Syrische Armee beendet Belagerung bei Damaskus

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten die wochenlange Belagerung eines Militärgebäudes im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus beenden und den von Islamisten errichtetem Belagerungsring durchbrechen. Der Durchbruch geschah nahe den Getreidemühlen östlich der Militärbasis und ermöglicht den schätzungsweise 200 eingeschlossenen Soldaten erstmals wieder die nötige Versorgung an Ressourcen und Verarztung von Verletzten.

Durch das Aufheben der Belagerung ist das strategische Ziel der Opposition in dieser Offensive, die Eroberung des Militärgeländes, gescheitert. Ihre Erfolge können trotzdem nicht unterschätzt werden, immerhin konnten sie fast gänzlich das Viertel Harasta erobern und bisher auch erfolgreich halten. Damit handelt es sich erstmals seit Jahren um eine „erfolgreiche“ Offensive in der Region um Ost-Ghouta, welches seit 2013 Gefechten ausgesetzt wird und nur durch viele Schmuggelrouten notdürftig versorgt wird. Es bleibt abzuwarten, welche weitere Operationen die syrische Armee in Ost-Ghouta unternehmen wird, um die Opposition militärisch zu bedrängen und die verlorenen Gebiete wieder zu erobern.

Der Angriff auf das sogenannte „Idarat al-Markabat“, einem Militärkomplex welcher vor allem zur Verwaltung von mechanischen Fahrzeugen der Armee dient, begann mit dem Einsatz eines Selbstmordattentäters (SVBIED) von Ahrar al-Sham auf die Verteidigungsstellungen der Armee. Am ersten Tag konnten die meisten Angriffe abgewehrt werden, an den darauf folgenden Tagen aber konnte Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman die Bezirke al-Ajami und al-Hadayiq vollständig erobern und damit auch effektiv die letzte Verbindung zur Militärbasis kappen. Die Selbstmordattentäter sollen saudische Staatsbürger gewesen sein.

Neben der syrischen Armee sind verschiedene Milizen wie „Qalamoun Shield“ involviert, die Armee wird vor allem durch die Eliteeinheit der Republikanischen Garden verstärkt. Hinzu kommen Spezialkräfte der Polizei und die „Arab Nationalist Guard“, eine pan-arabische Miliz der regierenden Ba’ath-Partei. Auf Seiten der Opposition kämpfen die islamistischen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman. Beide Seiten setzen schweres Kriegsgerät wie Panzer ein, die Armee setzt vor allem auf russische und syrische Luftschläge, während Ahrar al-Sham bisher zwei Selbstmordattentäter einsetzt.

Beide Seiten haben schwere Verluste erlitten, dutzende Soldaten der Armee wurden entweder gefangen genommen oder in Kämpfen getötet. Bisher wurden drei ranghohe Brigadegeneräle getötet. Im November 2017 wurde ebenfalls eine Offensive auf Harasta gestartet, die mit der partiellen Eroberung der Militärbasis und folgenden Rückeroberung endete

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