Mehr Angriffe auf russische Militärbasis in Syrien

In nur zehn Tagen wurde der russisch-syrische Luftwaffenstützpunkt Hmeimin in der Provinz Latakia mindestens drei Mal beschossen, die bisher ungeahnte Intensität an Angriffen gibt Rätsel für die Hintergründe und womöglich neu eingesetzten Taktiken auf.

Den ersten Angriff gab es am 27. Dezember: Mehrere Artilleriegeschosse sollen den Flughafen angegriffen haben, ein Großteil der eingesetzten Projektile wurden aber vom Pantsir-1-Luftabwehrsystem erfolgreich zerstört. Es gab daraufhin keine Berichte über Schäden.

Eine Woche später kam es erneut zu einem Angriff, verschiedene Angaben sprechen von einem Drohnen- oder Mörserangriff. Dabei kamen zwei russische Soldaten ums Leben. Die russische Zeitung Kommersant hat am Tag zuvor bereits über den Beschuss berichtet. Ihr zufolge wurden aber sieben Flugzeuge der russischen Luftwaffe zerstört. Vier Su-24-Bomber, zwei Su-35-Jets und ein An-72-Transportflugzeug sollen dabei getroffen worden sein, außerdem ein Munitionslager. Letzten Endes wurden Bilder veröffentlicht, die zumindest einen beschädigten Su-35 zeigen, wodurch aber der Angriff nochmals bestätigt wurde.

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Eine der eingesetzten Drohnen

 

 

Am 6. Januar kam es zu mehreren Drohnenangriffen auf Hmeimin, was ebenfalls das russische Verteidigungsministerium bestätigte. Einwohner der nahe liegenden Stadt Jablah berichteten von zwei lauten Explosionen aus der Richtung des Militärflughafens. Dem russischen Militär zufolge wurden insgesamt 13 Drohnen in der Operation eingesetzt, allesamt scheinen notdürftig zusammengeschraubt zu sein und entsprechend nicht normalen Modellen die auf dem Markt erhältlich sind. Dadurch unterscheidet es sich auch gegenüber den in Syrien eher eingesetzten Quadrocoptern, die vor allem vom Islamischen Staat genutzt wurden. Ähnlich den Quadrocoptern sind diese Drohnen aber wohl ebenfalls mit kleinen Bomben bestückt, die je nach Belieben dann fallen gelassen werden und detonieren. Den dargelegten Informationen entsprechend sollen die Drohnen eine Reichweite von über 100 Kilometer besitzen, welche damit problemlos über weite Teile der Provinz Idlib gestartet werden können. Andere schätzen jedoch die Reichweite nur auf wenige Kilometer, die damit direkt in umliegenden Ortschaften gestartet werden müssten.

 

Sieben der Drohnen sollen vom Luftabwehrsystem frühzeitig entdeckt und zerstört worden sein, die Restlichen konnten sicher geborgen werden. Aber nicht alle griffen nur den Militärstützpunkt an, drei Drohnen sollen ein russisches Nachschublager in der Nähe von Tartus angegriffen haben, das Schicksal ist aber unbekannt.

Bisher hat sich zu den Angriffen keine Gruppierung bekannt, Ausnahme ist die sogenannte „Freie Alawitische Bewegung“, ein Teil der Freien Syrischen Armee, die bisher alle Angriffe für sich beansprucht. Sie ist aber fast gänzlich unbekannt und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie über die militärischen Kapazitäten, geschweige Technologie dafür besitzen. Bisher konnten sie keine Beweise vorweisen. Ihnen zufolge zerstörten sie das russische Luftabwehrsystem „S-400“ und mehrere Flugzeuge, was jedoch sehr unwahrscheinlich ist.  Russland macht ausländische Mächte für diese Ereignisse verantwortlich, da die nötigen Mittel nicht für die oppositionellen Kräfte gegeben sind und man dementsprechend auf Unterstützung anderswo (z.B. bei dem GPS-Lenksystem) benötigt.

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