Syrische Armee startet neue Offensive in Idlib

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen und Gruppierungen starteten überraschenderweise eine neue Operation in der nordwestlichen Provinz Idlib, die zuvor fast vollständig von der Opposition gehalten wurde. Innerhalb nur eines Tages konnten Dutzende Ortschaften östlich der kürzlich gewonnen Stadt Abu Duhur erobert werden. Die Verteidigungslinien der von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Opposition scheinen völlig zusammenzubrechen.

Angeführt von der Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan konnte die Armee über mehrere Kilometer hinweg neue Dörfer sichern. Darunter fallen solche Ortschaften wie Masadah, al-Khifah, Tawaniyah, al-Hussaynieh oder Tel Sultan. Unterstützt wird der Vorstoß von den syrischen und russischen Luftstreitkräften, die tagelang unentwegt Idlib bombardieren, angeblich wurden über 200 Luftschläge innerhalb von zwei Tagen verübt. Derzeit befindet man sich etwa 17 Kilometer von der Stadt Saraqib entfernt, heute legte man sieben bis zehn Kilometer hinter sich.

Es gibt kaum Berichte von intensiven Gefechten zwischen den beiden Seiten, einzig Tahrir al-Sham spricht von dem Einsatz eines Selbstmordattentäters bzw. einer Autobombe (SVBIED) bei der Verteidigung des Dorfes al-Hussaynieh. Das stellt somit der vierte Einsatz eines Selbstmordattentäters in Idlib durch Tahrir al-Sham dar.

Mit dieser Offensive werden direkt zwei Ziele erreicht: Einerseits wird Abu Duhur und der dazugehörige Militärflughafen dadurch gesichert und eine Pufferzone zu etwaigen Angriffen der Opposition aufgebaut. Zugleich wird damit die Opposition zunehmend in ihrem „Kernterritorium“ isoliert. Derzeitiges Ziel scheint die Stadt Saraqib zu sein, welche direkt an dem M5-Highway zwischen Aleppo und Damaskus liegt. Bereits vor mehreren Wochen wurden geheime Videos von den Tiger Forces veröffentlicht, die Aktivitäten von Schläferzellen in Saraqib zeigen. Nach der Eroberung der Stadt soll wahrscheinlich die Belagerung der schiitischen Städte Fuah und Kafraya aufgehoben werden. Seit drei Jahren befinden sich etwa 30.000 Menschen eingeschlossen, mit unzureichender Versorgung und werden in unregelmäßigen Beschüssen der Opposition ausgesetzt.

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Islamischer Staat in Hama

Neben den Erfolgen in Idlib konnten diverse Einheiten der syrischen Armee ebenfalls neue Gewinne in Nord-Hama gegen den Islamischen Staat erringen. Dort konnte die SAA die Dörfer Abyan, Jubb Zaryq und den Hügel Tall Tawilah gewinnen. Die dortigen Fortschritte sind äußerst langsam, was vor allem an der niedrigen Prioritätensetzung liegt. Da der IS in Hama und Aleppo inzwischen vollständig belagert ist werden nun mehrere Operation auf die Enklave beschlossen, damit der Islamische Staat auch dort seine Präsenz verlieren wird.

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