensive auf Afrin

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Gelb ist das Kontrollgebiet der YPG, im grauen Territorium besitzt die Türkei eine Präsenz

Die türkischen Bedrohungen scheinen sich bewahrheit zu haben: Der türkische Präsident Erdogan verkündete offiziell den Beginn der Afrin-Operation, die Bodenoffensive soll schon gestartet sein. Seinen Aussagen zufolge werde zunächst die „Stadt Afrin, dann Manbij und bis zur irakischen Grenze gekämpft“ werden, um die „PKK-Terroristen“ zu besiegen. Die Tatsachen auf dem Boden sprechen jedoch eine völlig andere Sprache: Von ernsthaften Gefechten gibt es bisher keinen einzigen Bericht. Afrin liegt einer isolierten Region im Nordwesten des Landes und befindet sich  unter der Kontrolle der YPG/SDF.

In den vergangenen Tagen gab es unzählige Beweise die auf einem bevorstehenden Angriff der türkischen Streitkräfte und seinen verbündeten Oppositionsmilizen hindeuteten, nachdem immer mehr schweres Kriegsgerät an die syrisch-türkische Grenze gebracht wurde. Erdogan drohte ebenfalls mit einer kommenden Offensive auf Afrin, wobei diese Rhetorik wöchentlich wiederholt wurde und bisher keine Konsequenzen bedeutete. Auch begann man seit etwa einer Woche mit groß angelegten Bombardements mithilfe von Kampfjets und Artillerie auf mehrere Verteidigungspositionen der YPG in Afrin.

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Armee umkreist Islamischen Staat in Idlib

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnte es gelingen, den Islamischen Staat in den Provinzen Idlib, Aleppo und Hama einzukreisen und damit ein weiteres Vordringen des IS zu verhindern. Auf einer Fläche von 1200km² konnte sich der IS in den vergangenen Wochen und Monaten ausbreiten, nachdem die zuvor von der Opposition gehaltenen Dörfer aufgegeben wurden und/oder viele Oppositionelle desertierten und sich dem Islamischen Staat anschlossen. In diesem belagerten Gebiet herrscht die Terrormiliz über viele kleine Dörfer und Siedlungen, strategisch gesehen hat die Region keine große Relevanz.

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Islamischer Staat startet Offensive auf die SDF in Ostsyrien

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In der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor startete der Islamische Staat nach wochenlanger Inaktivität eine neue Offensive auf Kämpfer der von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Die als „Rache der tugendhaften Frau“ benannte Operation erstreckt sich über eine weite Front von den Gebieten, die der IS noch an der syrisch-irakischen Grenze kontrolliert, wodurch sowohl Deir ez-Zor, als auch Wüstengebiete der Provinz Hasakeh betroffen sind.

Der semi-offiziellen IS-Nachrichtenagentur AMAQ zufolge wurden im Dorf al-Shafa etwa zehn SDF-Kämpfer getötet und Weitere verletzt. Weitere Angriffe gab es in Gharanij und Al-Bahra, wo mehrere Verteidigungsstellungen zerstört und ebenfalls etwa 20 Kämpfer umgebracht wurden. Bisher gibt es Berichte über die Eroberung mehrerer Dörfer, aber noch keine offizielle Bestätigung dafür.

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Screenshot von einem veröffentlichten IS-Video zeigt einen IS-Kämpfer, der nur noch ein Bein besitzt

Die Offensive wurde wahrscheinlich aufgrund der günstigen Ausgangslage für den Islamischen Staat gestartet. Dabei spielen drei Faktoren eine Rolle: Die schlechten Wetterverhältnisse über ganz Syrien geben den Angreifer wichtige Vorteile bei einem Angriff, in Deir ez-Zor beispielsweise gab es einen großen Sandsturm. Zudem konzentriert sich die SDF derzeitig auf den Konflikt mit der Türkei, die angeblich kurz davor stehen, eine Großoffensive auf den isolierten kurdischen Kanton Afrin zu beginnen. Dadurch befinden sich wohl noch wenige, erfahrene Einheiten an den Frontlinien in Deir ez-Zor. Ohnehin befinden sich in den südlichsten Territorien der SDF eher schwächere Streitkräfte, was vor allem auf die Abhängigkeit von arabischen Kämpfern aus der Region zurückzuführen ist. Diese besitzen meist eine schlechtere Moral und fliehen eher vor den Gefechten gegen den IS.

