Nachdem es der Opposition unter der Führung von Ahrar al-Sham gelang, ein Damaszener Viertel im Osten der syrischen Hauptstadt zu erobern und dadurch einen Militärstützpunkt der syrischen Armee zu belagern, startete die Regierungsarmee nun eine Gegenoffensive, um alle verloren gegangenen Gebiete wieder zu erobern. Die oppositionellen Streitkräfte um Ahrar al-Sham in dem seit mehreren Jahren belagerten Ost-Ghouta gelang es erstmals seit langer Zeit eine erfolgreiche Offensive gegen die Syrisch-Arabische Armee (SAA) in der Region.
Der Angriff auf das sogenannte „Idarat al-Markabat“, einem Militärkomplex welcher vor allem zur Verwaltung von mechanischen Fahrzeugen der Armee dient, begann mit dem Einsatz eines Selbstmordattentäters (SVBIED) von Ahrar al-Sham auf die Verteidigungsstellungen der Armee. Am ersten Tag konnten die meisten Angriffe abgewehrt werden, an den darauf folgenden Tagen aber konnte Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman die Bezirke al-Ajami und al-Hadayiq vollständig erobern und damit auch effektiv die letzte Verbindung zur Militärbasis kappen. Die Selbstmordattentäter sollen saudische Staatsbürger gewesen sein.
Es konnten bereits erste Erfolge in der Gegenoffensive verzeichnet werden. In der Nähe eines Regierungsgebäudes soll die Armee die Moschee „Abu Bakr“ und das al-Bashr-Krankenhaus wiedererobert haben. Derzeitige Stellungen befinden sich etwa 200 bis 300 Meter von der belagerten Militärbasis entfernt.
Neben der syrischen Armee sind verschiedene Milizen wie „Qalamoun Shield“ involviert, die Armee wird vor allem durch die Eliteeinheit der Republikanischen Garden verstärkt. Hinzu kommen Spezialkräfte der Polizei und die „Arab Nationalist Guard“, eine pan-arabische Miliz der regierenden Ba’ath-Partei. Auf Seiten der Opposition kämpfen die islamistischen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman. Beide Seiten setzen schweres Kriegsgerät wie Panzer ein, die Armee setzt vor allem auf russische und syrische Luftschläge, während Ahrar al-Sham bisher zwei Selbstmordattentäter einsetzt.
Beide Seiten haben schwere Verluste erlitten, dutzende Soldaten der Armee wurden entweder gefangen genommen oder in Kämpfen getötet. Bisher wurden drei ranghohe Brigadegeneräle getötet. Im November 2017 wurde ebenfalls eine Offensive auf Harasta gestartet, die mit der partiellen Eroberung der Militärbasis und folgenden Rückeroberung endete.