Türkei rückt gegen die Kurden in Afrin weiter vor

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Jaish al-Nokhba (FSA) im Nordwesten Afrins

Die von der Türkei gestartete Großoffensive auf die von den kurdischen YPG/SDF gehaltene Afrin-Region im Nordwesten Syrien geht am zweiten Tag in Folge unentwegt weiter. Mit der Unterstützung der syrischen Opposition (TFSA) konnten türkische Truppen mehrere Dörfer an der Landesgrenze zur Türkei sichern und der YPG Schaden zufügen. Die Situation spitzt sich immer weiter zu, nachdem nun auch die Bodenoffensive an mehreren Fronten gestartet wurde. Die Welt schaut zu, während die Türkei mithilfe von deutschen Panzern auf syrischen Staatsgebiet damit droht, die Kurden zu vertreiben.

Nach dem ersten Tag veröffentlichte die YPG eine offizielle Pressemitteilung wo sie jegliche Fortschritte der türkischen Armee und verbündeten Milizen in Afrin verneinen. Demnach soll es in fünf Bezirken (Adah Manli, Bulbul, Shadia, Surka und Roja) zu intensiven Gefechten gekommen sein, wo die türkische Armee und ihre „Söldner“ vernichtend geschlagen werden konnten. Beim Dorf Rubar sollen türkische Kampfjets ein Flüchtlingslager getroffen haben. All diese Behauptungen halten nicht den Tatsachen auf dem Boden Stand, wo die Türkei nachweislich mehrere Dörfer erobern konnte.

Die größten Kämpfe wurden im gebirgigen Nordwesten Afrins ausgetragen, wo die türkische Armee nach gestrigen Erfolgen weiterhin ihre Position konsolidieren und weitere Dörfer erobern konnte. Darunter finden sich Sheikh Hadid, Kormi, Balikoy, Ubasi, Sheikh Harouz, Qarmanlouq, Marsu und Haftar. Bei der Operation wurden mehrere YPG- und HXP-Kämpfer getötet oder gefangen genommen. Größter Verlust stellen aber die starken Verteidigungsanlagen beim Barshaya-Berg dar, die innerhalb weniger Stunden überrannt wurden. Der Berg befindet sich an der östlichen Grenze zum Oppositionsterritorium der „Euphrates Shield“ und galt als stark ausgebaut und „unstürmbar“. Die YPG spricht zwar von der Wiedereroberung von Barshaya, kann aber dafür keine Beweise vorlegen.

An anderen Stellen konnten die Kurden erfolgreich die Frontlinien verteidigen und die türkische Armee weiterhin an der Grenze halten. Überraschend waren die Vorstoßversuche im Nordwesten, da sich dort aufgrund des gebirgigen Terrains die besten Verteidigungspositionen befinden. Die Luftangriffe gehen währenddessen unbeirrt weiter, auch wenn sie nicht mehr so eine Intensität wie am ersten Tage besitzen.

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Fortschritte der Operation „Olivenzweg“ im Nordwesten von Afrin

Einen Großteil der Vorstöße übernehmen syrische Rebellen, die vor allem aus den Gebieten in Nord-Aleppo rekrutiert wurden. Veröffentlichte Bilder zeigen aber auch involvierte Spezialeinheiten der türkischen Streitkräfte und weitere Divisionen, die die Aufklärungsarbeit, Artillerie und Panzer übernehmen. Wie bereits bei der Operation „Euphrates Shield“ sind deutsche Leopard A2-Panzer an der Offensive beteiligt. Der Islamische Staat konnte dabei erfolgreich zwei Panzer dieses Typs erbeuten und später zerstören. Am ersten Tag wurde durch eine abgefeuerte Panzerabwehrwaffe ebenfalls ein Leopard-Panzer leicht beschädigt. Ansonsten sind lediglich einige von der Türkei spendierte Militärfahrzeuge wie der Panthera F9 oder ACV-15 auffällig, die bereits fernab den Kämpfen in Afrin gegen die syrische Armee verwendet wurden.

Die Vergeltungsschläge der Kurden auf die Luft- und Artillerieangriffe bekommen vor allem türkische Zivilisten zu spüren. In den Städten Kilis und Reyhanli wurden mehrere Raketentreffer gemeldet, wobei mindestens ein Zivilist getötet und 40 Weitere verletzt wurden. Veröffentlichte Bilder zeigen vor allem zerstörte Häuser und Straßenzüge, die scheinbar aus Willkür angegriffen wurden und keine militärischen Ziele darstellen. An der Grenze wurde ein Militärlager der TFSA getroffen, wo zwei Kämpfer getötet und Dutzende verwundet wurden.

Auf der anderen Seite stehen wiederum viele Zivilisten, die durch türkische Luftschläge umgebracht wurden. Angaben der SDF zufolge wurden 18 Zivilisten getötet und 40 verletzt. Einige publizierte Bilder belegen definitiv die Tötung von Zivilisten (darunter auch Kinder) durch Luftschläge und zeigen Überreste eines Menschen im Afrin-Krankenhaus. Ein Großteil der Verwundetentransporte läuft über das Gebiet der syrischen Regierung in Aleppo ab, von dort aus können sie dann ordnungsgemäß versorgt und behandelt werden.

 

In einer Rede des türkischen Präsidenten Erdogans beschuldigt er die Kurden, eine „ethnische Säuberung“ in Afrin verursacht zu haben und betreibt dabei Revisionismus. Angeblich soll die Region zu 55% aus Arabern und zu nur zu 35% aus Kurden bestehen, die dort später „erschienen“ sind. Die Operation „Olivenzweig“ dient demnach den wahren Besitzern von Afrin. Die Türkei möchte nach der Eroberung also viele syrische Flüchtlinge zurückkehren lassen, impliziert dabei also die „Arabisierung“ und Vertreibung der Kurden aus dem Gebiet, welches seit dem 13. Jahrhundert mehrheitlich (derzeit etwa zu 90%) von Kurden besiedelt ist.

 

Ein Gedanke zu „Türkei rückt gegen die Kurden in Afrin weiter vor“

  1. Bis jetzt gibt es über 1028 tote von der YPG.
    Also erzählt kein Scheiss!
    Die YPG ist schon zerfallen in Afrin.
    Die können nichts gegen das Türkische Militär ausrichten.
    Sie ziehen sich schon so an wie die Afrin Bevölkerung und mischen sich unters Volk.
    Diese Scheiss Lügnerischen deutschen Berichtserstattungen.
    Alles Unsinn…..
    Die türkei wird ganz Syrien und auch ganz Irak von der YPG befreien.
    Deswegen haltet die Fresse wenn ihr nichts wisst ihr Schwuchtel!

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