Veröffentlichte Medien und Bilder des Islamischen Staates zeigen gut ausgerüstete Kämpfer, die ebenfalls einige Militärfahrzeuge wie Pick-Ups oder gepanzerte Autos besitzen. Interessant ist die Anzahl von sehr jungen Soldaten (teilweise wahrscheinlich sogar Jugendliche und Kinder) und Verletzten, die sich nur noch z.B. mit Krücken fortbewegen können.

Armee tötet hohes Mitglied von al-Qaida in Syrien

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Abu Hamza al-Masri mit Krücken

Ein Veteran und ranghohes Mitglied der islamistischen Terrororganisation al-Qaida wurde in der nordwestlichen Provinz Idlib bei Gefechten gegen die syrische Armee getötet, wie militärische Quellen berichten. Der ägyptische Abu Hamza al-Masri hielt sich seit 2012 in Syrien auf und nahm als zentrale Figur am Kampf gegen die syrische Regierung teil. Innerhalb der Opposition war ein wichtiger Kommandant von Hayat Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra, syrischer al-Qaida-Ableger) und nahm ebenfalls eine diplomatische Rolle bei verschiedenen Verhandlungen mit anderen Rebellengruppierungen wie beispielsweise Ahrar al-Sham ein. Vor seinen Aktionen in Syrien war er für viele Jahre in Afghanistan aktiv und wurde später in Ägypten für 16 Jahre festgenommen.

Bereits vor zwei Jahren versuchte die USA, mithilfe eines Drohneneinsatzes al-Masri aufzuspüren und zu töten. Bei dem geplanten Anschlag wurde er dennoch nur verletzt, seine Frau starb hingegen. In den kommenden Jahren verletzte er sich immer wieder und hat aufgrund seines Kampfgeistes (nahm trotz Krücken an Kämpfen teil) eine hohe Reputation innerhalb der Opposition. Dadurch wurde er nach seinem Tod von islamistischen Gelehrten und Gruppen lobgepriesen, u.a. durch den einst einflussreichen Abdullah al-Muhaysni, der damals in der Schlacht um Ost-Aleppo ein wichtiger Propagandist war.

Islamischer Staat siegt in Idlib

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IS-Kämpfer in der Nähe eines Dorfes, welche sie von der Armee erobert haben

Nach seiner Vertreibung aus den „Kerngebieten“ im Irak und Syrien bleiben dem Islamischen Staat nur noch wenige Enklaven im Levante, die größtenteils um die eigene Erhaltung kämpfen und sich nicht für die Eroberung neuerer Gebiete interessieren. Einzige Ausnahme bildet der IS in den Provinzen Hama und Idlib, wo er in den Wirren einer Großoffensive der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) auf die Opposition als lachender Dritter hervorgeht. In den vergangenen Wochen konnte er Dutzende Dörfer erobern, Dutzende Soldaten und Kämpfer gefangen nehmen oder töten und erstmals seit 2014 wieder eine Präsenz in Idlib aufbauen, dessen Aktivitäten sich zuvor nur auf geheim operierende Schläferzellen beschränkten. Nun konnte er sein Kontrollgebiet von ehemalig zwei Dörfern auf über 50 Ortschaften ausbauen.

