
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Gruppierungen konnten im Süden der Provinz Idlib neue Gebiete von der Opposition erobern. Darunter fällt der Flughafen Abu Duhur, ein wichtiger Militärstützpunkt in der Region. Mit dem Fall der Basis ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie die dazugehörige Stadt Abu Duhur, der letzte größere Ort in der Region unter der Kontrolle der Opposition, erobert wird. Mit der Eroberung von Abu Duhur wären die Gebiete östlich davon, also Teile der Provinz Aleppo und Hama, dem Einkreisen bedroht.
Dieses Ereignis kam am Samstag unerwartet, da sich scheinbar oppositionelle Verbände aus den umliegenden Gebieten von Abu Duhur und der Militärbasis selber zurückzogen. Dadurch konnten auch die Dörfer Zifr Kabir, Zifr Saghir, al-Dabashiyah, Tal Salmu, al-Buwaytiyah und Rasm Abed sichern, welche teilweise nach einer Gegenoffensive von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat al-Nusra und Fateh al-Sham) wiedererobert wurden.
Der unerwartete Rückzug der Opposition öffnet Interpretationsraum für mögliche geheime Abkommen im Hintergrund, Einige munkeln über einen Deal zwischen Russland und der Türkei. Russland gibt seinen Militärstützpunkt im kurdischen Afrin auf und zieht seine Soldaten zurück, dafür wird die Türkei ihren Einfluss innerhalb der Opposition nutzen um einen Rückzug in den hart umkämpften Gebieten in Ost-Idlib anzuordnen. Dafür gibt es selbstverständlich keine Beweise und es wäre auch ein fragwürdiger Tausch, der eher zugunsten der Türkei ausfallen würde.
Bis 2015 befand sich der Luftwaffenstützpunkt bei Abu Duhur unter der Kontrolle der syrischen Armee, nachdem sich die Basis seit 2012 von der islamistischen Koalition Jaish al-Fateh belagert wurde. Nach intensiven Gefechten konnte die Opposition aber den Sieg erringen und exekutierte 71 Soldaten daraufhin.