Im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus kam es zu intensiven Gefechten zwischen der Armee und Opposition um die Kontrolle einer wichtigen Militärbasis. Die oppositionellen Streitkräfte um Ahrar al-Sham in dem seit mehreren Jahren belagerten Ost-Ghouta gelang es erstmals seit langer Zeit eine erfolgreiche Offensive gegen die Syrisch-Arabische Armee (SAA) in der Region. Bisherigen Berichten zufolge konnte Ahrar al-Sham und verbündete Gruppierungen ein ganzes Viertel erobern und die Harasta-Militärbasis erfolgreich belagern. Die Regierungsarmee versucht währenddessen, die verlorenen gegangenen Gebiete zurückzuerobern und die Belagerung aufzuheben.
Der Angriff auf das sogenannte „Idarat al-Markabat“, einem Militärkomplex welcher vor allem zur Verwaltung von mechanischen Fahrzeugen der Armee dient, begann mit dem Einsatz eines Selbstmordattentäters (SVBIED) von Ahrar al-Sham auf die Verteidigungsstellungen der Armee. Am ersten Tag konnten die meisten Angriffe abgewehrt werden, an den darauf folgenden Tagen aber konnte Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman die Bezirke al-Ajami und al-Hadayiq vollständig erobern und damit auch effektiv die letzte Verbindung zur Militärbasis kappen. Es gibt Gerüchte über mögliche Verhandlungen zum Rückzug verbliebener Soldaten aus dem Militärgelände, während die Armee versucht den Belagerungsring zu durchbrechen. Es gibt erste Gerüchte über den Erfolg dieses Versuchs, was aber bisher noch nicht bestätigt werden kann.

Zum selbigen Zeitpunkt startete die SAA einen Angriff auf Stellungen von Jaish al-Islam im Dorf al-Nashabiyah in Ost-Ghouta. Dabei sollen sie mehrere Positionen gesichert haben, eigenen Angaben zufolge konnte Jaish al-Sham diese Stellungen aber wiedererobern. Abgesehen vom Zeitpunkt sind beide Operationen völlig unabhängig voneinander.
Neben der syrischen Armee ist ebenfalls die syrische Miliz „Qalamoun Shield“ involviert, die Armee wird vor allem durch die Eliteeinheit der Republikanischen Garden verstärkt. Auf Seiten der Opposition kämpfen die islamistischen Jaish al-Islam, Ahrar al-Sham und Faylaq al-Rahman. Beide Seiten setzen schweres Kriegsgerät wie Panzer ein, die Armee setzt vor allem auf russische und syrische Luftschläge, während Ahrar al-Sham bisher zwei Selbstmordattentäter einsetzt.
Beide Seiten haben schwere Verluste erlitten, dutzende Soldaten der Armee wurden entweder gefangen genommen oder in Kämpfen getötet. Bisher wurden drei ranghohe Brigadegeneräle getötet. Im November 2017 wurde ebenfalls eine Offensive auf Harasta gestartet, die mit der partiellen Eroberung der Militärbasis und folgenden Rückeroberung endete.
Ein gesundes neues Jahr, Ihnen, Philip.
Haben Sie eine erschöpfende Erklärung dafür, wie es Ahrar al-Sham seit Jahren gelingen kann, sich in Ost-Ghouta – obwohl komplett eingeschlossen – sich immer wieder zu revitalisieren?
Wenn der Nachschub an Waffen, Munition, Kämpfern, Nahrungsmitteln etc. über die Jahre in solch einem Ausmaß weitergelaufen ist, dann muss es eine Unterstützung durch die Bevölkerung geben, die über das hinausgeht, was uns in den alternativen Medien vermittelt wird.
Und gerade Ost-Ghouta, so nahe der syrischen Hauptstadt, ist doch wie ein giftiger Stachel, der die Normalisierung in dieser Region entscheidend stört und vor allem starke Kräfte der syrischen Armee und ihrer Verbündeten bindet.
Herzliche Grüße, ped43z
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