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Syrische Armee wiedererobert verloren gegangene Gebiete in Idlib

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Nachdem es in den vergangenen Tagen scheinbar schlecht für die Syrisch-Arabische Armee (SAA) im Osten der nordwestlichen Provinz Idlib aussah, scheint sich das Gleichgewicht inzwischen wieder zugunsten der Armee verschieben. Die SAA konnte viele Dörfer wiedererobern, die sie zuvor durch die oppositionelle Gegenoffensive verloren hatte. Angesichts der recht desaströsen Verluste und Verteidigungsmaßnahmen ist dieses Ergebnis überraschend, die Opposition konnte zuletzt mehrere Dörfer an den westlichen Frontlinien erobern und dabei viele Soldaten zur Flucht zwingen. Da sich die Situation in Idlib immer wieder ändert wäre es nicht verwunderlich, wenn die Opposition wieder in den kommenden Tagen die Gefechte für sich entscheiden kann und erneut die umkämpften Dörfer wiedererobern wird.

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Jemenitischer Journalist von den Houthis freigelassen

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Der bekannte jemenitische Aktivist und Journalist Hisham al-Omeisy wurde nach fünfmonatiger Haft entlassen, wie veröffentlichte Bilder in den sozialen Medien beweisen. Nach seiner Entlassung kam es direkt zu einer Familienzusammenführung mit seinen Kindern, begleitet von Ahmed al-Razehy, einem Beamten des Präsidentialamtes.

Am 14. August 2017 wurde er im Dorf Jawlat Al-Misbahi nahe der Hauptstadt Sa’ana von rund Dutzend Sicherheitskräften der Houthi-Rebellen festgenommen und zu einem unbekannten Ort gebracht. In seinem letzten Tweet vom 12. August beschwerte er sich über korrupte Beamte und die Sicherheitskräfte in Sa’ana, die Immobilien konfiszierten und ebenfalls bei seinem Haus auftauchten.

Al-Omeisy war in der Vergangenheit bekannt für seine Kritik an allen Fraktionen im Konflikt, wodurch auch die Houthis und die mit ihnen verbündete Saleh-Regierung in Ungnade fiel. Seitdem es zum Bruch der Houthis und der jemenitischen Armee unter dem inzwischen getöteten Ex-Präsidenten Saleh begannen die Houthis mit systematischen Festnahmen von angeblichen Sympathisanten Saudi-Arabiens und sonstigen „Verrätern“, viele Journalisten wurden dabei auch uumgebracht. Umso überraschender ist der Wiederkehr von al-Omeisy, der über 150 Tage eingesperrt war.

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Hisham (rechts) mit seinen zwei Söhnen und einem Beamten des Präsidiums  

 

Islamisten setzen erneut zum Gegenangriff in Idlib an

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Trotz ausbleibender Erfolge versucht die syrische Opposition weiterhin, die groß angelegte Offensive der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) in der nordwestlichen Provinz Idlib aufzuhalten und verloren gegangene Gebiete wieder zurück zu erobern. Nach mehreren Tagen scheint die Gegenoffensive erste Gewinne zu verzeichnen: Entlang den westlichen Frontlinien konnte die Opposition mehrere Dörfer erobern und zumindest für einen Tag halten. Zuvor waren einige Dörfer stets umkämpft und wechselten in Ping-Pong-Manier innerhalb weniger Stunden immer wieder den Besitzer. Nun könnte eine neue Dynamik entstanden sein, wo die Aufständischen an Boden gut machen. Abzuwarten bleibt aber dennoch, ob sie diese Fortschritte auch konsolidieren und verteidigen können.

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Bevorstehender Angriff der Türkei auf Afrin?

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Gelb ist das Gebiet der SDF/YPG in Afrin, blau das Kontrollgebiet der Türkei in Syrien

In Ankara werden wieder die Kriegstrommeln gerührt, der türkische Präsident Erdogan bedroht erneut das von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) und der YPG gehaltene Afrin-Kanton im Nordwesten Syriens. In der neuen alten Kriegsrhetorik werden die „Terroristen der YPG/PKK“ dazu aufgerufen, zu kapitulieren oder ansonsten innerhalb der nächsten Woche eliminiert zu werden. Auch wenn diese Worte nichts ungewöhnliches sind, diese Drohung von Erdogan sogar mindestens monatlich verwendet wird, gibt es in diesem Falle einige Indikatoren für einen ernsthaft geplanten Angriff der türkischen Armee auf Afrin.

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Syrische Armee erobert al-Hass-Plateau in Süd-Aleppo

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Toreingang zu Tel al-Daman – die Symbole darauf zeigen das Symbol von Tahrir al-Sham (ehemals Fateh al-Sham/al-Nusra)

Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten im Südwesten der Provinz Aleppo das sogenannte al-Hass-Plateau von der syrischen Opposition erobern. Bereits in den vergangenen Tagen wurden immer wieder neue Dörfer auf dem Plateau und umliegenden Gebieten eingenommen, dennoch geschah der Durchbruch erst am Samstag. Dutzende Dörfer wurden an einem Tag gesichert, nachdem die Opposition sich aus der Region zurückgezogen hat, wodurch es kaum zu Kämpfen kam. Bereits zuvor war Süd-Aleppo davon bedroht, vom restlichen Territorium in Idlib abgeschnitten zu werden, wodurch dortige Oppositionsgruppen ihre Truppenkontingente abzog.

In einem finalen Vorstoß konnte die Armee über 30 Dörfer und Städte sichern, darunter der zentrale Ort Tal al-Daman, worüber zuvor die Nachschublinien der Opposition verliefen. Von Tal al-Daman sind es noch etwa elf Kilometer bis zu den Stellungen der syrischen Armee bzw. Tiger Forces in der Provinz Idlib. Wahrscheinlicher wird es aber zu einer Verbindung weiter südlich bei Khanaser kommen, wo die derzeitigen Frontlinien nur etwa zwei Kilometer und ein Dorf voneinander entfernt sind. Dies würde die Einkesselung eines großen Gebietes im übrigen Süd-Aleppo und der Provinz Hama bedeuten, wo inzwischen der Islamische Staat dominiert und die Opposition sich wie in Aleppo zurückgezogen hat.

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Islamisten-Gegenoffensive in Idlib vorerst abgewehrt

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Nach nur zwei Tagen scheint die oppositionelle Gegenoffensive auf die neu eroberten Gebiete der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) in der nordwestlichen Provinz Idlib gescheitert zu sein. Territorial konnte die Opposition lediglich eine handvoll an Dörfern erobern und nur Wenige davon auch halten. Beide Seiten erlitten hohe Verluste bei den Gefechten, wobei die syrische Armee siegreich aus der Situation hervorgehen konnte. Die Gegenoffensive war eine Reaktion auf die enormen Fortschritte der SAA, weite Gebiete der Provinzen Idlib, Hama und Aleppo von der Opposition unter die Kontrolle der syrischen Regierung zu bringen.

Im Unterschied zum ersten Tag beteiligte sich nun auch Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) an der Offensive und startete eigenständig eine Operation nahe Abu Duhur und nordöstlich von Sinjar, etwas weiter nördlich von dem gestrigen Vorstoß der Opposition.

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Islamisten starten Gegenoffensive in Idlib

In der nordwestlichen Provinz Idlib starteten oppositionelle Streitkräfte eine groß angelegte Gegenoffensive gegen die vorrückende Syrisch-Arabische Armee (SAA). Es ist eine Reaktion auf die enormen Fortschritte der Armee, weite Gebiete der Provinzen Idlib, Hama und Aleppo von der Opposition unter die Kontrolle der syrischen Regierung zu bringen. Bisher schien dieser Vorstoß unhaltbar, überraschend stießen sie bisher auf sehr wenig Widerstand. Dies änderte sich mit dem Erreichen der Stadt Abu Duhur und dem dazugehörigen Militärflughafen; am frühen Morgen startete Hayat Tahrir al-Sham (HTS, ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) eine Operation zur Verteidigung der Luftwaffenbasis. Im Verlaufe des Tages stießen etliche weitere Gruppierungen hinzu, derzeit wird an der gesamten westlichen Front gekämpft.

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Derzeitige Vorstoßversuche der Opposition auf die neulich eroberten Gebiete in Idlib

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